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Sonntag, August 24, 2008

3) Venedig

Dritter Tag in Venedig (Sonntag, 24.8.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 25 Grad

Ein Gewitter in der Nacht hat die Luft richtig reingewaschen, so dass wir am Morgen bei gestochen blauem Himmel aufwachen. Wir nehmen es gemütlich, denn wir haben heute keine besonderen Pläne. Wir möchten einfach durch die Stadt bummeln und uns die schönsten Ecken nochmals ansehen. Dazu gehören auch die "Gondolieri" mit ihren virtuosen Ruderkünsten.

Gondeln

Die kunstvoll gestalteten Gondeln werden, wie wir gesehen haben, ebenfalls hier in Venedig gefertigt und unterhalten.

Gondeln

Gondeln

Wir könnten den "Gondelieri" stundenlang zusehen. Gerne wären wir auch mitgefahren, aber 120 Euro für eine halbe Stunde waren uns dann doch etwas zu viel.

Gondeln

Ebenso virtuos spielt dieser Künstler auf seiner Glasorgel wunderschöne mehrstimmige Melodien, so dass selbst Nonnen andächtig davor stehen bleiben.

Glasorgel

Weniger mit Kunst, als mit Taubenfutter hat dieser Mann auf dem "Markusplatz" zu tun.

Venedig

Uns faszinieren zwar eher die kunstvollen Bauwerke, welche auch heute Zehntausende anziehen.

Venedig

Venedig

Wir schlendern weiter durch die malerischen Gassen mit den verschlungenen Kanälen und den vielen Brücken, die das Besondere in Venedig ausmachen.

Kanäle

Kanäle

Die besten Gelati haben wir übrigens in der "Gelateria Millevoglie da Tarcisio" südlich des "Campo dei Frari" gegessen.

Gelati

Auch die preiswerten Pizzas schmecken hier ausgezeichnet.

Pizza

Eine venezianische Maske mit Kostüm würde Anita bestimmt passen. Man kann diese zu bestimmten Anlässen auch hier mieten.

Venedig

Venedig ist eine einzigartige Stadt, die wir bestimmt wieder einmal besuchen werden. Der heutige Tag mit Fotowetter war ein toller Abschluss unseres Venedig-Aufenthalts. Die leuchtenden Augen des Fotografen kommen nicht von ungefähr :-)

Venedig

Morgen werden wir die Fähre nach Griechenland besteigen und Venedig noch einmal von oben betrachten können.

Erfasst von Heinz am Sonntag, August 24, 2008 - 10:07 AM
Aktualisiert: Dienstag, August 26, 2008 10:12 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Freitag, August 22, 2008

2) Venedig

Fortsetzung vom 22.8.2008

Eine Besonderheit von Venedig sind die "Gondolieri". Wir bewundern die Geschicklichkeit mit der sie ihre Gondeln durch die engen Kanäle dirigieren. Oft gibt es sogar Staus, die sie ohne Bootsberührung meistern.

Venedig

Nicht nur die Fahrgäste haben ihr Vergnügen daran, sondern auch die vielen Zuschauer entlang der Kanäle. Ein besonderes spannendes Schauspiel findet bei den Brücken statt, wenn sich zwei Gondeln darunter kreuzen. Die Gondeln neigen sich manchmal gefährlich zu Seite.

Venedig

Gesungen haben die "Gondolieri" nicht, obwohl dieses Foto ganz danach aussieht.

Venedig

Wir können es bestätigen. Die Touristen sind doch intelligenter als man denkt. Auf dem berühmtesten Platz von Venedig, dem "Markusplatz", gibt es den teuersten Kaffee dieser Stadt, aber keiner trinkt ihn. Praktisch sämtliche Plätze bleiben auch am Nachmittag leer.

Venedig

Mal abgesehen davon, ist der "Markusplatz", wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann, nach wie vor der Besuchermagnet Nummer eins.

Venedig

Venedig

Mit einem Foto von der wunderschönen Uferpromenade am "Markusplatz" beschliessen wir den heutigen Tag.

Venedig

Zweiter Tag in Venedig (Samstag, 23.8.2008)
Wetter: leicht bewölkt bis schön / Tmax.: 30 Grad

Der Tag beginnt leicht bewölkt, aber angenehm warm. Wir stehen heute etwas später auf und nehmen den 09.15 Uhr Bus. Heute Morgen lassen wir uns vom "Marco Polo Reiseführer" durchs "volkstümliche Venedig" geleiten. Unser Fussmarsch beginnt beim Bahnhof und führt quer durch die weniger begangenen Stadtteile "Santa Croce", "San Polo" und " Dorsoduro". "San Marco" lassen wir für einmal aus. Auf diesen "Calli" und "Piazzi" ist vom Massentourismus kaum mehr etwas zu spüren.

Venedig

Nur ab und zu treffen wir auf Einheimische. Selbst die Kirchen sind hier keine Anziehungspunkte, obwohl durchaus sehenswert.

Venedig

Venedig

Sehenswert sind auch die typisch venezianischen Fassaden, auch wenn sie nicht immer im besten Zustande sind.

Venedig

Venedig

Venedig

Venedig

Venedig

In Venedig findet vieles über die Wasserwege statt. Selbst Obst und Früchte kann man auf den Kanälen kaufen.

Venedig

Besonders gefallen uns auch die in der ganzen Stadt verwendeten Strassenlaternen.

Venedig

Sie geben den Strassen und Gassen ein einheitliches Bild und in der Nacht eine warme Beleuchtung.

Venedig

Unser Weg durchs "volkstümliche Venedig" führt uns entlang der Uferpromenade des "Canale della Giudecca" bis zu äussersten Spitze, wo der "Canal Grande" beginnt. Auf der andern Seite des Kanals sehen wir die drei Kirchen auf der vorgelagerten Insel "San Giorgio Maggiore": "Redentore", "Zitelle" und "Chiesa di San Giorgio-Maggiore e Chiostri".

Venedig

Venedig

Venedig

Es ist inzwischen schon nach Mittag und unsere Mägen knurren. Wir haben am Morgen einen kleinen Imbissstand mit guten Pizzas entdeckt und schlängeln uns nun durch die Gassen bis zum "Campo dei Frari". Die "Pizza Calzone" schmecken uns vorzüglich und die Gelatis als Nachtisch sind einsame Spitze.

Venedig

Am Nachmittag entschliessen wir uns kurzfristig für eine Bootsfahrt auf die Glasbläserinsel "Murano". Die Schiffsfahrt führt uns um ganz Venedig herum, da "Murano" auf der Nordostseite der Stadt liegt. Noch einmal lassen wir die Kulisse vom touristischen "Markusplatz" an uns vorüberziehen...

Venedig

... und fahren in grossem Bogen östlich um Venedig herum.

Venedig

Bald einmal taucht in der Ferne die Friedhofsinsel "Isola di San Michele" mit der umgebenden Backsteinmauer und seiner Kirche auf.

Venedig

Venedig

Dann landen wir auf der Insel "Murano, welche eigentlich aus fünf Inseln besteht. Das Strassenbild ähnelt demjenigen von Venedig.

Murano

Nur hat es hier an jeder Ecke Läden mit Murano-Glaskunstwerken.

Murano

Die grossen Kunstwerke darf man allerdings nicht fotografieren. Meist sind diese mehrere tausend Euro wert. Wir halten uns an kleinere, nicht weniger beeindruckende Exemplare.

Murano

Murano

Es sind nicht nur die Formen, welche die Faszination ausmachen, sondern auch die leuchtenden Farben.

Murano

Murano

Ein besonderes Kunstwerk stellt der Kristall "Natale di luce in una cometa di vetro" dar.

Murano

Von "Murano" aus fahren wir mit dem Schiff direkt zum Bahnhof zurück und besteigen dort den Bus zum Campingplatz. Diesmal erhaschen wir uns sogar einen Sitzplatz. Unsere Beine sind ganz schön müde.

Mittwoch, August 20, 2008

1) Venedig

Vorbereitungen zu unserer Reise nach Venedig (Mittwoch, 20.8.2008)
Wetter: bewölkt bis heiter / Tmax.: 19 Grad

Wie wir bereits in unserem Beitrag vom 21.3.2008 angekündigt haben (bitte nachlesen), wenden wir uns nun wieder dem Süden zu. Unser erstes Ziel ist "Venedig", wo wir uns etwa 4 Tage aufhalten werden. Anschliessend geht's weiter mit der Fähre nach Griechenland, wo wir in der ersten Woche den "Peloponnes" entlang der Küste erkunden wollen. Insgesamt haben wir für diese Reise 7 Wochen reserviert. Einen grossen Teil davon werden wir allerdings dem Windsurfen widmen und auf einem Campingplatz in "Githio" unsere Zelte aufschlagen.

Als "kleines" Geburtstagsgeschenk haben wir uns einen neuen Roller zugelegt. Hauptgründe für den vorzeitigen Austausch sind die stark verbesserte Federung (grössere Reifen) und Bremsanlage (ABS), sowie die wesentlich grössere Beschleunigung des doppelt so starken Honda SH300iA. Diese für uns wichtigen Sicherheitsaspekte sind nun alle erfüllt. Weil der neue Roller auch um einiges schwerer ist als der alte, mussten wir unseren Motorradträger noch auf 200 kg Traglast erweitern.

Honda SH300iA

Reise nach Venedig (Donnerstag, 21.8.2008)
Wetter: schön / Tmax.: 13 bis 32 Grad

Früh am Morgen fahren wir mit unserem "Elchi" los. Wir haben uns für die Fahrt nach "Venedig" die Route über den Flüela- und Ofenpass ausgesucht. Bei "Bozen" geht's auf die Autobahn, wo wir bis nach "Venedig" durchfahren. Eigentlich wollten wir ursprünglich auf den Campingplatz "Camping Fusina". Da dieser scheinbar bei Jugendgruppen sehr beliebt ist und dies zu den unterschiedlichen Überlastungserscheinungen führt, haben wir uns nun für den relativ kleinen Campingplatz "Camping della Serenissima" in "Oriago" nahe bei "Venedig" entschieden.

Zur Eröffnung des "Vereina"-Tunnels wurden im "Prättigau" verschiedene Dorfumfahrungen erstellt. Dazu gehört auch dieses Meisterwerk von ein Brücke.

Reise nach Venedig

Der Aufstieg mit voll beladenem Reisemobil auf den 2383 Meter hohen "Flüelapass" macht "Elchi" ziemlich zu schaffen. Oft müssen wir sogar in den dritten Gang runterschalten. Mit dem neuen Motorradträger mit Roller sind bestimmt nochmals 50 bis 60 kg dazugekommen. Auf der Passhöhe gönnen wir uns eine kurze Verschnaufpause.

Reise nach Venedig

Ebenso steil geht's wieder runter ins Unterengadin bis nach "Susch", welches auf 1400 m liegt. Die heissen Bremsen lassen grüssen bzw. quietschen. Unser Reisemobil ist wohl eher für die Ebene gebaut ;-) Die Auffahrt durch den "Schweizer Nationalpark" verläuft harmonischer. Wir geniessen die wunderbare Aussicht auf den unberührten Wald.

Reise nach Venedig

Die Gegend erinnert uns etwas an die urtümlichen Wälder Nordamerikas.

Reise nach Venedig

Reise nach Venedig

Nach der Grenze fahren wir mit unserem "Elchi" weiter bis wir in "Glums" kurz vor der Reschenpass-Strasse nicht mehr weiterkommen. Das Stadttor hat nur 2.80 m Durchfahrtshöhe, viel zu wenig für unseren mit Surfbrettern beladenen "Elchi". Da hilft nix. Wir müssen zurück und uns einen anderen Weg suchen.

Glücklicherweise zweigt ein paar Kilometer vor "Glums" noch eine weitere Strasse in Richtung "Reschenpass" ab. Vorsichtig schlängeln wir uns durch das enge Dorf "Laatsch" bis wir endlich auf der "Reschenpass"-Strasse landen. Wir sind heilfroh, dass es geklappt hat. Die nächste Ausweichroute via "Schuls" hätte uns wieder zurück ins Unterengadin geführt und wäre ein riesiger Umweg gewesen.

Je weiter wir nach Süden kommen, um so wärmer wird es. In Bozen hat es bereits 28 Grad und bald einmal erreichen wir die 32 Gradmarke. Auf der Brenner-Autobahn ist der Verkehr mässig und wir kommen jetzt gut voran. Um halb sechs fahren wir durch das Tor des auserwählten Campingplatzes "Camping della Serenissima". Trotz Hochsaison erhalten wir einen schönen, ruhigen Platz.

Campingplatz

Wir sind schnell eingerichtet. Dafür hat man ja schliesslich ein Reisemobil. Anschliessend begutachten wir die Infrastruktur des Campingplatzes. Die sanitären Anlagen sind einwandfrei. Es gibt auch einen kleinen Laden für das Nötigste sowie ein gemütliches Restaurant mit Pizzeria. Wir entschliessen uns spontan, dort heute Abend eine Pizza zu essen.

Die Nacht ist warm und es kühlt kaum unter 20 Grad ab. Dennoch schlafen wir gut, denn wir sind von der langen Reise ziemlich müde.

Ausflug nach Venedig (Freitag, 22.8.2008)
Wetter: schön / Tmax.: 30 Grad

Schon um 06.00 Uhr stehen wir auf. Venedig, wir kommen :-) An der Rezeption kaufen wir uns für 31 Euro ein 3-Tagesticket nach Venedig. Darin sind sämtliche Bus- und Schiffsverbindungen inbegriffen. Der Bus hält direkt vor unserem Campingplatz.

Bus

Nach einer halben Stunde sind wir bereits am Bahnhof. Wir besteigen gleich ein Schiff der "Actv", welches in unserem Ticket inbegriffen ist, und machen zuerst eine Rundfahrt um den Hafen bis zum "Markusplatz". Zufälligerweise kommen wir unweit an unserem Fährschiff der "Minoan Lines" vorbei, welches wir in 4 Tagen nach Griechenland besteigen werden.

Venedig

Wir nähern uns der weltweit bekannt Kulisse des "Markusplatzes" mit der "Basilica San Marco", welche auch vom Meer aus eine imposante Erscheinung ist.

Venedig

Das Meer nagt deutlich sichtbar an den Millionen von Pfählen auf denen die Stadt erbaut ist.

Venedig

Noch sind wir früh dran und vom grossen Touristenrummel ist noch wenig zu spüren.

Venedig

Lediglich vor der "Basilica San Marco" hat sich bereits eine Warteschlange aufgebaut.

Venedig

Wir verzichten auf eine Besichtigung und fahren stattdessen lieber mit dem Lift hoch auf den fast 100 m hohen "Campanile", um Venedig von oben zu bewundern. Mit 8 Euro pro Person sind wir dabei. Eine billigere Alternative, zum Beispiel Treppen steigen, gibt es hier leider nicht.

Venedig

Die Rundsicht vom Glockenturm ist, wie erwartet, fantastisch. Der fast menschenleere Markusplatz liegt uns zu Füssen,

Venedig

ebenso die "Basilica San Marco" mit ihren fünf imposanten Kuppeln.

Venedig

Vom Campanile aus kann man auch einige der vielen vorgelagerten Inseln, die auch zu Venedig gehören, überschauen.

Venedig

Erstaunlicherweise gibt es kaum einen Gast, der sich hier bewirten lässt. Vielleicht ändert sich dies noch im Laufe des Tages.

Venedig

Venedig

Wir besteigen ein Schiff, das uns durch den "Canal Grande" fährt, um Venedig zuerst vom Wasser aus zu entdecken. Mit unserem 3-Tagespass können wir jederzeit zu- und aussteigen. Unser Ziel ist die berühmte "Rialtobrücke". Vorbei geht es an wunderschönen Häusern im venezianischem Stil.

Venedig

Venedig

Auch eine erste Ansammlung von "Gondolieri" mit ihren kunstvollen Gondeln bewegen sich in gemütlichem Tempo entlang der schmucken Häuserfassaden.

Venedig

Endlich erblicken wir die riesige "Rialtobrücke" vor uns. Sie ist, nebst dem Markusplatz, das wohl am meisten fotografierte Objekt hier in Venedig.

Venedig

Auch wir lassen uns nicht lumpen und schiessen ebenfalls ein paar Dutzend Fotos aus allen Perspektiven.

Venedig

Bei der Haltstelle "Rialto Markt" steigen wir aus und machen uns zu Fuss auf zur Brücke. In vielen Läden findet man die typischen venezianischen Masken.

Venedig

Die Brücke mit den vielen Boutiqen hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der "Ponte Vecchio" in Florenz.

Venedig

Der Ausblick auf den "Canal Grande" ist beeindruckend.

Venedig

Weiter geht's mit dem Schiff dem "Canal Grande" entlang, vorbei an wunderschönen venezianischen Häusern und Kirchen.

Venedig

Venedig

Beim Bahnhof steigen wir wieder aus und machen uns zu Fuss auf den Weg. An wunderschönen Fotosujets ist Venedig kaum zu überbieten. An diesem Tag haben wir über 300 Fotos geschossen. Ein paar wenige davon könnt ihr nun ohne Kommentar geniessen.

Venedig

Venedig

Venedig

Venedig

Venedig

Venedig

Stellvertretend für die vielen Kirchen hier zwei Fotos der "Chiesa di San Stefano".

Venedig

Venedig

Infolge Grössenlimite der Software folgt die Fortsetzung im Bericht "2) Venedig"...

Erfasst von Heinz am Mittwoch, August 20, 2008 - 9:45 AM
Aktualisiert: Dienstag, Oktober 21, 2008 7:10 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Samstag, Juni 28, 2008

30) Rückreise in die Schweiz

San Marino (28.6.2008)

Auch in der vergangenen Nacht hat es nicht unter 25 Grad abgekühlt. Wegen der herrschenden Wärme haben wir beide nicht sehr gut geschlafen. Vielleicht ist es aber auch nur das Quäntchen Wehmut, welches uns im Moment umgibt, im Wissen, dass wir den Gargano für zwei Jahre nicht wiedersehen werden.

Wir entschliessen uns einmal mehr für die mautpflichtige Autobahn um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Über die Landstrassen würden wir für die gleiche Strecke fast die doppelt so lange im aufgeheizten "Elchi" sitzen. Bei 30 bis 32 Grad im Schatten wollen wir die Reisezeit so kurz wie möglich halten. Aber auch die Fahrt auf der Autobahn hat ihren Reiz. Die die flankierenden Büsche stehen zur Zeit in voller Blüte. Auffallend schön sind auch die vielen Sonnenblumenfelder links und rechts der Autobahn.

Sonnenblumen

Unser heutiges Etappenziel ist die Republik "San Marino". Schon seit Jahren haben wir uns bei jeder Durchfahrt vorgenommen, diesen Staat im Staat einmal zu besichtigen.

"San Marino" (italienisch Repubblica di San Marino, Beiname: La Serenissima) ist die älteste Republik der Welt mit einer Geschichte, die bis auf das Jahr 301 zurückgeht. Sie ist vollständig von Italien umgeben und liegt zwischen den Regionen Emilia-Romagna (Provinz Rimini) und Marken (Provinz Pesaro und Urbino), nahe der adriatischen Küste bei Rimini. Den Felskamm "Monte Titano" krönt die Festung "La Guaita". "San Marino" besteht aus neun Gemeinden. Am südwestlichen Hang des "Titano" befindet sich die gleichnamige Hauptstadt "San Marino".

Das Staatsgebiet hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks und ist überwiegend hügelig. Es ist 60,57 Quadratkilometer groß und damit kleiner als die Stadt Buxtehude. Die Grenzlänge zu Italien beträgt 39 km. "San Marino" hat 30.726 Einwohner (Stand Oktober 2007).

San Marino

Es gibt dort für die Übernachtung mehrere Stellplätze und auch einen Campingplatz. Für eine Nacht tut's auch ein einfacher Stellplatz mit WC, wie etwa der grosse Parkplatz unterhalb der Luftseilbahn, welcher übrigens kostenlos benutzt werden kann. Die Infrastruktur ist allerdings minimal. Der riesige, terrassenförmig angelegte Stellplatz für ca. 50 Fahrzeuge verfügt weder über Stromanschluss, noch Duschen. Einzig ein kleines WC und eine Entsorgungsstation stehen zur Verfügung.

Standplatz

Dafür wird man von der herrlichen Aussicht auf die umliegenden Hügel und Dörfer verwöhnt.

Standplatz

Die Fahrt verläuft reibungslos und der "Navi" führt uns zuverlässig zum programmierten Stellplatz in "Borgo Maggiore", welches direkt unterhalb von "San Marino" liegt. Von unten sieht man von "San Marino" nicht viel mehr als ein paar Türme und die Kirche.

San Marino

Als wir ankommen, ist es 16.30 Uhr und ein paar Reisemobile und Wohnwagen befinden sich bereits auf dem Platz.

Standplatz

"Elchi" ist schnell parkiert und so machen wir uns gleich auf den Weg um den Tag noch zu nutzen. Die Luftseilbahntalstation liegt nur 5 Gehminuten oberhalb des Stellplatzes.

Luftseilbahn

Die Fahrt auf den Berg dauert nur wenige Minuten und schon sind wir am westlichen Rand von "San Marino" und können die fantastische Aussicht auf "Borgo Maggiore" und die umliegenden Hügel und Dörfer bewunden. Leider ist die Fernsicht heute infolge der grossen Luftfeuchtigkeit und Wärme nicht sehr gut.

San Marino

Was uns bald einmal auffällt, ist die totale Vermarktung von Waren aus aller Welt, die hier steuerfrei zu spottpreisen gekauft werden können. Uhren, Sonnenbrillen, Waffen aller Art, Parfüme, Lederwaren und viel Kitschzeugs werden in grosser Zahl an jeder Ecke angeboten. Wir sind nicht besonders angetan von dieser Art des Tourismus, aber "San Marino" lebt davon.

San Marino

Was die vielen Waffenangebote hier sollen, ist uns schleierhaft.

Waffen

Eben so zahlreich sind die Restaurants und Caffetterias mit teilweise wunderbaren Aussichtterrassen.

Restaurant

Wir schlendern durch die wenigen, schmucken Gässchen, die "San Marino" zu bieten hat, mit den teilweise sehr alten Gebäuden.

 San Marino

San Marino

San Marino

Die Zeit bis zur letzten Talfahrt scheint uns für ein Abendessen zu knapp. Wir fahren deshalb mit der Luftseilbahn wieder nach "Borgo Maggiore" zurück. Von Einheimischen wird uns das Gasthaus und Restaurant "Hostaria da Lino" an der "Piazza Grande" empfohlen. Die wahrscheinlich beste Gaststätte am Platz ist geschmackvoll eingerichtet, das Essen vielfältig und gut und auch die Preise sind noch moderat. Wir sind deshalb auch nicht erstaunt, dass das Lokal gegen 21.00 Uhr mit mehrheitlich einheimischen Gästen praktisch voll ist. Wir genehmigen uns eine Pizza, etwas Pasta und einen feinen Rotwein und geniessen das typisch italienische Ambiente.

Die Nacht auf dem Camper-Stellplatz verläuft ausgesprochen ruhig, so dass wir bei Sonnenaufgang gut ausgeschlafen erwachen. Wir geniessen wieder einmal unsere eigene Hausdusche, welche wir auf den Campingplätzen ansonsten nie verwenden. Unser Wasservorrat ist durch die selbst während der Nacht herrschende Wärme mittlerweile so warm, dass wir sogar "kalt" duschen können.

Die Rückreise in die Schweiz am nächsten Morgen gestaltet sich problemlos: keine LKWs, keine Staus und angenehme Temperaturen. Um 19.30 Uhr sind wir bereits zuhause. Zusammen mit Vreni und Werner fahren wir, wen wundert's, zum Italiener und lassen uns die Pizzas schmecken.

Damit endet unsere Italienreise. Wir haben in unserem Lieblingsland drei wunderschöne und interessante Monate verlebt. Das Wetter, welches bei solchen Reisen immer eine entscheidende Rolle für den Gesamteindruck spielt, war ausgezeichnet. Wir hatten über die Zeitdauer nur etwa 5 Tage bzw. Nächte mit etwas Regen. Auch die Temperaturen waren bis zum Schluss angenehm. Da kann man nicht meckern. Wir hoffen, dass uns das Wetterglück auch in der folgenden Reise durch Deutschland wieder begleiten wird.

Ci vediamo...

Heinz und Anita


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Achtung: Bei grossen Kategorien (z.B. Italien) kann es durchaus einige Zeit dauern, bis alle Fotos heruntergeladen sind.


Erfasst von Heinz am Samstag, Juni 28, 2008 - 12:59 PM
Aktualisiert: Montag, Juli 07, 2008 7:25 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Samstag, Juni 21, 2008

29) Unsere letzte Woche im Gargano

Der längste Tag (21.6.2008)

Das wolkenlose und heisse Wetter hält an. Seit einer Woche haben wir nur noch Tropennächte. Auch den heutigen, längsten Tag des Jahres starten wir mit 23 Grad. Die Sonne scheint heute im Gargano beachtliche 15 Stunden 41 Minuten. Die 30 Gradmarke erreichen wir heute Nachmittag mühelos. Dank des Windes ist es aber trotzdem angenehm und überhaupt nicht schwül.

Trotz Morgenwind tätigen wir nach dem Frühstück erst ein paar Einkäufe in "Vieste". Im Internet-Point führe ich unser Reisetagebuch nach und lade die neuesten Wind- und Wetterprognosen herunter. Dann geht es im Eiltempo zurück zum Campingplatz. Wir wollen ja so schnell als möglich aufs Wasser. Wer weiss, wie lange dieser Traumwind noch weht?

Und tatsächlich ist der Wind heute schon etwas schwächer als gestern. Für eine Stunde reicht es mit 4 bis 5 Bf. gerade noch für unsere kleinen Bretter mit 6,2 m2 bzw. 5,4 m2 Segel. Nach 14.00 Uhr nimmt der Wind rapide ab, so dass wir um 15.00 Uhr endgültig die Segel streichen und uns für eine "Cappuccino"-Fahrt zur Texas-Bar entscheiden.

Surfen

Weil es so heiss ist, fahren Anita und ich die ca. 7 km mit dem Roller, wie echte Italiener, nur mit T-Shirt, Nierengurt und Helm.

Roller

Bei Sonnenuntergang um 20.00 Uhr messen wir immer noch 27 Grad. Es wird wieder eine heisse Nacht mit Mückenjagd werden. Wir erleben einmal mehr eine wunderschöne Sonnenuntergangsstimmung am Strand.

Sonnenuntergang

Die Bucht ist allerdings so gelegen, dass die Sonne selbst am längsten Tag, wie man sieht, nicht über dem Meer untergeht.

Sonnenuntergang

Dazu müsste man in die nächste nördlichere Bucht wechseln. Stattdessen geniessen wir jeden Morgen das Privileg eines traumhaften Sonnenaufgangs über der Adria (Foto aufgenommen um 05.00 Uhr). Die effektive Sonnenaufgangszeit am längsten Tag wäre zwar bereits um 04.22 Uhr. Der Gargano liegt mit der MEZ in der gleichen Zeitzone wie die Schweiz, liegt aber bedeutend östlicher.

Sonnenaufgang

Bis auf weiteres wolkenloses, warmes Wetter (22.6.2008)

Die Wetterprognosen für die nächsten 7 Tage bis zu unserer Abreise sind hervorragend. Eine mediteranes Hochdruckgebiet sorgt für dauerhaftes wolkenloses und warmes Wetter mit Temperaturen zwischen 27 und 30 Grad. Bei dieser Wetterlage müssen wir leider damit rechnen, dass die Windverhältnisse eher schlechter werden, weil keine grossen Druckunterschiede mehr da sind. Bis jetzt hatten wir aber noch Glück uns auch heute weht für ca. 3 Stunden ein konstanter Wind aus Norden mit 4 bis 5 Bf.

Viel Sonne, wenig Wind (23.6.2008)

Wir haben eine hart umkämpfte Nacht hinter uns. Rekord verdächtige 15 Mücken haben wir fachgerecht mit unserem elektrischen "Tennisschläger" ins Jenseits geschickt (siehe auch unseren Beitrag vom 18.6.2008). Infolgedessen kamen wir kaum zum Schlafen.

Mückenjagd

Wir haben nun beschlossen, radikal gegen diese Biester vorzugehen. Als erste Massnahme untersuchen wir alle Mückengitter sorgfältig auf eventuelle schadhafte Stellen. Durch die feinen Maschen könnte höchsten eine Minimücke schlüpfen. Nur die Mückennetze bei den Kühlschranklüftungsgittern von "Dometic" sind möglicherweise etwas zu grobmaschig ausgefallen. Die Mücken landen dann allerdings erstmal nur im Hohlraum hinter dem Kühlschrank. Eine direkte Verbindung zum Innenraum besteht nicht.

Beim Dachventilator haben wir alle Spalten sorgfältig abgeklebt. Heute Abend wollen wir präventiv die ganze Ventilatorenöffnung mit einem Plastiksack abdecken, weil auch da die Mückengitter etwas zu grobmaschig ausgefallen sind.

Ventilator

Zweifelhaft sind immer noch die neuen Fenster von "Seitz". Die führende Firma für Campingfenster ist seit ein paar Jahren von den flachen zu den Faltrollos übergegangen, welche deshalb keine sauber abgedichtete Führungsschiene mehr besitzen. Wenn man das Mückennetz ganz nach unten zieht, liegt es immerhin satt am Rahmen an, zumindest solange kein Wind das Netz verrückt. Ganz zuverlässig halten diese Rollos die Mücken jedenfalls nicht ab.

Seitzfenster

Auch die Fahrerkabine haben wir unter die Lupe genommen und alle Lüftungsklappen konsequent geschlossen. Hier sollten die Mücken also keinen Weg ins Innere finden. Ausserdem halten wir die Verbindungstüre zur Fahrerkabine nachts geschlossen, ein weiteres Hindernis für die Plagegeister.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor stellen die Heizungsgitter bei Konvektoren dar, welche sich in den Hohlräumen im Zwischenboden befinden. Auf der rechten Seite konnten wir diese Schwachstelle mit einem zusätzlichen Mückennetz abdichten. Auf der linken Seite ist eine totale Abschottung jedoch sehr schwierig, weil dort die Womobatterie mit dem Elektroblock verstaut ist und einige Kabeldurchlasse bestehen. Mit einer Holzabdeckung konnten wir diesen Weg immerhin etwas erschweren. Da wir indessen sämtliche Aussenklappen konsequent geschlossen halten, ist dieser Weg eher unwahrscheinlich, vor allem, wenn man von 15 Mücken pro Nacht ausgeht :-) Die folgende Nacht wird zeigen, ob all unsere Massnahmen von Erfolg gekrönt sind.

Übrigens, der Surfwind ist heute, wie befürchtet, noch einmal weniger geworden. Gerade mal eine Stunde konnte ich bei 2 bis 3 Bf. mit dem grossen 130 Liter "Breeze S" von Lorch und dem 7.0 m2 V8-Segel von "Neil Pryde" surfen. Anita ist überhaupt nicht aufs Wasser gegangen.

Ich habe also jede Menge Zeit, unser Dach von den klebrigen Absonderungen der Nadelbäume zu säubern. Anita bäckt uns inzwischen für den "Zvieri" (schweizerdeutsch für Vier-Uhr-Kaffee-und-Kuchen) einen köstlichen Apfelkuchen. Gemeinsam mit Dagmar und Eugen lassen wir uns das feine Gebäck bei einem selbst gebrauten Café schmecken.

Apfelkuchen

Zum ersten Mal seit wir hier sind, schläft der Wind bis zum späten Nachmittag völlig ein, so dass wir mit dem spiegelglatten Meer eine wunderbare Abendstimmung erleben. Die zarten rosablauen Farbtöne des Himmels spiegeln sich im Meer.

Abendstimmung

Der laue Abend ist wie geschaffen für einen Spaziergang am Strand. Um 21.00 Uhr zeigt das Thermometer immerhin noch 25 Grad an.

Abendstimmung

Und noch eine Temperatursteigerung (24.6.2008)

An die heissen Tropennächte über 20 Grad haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Die Kampfmassnahmen gegen die Mückenplage in unserem Reisemobil haben sich bewährt. Gerade mal 2 Mücken hatten wir in der vergangenen Nacht gesichtet. Es scheint, dass als Schwachstelle das Ventilatordachfenster mit den etwas grobmaschigen Mückengittern in Frage kommt. Im elektrischen Insektenvernichter, den wir in der Fahrerkabine plaziert haben, war ebenfalls eine Mücke zu sehen. Möglicherweise ist diese mit den Surfanzügen, die wir dort lagern, ins Fahrzeug gelangt.

Nach Sonnenaufgang beginnen die Temperaturen steil nach oben zu steigen. Mittags messen wir trotz Wind bereits 28 Grad am Schatten. Ein wenig später sind es sogar 30 Grad. Abends um 21.00 Uhr sind es immer noch 28 Grad, ein Hochsommerabend, wie er bei uns zuhause wohl eher selten vorkommt. Auch die Wassertemperaturen bewegen sich mittlerweile zwischen 25 und 27 Grad. Da hilft auch ein Wechsel in den ebenso warmen Swimmingpool nicht mehr.

Swimmingpool

Die Meisten suchen Kühlung, soweit möglich, im Meer. Der Strand ist vor und nach der "Siesta" ziemlich übervölkert und die meisten der Sonnenschirme belegt (Teleaufnahme unseres Strandabschnittes).

Strand

Bei Ebbe bilden Lagunen mit Badewannentemperaturen, die von Jung und Alt zum Spielen genutzt werden.

Strand

Der Wind ist mit 2 bis 3 Bf. heute nur für Surfer mit Schwachwindausrüstung zu geniessen. Immerhin kann ich mit meinem "Lorch" und dem 7.0 m2 Segel über 3 Stunden surfen. Auch Dagmar war für kurze Zeit auf dem Wasser. Für Anitas und Eugens Surfausrüstung war der Wind leider zu schwach. Als kleinen Trost unternehmen wir gemeinsam einen kleinen Spaziergang entlang des Strandes zum Terrassen-Café "Cala Azzurra" und trinken dort einen feinen Cappuccino. Die Aussicht auf die Bucht ist einmalig (siehe auch Beitrag vom 6.6.2008). Das nachfolgende Bild zeigt unsere Bucht vom nördlichen Ende aus fotografiert. Das "Cala Azzurra" befindet sich am anderen Ende der etwa 3 km grossen Bucht.

Strand

Jeden Abend um ca. 17.30 Uhr fährt die "Tremiti"-Fähre an unserer Bucht vorbei nach "Vieste", ein prachtvolles Schiff.

Fähre

Die bisher heisseste Nacht (25.6.2008)

Nur nicht bewegen, lautet unsere Devise, wenn es in der Nacht kaum mehr abkühlt und wir schweissgebadet im Bett liegen. Erstaunlicherweise haben wir trotzdem gut geschlafen, obwohl wir eben eine echte Tropennacht hinter uns haben. Die Temperaturen sind nicht mehr unter 25 Grad gesunken und schon um 09.00 Uhr übersteigt das Thermometer die 28 Grad-, um 10.00 Uhr die 30 Gradmarke. Unser morgentliches Fitnessprogramm halten wir auf dem Minimum. Dank selbst eingebauten Zusatzventilatoren, hält unser Kühlschrank gut durch und zeigt immer noch eine Innentemperatur von 7 Grad an.

Nach dem Morgenessen fahren wir mit dem Roller nach Vieste". Anita hat einen Termin bei Friseur und ich aktualisiere in inzwischen wieder einmal unser Reisetagebuch im Internet. Wegen der herrschenden Wärme fahren wir heute sogar ohne Nierengurt. Anita ist mit der neuen Frisur für nur 20 Euro sehr zufrieden. Bei uns zuhause hätte sie dafür ein Mehrfaches bezahlt.

Auf der Rückfahrt spüren wir bereits den Gegenwind, der am Nachmittag bis auf 3 Bf. auffrischt. Obwohl ich heute verspätet, erst um 14.00 Uhr aufs Wasser gehe, kann ich trotzdem noch 3 Stunden mit Gleitwind surfen. Anita hat keine Lust und liest am Strand ein Buch. Durch den herrschenden Wind werden selbst 32 Grad als angenehm empfunden.

Vorbereitung zur Abreise (26.6.2008)

Allmählich beschäftigen wir uns mit unserer Rückreise in die Schweiz. Da für die nächste Zeit kein Wind mehr vorhergesagt ist, säubern wir heute als erstes unser Surfequipment und packen es zusammen. Nur die beiden grössten Segel lassen wir noch aufgeriggt. Man weiss ja nie, ob die Windprognosen stimmen ;-)

Und es kommt, wie es kommen musste. Mit 4 Bf. aus Norden gibt uns der Gargano sein Abschiedsgeschenk. Für 2 Stunden fegen wir wie Besessene durch die Bucht und freuen uns noch einmal über den tollen Wind. Dann heisst es aber endgültig zusammenpacken. Es gibt viel zutun. Zuerst waschen wir das ganze Surfequipment mit Süsswasser ab und legen es zum Trocknen an die Sonne. Bei über 30 Grad am Schatten geht dies ruckzuck. Auch die Markise und das Dach bedürfen einer gründlichen Reinigung. Die über zwei Monate angesammelten Nadeln, Blätter, klebrigem Blütenstaub- und Harzabsonderungen von den Bäumen haben auf dem ganzen Fahrzeug ihre Spuren hinterlassen.

Auto

Am Abend fahren wir zur Belohnung für die harte Arbeit mit dem Roller nach "Vieste", nota bene, im T-Shirt und Shorts, ohne Nierengurt. So warm ist es noch um diese Zeit (29 Grad) und dazu noch windstill. Beim letzten Mal haben wir das Restaurant "Osteria degli Angeli" aus Windgründen gemieden und holen dies nun nach. Das Lokal hat in den Terrassenhängen inmitten von "Vieste", unterhalb des Stadttores, ihre Tische aufgestellt mit direktem Blick auf die Neustadt und den Hafen.

Osteria

Das Restaurant ist noch um eine Stufe besser, als das bereits beschrieben "Borgo Antico", welches gleich darüber liegt. Die Bedienung ist hervorragend und das Essen ebenfalls, die Preise jedoch nur unmerklich höher. Allein schon die mit der Rechnung präsentierte Visitenkarte des Lokals mit angehängter künstlerisch gestalteter Postkarte ist beeindruckend.

Osteria

Da die Gartenplätze mit Aussicht nicht so zahlreich sind, empfiehlt sich eine Vorreservation. Das Dessert genehmigen wir uns beim anschliessenden Flanieren in den belebten Strassen von "Vieste".

Nach einer "Crêpe Tedeska" schieben wir noch eine Gelati nach :-) Es ist ein wunderbarer Abend, wie er schöner nicht sein könnte. Wir bummeln zum zigsten Mal durch die Altstadt. Da inzwischen bereits Saison ist, sind weit mehr Läden und Lokale geöffnet, als noch vor wenigen Wochen. Aus jedem, noch so kleinen, Kellergewölbe entsteht ein Laden, eine Boutique, eine Bar oder eine Gelateria. Wir geniessen ein letztes Mal vor unserer Abreise das unvergleichliche Ambiente dieser lebendigen Stadt. Diesmal wird es zwei Jahre dauern, bis wir unser geliebtes "Vieste" wieder sehen werden.

Letzter Tag vor Abreise (27.6.2008)

Wie auf Wunsch bleibt es heute praktisch windstill. Es gibt für einen Surfer nichts frustrierendes, wenn er seine Ausrüstung bei Superwind zusammenpacken muss. Doch vorab schwelgen wir noch einmal im Frühstück mit frischen "Brioche" aus der nahen "Paticceria Terrazza" und dem knusprigen und geschmackvollen Brot des MC-Supermarktes.

Brioche

Den Rest des Tages verbringen wir mit Säubern, Aufräumen und Zusammenpacken der ganzen Campingausrüstung. Mit dem Roller bringe ich noch die gemietete Gasflasche nach "Vieste" zurück, obwohl diese nicht ganz leer geworden ist. Endlich am späten Nachmittag haben wir alles aufgeladen und sind praktisch Abfahrbereit. Verschwitzt und dreckig von der Arbeit bei über 30 Grad, sehnen wir uns nur noch nach einer kühlenden Dusche. Ein letztes Mal geniessen wir im Terrassenrestaurant "Le Diomedee" eine Pizza.

Le Diomedee

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Samstag, Juni 21, 2008 - 7:33 PM
Aktualisiert: Montag, Juli 07, 2008 7:27 PM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Donnerstag, Juni 19, 2008

28) Windsurfen und Radtour

Super Surfwind, schön und warm (19.6.2008)

Auch heute scheint uns der Wetter- bzw. Windgott wohlwollend gesonnen zu sein. Schon beim Joggen am Strand fällt uns der straffe Gegenwind aus Norden auf. Mit 22,5 Grad schon um 06.30 Uhr morgens können wir uns ebenfalls nicht beklagen. Unser Windglück nimmt kein Ende.

Am Strand macht sich das Animationsteam des Campingplatzes für ihren täglichen Einsatz bereit.

Strand

Es sind alles junge, freundliche Italiener/Innen mit viel Engagement, trotz oft phlegmatisch veranlagten Touristen, die lieber den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen und wenig bis gar nichts für ihre Gesundheit tun.

Strand

Lange vor den Gästen sind schon jeden Morgen die Händler am Strand, unter ihnen auch "Mustafa", der Badetücher Verkäufer, den wir seit vielen Jahren kennen. Übrigens, die Qualität seiner Badetücher ist ausgezeichnet. Wir haben noch etliche davon, welche selbst nach 14 Jahren nicht kaputt zu kriegen sind.

Händler

Händler

Der Wind hat inzwischen auf 4 bis 5 Bf. aufgefrischt und weht konstant aus Norden, d.h. schräg auflandig, so dass wir direkt vom Ufer aus mit "Fullspeed" losgefahren können. Wir sind alle happy und satteln unsere kleinen Boards. Anita nimmt das 5.4 m2 und ich das 6.2 m2 Segel.

Surfen

Die gewählten Segelgrössen passen heute optimal, und wir haben grossen Spass.

Surfen

Die Halsen klappen auf Anhieb. Auch Anita macht dieses Jahr grosse Fortschritte.

Surfen

Wellen und Wind sind vom feinsten, so dass sich auch Dagmar und Anita weiter hinaus trauen.

Surfen

Auch Eugen halst, was das Zeug hält.

Surfen

"Jogi" zwingt sein "JP"-Board in engste Kurven bis es im Carbon-Gabelbaum kracht. Besorgt kommt er ans Ufer zurück, um sein edles Stück genauer unter die Lupe zu nehmen. Von der Zuverlässigkeit des Materials kann hier am Meer schliesslich das Leben abhängen.

Jogi

Jogi

Der Wind hat inzwischen an Beständigkeit und Kraft etwas verloren, so dass viele Surfer an Land kommen. Nach 3 bis 4 tollen Surfstunden haben die Meisten ohnehin genug. Auch wir räumen unsere Ausrüstung zusammen. Anita möchte noch das neue Reisebügeleisen testen und die eben gewaschene Hose bügeln. Es bewährt sich auf Anhieb und die Campingplatzsicherung hat es ebenfalls verkraftet.

Bügeln

Wir geniessen die wunderbare Abendstimmung mit einem Strandspaziergang.

Heinz

Die Luft ist heute ausserordentlich klar, so richtiges Bilderbuchwetter. Dazu passen auch die milden Temperaturen Selbst um 21.00 Uhr messen wir noch 24 Grad.

Anita

Toller Surfwind, schön und sehr warm (20.6.2008)

Um 07.30 Uhr lassen wir uns für einmal elektronisch wecken. Wir möchten heute früh unsere Fahrradrundfahrt nach "Peschici" wiederholen. Gestern dachten wir, dass das Optimum für Wetter und Wind erreicht sei. Der Wettergott legte heute noch einen Zacken zu. Das Himmelblau ist noch strahlender, der Wind erreicht heute 5 bis 6 Bf. und auch die Maximaltemperatur legt noch ein Grad zu und erreicht um 16.00 Uhr angenehme 28 Grad.

Doch alles der Reihe nach: Um 07.00 Uhr fahren wir los. Der Gegenwind macht uns bei der Auffahrt zur Passhöhe ziemlich zu schaffen.

Velofahrt

Auch der Verkehr auf der Hauptstrasse nach Peschici ist um diese Zeit schon unerwartet gross. Wir sind froh, als wir auf der Passhöhe endlich auf den schmalen Feldweg abzweigen können.

Velofahrt

Der Feldweg führt uns hinauf über die Hügelkette, welche sich zwischen der Haupt- und Uferstrasse nach "Peschici" erstreckt. Zwischen den bewaldeten Abschnitten haben wir einen tolle Ausblicke links auf "Vico di Gargano" und rechts auf das tiefblaue Meer.

Velofahrt

Wir geniessen die wundervolle Aussicht umso mehr, weil die Sicht heute besonders gut ist. Als wir in "Peschici" ankommen, haben wir beide Heisshunger, denn wir haben heute das Frühstück ausgelassen. Dies holen wir jetzt mit einem Cappuccino und je zwei Brioche mit Marmelade nach.

Velofahrt

Der Kellner ist wie immer gut drauf und macht seine Witzchen. Für unser zweite Brioche muss er sogar selbst Hand anlegen und sie mit Marmelade füllen, denn diejenigen mit Marmelade sind ihm anscheinend ausgegangen.

Velofahrt

Gestärkt treten wir die Rückfahrt über die Uferstrasse an.

Velofahrt

Mit Rückenwind geht es um einiges leichter. Wir fahren die ca. 15 km in nur einer halben Stunde.

Nun schnell umrüsten aufs Windsurfen. Der Wind hat inzwischen zugelegt, so dass wir direkt mit unseren kleinen Brettern und dem 4,7 m2 bzw. 5,4 m2 optimal bedient sind.

Surfen

Auch heute können wir komfortabel direkt vom Ufer weg mit Gleitwind losdüsen.

Surfen

Es ist erneut ein absoluter Sitzensurftag. An dieser Stelle sei unserem Surfopfer Max, aus dem schönen Bayernlande, ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Seit er vor einer Woche nach Hause gefahren ist, haben wir nun jeden Tag Starkwind gehabt. Oder war vielleicht der afrikanische Schamane daran schuld, der hier am Ufer den Wind beschwört?

Surfen

Dagmar kann heute sogar mit dem 4,5 m2 fahren. Eugen nimmt das 5,5 m2 Segel.

Surfen

Surfen

Mein "Naish"-Board hat sich wieder voll bewährt, auch wenn ich mir heute unglücklicherweise die eine Zehe an einer der Fussschlaufen verstaucht habe.

Surfen

Heute Abend gibt's Polo von Eugen auf dem Grill mit Liebe zubereitet. Für die feine Sauce dazu ist Dagmar zuständig.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Donnerstag, Juni 19, 2008 - 10:50 AM
Aktualisiert: Mittwoch, Juni 25, 2008 10:52 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Montag, Juni 16, 2008

27) Campingleben und Windsurfen

Ein toller Gargano-Wind (16.6.2008)

Wir hatten die Hoffnung auf einen Superwind schon beinahe aufgegeben. Der gestrige Wind aus Norden war zwar recht gut, doch nicht für alle fahrbar, weil die Überquerung der Brandung bei dem relativ schwachen Wind in der Bucht für viele zu schwierig war.

Doch heute ist es endlich soweit. Ab ca. 12.00 Uhr weht ein warmer "Schirokko" für einmal aus Osten mit 4 bis 6 Beaufort, so dass wir mit unseren kleinen Brettern direkt vom Strand aus losbrausen können. Anfangs nehmen wir noch das 6.2 m2 bzw. 5.4 m2 Segel, doch bald einmal wechseln wir auf 5.4 m2 bzw. 4.7 m2 und sind gut unterwegs. Draussen baut sich ausserdem eine wunderschöne lange Welle zum Springen und Abreiten auf. Wir sind begeistert und tummeln uns bis nach 17.00 Uhr auf dem Wasser.

Die Temperaturen erreichen heute wegen des Windes nicht ganz die prognostizierte 30 Gradmarke. Mit den 25 Grad sind wir jedoch ganz zufrieden, denn bei uns zuhause herrscht seit Tagen kaltes Regenwetter bei max. 14 Grad, leider nicht gerade das ideale Wetter für die momentane Fussball Europameisterschaft.

Ein heisser "Schirokko" (17.6.2008)

Schon frühmorgens kündigt sich der "Schirokko" aus südlicher Richtung mit einem Rauschen in den Bäumen an. Um 07.00 Uhr zeigt das Termometer bereits über 20 Grad, um 10.00 Uhr sind es sogar schon 25 Grad. Ein Blick aufs Meer zeigt, dass der Wind heute parallel zum Ufer bzw. schon leicht ablandig weht und deshalb ziemlich böig ist. Der Vogeldrachen flattert schon unruhig im Wind.

Drachen

"Jogi" mit seiner Frau Greta sind um diese Zeit, wie gewöhnlich, am Frühstücken.

Frühstück

Die beiden sind ebenfalls für längere Zeit hier und nehmen es gemütlich. "Jogi" ist ein Perfektionist und hat seinen Anhänger für das Surfequipment entsprechend ausgebaut. Jedes Ding hat hier seinen bestimmten Platz.

Surfanhänger

Auch die Aussenhaut hat er mit viel Liebe zu seinem Sport mit Stickers beklebt.

Surfanhänger

Ein Blick aufs Meer zeigt noch nicht einen Surfer. Die meisten haben vom gestrigen Superwind noch genug und der Tag ist ja noch lang.

Strand

Die afrikanischen Händler sind mit ihren Karren bereits unterwegs. Eine echte Kauflust will sich dieses Jahr auch bei den Italienern nicht einstellen.

Händler

Dann um 11.00 Uhr gehen die ersten Surfer aufs Wasser. Der Wind hat noch zugenommen, ist aber schon leicht ablandig. Ich nehme an, dass der Wind noch konstanter wird und fülle, bis es soweit ist, noch 60 Liter Trinkwasser in unseren Wassertank. Die Anzeige war schon auf null. Um 12.00 Uhr trage ich dann endlich mein Surfzeugs an den Strand und staune. Kaum mehr Surfer sind in der Bucht zu sehen und die Zurückbleibenden versuchen die paar Böen zu nutzen um ans Ufer zu gelangen. Nur ganz weit draussen sind noch ein paar Schaumkronen zu sehen. Etwas unwirsch schleppe ich mein Brett und das Segel wieder zurück auf den Campingplatz.

Schwitzend schäle ich mich aus dem Surfanzug. Inzwischen zeigt das Termometer nämlich rekordverdächtige 30 Grad an. Der Wind hat nun ganz auf Süden gedreht und weht total ablandig, also ohnehin nichts mehr fürs Surfen.

Was an diesem heissen Tag besonders auffällt ist das Gezirpe der Zikaden. Diese kriechen um diese Zeit aus ihren Erdlöchern und krabbeln an einem Baum hoch um sich dort zu entpuppen. Dieser Vorgang kann Stunden dauern und ist für das Insekt ziemlich risikoreich, da es sich am Baum festkrallt und sich nicht fortbewegen kann. Die fette, wehrlose Zikade ist für die Vögel ein Leckerbissen. Der einzige Schutz während der Entpupping ist die Tarnung. Die Zikade schaut beinahe wie Baumrinde aus.

Zikade

Die nachfolgenden Fotos zeigen einige Phasen der Entpuppung, welches für das Insekt Schwerstarbeit bedeutet.

Zikade Zikade

Zikade

Zikade Zikade

Zikade Zikade

Zikade

Am Ende der Entpuppung bleibt die Zikade noch eine ganze Weile auf der alten Schale sitzen, um die filigranen Flügel trocknen zu lassen. Danach fliegt sie endlich davon und macht sich zirpend auf Partnersuche.

Schön und heiss (18.6.2008)

Um 07.00 Uhr starten wir bereits mit 22.5 Grad in den Tag. Zudem weht aus Südosten ein kräftiger Wind, der sogar das Zirpen der Zikaden und Zwitschern der Vögel übertönt. Über uns wölbt sich ein wolkenloser, leicht dunstiger Himmel. Es verspricht ein heisser Tag zu werden, vielleicht der bisher Heisseste überhaupt.

Wir haben eine unruhige Nacht hinter uns. Immerhin 7 Mücken haben wir gejagt und mit unserem elektrischen "Tennisschläger" schliesslich getötet.

Mückenjagd

Wir fragen uns seit langem, wie diese Plagegeister überhaupt in unser Reisemobil gelangen. Unsere Vermutung ist, dass sie sich einfach mit (z.B. an unseren Kleidern) durch die Türe schmuggeln. Die Mücken-Rollos bei den Fenstern halten wir jedenfalls konsequent geschlossen.

Wir beeilen uns, unser Fitnessprogramm und das Frühstück möglichst bald hinter uns zu bringen, um den morgentlichen Wind möglichst auszunutzen. Schon um 09.00 Uhr haste ich mit dem grossen Lorch-Brett und 7.0 m2 Segel an den Strand. Ich kann es kaum fassen. Die ganze Nacht hindurch hat der Wind geblasen. Was jetzt bleibt, ist nur noch ein unbestimmtes Lüftchen aus verscheidenen Richtungen. Der einzige Surfer, der den Morgenwind wenigstens ein wenig ausnutzen konnte, tuckert nun mit Flautenwind ans Ufer zurück. Ziemlich frustriert schleppe ich meine Ausrüstung wieder auf unsere Parzelle zurück. Unsere surfenden Nachbarn können sich ein zweideutiges Schmunzeln nicht verkneifen. Doch wer zuletzt lacht, lacht am besten. Das nächste Mal bin vielleicht ich der Schmunzelnde.

Und tatsächlich, nach 11.00 Uhr dreht der Wind überraschenderweise nach Nordwest, das heisst, er weht parallel zum Ufer, so dass unsere Bucht vom Wind ziemlich abgedeckt ist. Am Horizont sind aber schon viele Schaumkronen zu sehen. Ich schätze die Windgeschindigkeit etwas 4 bis 5 Bf. und entscheide mich für den kleinen 105 Liter Lorch und das 6.2 m2 Segel. Eine willkommene Böe fegt über die Bucht, so dass ich problemlos in die effektive Windzone gelange. Bald ist klar, dass der Wind mit mindestens 5 bis 6 Bf. weht. Kurzentschlossen fahre ich zurück an den Strand und hole die nächst kleine Garnitur. Mit dem kleinen Naish 85 Liter und dem 5.4 m2 Segel bin ich mehr als gut bedient. Es hat jetzt schon grössere Wellen bis 2 m Höhe aufgebaut. Anita versucht es mit dem 4.7 m2 Segel und dem Flow 95 Liter.

Surfen

Surfen

Auch Dagmar ist mit dem Flow und dem 4.8 m2 Segel unterwegs.

Surfen

Der Wind in der Nähe des Ufers reicht gerade noch knapp zum Gleiten.

Surfen

Bald einmal kriege ich ausserhalb der Bucht noch Gesellschaft von "Jogi". Auch er schätzt das Surfen in den 1 bis 2 m hohen Wellen. Wir surfen fast 3 Stunden bei besten Windverhältnissen. Unsere Segel- und Brettwahl ist optimal. Erst nach 14.00 Uhr komme ich für eine kurze Mittagsrast an den Strand zurück.

Surfen

Für viele Surfer, die sich nicht so weit hinaus wagen und nur in der Bucht surfen, bleiben einmal mehr nur Böen und Windlöcher, eine kraftraubende und stressige Art zu surfen. Anita und Dagmar sind vom löchrigen Wind in der Bucht wenig begeistert.

Surfen

Nach dem Mittagessen schwächt der Wind etwas ab, so dass wir wieder mit dem 6.2 m2 bzw. 5.4 m2 surfen gehen. Die Temperaturen sind wegen des Windes nur auf etwa 28 Grad gestiegen, also kein neuer Rekord.

Wir wollen den schönen und warmen Tag nutzen und beschliessen zum Abendessen nach "Vieste" zu fahren. Das Zentrum von "Vieste" mit seiner Altstadt, dem Dom im Hintergrund und der vorgelagerten Hafenpromenade wirkt in der abendlichen Sonne besonders schön.

Vieste

In den Gassen herrscht seit Mitte Juni (Beginn der italienischen Ferienzeit) merklich mehr Betrieb. Nun haben praktisch alle Läden, Boutiquen, Restaurants, Gelaterias, etc. geöffnet und davon gibt es in "Vieste" unzählige.

Vieste

Vor einem Monat hat hier noch "tote Hose" geherrscht. Man konzentriert sich eben aufs grosse Touristengeschäft in der Hochsaison, wo auch die Italiener da sind.

Vieste

"Vieste" ist im Gegensatz zu vielen Touristenstädten (wie z.B. La Manga in Südspanien) eine sehr lebendige Stadt. Auch die Altstadt ist bewohnt und Jung und Alt hält sich vor allem am Abend in den Gassen auf.

Vieste Vieste

Die Wahl, in welches Restaurant wir essen gehen wollen, fällt uns schwer, zumal der Wind noch nicht ganz abgeflaut ist und wir unsere warmen Pizzas in Ruhe geniessen möchten.

Restaurant

Das Restaurant "Osteria degli Angeli" scheint uns dazu zu windexponiert, so dass wir uns wieder für das "Borgo Antico" entscheiden, welches eine Terrasse mit Windschutz besitzt.

Restaurant

In "Vieste" gibt es zahlreiche schön gelegene Restaurants in jeder Preisklasse, so dass für jeden Geschmack, jeden Geldbeutel und auch für Romantiker etwas zu finden ist.

Restaurant

Vieste Vieste

Den Espresso trinken wir in einem Strassencafé "Why not" am zentralen Park. Da gibt es immer etwas zu sehen.

Café

Bei unserer Rückfahrt werfen wir noch einen kurzen Blick zurück auf "Vieste". Der Vollmond steht exakt über der beleuchteten Festung, welche die Altstadt überragt und bildet sozusagen das Tüpfelchen auf dem "i" bzw. auf dem Foto.

Vieste

Ein weiterer wunderbarer Sommerabend geht für uns zu Ende.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Montag, Juni 16, 2008 - 10:37 AM
Aktualisiert: Mittwoch, Juni 25, 2008 10:47 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Mittwoch, Juni 11, 2008

26) Campingleben und Festa Sant'Antonio di Padua

Ein schwülwarmer Tag (11.6.2008)

Der Tag beginnt mit viel Sonne. Nach unserem obligaten Fitnessprogramm und einem ausgiebigen Frühstück fahren wir mit dem Velo nach "Vieste". Während ich unser Reisetagebuch im Internet-Point nachführe, kauft Anita auf dem Markt etwas Gemüse und Früchte.

Es liegt viel Feuchtigkeit in der Luft, so dass es mit der zunehmenden Wärme (27 Grad) immer schwüler wird. Zum Spazieren oder für andere Aktivitäten sind wir zu träge. Fürs Surfen reicht der Wind heute nicht, und so fahren wir mit unserem Roller für einen Café zum Trabucco bei "Peschici". Leider kündigt sich die angekündigte Wetterstörung bereits mit einem Wolkenbank an, so dass wir die Aussicht diesmal nicht so recht geniessen können. Morgen soll es sogar regnen.

Café und Kuchen (12.6.2008)

Der Morgen startet, wider erwarten, mit Sonnenschein. Doch der Schein trügt. Wir schaffen gerade noch eine Runde "Nordic Walking" bis es leicht zu regnen anfängt. Doch schon nach dem Frühstück hört der Regen wieder auf. Dafür frischt aus Norden ein kräftiger Wind auf. Ein paar Surfer sind schon auf dem Wasser. Als ich endlich mit dem grossen Lorch und dem 7.0 m2 aufs Wasser haste, ist der Spass leider auch schon fast zu Ende. Es reicht gerade noch für zwei Schläge, dann macht der Wind schlapp.

Als kleiner Trost backt uns Anita zum Nachmittags-Café einen Apfelkuchen. Zudem haben sich die Wolken wieder verzogen und schönstem Sonnenschein Platz gemacht. Eugen und ich schaffen heute mit dem Fahrrad die volle Distanz von 15 km bis nach "Peschici" und zurück in 90 Minuten. Wir sind mächtig stolz auf uns :-) Erst in der Nacht beginnt es wieder zu tröpfeln. Wir haben für einmal nichts dagegen.

Festa Sant'Antonio di Padua (13.6.2008)

Das Tief scheint bereits wieder vorüber zu sein, obwohl am Morgen über dem Meer und den Bergen noch ein paar Wolkentürme zu sehen sind. Der Wind frischt für kurze Zeit etwas auf uns lockt die wenigen Surfer, die momentan auf den Cammpingplätzen hausen aufs Wasser. Was mit 6.0 m2 Segeln beginnt, endet schon nach einer halben Stunde mit 7.0 m2 und mehr. Nach einer Stunde surfen geniessen wir den sonnigen Tag mit Sonnenbaden und Lesen.

Am Abend startet ein weiteres religiöses Fest in "Vieste", das "Festa Sant'Antonio di Padua". Es verspricht ein milder schöner Abend zu werden, ideal für das grosse Fest mit Feuerwerk. Wir schliessen uns der Schweizergruppe mit Peter, Greta, Godi und Josseline an, welche vorab noch in "Vieste" essen gehen möchte. Godi und Josseline fahren gleich mit ihrem bepackten Reisemobil nach "Vieste" auf den grossen Parkplatz, welcher gleichzeitig als Standplatz für Camper dient und bewacht ist. Mit 10 Euro pro Nacht ist er vergleichsweise preiswert, Dusche, WC inklusive. Godi und Josseline werden am nächsten Morgen ihre Rückreise direkt von dort aus nach Hause antreten.

Im Restaurant "Skipper", direkt über dem neuen Hafen, treffen wir uns um 19.00 Uhr. Das Lokal wurde erst kürzlich renoviert und macht einen sehr guten Eindruck. Das Ambiente wurde passend zum Hafen gestaltet und verfügt auch über eine gedeckte Terrasse.

Festa Sant'Antonio di Padua

Festa Sant'Antonio di Padua Festa Sant'Antonio di Padua

Wohl ein reiner Zufall: Vier von uns bestellen eine Pizza "Diavola". Sie schmecken uns ausgezeichnet. Auch die Bedienung ist sehr freundlich, obwohl das Personal zur Zeit durch das Fussball Europameisterschaftsspiel Italien - Rumänien ziemlich abgelenkt ist :-) Nebenbei bemerkt, sie spielen unentschieden, was die Italiener für die nächste Runde in eine noch nicht eindeutige Lage bringt. Die Franzosen müssten gegen die Holländer verlieren. Dieses Spiel findet gleich anschliessend statt. Die Italiener fiebern ebenfalls mit.

Kurz vor 21.00 Uhr verlassen wir gesättigt das Lokal, gerade noch rechtzeitig, um den grossen Umzug mit dem heiligen Sant'Antonio di Padua in einer Seitengasse mitverfolgen zu können.

Festa Sant'Antonio di Padua

Begleitet von Ministranten und Stadtmusik zieht der Zug der Gläubigen an uns vorüber in Richtung Hauptplatz bzw. Dom.

Festa Sant'Antonio di Padua

Idealerweise findet das ganze noch vor dem Eindunkeln während der sogenannten blauen Stunde statt, die bevorzugte Stunde für Fotografen. Das heisst: Der Himmel zeigt sich noch in sattem Blau. Die Lampen sind bereits eingeschaltet, so dass mit dem vorhandenen Restlicht auch dunkle Winkel noch gut ausgeleuchtet sind.

Festa Sant'Antonio di Padua

Scheinbar nehmen am Umzug junge, wie alte Ministranten teil.

Festa Sant'Antonio di Padua

Dann endlich, fast am Ende des Umzuges, folgt die Statue des heiligen "Sant'Antonio di Padua".

Festa Sant'Antonio di Padua

Dahinter schliesst sich die grosse Menge der Gläubigen an, welche die ganze Gasse bis zum Hauptplatz ausfüllen.

Festa Sant'Antonio di Padua

Wir bewegen uns in einer parallel verlaufenden Gasse in die gleiche Richtung, in der Hoffnung, auf dem Hauptplatz noch etwas vom ganzen Umzug zu sehen. Wir können gerade noch das Einbiegen der heiligen Statue in die Altstadt mitverfolgen.

Festa Sant'Antonio di Padua

Ein paar Böllerschüsse erinnern uns, dass jetzt gleich das erste Feuerwerk an der Hafenpromenade folgen wird. Wir schlängeln uns durch die Menge in dieser Richtung um ja nicht zu versäumen. Ich schaffe es nicht bis ans Pier und bin froh d'rum, denn die ersten Raketen schiessen bereits mit Getöse in den dunkelblauen Himmel und explodieren mit lautem Knall. Wir befinden uns unmittelbar vor der Abschussstelle am Pier. Die Italiener sind da nicht zimperlich.

Feuerwerk

Dann ist der Teufel los. Riesige Vulkane blasen ihre Feuerschweife in den Himmel.

Feuerwerk

Feine wirre Sternengebilde wechseln mit zarten Wunderkerzen ab.

Feuerwerk

Feuerwerk

Das Schlussbouquet kündigt sich mit einem konzentrierten Geknatter an. Der Himmel erglüht im Lichtermeer der explodierenden Raketen.

Feuerwerk

Mehrere Böllerschüsse beenden das erste Feuerwerk dieses Abends. Es hat gerade mal eine Viertelstunde gedauert. Das Zweite, Grössere soll etwa um 24.00 Uhr abgefackelt werden.

Wir treffen uns anschliessend bei "Sottozero", einer der besten Gelaterias am Platz und geniessen den wunderbaren Abend bei Eis und Bier.

Feuerwerk

Im Hintergrund läuft immer noch das Fussballspiel Frankreich gegen Holland. Als die Holländer das erste Goal erzielen, jubeln die Italiener mit, denn ihr Schicksal hängt wesentlich vom Resultat dieser Begegnung ab. Beim zweiten Tor ist der Teufel los. Der Sieg der Holländer scheint gesichert. Doch noch einmal holen die Franzosen mit 2:1 auf. Auch Godi ist mit einem Auge andauernd dabei. Dann endlich das erlösende 3:1 und in der Verlängerung sogar noch das vierte Goal für die Holländer.

Feuerwerk

Inzwischen sind auch einige der Campingplatznachbarn eingetroffen. "Jogi" und Gerda sowie Fred mit seinem unverwechselbaren Augenfehler kennen diese Gelateria scheinbar ebenfalls.

Feuerwerk

 Feuerwerk

Auf das zweite Feuerwerk verzichten wir. Es wird uns einfach zu spät. Wir verabschieden uns von den andern und machen noch einen kleinen Rundgang entlang der Hafenpromenade, wo auf einer grossen Bühne eine Popmusikgruppe aufspielt. Die Solosängerin ist Italienerin und vermag das Publikum mit ihrer typisch italienischen Stimme zu begeistern.

Feuerwerk

Auch die Marktstände entlang der Hafenstrasse sind, wie beim letzten Fest, wieder aufgebaut.

Marktstände

Durch die Palmen-Alleen schlendern wir zurück zu unserem Roller und machen uns auf den Heimweg.

Feuerwerk

Es war ein wunderschöner Abend.

Schönwetter- und Gewitterwind (14.6.2008)

Gestern wurde es ziemlich spät und so wachen wir heute auch etwas später auf als gewöhnlich. Vor allem Max hat für seinen letzten Tag im Gargano noch auf Starkwind gehofft. "RAI Uno" hat eigentlich auch etwas Ähnliches vorausgesagt. Nach 10.00 Uhr sieht es dann auch vielversprechend aus. Wind aus Norden mit ca. 4 bis 5 Bf. lockt einige Surfer aufs Wasser. Doch bald einmal bilden sich wieder Wolken über dem "Forreste Umbra", welche den Wind wieder abschwächen lassen. Mit dem 7.0 m2 Segel und dem grossen "Lorch" gehe ich nichtsdestotrotz aufs Wasser. Zwar starte ich mit einer kurzen Gleitphase. Dann aber suche ich den Wind vorerst vergeblich. Ich arbeite mich bis über den Campingplatz "Merino" hoch und siehe da, der Wind hat ein Einsehen. Für eine Stunde erfreue ich mich fast alleine in der Bucht mit ca. 2 bis 3 Bf. Gleitwind und kann die wunderschönen Wellen vom frühen Morgenwind genüsslich absurfen. Nach dem Mittag schläft der Wind dann allmählich ein.

Wir entschliessen uns zusammen mit Dagmar und Eugen zu einem Rollertrip zur "Texasbar". Ein Blick in Richtung "Forreste Umbra" lässt nichts gutes erahnen. Ein riesiger Gewitterturm hat sich dort gebildet und breitet sich bedrohlich schnell in Richtung Küste aus. Wir beeilen uns zum Campingplatz zurückzukommen. Wir haben eben unser Reisemobil erreicht, als es zu regnet beginnt. Doch schon nach einer Viertelstunde ist der eher schwache Gewitterregen vorbei und wir können in Ruhe duschen und abendessen.

Wir haben den Abwasch gerade hinter uns, als sich uns abermals ein Gewittersturm nähert. Das Meer ist voller Schaumkronen, wie wir uns das eigentlich zum Surfen erhoffen. Doch Gewitterstürme sind dafür wegen Blitzgefahr und Unberechenbarkeit nicht unbedingt geeignet.

Gewitter

Dennoch wagen sich ein paar Unentwegte aufs Wasser um die wenigen Minuten Starkwind zu geniessen.

Gewitter

Der Sturm zieht zum Glück nicht direkt über den Campingplatz, sondern ein paar Kilometer vor der Küste in Richtung Osten vorbei. Der nachfolgende länger andauernde Regen deutet auf einen Wetterwechsel hin. Auf dem Europawetterbild im Fernsehen sehen wir denn auch ein grosses Tiefdruckgebiet, welches über uns wegzieht. Die Wetterprognosen für die nächsten Tage sind nicht gerade berauschend. Mal sehen, ob sie stimmt.

Nach dem Regen wieder Sonnenschein (15.6.2008)

Es hat die ganze Nacht hindurch ergiebig geregnet. Unsere Reisemobile, Fahrräder, Segel und Surfbretter, die von der klebrigen Absonderung der Bäume ziemlich verschmutzt waren, wurden gründlich gewaschen. Nach dem Frühstück hört es, wie auf Bestellung, auf zu regnen und der Tag empfängt uns mit den ersten Sonnenstrahlen. Die anfänglichen 17,5 Grad sind bald einmal Vergangenheit. Ein wunderbarer Tag mit viel Welle und Wind kündigt sich an.

Surfen

Der erste Surfer tobt sich bereits in der Welle aus, ein Könner, wie es scheint, denn der Wind innerhalb der Bucht ist vergleichsweise schwach. Erst weit draussen weht ein kräftiger Wind.

Surfen

Es ist nicht immer einfach, bei so wenig Uferwind über die vielen gebrochenen Wellen (Shorebreak) aufs freie Meer zu gelangen.

Surfen

Es scheint ein Einheimischer der Surfschule zu sein. Virtuos surft er zwischen den Wellen hindurch und zaubert locker, mit nur wenig Wind, seine gekonnten Manöver ins Wellental.

Surfen

Nach dem Frühstück versuche ich ebenfalls mein Glück. Weil der Wind in Ufernähe minimal ist, bleibt mir nichts anderes übrig als ein etwas grösseres Brett zu nehmen. Ich entscheide mich vorsichtshalber für den 105 Liter Lorch und das 5,4 m2 Segel. Noch sind nur wenige Surfer auf dem Wasser. Ich versuche abzuschätzen, ob der Wind zum rauskommen reicht.

Surfen

Normalerweise dreht der Wind im Laufe des Tages, so dass er mehr auflandig und bis in die Bucht rein kommt. Solange möchte ich aber nicht warten. Ich hoffe auf eine Windböe, die mich über die Wellenbrecher trägt und fahre los.

Surfen

Leider werde ich von der starken Uferströmung beim ersten Mal in die Schwimmerabschrankung getrieben und muss absteigen. Das Wasser fühlt sich heute besonders warm an, möglicherweise auch deshalb, weil die Lufttemperatur mit 23 Grad noch etwas verhalten ist.

Surfen

Beim zweiten Mal klappt es dann, und ich komme mit einigem Glück durch die Brandung. Leider ist der Wind für das 5,4 m2 nach kurzer Zeit zu schwach, so dass ich das Segel bereits wieder wechseln muss. Mit dem 6,2 m2 bin ich dann gut bedient und surfe mehr als zwei Stunden bei relativ konstantem Wind. Die Dünungswellen sind ca. 2 m hoch und es ist ein riesen Spass sie abzureiten und im Wellental zu Halsen. Es sind wieder mal tolle Verhältnisse, wie wir sie vom Gargano kennen.

Der Wind schwächt sich bis zum Abend total ab. Laut Wetterprognosen soll es morgen noch schöneres Wetter mit "Schirokko"-Wind aus Süden geben. Die Temperaturen werden wiederum ansteigen und gegen 30 Grad erreichen.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Mittwoch, Juni 11, 2008 - 10:10 AM
Aktualisiert: Montag, Juli 07, 2008 7:30 PM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Samstag, Juni 07, 2008

25) Campingleben, Fahrrad-, Rollertour und Windsurfen

Ein Tag mit vielen Gesichtern (7.6.2008)

Am frühen Morgen sieht alles noch harmlos aus. Wir machen unsere Joggingrunde und das anschliessende Schwimmen im inzwischen warmen Meer bei schönstem Sonnenschein. Am östlichen Horizont sind nur wenige Wolken zu sehen und auch über dem "Foreste Umbra" türmen sich nur kleine "Cumuli castellani".

Doch bald einmal ziehen sich über dem Meer dunkle Wolken auf, die sich zu einem riesigen Gewitterturm zusammenschliessen. Vom Meer her nimmt der Wind allmählich zu bis sich die ersten Schaumkronen bilden. Wir ahnen Schreckliches.

Gewitter

Die Händlerkarre hebt sich in der Sonne farbenfroh vom bedrohlichen Hintergrund ab.

Gewitter

Gleichzeitig türmen sich auch auf der Landseite wallende Gewitterwolken und vereinzelt hört man in der Ferne bereits Donnergrollen.

Gewitter

Viele Campinggäste geniessen das Wetterschauspiel aus sicherer Entfernung am Strand. Zum Surfen sind die Winde zu unbeständig und zu schwach.

Gewitter

Wir sind von Gewittertümen eingekreist, doch bei uns herrscht nach wie vor Sonnenschein pur. Und so bleibt es dann auch. Ausser ein paar einzelnen Regentropfen kommen wir ungeschoren davon. Die Gewitter regnen über dem Meer und dem "Foreste Umbra" ab. Sie entfernen sich immer mehr von uns und machen wieder schönstem Sonnenschein Platz, als sei nichts gewesen. Die Farben der Bucht scheinen schon fast kitschig.

Gewitter

Die Gewittertürme im Hinterland zerfallen allmählich zu Schönwetterwolken. Am Abend sind nur noch wenige Wolken am Horizont zu sehen.

Gewitter

Ein Blick aufs Barometer zeigt wieder steigenden Luftdruck und das Schönwettersymbol. Die Wetterprognosen für morgen sind denn auch wieder besser. Mal sehen, ob diese stimmen.

Kleine Rad- und Rollertour (8.6.2008)

Auch der heutige Tag fliesst vom Wetter her als wunderschöner Tag in unser Reisetagebuch ein. Ausser eines Gewitters über dem "Foreste Umbra" am späten Nachmittag nur Sonne pur mit ein paar Schönwetterwolken. Wind suchen wir heute vergebens. Am Morgen unternehmen wir eine kleine Radtour durchs Hinterland und entlang der Küste zurück. Die Kakteen am Wegrand stehen schon in voller Blüte.

Radtour

Aus den frischen Sprösslingen keimen gelbe und orange Blüten. Warum am gleichen Kaktus verschiedenfarbige Blüten wachsen, bleibt uns ein Rätsel. Am Alter der Blüten kann es eigentlich nicht liegen, denn alle scheinen gleich alt zu sein.

Radtour

Unsere Fahrt führt uns über zwei Hügelzüge. Vom zweiten, höheren haben wir einen wundervollen Ausblick über die ausgedehnten Olivenplantagen bis zum "Foreste Umbra".

Olivenhaine

Ganz versteckt, inmitten von unzähligen Olivenbäumen, sichten wir eine verträumte Hazienda.

Radtour

Dann wechseln wir nach einem kurzen "Downhill" auf die Küstenseite. Wir sehen direkt auf den Campingplatz "Punta Lunga", einer der wenigen Campingplätze ausserhalb unserer Bucht mit guten Windbedingungen zum Windsurfen.

Radtour

Die Luft ist heute relativ klar. Im Hintergrund liegt wir unser geliebtes "Vieste", diesmal im Morgenlicht.

Radtour

Auf dem Rückweg kommen wir an einem der vielen "Trabucci" vorbei, den Wahrzeichen dieser Gegend.

Radtour

Eigentlich wollten wir heute Nachmittag nochmals die "Vico"-Tour machen. Wegen eines Gewitterturms über dem "Foreste Umbra" entschliessen wir uns dann zu einer kleinen Ausfahrt mit dem Roller an den Südstrand von "Vieste". Dagmar und Eugen sind mit dabei. Das Wetter ist ideal: blauer Himmel und gute Sicht. Die Aussicht von der Cafeteria am Ende der kleinen Bucht auf das ferne "Vieste" ist traumhaft schön.

 Rollertour

Ein Tag wie jeder andere (9.6.2008)

Heute beginnt der Tag etwas gewitterhaft. Ausser 2 Stunden Wind bekommen wir davon jedoch nichts ab. Im Laufe des Tages wird es wieder schön und warm. Montagsmarkt in "Vieste", etwas Windsurfen und einen Ausflug nach "Vico del Gargano" und "Rodi", das alles hatten wir ja schon. Wir verzichten deshalb auf eine Wiederholung der Schilderung dieser Erlebnisse.

Schön, warm und Wind (10.6.2008)

Schon am frühen Morgen messen wir 19 Grad. Am Nachmittag werden es sogar 27 Grad am Schatten sein. Das Meer hat sich mittlerweile auf angenehme 24 Grad erwärmt. Dem morgentlichen Schwimmen steht also nichts im Wege.

Für viele Gäste liegt das Hauptinteresse heute aber auf dem Wind. Dieser soll endlich wieder einmal mässig aus Norden wehen. Bereits um 08.00 Uhr sind die ersten Surfer auf dem Wasser. Um 09.00 Uhr gleite ich mit dem grossen Lorch und dem 7,0 m2 Segel los. Anita folgt mit dem Flow und 6,2 m2 eine Stunde später nach. Mehr als 3 Beaufort werden es allerdings nicht. Viele Surfer ohne geeignete Ausrüstung bleiben wieder einmal frustriert am Strand sitzen. Nach 3 Stunden lässt der Wind nach, gerade richtig für eine kleine Mittagspause. Am Nachmittag reicht es nochmals für gute 2 Stunden bis der Wind endgültig abflaut.

Einem Spaziergang zur "Merino" Strandbar steht nichts im Weg. Die Ebbe gibt dem Strand mit seinen Sandbänken und Lagunen seinen besonderen Reiz.

Strand

Im warmen Wasser tummeln sich Jung und Alt.

Strand

Auch Anita hat sichtlich Spass im seichten Wasser zu plantschen.

Strand

Am Strand, unweit der "Merino"-Bar, wird eben ein Trampolin aufgebaut. Man spürt die nahende Hauptsaison.

Strand

Bei schönster Aussicht auf die Bucht geniessen wir unseren Café.

Merino

Zwischendurch mal ein Foto vom Fotografen.

Merino

Zurück geht's zum Campingplatz, vorbei an kunstvoll gebauten Sandburgen.

Strand

Die nordafrikanischen Händler haben es dieses Jahr schwerer, weil offensichtlich weniger Gäste als andere Jahre hier sind. Gründe gibt es genug. Der hohe Dieselpreis ist nur einer davon.

Strand

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Samstag, Juni 07, 2008 - 10:43 AM
Aktualisiert: Montag, Juni 16, 2008 10:47 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Sonntag, Juni 01, 2008

24) Campingleben und Windsurfen

Ein toller Surftag (1.6.2008)

Seit Tagen sind die Temperaturen sommerlich und auch in den Nächten fallen die Temperaturen nicht mehr unter 20 Grad. Vreni und Werner reisen heute ab. Vom Gargano und seiner wunderbaren Umgebung sind sie inzwischen fast so begeistert, wie wir. Wir haben mit ihnen zusammen immerhin zwei wunderschöne Wochen mit vielen Ausflügen verbracht und haben sie nun gestern Abend mit einem "Barbecue-Essen" verabschiedet.

Camping

Schon beim Joggen macht sich heute der konstante Gegenwind bemerkbar. Gemäss Max, sagt auch "RAI Uno" für heute guten Wind aus Norden voraus. Und so kommt es dann auch. Nach dem Frühstück gehe ich für kurze Zeit noch mit meinem 7.0 m2 Segel und dem grossen Lorch aufs Wasser. Doch schon bald sind kleinere Segel angesagt. Mit unseren 6,2 und 5,4 m2 Segeln sind wir gut unterwegs. Am Nachmittag nimmt der Wind sogar noch ein wenig zu und bleibt konstant. Wir bringen es heute auf gute 6 Stunden Windsurfen. "Jogi", wahrscheinlich der eifrigste Surfer auf dem Campingplatz, bringt es sogar auf satte 7,5 Stunden. Fürs "Radeln" haben Eugen und ich keine Power mehr. Uns tun alle Muskeln weh.

Italienischer Landesfeiertag (2.6.2008)

Heute feiern die Italiener ihren Landesfeiertag (Gründung der Republik Italien 1946). Viele sind wegen des verlängerten Wochenendes angereist um ein paar Tage auszuspannen. Die eigentlichen Ferien beginnen für die Italiener aber erst ab Mitte Juni. Wegen des Feiertages bleiben die Läden ab Mittag geschlossen. Auch der Tagesrhythmus auf dem Campingplatz ändert sich üblicherweise ein wenig :-) Die südliche Lebensweise unterscheidet sich auch auf dem Campingplatz von der nördlichen. Allerdings ist eine gewisse Annäherung festzustellen, weil die herrschende Wärme kaum grosse körperliche Anstrengungen zulässt. Zur Feier des Tages lassen wir deshalb das Joggen ausfallen ;-)

Der Morgen beginnt mit einem leichten Wind aus Norden. Doch schon um 09.00 Uhr legt der Wind kräftig zu und erreicht satte 5 Bf. Da hilft nichts, wir "müssen" aufs Wasser.

Surfen

Ich ziehe gleich mit dem 6.2 m2 und dem Lorch 105 Liter los, Anita mit dem 5,4 m2 und dem "Flow". Eine gute Wahl, wie sich zeigt, denn der Wind bleibt uns den ganzen Tag in konstanter Stärke erhalten. Es macht richtiggehend Spass, die regelmässigen Wellen abzusurfen. Auch zum Springen ist die Wind- bzw. Wellenrichtung ideal. Nach 5 Stunden Surfen habe ich genug. Bei der anschliessenden Strandbesprechung sind wir uns alle einig: Es war wieder einmal ein toller Surftag.

Am späten Nachmittag leert sich der Campingplatz zusehens. Die Italiener haben zum Teil noch einen weiten Heimweg vor sich. Wir haben sogar Camper aus Mailand gesichtet. Bis dahin sind es immerhin ca. 900 km, beinahe eine Tagesreise! Zurück bleiben die Gäste aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Wir tragen unser Schicksal mit Fassung ;-)

Schwachwindtag (3.6.2008)

Nach einer weiteren Tropennacht beginnt der Tag schwühlwarm ohne das geringste Lüftchen. Ein typischer Übergangstag zu schlechtem Wetter, wie er sich hier im Gargano oft ankündigt. Wir entschliessen uns für den Einkauf und einen Datenabtausch im Internet mit dem Roller nach "Vieste" zu fahren. Doch entgegen aller Windvorhersagen von "Windguru" und "Windfinder", etc. frischt der Wind bereits um 10.00 Uhr wieder auf und erreicht immerhin 2 bis 3 Bf., gerade gut genug, um mit meinem grossen Material noch ins Gleiten zum kommen. Nach 1 1/2 Stunden flaut der Wind jedoch bereits wieder ab, so dass Eugen und ich uns entschliessen, die obligate Radtour nach "Peschici" zu machen.

Gewitterregen (4.6.2008)

Mitten in der Nacht werden wir von einem lauten Donnerschlag unsanft aus dem Schlaf gerissen. Das erste Gewitter bzw. der erste starke Regen seit über 6 Wochen kündigen sich an. Wir haben schon am Vorabend vorsorglich alle exponierten Fenster geschlossen und können das Prasseln der grossen Regentropfen aufs Dach in aller Ruhe geniessen.

Da wir leider keine Fotos von den Blitzen machen konnten/wollten, hoffen wir, dass ihr uns für einmal ein nicht gerade aktuelles Foto eines Gewitters vom Gargano, verzeihen könnt. Dieses Foto entstand eines Abends im Juni 1999, als sich ein Gewitter über der Adria gebildet hatte, welches erstaunlicherweise für eine Stunde beinahe am gleichen Ort verharrte und von uns aus bequem zu beobachten war. Die Blitze zuckten, fast wie von einer Uhr gesteuert, jede Minute hernieder und spiegelten sich im ruhigen Meer, ein seltenes Naturschauspiel für die Feriengäste.

Gewitter

Doch schon am Morgen ist der ganze Spuk vorbei und der Tag empfängt uns einmal mehr mit Sonnenschein. Nur der von Regentropfen gezeichnete Sandstrand zeugt noch vom nächtlichen Regen.

Sandstrand

Auf heute haben die Meteorologen eigentlich einen Regentag vorhergesagt. Doch wie schon oft, gelten für die Nordostküste des Gargano andere Gesetze. Es bleibt zwar gewittrig, aber dennoch sonnig und einigermassen warm. Auf guten Surfwind müssen wir heute allerdings verzichten. Mehr als kurzzeitige Winde mit 1 bis 3 Bf. aus verschiedenen Richtungen liegen gegenwärtig nicht drin, zu wenig Anreiz für uns, um nach den tollen Windverhältnissen der vergangenen Tage, heute Surfen zu gehen.

Anita backt uns dafür als Trost einen feinen Schokokuchen und Eugen wird uns zum Abendessen die legendäre "Knoblauch-Brotsuppe" zubereiten. Eigentlich müsste sie "Knoblauch-Zwiebel-Brot-Tomaten-Milch-Olivenöl-Suppe" heissen. Das sind die Hauptzutaten dieser schmackhaften Mahlzeit. Schon wochenlang haben wir uns darauf gefreut. Jetzt sollte es endlich klappen ;-)

Doch vorher macht Petrus um ca. 16.00 Uhr nochmals die Schleusen auf. Ein kräftiges Gewitter steuert vom "Forreste Umbra" direkt auf unsere Bucht zu und entlädt sich direkt über dem Campingplatz, so scheint es uns wenigstens.

Gewitter

Die armen "Zeltler" tun uns, wie immer, leid. Davon gibt es zurzeit aber nur wenige. Ihnen bleibt nur die Flucht ins Auto oder das nahe Restaurant.

Gewitter

Selbst unter unserer grossen Sonnenmarkise wird alles nass und unser Vorplatzteppich verschwindet allmählich unter dem Wasser. Das Gute daran: Unsere Markise und auch unsere Fahrräder werden wieder einmal tüchtig gewaschen :-)

Gewitter

Obwohl der Regen gegen Abend wieder aufhört und uns einen unverhofften Sonnenuntergang beschert, entschliessen wir uns, beim nahen Restaurant "Le Diomedee" eine Pizza essen zu gehen. Die "Knoblauch-Brotsuppe" verschieben wir auf morgen.

Sonne, aber kein Wind (5.6.2008)

Der Tag beginnt viel versprechend mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über dem Meer. Vom versprochenen Wind des "Windguru" jedoch keine Spur. Nach dem üblichen Morgenfitnessprogramm fahren wir zur Olivenplantage "La Piodella", wo wir uns seit Jahren mit dem köstlichen Olivenöl eindecken. Wir haben gestern den letzten Tropfen vom letzten Jahr aufgebraucht. Die Blumen geschmückte "Hazienda" liegt nur 5 Roller-Minuten von uns entfernt.

Olivenöl

Zum Surfen reicht der Wind heute sowieso nicht und so verbringen wir den Morgen vor allem mit Aufräumarbeiten vom gestrigen Gewitter: Trocknen, Wischen, Putzen, etc. Ein kleiner Zwischenfall am Rande: Als ich heute Morgen aus dem Dunkel der WC-Anlage in die grelle Sonne hinaustrete, schliesse ich reflexartig die Augen und mache zugleich mit dem Kopf eine Abwärtsbewegung. Unglücklicherweise touchiere ich mit meiner Stirn unsanft mit der Flügelmauer, so dass mir der Schädel brummt. Trotz sofortiger Kühlung kann ich der schnell wachsenden Beule geradewegs zuschauen, wie sie zügig in den Himmel wächst.

Beule

Zum Glück ist meine Haut schon gut gebräunt, so dass die unschönen Farbveränderungen der nächsten Tage von dunkelrot über blau nach grün und violett nicht so sehr auffallen.

Beule

Am Nachmittag spazieren wir mit Dagmar und Eugen zur Strandbar "Marino" und genehmigen uns einen Cappuccino. Anschliessend machen Eugen und ich, wie üblich, unsere Radtour. Ohne Gegenwind und mit tieferen Temperaturen (nur noch 25 Grad) ist es heute wesentlich angenehmer zu fahren.

Am Abend dann endlich die lang ersehnte "Knoblauch-Zwiebel-Brot-Tomaten-Milch-Olivenöl-Suppe", von Eugen mit viel Liebe zubereitet.

Brotsuppe

Ein etwas flauer Tag (6.6.2008)

Zurzeit liegt nördlich von uns ein umfangreiches Tiefdruckgebiet, welches sich im Kreis dreht und kaum vom Fleck kommt. Das Wetter bleibt in den nächsten Tagen deshalb unbeständig, obwohl wir im Gargano dessen ungeachtet meist sonniges Wetter abkriegen. Auch heute beginnt der Tag mit sonnigem Wetter. Auf dem "Foreste Umbra" und über der "Adria" bilden sich zwar ab und zu Wolkentürme, aber das Wetter bleibt trocken.

Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang entlang des Strandes in Richtung "Vieste" bis zum Trabucco in unserer Bucht.

Strand

Scheinbar wurde das Trabucco renoviert, denn alle Pfähle und Spanndrähte machen einen neuen Eindruck.

Trabucco

Der Blick durch das Gebälk des Trabucco auf unsere Bucht ist faszinierend.

Strand

Vom Trabucco aus kann man die tolle Lage des relativ neuen Terrassenrestaurants "Cala Azzurra" bereits erahnen. Auf dem Rückweg wollen wir hier einen feinen "Cappuccino" trinken.

Cala Azzuro

Das Restaurant liegt, anders als die andern Strandrestaurants und Cafeterias, fast majestätisch über der Sanddüne und ist über eine steile Treppe vom Strand oder vom dahinter liegenden Bungalow-Village her zu erreichen. Die nach innen gebogenen Stützen aus weiss gestrichenem Holz verleihen dem Bauwerk eine zusätzliche Leichtigkeit.

Cala Azzuro

Cala Azzuro

Auf der Terrasse angelangt, geniessen wir zunächst die herrliche Aussicht auf das Trabucco und die Bucht.

Strand

Wir sind zum erstem Mal hier zu Besuch und bestaunen die geschmackvolle Einrichtung des nobel wirkenden Restaurants. Durch den verglasten Boden (im Vordergrund) kann man sogar einen direkten Blick in den Weinkeller werfen.

Cala Azzuro

Beim Blick auf die Speisekarte sind wir über die moderaten Preise überrascht. Das gediegene Ambiente liess uns eher gehobene Preise vermuten. Über die Qualtät der Speisen können wir zurzeit noch nicht viel aussagen. Die Aussicht von der Terrasse ist auf jeden Fall ein wahrer Genuss.

Cala Azzuro

Hier am Abend den Sonnenuntergang mit zu erleben, muss ein herrlicher Anblick sein, weil die Sonne zu dieser Zeit von hier aus über dem Meer untergeht. Wir entschliessen uns spontan, an einem nächsten schönen, warmen Sommerabend hier essen zu gehen.

Cala Azzuro

Ganz speziell: Gleich daneben auf gleicher Höhe angegliedert befindet sich noch eine kleine Strandbibliothek für Village-Gäste.

Internet Access: Ausserdem kann man hier, mit einem Notebook mit WLAN-Anschluss ausgerüstet, quasi gratis bei einem Cappuccino im Internet surfen, da hier ein für Gäste freier Internet-Accesspoint eingerichtet ist. Die Geschwindigkeit ist zwar nicht berauschend, aber für eMails und Wetter reicht es allemal.

Cala Azzuro

Wir machen uns auf den Rückweg zu unserem Campingplatz, nicht ohne noch einmal einen Blick zurück auf das gelungene Bauwerk geworfen zu haben.

Cala Azzuro

Auch die Strandliegen beim "Village Cala Azzurra" sind sehr gepflegt. Der Überblick von hier aus auf die zurzeit fast menschenleere Bucht ist einmalig.

Cala Azzuro

Anita macht vor lauter Vorfreude noch einen tüchtigen Luftsprung.

Strand

Da der Wind heute wiederum nicht zum Surfen gereicht hat, kommen Eugen und ich nicht um unsere Pflichtübung herum: Die 24 km Fitnessfahrt mit dem Rad in Richtung "Peschici". "Von nix kommt nix!" :-) Inzwischen fühlen wir uns schon ziemlich fit, denn wir haben bereits 6 Wochen konsequentes Training hinter uns.

Ci vediamo...

Dienstag, Mai 27, 2008

23) Peschici und Vieste

Abendessen in "Peschici" (27.5.2008)

Schon am frühen morgen zeigt das Thermometer 17 Grad an. Es ist windstill und die Sonne brennt heiss vom wolkenlosen Himmel. Unser tägliches Fitnessprogramm beschränken wir heute auf zwei Tai-Qi-Formen. Nach dem Morgenessen kommen Werner und Vreni noch schnell für einen "Morgenschwatz" vorbei.

Besuch

Doch bald einmal frischt von Osten ein warmer Wind auf, der um 11 Uhr ca. 5 Bf. erreicht. Im Nu ist die Bucht voller Surfer. Viele haben sich in der Segelgrösse vertan und müssen sich schon nach kurzer Zeit ein kleineres Segel holen.

Wir sind zuerst mit 6,2 und 5.4 m2 und später sogar mit 5.4 und 4.7 m2 unterwegs. Doch leider ist der tolle Starkwind nur von kurzer Dauer und wird vor allem in Ufernähe immer unbeständiger und schwächer. Um die Mittagszeit flaut er schliesslich total ab. Man sieht kaum mehr Surfer auf dem Wasser, dafür umso mehr frustrierte Spätaufsteher am Ufer. Für uns war es zwar kein Supertag, aber wir konnten immerhin fast 2 Stunden surfen.

Surfen

Heute ist der absolut wärmste Tag seit wir hier sind. Um ca. 15.00 Uhr messen wir über 30 Grad im Schatten und dies in Küstennähe. Im Landesinnern werden es weit über 30 Grad sein. Wir beschliessen heute Abend nach "Peschici" zu fahren und dort in einem der vielen Terrassenrestaurants über dem Hafen essen zu gehen.

In "Peschici" angelangt machen wir, wie gewöhnlich, vor dem Essen noch einen kleinen Rundgang durch die Altstadt. Die Temperatur in den Gassen beträgt selbst um 19.00 Uhr noch 29 Grad, ein richtig hochsommerlicher Abend.

Peschici

Der Blick von der Spitze "Peschicis" auf das nun sonnenbeschienene Trabucco ist eindrücklich.

Peschici

Da wir nur wenig zu Mittag gegessen haben, sind wir ziemlich hungrig und steuern schon bald das favorisierte Terrassenrestaurant "La Terretta" an. Wir sind wieder einmal die ersten Gäste, obwohl die Uhr schon 19.30 Uhr anzeigt. Dafür können wir noch unseren Tisch auswählen :-) Die Aussicht auf die westliche Bucht von "Peschici" ist fantastisch.

Peschici

Das Essen schmeckt sehr gut und der Preis stimmt auch. Bei dem wunderschönen Wetter geniessen wir heute die "Blaue Stunde" besonders.

Peschici

Mit einer traumhaften Dämmerstimmung geht unser Ausflug nach "Peschici" zu Ende.

Peschici

Ruhetag auf dem Campingplatz (28.5.2008)

Eigentlich sind auf heute 4 bis 5 Bf. Wind angesagt, doch weder der "Windguru", der "Windglider", noch "RAI Uno" haben richtig gelegen. Es weht gerade mal ein laues Lüftchen. Zum Surfen reicht es nicht und so geniessen wir wieder einmal das "Dolce far niente" auf dem Campingplatz. Die Temperaturen sind nach wie vor sommerlich und auch diese Nacht ist eine sogenannte Tropennacht über 20 Grad.

Schön und sehr warm (29.5.2008)

Heute Morgen früh hat uns unser Nachbar Lothar nach 4 Wochen Urlaub verlassen. Er hat noch einen langen Weg vor sich bis nach Bremen und fährt bereits um 07.00 Uhr los. Ironie des Schicksals: Endlich gibt wieder einmal Starkwind aus Südosten mit bis zu 6 Bf. Wenigstens hat Lothar bei der Heimfahrt ziemlich kräftigen Rückenwind. Sein Geldbeutel wird es ihm bei diesen Dieselpreisen danken. Inzwischen kostet der Liter Diesel nämlich über Euro 1.50 (= CHF 2.40).

Zunächst bringen wir unseren Körper, wie jeden Morgen, auf Trab mit den "Fünf-Tibetern-Übungen".

Tibeter

Nach dem Morgenessen geniessen wir die wenigen Stunden Starkwind (5.4 und 4.7 m2 Segel), denn schon nach Mittag schwächelt der Wind und wird löchriger. Es scheint mit 30 Grad einfach ein wenig zu warm zu sein. Zurzeit herrscht eine starke Südströmung von Afrika bis Skandinavien mit ebenso kräftigen Niederschlägen entlang des Apennin und der Südalpen. Die nächste Tropennacht liegt vor uns.

Auf heute Abend sind wir von einem Schweizerischen Ehepaar, welche wir auf dem Markt zufälligerweise kennengelernt haben, zu einem Besuch ihrer Wohnung eingeladen worden. Hans und Claire sind vor 14 Jahren nach "Vieste" ausgewandert und haben nahe dem Zentrum dieses schönen Städtchens eine Dachwohnung gekauft. Wir erwarten sie gespannt am verabredeten Treffpunkt an der Hafenpromenade. Pünktlich, wie es sich für schweizerische Verhältnisse gehört, treffen wir die Beiden vor der Gelateria und spazieren zu ihrem neuen Heim in Italien.

Das Haus liegt inmitten anderer Häuserkomplexe in dem nordöstlichen gelegenen Wohnquartier. Zunächst steigen wir die 30 überhohen Stufen aus Travertin empor ins zweite Obergeschoss, wo sich der Wohnungseingang befindet. Obwohl wir einigermassen gut trainiert sind, empfinden wir es wie eine kleine Bergbesteigung und bewundern Hans mit seinen 78 Jahren, dass er den nötigen Kraftakt noch so problemlos schafft.

Nach einer Garderobe kommen wir direkt in den Wohnbereich und sind erst einmal perplex von der Dichte der Accessoires, die an den Wänden hängen, kleben, bzw. sich auf Gestellen präsentieren. Claire erzählt uns, dass sie beide eine künstlerische Ader besitzen und deshalb die vielen Kunstwerke mit bunten, asiatischen Motiven geschaffen haben. Hans ist ein echter Tüftler: Er hat dazu für eine differenzierte Beleuchtung gesorgt, so dass man sich sozusagen wie in einem orientalischen Bazar vorkommt. Auf die Details wollen wir an dieser Stelle nicht eintreten. Es ist bestimmt nicht jedermanns Sache sich in solch' einer Umgebung wohl zu fühlen.

 Besuch

Claire führt uns wiederum über eine steile Treppe ins obere Geschoss, wo sich die Schlafzimmer und Bad/WC befinden. Als wir dann auf die Terrasse hinaustreten, sind wir angenehm überrascht. Uns präsentiert sich eine Aussicht, die wir von der Gasse aus niemals erwartet hätten. Ganz "Vieste" liegt uns zu Füssen. Die Aussicht auf die Altstadt ist eindrucksvoll. Leider fehlt heute Abend ein wenig das schöne Wetter mit Sonne, weil eben ein kleines Gewitter über "Vieste" hinweg gezogen ist.

Besuch

Eine enge Wendeltreppe führt auf das Dach über den Schlafräumen. Von hier aus können wir sogar das grosse Hafenareal einsehen und haben eine prachtvolle Aussicht auf die nördlich gelegene Bucht von "Vieste". Ein kleiner Schönheitsfehler: Die Sonne ist heute Abend leider durch eine Wolkenbank verdeckt.

 Besuch

Nachdem uns Hans und Claire alles erklärt und wir alles angeschaut haben, steigen wir wieder vorsichtig die vielen Stufen in die Gassen hinab und werfen noch einmal einen letzten Blick nach oben. Von aussen schaut das Haus wirklich unscheinbar aus und lässt die tolle Wohnlage kaum vermuten. Anschliessend führen uns die Beiden ins unweit liegende Terrassenrestaurant "Al Porto". Den wunderbaren Ausblick, den wir von hier aus geniessen, ist damit schon beschrieben. Es ist ein lauer Abend und wir sitzen nach dem hervorragenden Essen vergnügt bis fast 23.00 Uhr auf der Terrasse. Hans und Claire erzählen uns "Ihre Geschichte", wie und warum sie zusammengefunden und nach "Vieste" ausgewandert sind und was sie noch alles vorhaben.

Nach einem kleinen Spaziergang entlang der Küste vom Hafen bis zur Hafenpromenade, wo unser Auto steht, verabschieden wir uns anschliessend herzlich von den Beiden. Wer weiss, ob und wann wir uns wiedersehen werden?

Viel Sonne, aber kein Surfwind (30.5.2008)

Nach den letzten schwühlwarmen Tagen hat sich die Wetterlage grundlegend geändert. Der relativ trockene Wind kommt jetzt aus Osten und ist deshalb um einiges kühler, als der gestrige Südwind aus der Sahara. Bei dem leichtem Wind sieht man höchsten ein paar Kite-Surfer, die mit ihrem Übungs-Kite das Handling im Trockenen üben.

Kite

Kite

Nach dem Einkauf in "Vieste" geniessen wir am Nachmittag das Sonnenbaden und unternehmen zusammen mit Dagmar und Eugen einen kleinen Spaziergang zur Merino-Bar.

Strand

Bei einem Cappuccino erfreuen wir uns an der schönen Aussicht auf das blaugrüne Meer und den weiten, beinahe menschenleeren Sandstrand. Die Bayern sind ja schon weg und die Italiener noch nicht da :-)

Strand

Strand

Weil heute kein Surftag ist, gehen Eugen und ich, wie gewöhnlich, mit dem Fahrrad auf unsere obligatorische Fitnesstour entlang der Küstenstrasse. Wir schaffen die 22 km in einer Stunde.

Ci vediamo...

Sonntag, Mai 25, 2008

22) Vieste

Bummel und Nachtessen in Vieste (25.5.2008)

Seit langem kommen wir heute wieder einmal zum Windsurfen. Seit die "Pfingstler" weg sind hat der Wind beständig zugenommen und das Wetter ist gleichermassen wärmer geworden. Heute ist der bisher heisseste Tag (ca. 26 Grad) und auch der Abend verspricht entsprechend warm zu werden. Wir fahren um 18.00 Uhr zu viert mit dem PW nach "Vieste" um ein wenig zu bummeln und anschliessend in unserem bevorzugten Restaurant "Borgo Antico" etwas zu Abend zu essen. Üblicherweise sind die Gassen und Strassen um diese Zeit noch etwas leer.

Vieste

Erst beim Eindunkeln nimmt das Leben auf den Strassen, Gassen und Piazzi allmählich zu. Die Altstadt hat beim Einnachten ihren besonderen Reiz. Die sogenannte "Blaue Stunde" ist zum Fotografieren bestens geeignet, wenn die Strassenbeleuchtung schon eingeschaltet ist und der Himmel sich noch in sattem Blau präsentiert.

Vieste

Vieste

Nach 19.00 Uhr steigen wir durch die Altstadt zum Restaurant "Borgo Antico" hoch und finden gerade noch einen Aussichtsplatz auf der Terrassenpergola. Zufälligerweise bestellen die Frauen bestellen Orecchietti und die Männer eine Pizza. Beide Gerichte schmecken ausgezeichnet.

Vieste

Wir geniessen die Aussicht auf das Städtchen und den Hafen von "Vieste".

Vieste

Nach einem weiteren Spaziergang durch die wundervolle Altstadt fahren wir zurück zum Campingplatz. Die Bar am beleuchteten Swimmingpool hat zwar noch geöffnet. Weil wir morgen den Markt in "Vieste" besuchen möchten, ziehen wir unseren Alkoven der Bar vor und gehen schlafen.

Bar

Wochenmarkt in Vieste (26.5.2008)

Alle zwei Wochen wird in "Vieste" ein grosser Markt abgehalten. Nebst Kleidern verschiedenster Art werden dort auch Schuhe, Haushalts- und Lederwaren, Werkzeuge, Möbel, Sonnenbrillen, Schmuck, Blumen und Esswaren angeboten.

Markt Markt

Markt Markt

Schon um 08.30 Uhr haben wir uns am Eingang unseres Campingplatzes mit meinem Bruder und seiner Frau verabredet, um mit den Fahrrädern nach "Vieste" zu radeln. Am frühen Morgen hat es noch nicht so viele Leute, die Auswahl ist noch grösser und die Sonnenstrahlung ist noch erträglich.

Markt

Kunstblumen brauchen nicht getränkt zu werden und sind für Süditaliener mit Wassermangel besonders attraktiv. Gleich am Anfang unseres Einkaufbummels bleiben wir bei einem solchen Stand stehen. Auch wir haben uns schon überlegt, für unser Reisemobil so etwas zu kaufen.

Markt

In den zahlreichen Wühlauslagen gibt es für wenig Geld Kleidungstücke zu kaufen. Anita hat Glück und findet für nur 2 Euro ein schickes Jeansjäckchen.

Markt

Modische, italienische Schuhe kriegt man hier zum Spottpreis.

Markt

Irgendwann haben mein Bruder und ich vom ganzen Rummel genug. Wir setzen uns gemütlich auf eine schattige Bank unter Palmen und warten auf unsere Frauen.

Markt

Wir haben doch einige Schnäppchen ergattert und machen uns zufrieden auf den Heimweg.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Windsurfen. Ganze 5 Stunden vergnügen wir uns bei 3 bis 4 Bf. gleichmässigem Ostwind. Die Themperaturen sind mit 28 Grad schon richtig sommerlich. Morgen soll es sogar über 30 Grad warm werden!

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Sonntag, Mai 25, 2008 - 9:36 AM
Aktualisiert: Mittwoch, Mai 28, 2008 9:57 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Samstag, Mai 24, 2008

21) Castel del Monte und Trani

Ausflug nach "Castel del Monte" und "Trani" (24.5.2008)

Wir nutzen den wunderbaren Tag um zusammen mit meinem Bruder und seiner Frau einen Ausflug zum ca. 200 km entfernten "Castel del Monte" zu unternehmen. Kurz nach 08.00 Uhr fahren wir los. Wir entschliessen uns für die direkte Strasse von "Vieste" nach "Mattinata" über die Berge des "Gargano", was nicht ganz optimal war, da es uns viel Zeit kostet. Nach unzähligen Kurven uns über 800 Höhenmeter sind wir froh, endlich bei "Mattinata" auf die Schnellstrasse wechseln zu können.

Mattinata

Unglücklicherweise erwischen wir die falsche Ausfahrt und fahren mitten durch das am Samstag Morgen ziemlich belebte "Manfredonia", was unsere Fahrt abermals etwas verzögert. Inzwischen hat das Thermometer die 25 Gradmarke erreicht und im Auto wird es durch die starke Sonneneinstrahlung schon mächtig heiss.

Erst um 11.00 Uhr sehen wir aus der Ferne die weithin sichtbare Festung "Castel del Monte" Friedrichs II. Das "Castel del Monte" (ursprünglich: castrum Sancta Maria de Monte) ist das wohl bekannteste Bauwerk aus der Zeit des Hohenstaufer-Kaisers Friedrich II. in Apulien. Das Schloss wurde von 1240 bis um 1250 errichtet, wahrscheinlich aber nie ganz vollendet. Insbesondere der Innenausbau scheint nicht beendet worden zu sein.

Castel del Monte

Wir umschreiten den wuchtigen Bau mit seinen acht achteckigen Türmen und bewundern die herrliche Aussicht auf die umliegende Landschaft.

Castel del Monte

Seine Bedeutung erhält das Bauwerk vor allem durch seine ideale Grundrissgestalt als Achteck. An den Ecken des oktogonalen Baus stehen Türme mit ebenfalls achteckigem Grundriss. Das Hauptachteck ist 25 m hoch, die Türme 26 m. Die Länge der Seiten des Hauptachtecks beträgt 16,50 m, die der Türme je 3,10 m. Eine Besonderheit ist, dass je zwei Seiten eines Turms mit den Seiten des Hauptachtecks zusammenfallen. Der Haupteingang ist nach Osten ausgerichtet.

Castel del Monte

Die Festung liegt auf einer Hügelspitze mitten in der kargen Landschaft und ist von weitem sichtbar. Der Bau war nicht umsonst auf eine Anhöhe gelegt worden, so dass man sich ihm von allen Seiten in Untersicht näherte. Wir geniessen die wunderbare Aussicht.

Castel del Monte

Die Klatschmohn sticht wie ein roter Teppich aus den grüngelben Feldern heraus.

Castel del Monte

Castel del Monte

Auch um die Festung herum blühen überall wunderschöne Blumen.

Castel del Monte

Nach dem Rundgang um die Burg besteigen wir die Treppe zum einzigen Eingang, um uns das Innere anzuschauen.

Castel del Monte

Als wir in die Eingangshalle eintreten, werden die Temperaturen so richtig angenehm. Wir zahlen die 3 Euro Besichtigungsgebühr pro Person und machen uns auf den Weg durch die beiden Geschosse, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Das zweite Obergeschoss dürfen wir leider nicht betreten. Der ebenfalls einfach gehaltene Innenhof diente wohl eher als Schutz- und weniger als Aufenthaltszone.

Castel del Monte

Wir sind generell etwas überrascht von der Einfachheit der schmucklos wirkenden Räumlichkeiten und vergessen dabei, dass diese Burg ja im Mittelalter erbaut wurde, wo auf Schönheit und Ästhetik wenig oder gar keinen Wert gelegt worden ist.

Castel del Monte

Interessanterweise ist das WC im ersten Obergeschoss für diese Zeit vergleichsweise luxuriös ausgefallen.

Castel del Monte

Bald einmal haben wir genug gesehen und fahren mit dem Shuttlebus zurück zum Parkplatz. Wir steuern auf direktem Weg unser nächstes Ziel an, das Fischerstädtchen "Trani". Auf halbem Weg machen wir noch kurz Halt bei ein paar Trulli-Bauten, welche in diesem Fall als Speicher erbaut wurden.

Trullibauten

Um die Mittagszeit kommen wir in "Trani" an und parkieren unser Auto gleich am Rande der Altstadt. "Trani" hiess im Altertum "Turenum" und ist heute eine süditalienische Hafenstadt mit ca. 55'000 Einwohnern. Die Hoch- und Blütezeit "Tranis" lag in der Zeit der Kreuzzüge im 12. und 13. Jahrhundert, als Kreuzfahrer und Kaufleute vor allem von "Bari" und "Trani" aus in das Heilige Land fuhren. Davon zeugt die Kathedrale "San Nicola Pellegrino", die einzigartig unmittelbar am Meer gelegen in die Ferne weist.

Wir haben inzwischen Hunger und essen in einem kleinen, gemütlichen Restaurant eine Pizza. Anschliessend machen wir uns auf die Socken um das Städtchen näher zu erkunden. Schon nach ein paar Schritten entdecken wir die Kathedrale mit dem separat stehenden Glockenturm.

Trani

Gleich dahinter schliesst der Fischer- und Yachthafen an.

Trani

Die Hafenpromenade mit seinen Cafeterias und Gelaterias, ein Anziehungspunkt für Touristen, wie auch für Einheimische, zieht sich bis zum nahen Stadtpark hin.

Trani

Mit seinen Sitzbänken und Schatten spendenden Bäumen läd dieser Ort auch bei sommerlichen Temperaturen zum Verweilen ein. Vom Meer her weht zudem immer ein kühlendes Lüftchen.

Trani

Zwischendurch erblicken wir immer wieder mal die zentrale Kathedrale.

Trani

Nach einem Cappuccino mit Gelati (versteht sich) machen wir uns wieder auf den Heimweg. Es war ein langer, aber interessanter Tag. Ob sich der lange Fahrweg von immerhin 400 km gelohnt hat, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber letztendlich ist ja der Weg das Ziel :-)

Ci vediamo...

Freitag, Mai 23, 2008

20) Ginsterfahrt

Ginsterfahrt nach "Vico del Gargano" (23.5.2008)

Wie jedes Jahr um diese Zeit steht der Ginster in voller Blüte. Der heutige Tag ist prädestiniert für unseren Ausflug: blauer Himmel, ausgezeichnete Sicht und wenig Wind (zum Surfen :-) Nach dem Mittagessen fahren wir mit dem PW meines Bruders und seiner Frau los in Richtung "Foreste Umbra". Nach dem grossen Waldgebiet, eröffnet sich, wie am Ende eines Tunnels, endlich ein erster Ausblick auf die ausgedehnten Ginsterfelder.

Ginsterfahrt

"Peschici" ist heute besonders gut zu erkennen, auch wenn es auf dem Foto wegen Rückenlicht etwas flach wirkt.

Ginsterfahrt

Wir fahren noch ein Stück weiter bis zu einem weiteren Aussichtspunkt. Der Ausblick ist einfach überwältigend.

Ginsterfahrt

Ginsterfahrt

Unser nächstes Ziel ist "Vico del Gargano" mit seiner berühmten Pasticceria "Pizzicato". Hier gibt es die beste Patisserie (Feingebäck) weit und breit und dies in grosser Auswahl.

Patisserie

Wir geniessen das delikate Feingebäck und den Cappuccino in vollen Zügen.

Patisserie

Wir fahren wieder zurück, diesmal entlang der Küste nach "Peschici". Beim letzten Aussichtspunkt vor "Peschici" machen wir Halt und geniessen den wunderbaren Blick aufs Meer und das in der grellen Sonne leuchtende "Peschici".

Peschici

Das westlich gelegene Trabucco, ebenfalls mit Restaurant, wirkt mit dem grünblauen Meer besonders imposant.

Peschici

In der Bucht vor "Peschici" machen wir den nächsten Halt. "Peschici" wirkt aus dieser Perspektive besonders majestätisch.

Peschici

Ein künstlich angelegter Steg verbindet einen Felspfad, damit man trockenen Fusses in die nächste Bucht gelangt.

Peschici

Vor uns liegt ein idyllischer Badestrand. Direkt an der Felswand befindet sich kleine Bar mit Terrasse.

Peschici

Bei einem feinen Cappuccino geniessen die wunderbare Aussicht auf das blaugrüne Meer.

Peschici

Gut gelaunt treten wir den Rückweg zum Campingplatz an. Es war ein herrlicher Ausflug.

Peschici

Ci vediamo...

Mittwoch, Mai 21, 2008

19) San Giovanni Rotondo und Monte Sant'Angelo

San Giovanni Rotondo (21.5.2008)

"Padre Pio" ist der vom Papst heilig gesprochene Mönch, welcher zurzeit in "San Giovanni Rotondo" aufgebahrt liegt und viele Pilger anzieht. Auch wir wollen diesem inzwischen berühmten Dorf einen Besuch abstatten. Früh morgens um 09.00 Uhr fahren wir los. Der Weg führt uns über den "Foreste Umbra", das riesige Waldgebiet, welches auf über 800 m.ü.M. hinauf reicht, über hügelige Landschaft mit grünen Wiesen und Wäldern, ähnlich wie in der Schweiz, hinunter ins "Valle Carbonara".

Monte Sant' Angelo

An der Kreuzung im Tal zweigen wir in Richtung "San Giovanni Rotondo" ab. Nach 20 km Fahrt nähern wir uns "San Giovanni Rotondo", welches am Fusse des "Monte Castellana" liegt. Das Städtchen wirkt mit seiner uneinheitlichen Bauweise nicht besonders attraktiv. Einen eigentlichen Altstadtkern können wir nicht erkennen. Der Ort scheint auch ein riesiges Parkplatzproblem zu haben. Die Strassen sind verstopft von chaotisch parkierten Fahrzeugen. Wir kämpfen uns bis auf die andere Seite des Städtchens, wo sich die Wallfahrtskirche "San Michele Arcangelo" befindet. Vergeblich suchen wir einen Parkplatz und entschliessen uns entnervt weiterzufahren zu unserem nächsten Ziel, dem Städtchen "Monte Sant' Angelo". Unterwegs treffen wir noch auf eine kleinere Pilgergruppe, welche sich zu Fuss, singend und betend in Richtung "San Giovanni Rotondo" bewegt.

Monte Sant' Angelo

Leider verschlechtert sich das Wetter zusehens. Dunkle Wolken bilden sich über dem Höhenzug, wo sich auch "Monte Sant'Angelo" auf 840 m.ü.M. befindet. Der Wallfahrtsort wurde auf dem östlichsten Teil des "Monte degli Angeli" erbaut und bietet eine tolle Rundumsicht. Bevor wir zum Ort hinauffahren, machen wir einen kurzen Halt um die blühenden Ginstersträuche zu bestaunen, welche den ganzen Berghang durchziehen.

Monte Sant' Angelo

Die gut ausgebaute Strasse führt mit nur ein paar wenigen Serpentinen entlang der Nordflanke nach "Monte Sant'Angelo" hoch.

Monte Sant' Angelo

Wir parkieren unser PW auf dem grossen Parkplatz. Schon als wir aussteigen, ist mir klar, dass ich mich mit meinen Shorts und T-Shirt tüchtig verschätzt habe. Zudem weht noch ein frischer Wind. Da hilft nur Bewegung. Als erstes besichtigen wir den Wallfahrtsort "San Michele". "San Michele", die Hauptkirche von Monte Sant'Angelo, ist eine Grottenkirche, eine Kirchenform, welche die Normannen in den neu eroberten Gebieten seit dem 7. Jahrhundert besonders bevorzugten.

Monte Sant' Angelo

Was oben auf der Bergspitze zu sehen ist, ist nur der achteckige Glockenturm der Kirche

Monte Sant' Angelo

"San Michele" ist eine dem Erzengel Michael geweihte Wallfahrtskirche und ist einer der ältesten Pilgerorte des Abendlandes. Über mehrere Treppen erreichen wir die faszinierende Grottenkirche, wo gerade ein Gottesdienst abgehalten wird.

Monte Sant' Angelo

Leider dürfen wir die Felsengrotte nicht fotografieren. So bleibt uns nur die Erinnerung an diesen sehenswerten Ort.

Nach einem kurzen Imbiss in einer kleine Trattoria wollen wir die Städtchen genauer unter die Lupe nehmen. Leider beginnt es nun zu regnen und so bewegen wir uns in zugigem Schritt mit Regenschirmen bewaffnet durch die Gassen. Ein Vergnügen ist es jedoch nicht und so kehren wir nach wenigen Minuten um und brechen unsere Sightseeigtour ab. Wir sind uns einig, dass wir später bei schönerem Wetter nochmals hierher kommen wollen.

Ci vediamo...

Dienstag, Mai 20, 2008

18) Peschici und Trabucco

Ausflug nach Peschici (20.5.2008)

Mein Bruder und seine Frau sind am Sonntag mit dem PW (PKW) angekommen. Wir benutzen die Gelegenheit und unternehmen ein paar ausgedehnte Ausflüge auf dem Gargano und in die nähere Umgebung. Das Wetter ist schön und warm. Zudem weht heute nur ein böiger, ablandiger Wind aus Süden, was fürs Windsurfen nicht gerade ideal ist. Wir entschliessen uns für eine kleinen Morgenausflug nach Peschici.

Die Sicht ist heute ausserordentlich gut. Wir können in der Ferne sogar die Insel "Tremiti" erkennen.

Peschici

Die Altstadt wirkt zurzeit noch etwas leblos. Der grosse Touristenrummel ist hier noch nicht spürbar. Wir schlendern durch die romantischen Gassen, welche nebenbei bemerkt, blitzsauber und ohne die bei uns zuhause üblichen Schmierereien zu bewundern sind.

Peschici

Peschici

"Peschici" hat seinen besonderen Charme, auch wenn das verträumt wirkende Dorf mit dem lebendigen "Vieste" kaum vergleichbar ist. "Vieste" bleibt zweifellos unser Lieblingsdorf.

Peschici

Peschici

Wir trinken noch einen Cappuccino und fahren dann geht's weiter zum "Trabucco", welches unweit der Bucht von "San Nicola" liegt und durch die letztjährige Brandkatastrophe traurige Berühmtheit erlangt hat. Die eben erst in der Rohplanie erstellte Zufahrtsstrasse ist leider immer noch nicht geteert und so rumpeln wir mit dem Ford Focus in behutsamem Tempo über diese holprige Schotterpiste.

Der Ausblick auf "Peschici" und die Nahe Bucht von "San Nicola" ist, wie immer, überwältigend. Was uns hingegen sofort auffällt, sind die kahlen Ostflanken der Hügelausläufer. Die grüne Bewaldung fehlt hier völlig und lässt die Landschaft leer und kontrastlos erscheinen. "Peschici" hat viel von seiner Faszination verloren, weil der felsige Boden nun übergangslos in die ebenfalls grauweissen Häuserflächen übergeht. Wirklich tragisch!

Trabucco

Mein Bruder und seine Frau können diese Wandlung der Landschaft weniger nachvollziehen, weil sie zum ersten Mal hier sind.

Trabucco

Sie sind von der Fischerplattform und dem wunderbaren Ausblick begeistert.

Trabucco

Trabucco

Auch wir können uns der Faszination des "Trabucco" nicht entziehen.

Trabucco

Bei der Rückfahrt auf die Uferstrasse versuchen wir die unfertige Zufahrtsstrasse zu umfahren und entdecken zu unserer Überraschung eine zweite Strasse, die schlussendlich auf dem höchsten Punkt vor "Peschici" in die Hauptstrasse einbiegt. Dieser Feldweg führt vom "Trabucco" unmittelbar bergwärts. Er ist zwar sehr schmal und teilweise auch steil, aber immerhin geteert.

Trabucco

Wenn allerdings, wie bei unserer Rückfahrt, ein anderes Fahrzeug entgegen kommt, wird es richtig schwierig, da Ausweichstellen nur sporadisch vorhanden sind und ein Rückwärtsfahren bei den engen Platzverhältnissen ziemlich heikel ist. Wir haben Glück und können an einer etwas ausgeweiteten Stelle gerade noch Aussenspiegel an Aussenspiegel kreuzen.

Ci vediamo...

Donnerstag, Mai 15, 2008

17) Giro d'Italia

Giro d'Italia (15.5.2008)

Wie jedes Jahr um diese Zeit, wird der "Giro d'Italia" auch diesmal teilweise entlang der Küstenstrasse von "Vieste" nach "Peschici" geführt, wo sich das Etappenziel befindet. Dieser Anlass ist vor allem für das Dorf "Peschici" auch ein Grund zum Feiern. Nach der letztjährigen Waldbrandkatastrophe hat das Dorf etwas positive Publicity bitter nötig.

Giro d'Italia

Auch vor unserem Campingplatz versammeln sich entlang der Strasse zahlreiche Schaulustige und warten gespannt auf die Rennfahrer.

Giro d'Italia

Giro d'Italia

Von weitem schon hören wir die Werbesprüche aus den Lautsprechern von vorausfahrenden Mercedes-Lieferwagen, welche rosarote T-Shirts des "Giro" an die vielen Zuschauer zu verkaufen versuchen.

Giro d'Italia

Dann folgen nach einer Weile als Werbeträger die neuen Piaggio-Scooter mit doppelten Vorderrädern. Das Doppelrad soll die Bodenhaftung erhöhen. Die Konstruktion ist ziemlich aufwendig und auch teurer.

Giro d'Italia

Unsere Geduld wir auf eine harte Probe gestellt. Dann endlich nach ca. einer halben Stunde Warten kommt Bewegung in die Sache. Zuerst fahren etliche Polizei-Motorräder mit blinkendem Blaulicht und teilweise hupend voraus. Die Spannung steigt.

Giro d'Italia

Dann endlich nähert sich die Spitzengruppe in schnellem Tempo, begleitet von einem riesigen Pulk von Service- und Reporterfahrzeugen. Die Zuschauer jubeln den Fahrern begeistert zu.

Giro d'Italia

Über uns kreist ein Hubschrauber des italienischen Fernsehens. Die Medien sind bei einem solchen Anlass omnipräsent.

Giro d'Italia

Schon nach wenigen Sekunden ist alles vorbei. Und wieder warten wir, diesmal fast 10 Minuten, bis endlich die Hauptgruppe dicht an dicht aus der Kurve in die Gerade einbiegt und an uns mit einem Rauschen vorbeibraust.

Giro d'Italia

Giro d'Italia

Anschliessend folgt eine riesige Kolonne von Service- und Begleitfahrzeugen mit Millionenwerten auf ihren Dächern. Wir sind beeindruckt.

Giro d'Italia

Giro d'Italia

Und schon ist alles vorbei. Zufrieden, aber auch ein wenig enttäuscht von der kurzen Show, bewegen wir uns wieder in Richtung Campingplatz. Am Fernsehschirm lässt sich so ein Anlass eben doch besser und vor allem ausgedehnter verfolgen, auch wenn dabei die Stimmung und Live-Atmosphäre nicht die Gleiche ist.

Giro d'Italia

Ein paar Wenige haben scheinbar doch noch ein "Giro d'Italia" T-Shirt gekauft. Wir gehen wieder zur Tagesordnung über. Einige vergnügen sich im nahen Swimmingpool; andere wollen heute, trotz des relativ schwachen Windes, doch noch zum Surfen kommen.

Giro d'Italia

In abendlicher Sonne wird noch eifrig Boccia gespielt.

Abendstimmung

Es ist ein wunderbarer Abend. Immer noch hat es "Surfer" und "Kiter" die den abendlichen Thermikwind nutzen.

Abendstimmung

Wir geniessen den wunderbaren Sonnenuntergang mit einem Spaziergang ans Ende der Bucht.

Abendstimmung

Auch Kinder finden den breiten Sandstrand am Abend für ihre Spiele wunderbar. Noch immer weht ein relativ kühler Wind, doch von frieren keine Spur.

Abendstimmung

Im neuen Strandrestaurant, ganz unter in unserer Bucht, wollen wir demnächst einmal essen gehen. Das Lokal ist gut besucht und das Preis-/Leistungsverhältnis scheint zu stimmen.

Abendstimmung

Ci vediamo...

Samstag, Mai 10, 2008

16) Die Bayern kommen

Pfingsten: die Bayern kommen (10.5.2008)

Wie jedes Jahr erwartet der Gargano einen Ansturm der Bayern, welche ab diesem Wochenende ihre 14-tägigen Pfingstferien haben. Die bis anhin nur mässig belegten Campingplätze werden im Nu gefüllt. Alle Läden, Cafés und Restaurants haben schlagartig geöffnet, die Strandliegen und -Sonnenschirme werden aufgebaut, die schwarzen nordafrikanerischen Händler schwärmen aus und versuchen am Strand ihre Waren los zu werden. Auch unser Campingplatz macht mittlerweile einen ziemlich vollen Eindruck.

Camping

Viele der Parzellen rund um uns sind inzwischen belegt. Die Sicht aus dem Alkoven aufs Meer ist uns vorübergehend verwehrt. Dafür sehen wir direkt auf einen Palmenstrand und viele weitere Landschaftsmotive, welcher auf dem Nachbar-Reisemobil kunstvoll aufgemalt worden sind und es zu einer eigentlichen Augenweide machen.

Camping

Camping

Unseren gemeinsamen Vorplatz hingegen konnten wir bislang erfolgreich "verteidigen".

Camping

Am Strand hat sich ebenfalls einiges verändert. Die Surfbretter liegen dicht an dicht, und auf dem Wasser in Strandnähe herrscht ein richtiggehendes Gerangel. So artet der normalerweise vergnügliche Freizeitspass in konzentrierte Arbeit aus.

Surfen

Da hilft nur die Flucht aufs offene Meer.

Surfen

Kleines Regenintermezzo (14.5.2008)

Nach einer schwachen Schlechtwetterfront (ca. 3 Stunden leichter Regen am Morgen) verziehen sich die Wolken zusehends. Der Regen vermochte kaum die seit Wochen ausgetrocknete Erde zu durchnässen. Noch sind die Wiesen und Wälder relativ grün. Aber die Brandgefahr nimmt mit jeder Woche der Trockenheit zu.

Am Nachmittag unternehmen wir zusammen mit Eugen, Lothar und Jürgen eine stündige Spritzfahrt mit dem Fahrrad entlang der Küstenstrasse in Richtung Peschici. Nach zweidrittel der Strecke kehren wir um. Der ganze Fitnesstrip dauert jeweils eine Stunde.

Am Abend können wir auf der Terrasse des Strandrestaurants "Le Diomedee" bei einer Pizza und einem Glas Rotwein den Sonnenuntergang bereits bei wolkenlosem Himmel geniessen. Solche schnelle Wetterwechsel sind im Gargano nicht ungewöhnlich.

Ci vediamo...

Mittwoch, Mai 07, 2008

15) Gargano "Festa Patronale Santa Maria"

Festa Patronale Santa Maria (7. bis 10. Mai 2008)

Jedes Jahr findet hier in Vieste das grossartige vier Tage dauernde "Festa Patronale Santa Maria" statt. Das Fest mit religiösem Hintergrund hat sich zu einem riesigen Volksfest entwickelt. Der Ursprung dieser Feiertage liegt im Mittelalter, als Piraten die Marienstatue gestohlen hatten. Ein unheimlicher Sturm liess das Piratenschiff kentern. Die Marienstatue wurde in wundersamer Weise in der Bucht von "Marino", etwa 6 km nördlich von "Vieste" an Land gespült. Dieser Ort ist deshalb zu einem Pilgerort für Gläubige geworden, welches jedes Jahr Zehntausende zu mobilisieren vermag.

Fiesta

Einer der Höhepunkte dieses Festes ist die riesige Prozession, welche jeweils am Freitag von Vieste grösstenteils entlang der Küste bis zur Kirche "Santa Maria di Merino" führt. Der riesige Pilgerzug ist absolut beeindruckend. Familien mit ihren Kindern, alte und junge Leute aus allen Schichten bewegen sich in gemächlichem Schritt in Richtung Kirche.

Festa

Über Funk gespiesene Lautsprecher, welche von in der Menge mitlaufenden Trägern getragen werden, lassen die Mariengebete für jedermann hörbar werden. Dazu wird von den Gläubigen die ganze Zeit "Viva Maria, Maria viva", gesungen, eine wirkliche Herausforderung, denn der ganze Gedenkzug inkl. Messe dauert immerhin von morgens 07.00 Uhr bis etwa Mitternacht. In der Mitte des Zuges, da wo die Menschenmassen am dichtesten sind, wird die Marienstatue von kräftigen Männern auf einem Schrein mitgetragen.

Fiesta

Ganz "Vieste" ist festliche dekoriert und fein säuberlich herausgeputzt. Dieses Jahr haben sie sogar einige der Zufahrtsstrassen neu geteert. Das Zentrum und die wichtigsten Strassen und Plätze sind mit einer aufwendigen Festbeleuchtung ausgestattet, welche einer Weihnachtsbeleuchtung in nichts nachsteht.

Fiesta

Auf einer Piazza findet am Freitagabend ein klassisches Konzert mit schönsten Partien aus verschiedenen Opern statt. Obwohl das Orchester relativ klein ist (fast jeder ist hier ein Solist), wächst es mit dem engagierten Dirigenten über sich hinaus. Tenor und Sopran tragen mit ihren fantastischen Stimmen zum wunderbaren Ambiente bei. Wir sind überwältigt. Eigentlich schade, dass mein Opern begeisterter Bruder mit seiner Frau erst in einer Woche ankommen. Es hätte ihnen hier bestimmt gefallen.

Fiesta

Fiesta Fiesta

Der grosse Parkplatz am Dorfeingang wurde in einen riesigen Rummelplatz mit Karussells und Essbuden umgewandelt. Wo die vielen auswärtigen Besucher nun ihre Autos hinstellen, könnt ihr unschwer erraten. Parkverbote dienen in Italien ohnehin nur der Strassenzierde. Zum Glück haben wir mit unserem Roller kaum Parkplatzprobleme.

Überall laden Strassencafés und Gelaterias zum gemütlichen Verweilen ein. Da können auch wir nicht widerstehen.

Fiesta

Die Hauptstrasse ist von girlandenartigen Beleuchtungsbogen gesäumt, welche in der blauen Stunde besonders zur Geltung kommen. Noch sind die Italiener nur wenig zahlreich vertreten. Dies ändert sich nach dem Einnachten schlagartig. Ganze "Vieste" ist dann auf den Beinen.

Fiesta

Feierliche Umzüge, begleitet von Blechmusiken und den Vertretern der Stadt ziehen durch die Strassen bis zur zentralen "Cattedrale Santa Maria Assunta", wo in diesen Tagen jeden Abend ein grosse Andachtsmesse zelebriert wird.

Fiesta

Der Höhepunkt bildet natürlich die Heimkehr der Mariastatue am Freitagabend. Ein einzigartiges Schauspiel, welches man nicht verpassen sollte, auch wenn es bis Mitternacht dauert.

Fiesta

Was uns auch immer wieder fasziniert, sind die vielen romantischen Gassen der Altstadt, welche zurzeit zusätzlich festlich beleuchtet sind und mit ihren zahlreichen Läden, Boutiquen und Restaurants, zum Flanieren einladen.

Festa

Dass wir hier auf den Fotos fast alleine sind, hat nur mit der Uhrzeit zu tun. Die Italiener wachen, wie bereits erwähnt, erst nach dem Einnachten allmählich auf.

Fiesta

Eine andere Attraktion bildet die grossartige Modeschau an der Hafenpromenade am frühen Samstagabend, die noch vor Sonnenuntergang beginnt und fast 2 Stunden dauert.

Modeschau

Modeschau

Jeden Abend findet übrigens auch ein Feuerwerk statt, welches allerdings erst um 24.00 Uhr abgefackelt wird. Der eigentliche Höhepunkt bildet das grosse Feuerwerk am Samstagabend im Hafenbecken. Eigentlich wollten wir uns dieses ebenfalls anschauen. Es wurde uns dann aber doch zu spät. Auf schöne Fotos müsst ihr deshalb für einmal verzichten. Von Lothar, unserem lieben Campingnachbarn erfahren wir am nächsten Morgen, dass es diesmal sogar erst um 00.30 Uhr begonnen hat. Der Grund für die späten Startzeiten liegen wohl in der italienischen Lebensweise: Die Italiener beginnen mit dem Abendessen gewöhnlich erst nach 21.00 Uhr.

Ci vediamo...

Montag, Mai 05, 2008

14) Gargano (Campingleben)

Velofahrt nach Peschici (5.5.2008)

Bereits um 06.30 Uhr wachen wir auf. Die Sonne scheint direkt durchs Alkovenfenster und ein wunderbarer Tag kündigt sich an. Wir beschliessen nach der morgendlichen Gymnastik spontan eine Velotour nach "Peschici" zu unternehmen und dort das typisch italienische Frühstück, Cappuccino mit Brioche, zu geniessen.

Wir kämpfen uns die Passstrasse hoch, die direkt nach "Peschici" führt und zweigen auf der Passhöhe auf eine kleine Höhenstrasse ab. Diese schlängelt sich entlang der Hügelkette, mal auf mal ab, bis nach "Peschici". Die ganze Vegetation ist um diese Zeit noch sehr grün, weil es anscheinend vor unserer Ankunft noch ausgiebig geregnet hat. Die goldgelben Ginstersträucher blühen dieses Jahr schön sehr früh. Wir werden unsere spezielle Ginsterfahrt wohl bald durchführen müssen, um noch die volle Blütenpracht zu erleben.

Peschici

In der Ferne sehen wir "Vico di Gargano", der Hauptort vom Gargano, welcher zuoberst auf einer Hügelkette erbaut ist.

Vico di Gargano

Eingangs "Peschici" werden wir wieder an die Brandkatastrophe erinnert. Doch auch ein Brand hat, wie alles, immer zwei Seiten. Zwischen den toten Bäumen wachsen nun junge Bäume, Gras und Blumen ungehindert heran, was sonst kaum der Fall gewesen wäre.

Peschici

"Peschici" selbst hat sich seit unserem letzten Besuch vor einem Jahr kaum verändert. Das verträumte kleine Dorf mit der Altstadt und seinen engen, romantische Gässchen scheint noch zu schlafen. Touristen sind erst vereinzelt zu sehen. Viele Gelaterias, Restaurants, Boutiquen und andere Läden haben noch nicht geöffnet.

Peschici Peschici

Verliebte Paare haben sich hier an einem Geländer ein Zeichen gesetzt und dutzende Hängeschlösser für die Ewigkeit plaziert. Das gefällt uns wesentlich besser als die vielen Schmierereien und Sachbeschädigungen, die man bei uns zuhause überall sieht.

Peschici

Unser bevorzugtes Café hat schon offen und wir können in Ruhe unseren Cappuccino mit Brioche geniessen und dabei das rege Leben auf dem zentralen Dorfplatz beobachten.

Peschici

Peschici

Mit leichtem Rückenwind geht's wieder zurück, diesmal auf der Küstenstrasse, zum Campingplatz. Das "Trabucco" ist heute von der Strasse aus gut zu erkennen. Wir hoffen, dass die Zufahrtsstrasse noch im Mai fertiggestellt sein wird, damit wir zusammen mit meinen Bruder und seiner Frau, welche in zwei Wochen bei uns eintreffen werden, einen Ausflug dorthin unternehmen können.

Peschici Trabucco

Auch entlang der Küstenstrasse wachsen bunte Blumen verschiedenster Art. Wir geniessen die Farbenpracht.

Peschici Blumen

Auf dem Campingplatz angekommen, bemerken wir unschwer, dass wir in der Zwischenzeit einen neuen Nachbarn bekommen haben. Und oh Freude, es ist Lothar mit seinem edlen Hymermobil, den wir schon seit ein paar Jahren kennen. Wir sind froh, dass sich nicht wieder Italiener, wie in den letzten zwei Tagen, plaziert haben, da diese doch einen etwas anderen Tagesrythmus wie wir pflegen.

Erfasst von Heinz am Montag, Mai 05, 2008 - 11:52 AM
Aktualisiert: Samstag, Mai 10, 2008 11:53 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Montag, April 28, 2008

13) Gargano (Campingleben)

Ein prachtvoller Surftag für alle (28.4.2008)

Der Tag startet bereits mit 15 Grad bei wolkenlosem Himmel. Der Wind weht heute Morgen auch nicht mehr so stark, so dass wir unser ausgiebiges Frühstück vor unserem "Elchi" im Sonnenschein geniessen können. Eigentlich wollten wir heute Morgen nach "Vieste" fahren und eine italienische Propangas Flasche mieten, damit wir unsere eigenen Gasvorräte im Reisemobil nicht unnötig verbrauchen. Wir bleiben immerhin 10 Wochen an diesem schönen Ort.

Als wir einen Blick aufs Meer werfen, ist dieses voller Schaumkronen. Da hilft gar nichts, wir disponieren kurzfristig um. Wir hätten sonst keine ruhige Minute in "Vieste" verbringen können. So ist das eben mit dem Windsurfen :-) Wind geht vor.

Wir haben richtig entschieden. Es wird ein prachtvoller Surftag, wie man ihn sich wünscht: gleichmässiger Wind mit 5 Bf., nicht allzu hohe Wellen und Sonnenschein pur. Anita nimmt den 95 Liter "Flow" mit 4.7 m2 Segel und ich den 85 Liter "Naish" mit 5.4 m2 Segel. Wir sind etwa 4 Stunden auf dem Wasser und kommen voll auf unsere Kosten. Am Ende des Tages sind wir uns alle einig: Es war ein super Surftag!

Windsurfen

Am späten Nachmittag holen wir uns dann doch noch eine Propangasflasche aus "Vieste", denn es gibt heute gratinierte Mais-Pizza. Das braucht "Power". Auch dieses Gericht schafft der neue Grill mit Bravour. Ein tolles Gerät, nur der Drehknopf hat bereits den Geist aufgegeben. Dass bei diesem Qualitätsgrill ein solch billiges Kunststoffteil verwendet wird, ist uns ein Rätsel. Wir werden dies nach unserer Rückkehr bei der Herstellerfirma monieren.

Kugelgrill

Ruhetag (29.4.2008)

Schon beim morgentlichen Joggen scheint die Sonne nur noch durch einen Wolkenschleier. Das Wetter scheint sich zu ändern, denn das Barometer macht ebenfalls einen grossen Sprung nach unten. Seit fast vier Wochen haben wir, bis auf drei Tage, immer nur schönes Wetter gehabt. Da wir hier auf der Lee-Seite des Garganoberges liegen, kann es durchaus sein, dass wir vom Regen gar nichts mitbekommen werden.

Anita geht heute Morgen nach Vieste zum Coiffeur und ich schreibe wieder einmal in unser Reisetagebuch in der Hoffnung, dass ich auf einem anderen Campingplatz einen Internetanschluss finde. Auf dem unserem Campingplatz soll zwar dieses Jahr noch ein kleines "WiFi-Netz" aufgebaut werden. Der Auftrag sei schon erteilt. Das Wann konnte die Receptionistin nicht so genau beantworten. Auf einem benachbarten Platz bietet mir der Besitzer freimütig die Gratisbenutzung seines ADSL-Anschlusses an. Ich bin angenehm überrascht und nehme das Angebot gerne an.

Toller Wind aus Osten (30.4.2008)

Auf der italienischen Meteo-Seite www.tempoitalia.it wird für die nächsten 7 Tage für den Gargano durchwegs schönes Wetter vorhergesagt. Und siehe da, am Morgen sind sämtliche Wolken, wie von Zauberhand, verschwunden und ein wunderschöner Tag begrüsst uns einmal mehr. Der Wind hat gedreht und kommt heute aus Osten. Um 11.00 Uhr sind wir auf dem Wasser, Anita mit dem 5.4 m2 und ich mit dem 6.2 m2 Segel. Am Nachmittag frischt der Wind auf satte 5-6 Bf. auf, so dass wir die nächst kleineren Segel umstellen müssen. Anita ist vom neuen "Lorch Glider" begeistert. Die Halsen gelingen ihr damit auf Anhieb.

Surfen Anita

Surfen Anita

Nach 15.00 Uhr wird der Wind löchrig und unbeständiger. Wir beschliessen, für heute Schluss zu machen. Morgen ist Feiertag. Auffahrt und 1. Mai fallen dieses Jahr zusammen und die meisten Läden werden geschlossen sein. Eugen und ich fahren deshalb mit Motorrad und Roller noch kurz zum Einkaufen nach "Vieste". Ein weiterer toller Surftag geht zu Ende.

Feiertag und Ruhetag (1.5.2008)

Heute ist dreifacher Feiertag, nämlich "Tag der Arbeit", "Auffahrt" (Himmelfahrt) und "Vatertag" zugleich. Schon am frühen Morgen hat es angenehme 17 Grad. Die 27 Grad, welche für "Foggia" vorhergesagt sind, werden wir hier auf dem "Gargano" wohl nicht erreichen, aber 22 Grad reichen ja auch schon. Zudem weht immerhin ein 3-er Wind, welcher eine Erwärmung der Luft erschwert. Nach dem Frühstück entschliessen wir uns für eine kleine Rundfahrt mit unseren Fahrrädern durch die Olivenhaine in Richtung "Vieste" und zurück entlang der Küste. Die Temperaturen dafür sind ideal und wegen des Feiertags herrscht am Morgen kaum Verkehr. Italiener sind Spätaufsteher.

Gargano Küste vor Vieste

Überall blühen die Blumen in allen Farben. Sogar erste Ginstersträucher an besonders sonnigen Stellen tragen schon Blüten. Die Olivenbäume brauchen noch etwas mehr Sonne und Wärme. Im letzten Jahr war es erst gegen Ende Mai soweit.

Blumen Blumen

Am späteren Nachmittag satteln wir unseren Roller und fahren in Richtung "Peschici" los. Wir möchten dort das "Trabucco" besuchen und sind gespannt, was uns da erwartet, denn im letzten Sommer wütete in dieser Gegend ja ein grosser Waldbrand, vermutlich ausgelöst durch ein gedankenlos angezündetes Feuer. Weitere Brandherde wurden jedoch absichtlich, wahrscheinlich von Spekulanten gelegt.

Etwa auf halber Distanz bis "Peschici" verläuft die sonst bewaldete Strasse plötzlich frei durch karge Felsenlandschaften. Ein erster Brandabschnitt scheint hier vor allem die Nadelwälder an den Nordflanken der Hügelzüge vernichtet zu haben. Der Blick auf die Küste ist trostlos.

Waldbrand

Bei der Abzweigung zum "Trabucco" steht eine Tafel, welche auf die zerstörte Strasse hinweist. Die Zufahrt zum "Trabucco" ist für Fahrzeuge gesperrt. Mit einem flauen Gefühl im Magen fahren wir weiter in Richtung "Peschici". Noch hoffen wir, dass nur die Strasse beschädigt ist und das "Trabucco" noch steht. Wir kommen vorbei an einer intakten Küstenstreifen, bis die Landschaft für uns plötzlich immer fremder und unwirklicher wird, weil die Bäume fehlen oder nur noch als verbrannte Überreste sichtbar sind.

Waldbrand

Die Flammen haben hier fürchterlich gewütet, angefacht durch heisse Schirokko-Winde aus südlicher Richtung mit bis zu Windstärke 9! Der Brandgeruch liegt immer noch in der Luft. Die Rinde ist an vielen Bäumen abgeplatzt von der riesigen Hitze, die da geherrscht haben muss.

Waldbrand

Die meisten Bäume sind tot und tragen keine Blätter bzw. Nadeln mehr. Verbrannte Tannzapfen deuten unmissverständlich auf die Katastophe hin.

Waldbrand

Wir fahren weiter bis nach "Peschici". Die Brandspuren reichen bis an den Dorfrand. Die Einwohner müssen um ihr Dorf gebangt haben. Wir machen einen kurzen Halt und werfen einen Blick zurück, um das "Trabucco" zu entdecken. Zu unserem Schrecken sehen wir nur noch den nackten Felsvorsprung mit ein paar vorstehenden Holzbalken. Denkbar wäre, dass man das "Trabucco" von unserem Standort aus gar nicht in voller Grösse einsehen kann.

Trabucco

Sollte das "Trabucco", welches vorwiegend aus Holz gebaut ist, nicht mehr bestehen, so wäre dies ein herber Verlust für diese Gegend und die vielen Menschen, die dieses Wunderwerk der einheimischen Baukunst geschätzt und bewundert haben.

Trabucco

Es wird uns etwas wehmütig ums Herz, denn wir haben viele schöne Erinnerungen an dieses Prachtstück seiner Art, wo wir jedes Jahr zahlreiche gemütliche Stunden verbracht und manchen guten Café getrunken haben. Aber noch ist nichts verloren, denn wir konnten wegen der gesperrten Strasse den Ort des Geschehens noch nicht begutachten.

Trabucco

Die Aussicht auf das nahe "Peschici" ist überwältigend, wie man auf den schönen Erinnerungsfotos der letzten Jahre erkennen kann.

Trabucco

Ein "Trabucco" ist eine aus Holz und Drahtseilen gebaute Fischerplattform, von denen es in dieser Gegend zwar einige gibt, jedoch keines mit Cafè und einer solchen prachtvollen Aussicht auf "Peschici" und die fantastische Felsenküste.

Trabucco

Trabucco

Die Trabucco-Plattformen sind ziemlich hoch, so dass einem beim Runterschauen schon mal schwindelig werden kann.

Trabucco

In eigener Sache:
Ab 1. Mai werden wir unsere Berichterstattung, da wir im Gargano mehr oder weniger stationär sind, nicht mehr so ausführlich halten, wie auf unserer Reise durch Italien, wo es immer wieder etwas Neues zu erzählen gab. Surf- und Camping-Stories sind für die meisten Nichtsurfer wohl eher langweilig. Da wir zudem auf unserem Campingplatz noch nicht über einen Internetanschluss verfügen, werden wir höchstens noch wöchentlich über unsere Erlebnisse berichten. Wir hoffen auf Euer Verständnis.

Ci vediamo piu tardi...

Erfasst von Heinz am Montag, April 28, 2008 - 10:29 AM
Aktualisiert: Samstag, Mai 03, 2008 10:40 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Donnerstag, April 24, 2008

12) Gargano

Reise nach Gargano (24.4.2008)

Eigentlich wollten wir vor "Gargano" noch einen Abstecher nach "Alberobello" machen. Der dortige Campingplatz ist jedoch einer der Teuersten, und zudem sind die typischen Trulli-Bauten überall in dieser Gegend beim Durchfahren zu sehen. Wir haben deshalb umdisponiert - ein Vorteil des Reisemobils - und fahren heute direkt nach "Gargano".

Trullibauten

Via "Lecce", "Brindisi", "Bari" rollen wir mit unserem "Elchi" auf der mautfreien Autobahn entlang der Adria-Küste in Richtung Norden. Von ferne sehen wir das weisse Dorf "Ostuni", was bestimmt auch ein Besuch wert wäre. Vielleicht ein andermal.

Ostuni

Nach "Barletta" nehmen wir die normale Küstenstrasse und nähern uns diesmal von Süden, statt wie gewöhnlich von Norden, unserem Traumziel, dem "Gargano". In der Ferne erkennen wir bereits die ersten Hügel der Halbinsel.

Gargano Hügel

Nach "Manfredonia" führt die gut ausgebaute Strasse zuerst durch mehrere Tunnels unter "Monte Sant' Angelo" durch. Anschliessend schlängelt sich die kurvige Strasse teils entlang der Küste, teils durchs Landesinnere bis nach "Vieste".

Gargano Küstenstrasse

Die Fahrt verläuft reibungslos. Bereits um 14.30 Uhr fahren wir durch das Tor unseres bevorzugten Campingplatz "Oriente". So früh, wie dieses Jahr, waren wir noch nie hier. Wir sind deshalb gespannt, wie sich der Campingplatz und der Strand präsentiert. Man munkelte letztes Jahr, dass er umgebaut würde. Bei den Italienern weiss man nie, was das für Konsequenzen hat.

Wir sind froh, dass wir den letztjährigen Platz unversehrt und unbesetzt vorfinden. Ein paar wenige Gäste, meist Windsurfer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind bereits hier. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel geändert. Wir fühlen uns gleich wie zuhause und beginnen mit dem Auspacken und Installieren. Wir sind mittlerweile ein gut eingespieltes Team. Bereits um 18.00 Uhr sind das ganze Surfequipment, die Fahrräder und der Roller abgeladen, der Strom angeschlossen, die Sonnenmarkise ausgefahren und unser Vorplatzteppich ausgelegt.

Gargano Campingplatz

Unsere Freunde aus Deutschland werden am Sonntag ebenfalls eintreffen. Wir werden versuchen ihre letztjährige Parzelle gleich neben uns bis zu diesem Zeitpunkt freizuhalten, damit wir die zwei Monate in guter Nachbarschaft geniessen können.

Erster Surftag (25.4.2008)

Sanft werden wir von den pfeifenden Vögeln und der Sonne geweckt, die durch das Fenster direkt auf unserer Alkovenbett scheint. Wir haben beide sehr gut geschlafen. Noch geniessen wir die ruhigen Nächte auf dem Campingplatz. Dies wird sich spätestens dann ändern, wenn die Bayern kommen, welche ab 3. Mai 14 Tage Pfingstferien haben.

Gargano Sonnenaufgang

Vor dem Morgenessen wollen wir heute etwas für unsere Fitness tun. Schliesslich müssen wir sobald wie möglich unseren idealen "Surfshape" erreichen. Beim Joggen weht uns ein steifer und relativ kühler Wind aus Norden entgegen. Es verspricht ein guter Surftag zu werden. Zunächst müssen wir allerdings noch unsere Segel aufgeriggen und unser Surfmaterial vorbereiten. Erst um 11.00 Uhr kommen wir aufs Wasser.

Noch im Dezember haben wir uns ein weiteres Surfbrett gekauft um die etwas grosse Lücke zwischen 115 und 95 Liter zu schliessen. Unsere Wahl ist auf den "Lorch Glider", 105 Liter, gefallen. Das neue Brett möchte ich sobald als möglich ausprobieren. Und als hätte Petrus meine Wünsche erhört, der heutige Wind ist mit 4-5 Beaufort geradezu ideal dafür. Ich stürze mich in den neuen 4 mm Neopren, denn Luft und Wasser sind zurzeit noch verhältnismässig kalt und ich friere nur ungerne. Mit gebührender Vorsicht (der erste Kratzer kommt bestimmt) trage ich das neue Brett an den Strand und dann kann's endlich losgehen.

Mit dem 6,2 m2 Segel gleitet der "Glider", seinem Namen getreu, zügig los und hüpft leichtfüssig über die ersten Wellen. Auch die Halsen klappen auf Anhieb. Nachdem ich den Trimm des Mastfusses noch optimiert habe, läuft der "Glider" nun auch anständig Höhe. Ich bin mit dem neuen Brett vollauf zufrieden. Auch Anita wird vom leichtfüssigem Lorch bestimmt begeistert sein.

Windsurfen

Was uns auffällt, dass um diese Zeit schon so viele "Windsurfer" und "Kiter" unterwegs sind. Bisher waren wir zwar noch nie im April hier, haben somit auch keinen echten Vergleich. Allmählich, so scheint es auch, holen die "Kiter" gegenüber den "Windsurfern" auf.

Windsurfer, Kiter

Gemäss Wetterlage wird der Wind auch in den nächsten Tagen anhalten. Mal sehen, ob's stimmt.

Hohe Wellen und wenig Wind (26.4.2008)

In der Nacht regnet es überraschenderweise ein wenig. Die Wolken lösen sich am Morgen bald einmal auf und machen einem weiteren strahlenden Tag Platz. Der stetige Wind hat eine 2 bis 2,5 m hohe Welle aufgebaut. Der Wind hat inzwischen leider etwas nachgelassen, so dass dadurch ein Missverhältnis zwischen Welle und Wind entstanden ist. Das bedeutet erschwerte Bedingungen für das Windsurfen. Es wird sehr schwierig durch die mehrfachen Brecherwellen zu kommen.

Surfer

Ich habe Glück und komme gleich beim ersten Anlauf durch die tosende Brandung. Ich fliege mit dem neuen "Lorch" nur so über die riesigen Wellen. Sprünge sind bei diesen Verhältnissen kaum zu vermeiden und natürlich mit Sturzgefahr verbunden. Die Bedingungen sind ziemlich anstrengend und ich bin ja erst den zweiten Tag am Surfen. Leider lassen meine Kräfte bald einmal nach, so dass ich mir eine Ruhepause gönne. "Awsome!" würden die Amerikaner jetzt sagen.

"Kiter" haben damit weniger Probleme, weil der Wind in der Höhe konstanter ist und sie ausserdem weniger davon benötigen, um mit ihren Boards ins Gleiten zu kommen.

Kiter

Wenn man die kräfteraubende Brandung einmal überwunden hat, macht auch das Windsurfen Spass. Hier ein toller einhändiger Sprung eines einheimischen Surfers.

Surfer

Der Strand ist heute nicht mehr so voll, obwohl die Italiener ein verlängertes Wochenende mit Landesfeiertrag haben und zahlreich angereist sind. Es ist einfach zu kalt um bei dem steifen Nordwind am Strand zu flanieren. Zudem sind die herrschenden Wind- und Wellenbedingungen nur etwas für Fortgeschrittene.

Strand

Anita bleibt heute an Land und wäscht freundlicherweise unseren "Elchi". Er hat in den letzten 3 Wochen einiges an Schmutz und Insektenschmauch abbekommen. Nun schaut unser Reisemobil wieder fast wie neu aus.

Unverändert hohe Wellen mit auflandigem Wind (27.4.2008)

Ein wunderschöner Tag zwar, dennoch sind die Verhältnisse heute für Windsurfer nicht gerade optimal, weil man bei auflandigem Wind kaum über die Brandung kommt. Am Nachmittag dreht der Wind leicht auf Nord, so dass ich mit viel Glück die Brandung überwinden kann und doch noch zum Surfen komme. Ein idealer Surftag war es trotzdem nicht.

Unsere Freunde Dagmar und Eugen sind nun auch eingetroffen. Sie sind froh, dass sie aus dem nasskalten Mitteleuropa endlich an die Wärme und vor allem ihre letztjährige Parzelle wieder bekommen, denn ihr Wohnmobil ist im Vergleich zu unserem um einiges länger. Dazu kommt noch ein grosser Anhänger für das Motorrad und die ganze Surfausrüstung.

Reisemobil Gritsches

Die Parzellen auf diesem Campingplatz sind für die meisten Gäste zu klein und reichen nur für kleinere Reisemobile ohne umfangreiche Surfausrüstung, Fahrräder, Roller etc. Die meisten belegen darum auch mehr als eine Parzelle, was von dem Betreiber, zumindest in der Vorsaison, tolleriert wird. Zusammen mit unseren Nachbarn haben wir eine richtige Wagenburg gebildet mit einem geschützten Bereich für die umfangreiche Ausrüstung, welche hier jedermann mit sich führt.

Camperburg

Und noch ein "Highlight": Wir weihen heute unseren neuen Kugelgrill, den "City Grill Outdoorchef", ein und grillen als erstes Puletbrüstchen mit Kartoffelscheiben. Und oh Wunder, es gelingt auf Anhieb. Das Puletbrüstchen ist zart und saftig und die Kartoffeln knackig, aber durchgegart.

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 24, 2008 - 10:53 AM
Aktualisiert: Dienstag, April 29, 2008 11:00 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Dienstag, April 22, 2008

11) Leuca, Otranto, Gallipoli

Ausflug nach Leuca und Otranto (22.4.2008)

Das schöne Wetter ist bestellt, und unser Roller steht auch schon bereit für den grossen Ausflug zuunterst an die südöstlichste Küste Italiens, welche sich zwischen "Leuca" und "Otranto" erstreckt. Die Küstenstrasse nach "Leuca" wollen wir ein andermal erkunden. Nach "Santa Maria di Leuca", wie der ausführliche Name des Ortes heisst, sind es immerhin 45 km, die wir auf der direkten Schnellstrasse mit Rückenwind in 30 Minuten schaffen. Die Halbinsel nennt sich "La Penisola Salentina" und beherbergt wunderschöne Landschaften und unzählige Dörfer an der Küste, wie auch im Landesinnern. Wir konzentrieren uns heute auf die Küste.

Salentina

"Santa Maria di Leuca" ist ein kleiner Ort an der südlichsten Spitze "Apuliens" mit der etwas abseits stehenden Kirche "Santuario die Santa Maria de Finibus Terrae" (ein hübscher Name), die demnächst auch der Papst besuchen wird. Auf Plakaten wird dieser hohe Besuch stolz angekündigt. Gleich daneben steht der "Faro" (Leuchtturm), welcher den äussersten Punkt für die Schifffahrt markiert.

Leuca

Leuca Leuca

Das Dorf "Santa Maria di Leuca" liegt in einer Bucht und wird von den Hafenanlagen dominiert.

Santa Maria di Leuca

Ab hier fahren wir nun gemütlich der felsigen Küste entlang bis nach "Otranto". Die Gegend erinnert uns stark an den "Gargano", der ähnliche Küstenstrassen mit herrlichen Aussichten auf blaugrüne Buchten vorzeigen kann. Die Gegend ist äusserst steinig. Dennoch wachsen hier inmitten der Steine Olivenbäume und Blumen der verschiedensten Art.

Leuca

Dazwischen gibt es auch jede Menge Kakteen und Blumen in allen Farben.

Leuca

Leuca

Die Baumeister bauen aus den vielen Steinen kunstvolle Mauern und Häuser, ohne Mörtel oder sonstigen Bindemitteln.

Leuca

Die kurvige Strasse führt uns über Schluchten mit klarem, blaugrünem Wasser unter steilen Felspartien hindurch.

Leuca

Leuca

Allmählich wird die Küste etwas flacher und offener. Die Steine jedoch bleiben.

Leuca

Wir kommen an weiteren malerischen Dörfern vorbei. Das klare und saubere Wasser, selbst in den Häfen, erstaunt uns immer wieder.

Dorf

Wir nähern uns "Castro", einem Dorf mit Burg auf einem Hügelzug, der sich bis ins Meer erstreckt.

Gastro

Gastro

In "San Cesarea Terme" machen wir eine kleine Café-Pause und treffen zufälligerweise zwei deutsche Campingnachbarn mit ihren BMW-Motorrädern, welche ebenso hier Rast machen. Sie haben ihren Urlaub erst begonnen und wollen mit ihrem Womo plus Anhänger für die grossen Motorräder noch über Kalabrien entlang der Westküste bis nach Rom hochfahren. Wir geben ihnen noch ein paar Tipps für "Pompei" und "Rom" mit auf den Weg.

San Cesarea Terme

Die Kirchen haben hier einen maurischen Stil, ähnlich wie in Südspanien.San Cesarea Terme

San Cesarea Terme

An den wunderschönen, aber geschlossenen Hotels merkt man unschwer, dass hier zurzeit noch Nebensaison herrscht.

San Cesarea Terme

Wir fahren weiter bis vor uns endlich "Otranto" auftaucht, das vorläufige Ziel unseres Ausflugs. Wir haben noch einige Mühe bis wir den Eingang zur Altstadt finden. Es ist inzwischen schon fast 14.00 Uhr. Die Sonne brennt heiss, so dass wir in unserer Motorradkleidung ins Schwitzen kommen. Zum Glück weht auch heute ein straffer Wind. Am Hafen unten parkieren wir unseren Roller und machen uns zu Fuss auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant zum Mittagessen.

Was uns auch in "Otranto" angenehm aufällt, ist das äusserst saubere und klare Wasser, sogar im Hafenbecken.

Otranto

Die Hafenpromenade ist grosszügig angelegt und ebenso blitzsauber, wie das Wasser. Hier herrschen sichtbar andere Sitten, als in Neapel und Umgebung.

Otranto

Wir spazieren durch die romantischen Gassen der Altstadt, welche durch starke, grösstenteils erhaltene Stadtmauern umschlossen ist.

Otranto Otranto

Zentraler Punkt der massiven Stadtmauer sind die beiden Festungstürme, welche vom Burggraben zusätzlich geschützt sind.

Otranto

Nachdem wir in einem preiswerten Restaurant inmitten der Altstadt eine Pizza mit Salat zu uns genommen haben, finden wir im Wirrwarr der Gassen auch noch die Kathedrale von "Otranto", welche vor allem innen ein paar Kostbarkeiten enthält. Die vergoldete Kassettendecke ist eines der sehenswerten Kunstwerke.

Otranto Kathedrale Otranto Kathedrale

Die Zeit ist schon fortgeschritten (nach 15.00 Uhr) und wir müssen uns langsam auf den Heimweg machen. Die ca. 50 km auf der direkten Strasse via "Maglie" nach "Gallipoli" legen wir in einer Stunde zurück. Der starke Gegen- und Seitenwind machen uns zu schaffen, so dass wir mit unserem Roller nur 60 km/h fahren können. Die Strasse ist mehrheitlich schnurgerade und erinnert uns an Amerika mit seinen unendlichen langen, geradlinigen Highways.

Otranto

Was wäre ein wunderschöner Tag in "Apulien" ohne einen zauberhaften Sonnenuntergang über dem Meer?

Gallipoli Sonnenuntergang

Vorbereitungen auf die Reise nach Gargano (23.4.2008)

Heute ist zwar ein wunderschöner Tag, aber wir möchten uns auf unsere nächst Reiseetappe vorbereiten und legen einen WCRD ein. Für neu hinzugekommene: WCRD heisst auf Englisch "washing cleaning and recreation day", was auf Deutsch "Wasch- Reinigungs- und Erholungstag" bedeutet. Die Wäscheleinen sind gespannt. Die Sonne scheint und ein leichter Wind weht. Anita kann loslegen.

Camping Wäsche

Inzwischen fahren wir mit unserem Roller kurz nach "Gallipoli" rein. Wir haben noch einige Besorgungen zu machen und sollten wohl noch ein paar Ansichtskarten von dieser schönen und interessanten Stadt an diejenigen versenden, welche keinen Zugriff aufs Internet haben und somit unser Reisetagebuch nicht mitverfolgen können. Das sind zum Glück nur noch wenige ;-)

Anschliessend fahren wir noch etwas dem Südstrand entlang. Und noch einmal sehen wir "Gallipoli" vom südlich gelegenen Sandstrand aus. Ein bisschen Wehmut kommt schon auf. Ausser ein paar wenigen Kite-Surfern gibt es hier keine Menschenseele. Dies wird sich in den Sommermonat gehörig ändern.

Wieder einmal heisst es packen. Wir sind bereits 3 Wochen unterwegs und haben viele schöne Landschaften, Städte und Dörfer kennengelernt. Zu Reisen ist interessant, aber auch anstrengend. Wir sehnen uns nach ein bisschen Ruhe und Sesshaftigkeit. Morgen früh fahren wir los zum "Gargano", unserem Traumziel, wo wir schon seit vielen Jahren unsere Ferien zum Windsrufen verbringen. Diesmal wollen wir uns dort nicht nur drei Wochen erholen, sondern ganze zwei Monate. Wir freuen uns darauf.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Dienstag, April 22, 2008 - 10:51 AM
Aktualisiert: Dienstag, April 29, 2008 10:59 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Donnerstag, April 17, 2008

10) Metaponto, Gallipoli

Reise nach Metaponto (17.4.2008)

Unter bedecktem Himmel machen wir uns am Morgen auf den Weg nach dem "Golfo di Taranto". Der einzige zurzeit geöffnete Campingplatz ist laut unserem Campingführer das "Camping-Village Internazionale" in "Metaponto Lido", direkt am Meer gelegen. Dank "Navi" finden wir problemlos auf die A3. Wir haben uns aus bekannten Gründen für die Autobahn entschlossen, die ab "Salerno" ohnehin gratis zu befahren ist. Fast unglaublich, aber der Belag ist auf der gesamten Strecke in tadellosem Zustand. Das hätten wir nach den lausigen Strassen in der Region um "Neapel" nun wirklich nicht erwartet.

Als wir auf den Campingplatz einfahren, sind wir die einzigen Gäste. Der Platzwart erklärt uns, dass die Meisten nur zum Übernachten hierher kommen, weil es einer der wenigen offenen Campingplätze in der Region sei. Der Platz ist klein aber hübsch und mit viel Liebe zum Detail angelegt. Wegen der kleinen Parzellen bleibt uns keine andere Wahl, als unseren "Elchi" quer über zwei Plätze hinzustellen.

Camping Metaponto

Camping Metaponto Camping Metaponto

Im Campingplatz angegliederten Restaurant essen wir noch etwas Kleines zu Mittag. Anschliessend machen wir einen kleinen Rundgang um den Campingplatz und die nähere Umgebung. Die blühenden Akazien ziehen uns mit ihrem Duft und dem leuchtenden Gelb ihrer Blüten magisch an.

Camping Metaponto

Der unendlich weite Sandstrand ist zwar zurzeit nicht gerade einladend, da heute ein kräftiger Wind aus Süden weht. Wenigsten sind die Temperaturen dank Sonne mit 17 Grad noch erträglich. Wir entschliessen uns den Rest des Tages auf dem Campingplatz zu verbringen. Da wir letzte Nacht wegen der lärmigen Umgebung beide nicht sehr gut geschlafen haben, machen wir ausnahmsweise ein kleines Nachmittagsschläfchen. Ausser dem gleichmässigen Hintergrundrauschen des Meeres ist hier gar nichts zu hören.

Metaponto (18.4.2008)

Im ziemlich unruhigen "Pompei" hat sich bei uns ein richtiges Schlafmanko angesammelt. Hier in ruhigen "Metaponto" konnten wir nun mal richtig auschlafen. Zehn Stunden an einem Stück werden es wohl gewesen sein. Wir fühlen uns jedenfalls wieder prächtig und das Wetter macht auch gute Laune. Bereits am frühen Morgen ist es 15 Grad warm und der Himmel fast wolkenlos.

Wir machen unsere erste Entdeckungsfahrt mit unseren Fahrrädern. Zwischen "Metaponto Lido" und "Metaponto" gibt es sogar einen Fahrradweg, was eher selten ist in Italien. Entang der Strasse blühen die Akazienbäume. Die Wiesen zeigen sich in saftigem grün und voller Blumen.

Metaponto

Metaponto Metaponto

Zunächst werfen wir noch einen Blick auf den nahen Strand und die Uferpromenade. Auch hier sind wir offensichtlich ganz alleine. Wir stellen uns die Sommermonate mit dem grossen Touristenrummel vor und sind für den Moment wieder zufrieden. Allerdings gibt es da nicht viel zu entdecken. Bald einmal wird es uns da langweilig werden. Kein Shop, keine Gellateria, kein Café, rein gar nichts hat hier geöffnet. "Tote Hose", wie der Volksmund sagt.

Metaponto Strand

Metaponto Strand

Nach einem kurzen Einkauf in "Metaponto" gönnen wir uns einen Ruhetag auf dem Campingpatz. "Elchi" mussten wir noch etwas verschieben, um heute Abend für den Wetterbericht einen einwandfreien SAT-Empfang zu haben.

Metaponto Camping

Noch haben wir den Campingplatz fast für uns alleine. Nur noch ein Engländer mit einem Minicamper steht ganz hinten in der Ecke.

Metaponto Camping

Wir geniessen die wohlige Wärme von 23 Grad und nehmen uns Zeit, wieder mal ein Buch zu lesen. Anita liest einen englischen Agentenkrimi und ich lese das von Joachim Fernau verfasste Buch "Rosen für Apoll", eine amüsante Zusammenfassung der griechischen Geschichte, zugleich eine faszinierende Reise in die Vergangenheit zu den Ursprüngen der westlichen Zivilisation. Wir wollen im Herbst nach Griechenland fahren. Eine Auffrischung über die alten Griechen ist also angebracht.

Inzwischen sind wir nicht mehr so alleine. Vier deutsche Camper und ein Franzose sich noch dazugekommen. Das grosse Hymermobil des Franzosen haben wir schon in "Pompeji" bestaunt. Auch er muss sich wegen der kleinen Parzellen quer hinstellen. Morgen geht's weiter nach "Alberobello".

Kleine Anmerkung: Das Wetter hat sich definitiv in Richtung Sommer entwickelt. Selbst um 21.00 Uhr messen wir heute noch laue 20 Grad.

Reise nach Gallipoli (19.4.2008)

Heute Morgen hat es zwar immer noch 16.5 Grad, aber das Wetter ist diesig, und die Sonne mag noch nicht aufstehen. Es ist ja schliesslich Samstag. Wir haben gestern Abend im Restaurant wieder einmal etwas zuviel gegessen und zu wenig für unsere Fitness getan. Nachdem wir unsere Morgengymnastik (5 Tibeter) absolviert haben, gehen wir deswegen, nach langer schöpferischer Pause, ein halbes Stündchen joggen. Der weite Sandstrand gehört uns ganz alleine.

Nach dem ausgiebigen Frühstück (das aufgebackene Brot schmeckt doch um einiges besser), machen wir uns auf den Weg nach "Gallipoli" zuunterst am "Golfo di Taranto", sozusagen am Absatz des Italienstiefels. Die grosse, stinkende Industriestadt "Taranto" umfahren wir gerne. Leider werden nach "Taranto" die Strassen immer schlechter. Unser "Elchi" wird gehörig durchgerüttelt. Obendrein wird unsere Fahrt ein wenig von dem starken Seiten- bzw. Gegenwind gehemmt. Unser hohes Aklovenmobil reagiert darauf besonders sensibel.

Wir haben uns den untersten Süden Italiens immer in gelbbraunen Tönen vorgestellt. Zurzeit zeigt sich die Natur in saftigem Grün. Blumige Wiesen, wechseln mit Oliven- Orangen-, Zitronen- und Rebplantagen ab. Der Boden scheint hier sehr fruchtbar zu sein. Zudem ist hier alles eben. Weit und breit sind keine Hügel oder gar Berge zu sehen.

Gallipoli Anreise

Nach 3-stündiger Fahrt haben wir unser Ziel, den Campingplatz "Centro Vacanze la Masseria" um 13.30 Uhr erreicht. Die Receptionistin lässt uns trotz angebrochener Mittagsruhe (13.00 bis 16.00 Uhr) herein und führt uns in alle Einrichtungen des riesigen Platzes ein. Der Campingplatz ist noch um einiges grösser als der "Tiber" bei Rom. Wir erhalten zum gleichen ADAC-Spezialpreis sogar eine privates Bad (WC, Bidet, Dusche und Waschbecken). Wirklich toll hier!

Der eben fertig gestellte, vielgliedrige, geschwungene Swimmingpool beeindruckt uns sehr. Er ist, wie die meisten Schwimmbecken in Italien, mit viel Liebe zum Detail in die Gartenlandschaft eingebettet. Warum werden bloss bei uns zuhause nur immer rechteckige Schwimmbecken gebaut?

Camping Swimmingpool

Wir sind hier zwar nicht alleine. Da der Platz aber weitläufig ist, stehen wir dennoch ganz für uns. Der nächste Camper, ein Deutscher mit zwei Motorrädern, steht ca. 50 m von uns entfernt.

Camping Gallipoli

Wir beschliessen wegen des heutigen Windes das Campingleben zu geniessen und verschieben den Ausflug in die Altstadt von "Gallipoli" auf morgen. Der Wind verfolgt uns seit wir in Italien sind. Hoffentlich bleibt er uns auch im Gargano erhalten, wenn wir ihn zum Windsurfen sehnlichst wünschen.

Spaziergang nach Gallipoli (20.4.2008)

Die Nacht war doch ein bisschen unruhiger als wir gehofft hatten. Schuld daran war nicht das "Rollende Hotel" mit den ca. 40 Gästen aus Deutschland, welche noch am Abend angekommen waren und sich in unmittelbarer Nähe von uns aufgestellt hatten. Wir hatten das "Rollende Hotel" früher oft auf Sardinien erlebt und wussten, dass die Leute meistens älter und disziplinierter waren als es Jugendliche gewöhnlich sind. Das zeigt sich auch hier wieder. Im übrigen sind sie fleissig wie die Bienchen und räumen die gesamte Auslage mit gemeinsamer Kraft speditiv und sauber auf. Super organisiert, das Ganze!

Camping

Um ca. 24.00 Uhr werden wir unsanft durch laute Discomusik mit Ultrabässen aus dem Schlaf gerissen. Da hilft kein Jammern. Wir müssen Ohrenpropfen einsetzen um wieder einzuschlafen. Am anderen Morgen haben wir die Disco ein paar hundert Meter vom Campingplatz entfernt entdeckt. Noch hoffen wir, dass die Disco nur am Samstagabend göffnet hat. Wir werden sehen bzw. hören...

Der heutige Sonntag beginnt bereits am frühen Morgen mit 15 Grad. Nach dem Frühstück beschliessen wir, zunächst "Gallipoli" zu erkunden. Wir laufen die ca. 4 km zu Fuss. Es ist fast windstill und die Sonne heizt schon gewaltig auf, so dass wir schon das erste Mal ins Schwitzen geraten. Wir sind bestimmt die einzigen, die zu Fuss unterwegs sind. Italiener sind keine grossen Fussgänger. Das sieht man auch am dichten Verkehr, der bald einmal die Hauptzufahrtsstrasse zum alten "Gallipoli" verstopft.

Gallipoli

"Gallipoli" hat eine attraktive Haupteinkaufstrasse mit vielen Läden, Restaurants, Gelaterias und schönen Plätzen zum flanieren.

Gallipoli

Am Sonntag sind besonders viele Einheimische auf den Strassen und Plätzen unterwegs. Auch die Kleinen sind mit von der Partie. Hier findet das Familienleben noch statt.

Gallipoli Kinder Gallipoli Kinder

An einem zentralen Platz mit lieblichem Brunnen machen wir Halt um unsere Gelati in Ruhe zu geniessen.

Gallipoli Platz

Am Eingang zum alten "Gallipoli" befindet sich der Fischmarkt. Auch heute Sonntag ist da reger Betrieb. Der Fisch und die Meeresfrüchte werden hier direkt frisch aus dem Meer angeboten und finden reissenden Absatz.

Gallipoli Fischmarkt

Über die Brücke, an der mittelalterlichen Festung vorbei, geht's in die Altstadt. Seeigel scheinen hier geschätzt zu werden. Ansonsten hätten die Gallipolaner nicht eine übergrosse Skulptur ins Hafenbecken gesetzt.

Gallipoli Seeigel

Gallipoli Hafen

Alleine in der Altstadt sollen sich 14 Kirchen befinden und tatsächlich, fast in jeder Gasse treffen wir auf mehr oder weniger grosse Gotteshäuser, manchmal gleich zwei nebeneinander. Wir schlendern vergnügt durch die schmucken Gassen und geniessen das bezaubernde italienische Ambiente.

Gallipoli Gassen

Gallipoli Gassen Gallipoli Gassen

Selbst kleinste Piazzi geben einer Stadt ein lebendiges Gesicht. Darauf verstehen sich die italienischen Stadtplaner besonders.

Gallipoli Piazza Gallipoli Piazza

Um in den gemütlichen Restaurants etwas zu essen, ist es für uns noch etwas zu früh. Wir haben schliesslich ein ausgiebiges Frühstück hinter uns.

Gallipoli Piazza

Gallipoli Piazza

Wie bereits erwähnt, ist hier schon alles am Blühen. Was bei uns zum Teil mühsam in Blumenbeeten gesäht und gepflegt wird, wächst hier praktisch am Strassenrand.

Gallipoli Blumen Gallipoli Blumen

Nach vier Stunden Bummeln haben wir genug und spazieren gemächlich zum Campingplatz zurück. Anita macht uns einen feinen Tomaten-Gemüsesalat. Der Nachmittag gehört dem "Dolce far niente". Wir sind ja nicht zum Stressen hier.

Campingplatzleben (21.4.2008)

Entgegen der Wetterpognosen beginnt der heute Tag diesig mit bedecktem Himmel. Erst heute morgen sehen wir im Internet das dafür verantwortliche Wolkenband, welches ganz im Süden entlang des "Golfo di Taronto" verläuft. Schade, aber wir müssen unser Vorhaben, an die südöstlichste Spitze Italiens zu fahren, verschieben. Morgen soll es wieder schön und warm werden.

Nach einem kurzen Trip mit dem Roller entlang der Küste südlich von "Gallopoli", fahren wir noch zum nahen Supermarkt um unsere Vorräte aufzustocken. Ansonsten verbringen wir den Tag mit lesen, Tagebuch schreiben und putzen.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 17, 2008 - 11:56 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 12:03 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Montag, April 14, 2008

9) Pompei, Amalfi-Küste

Reise nach Pompei (14.4.2008)

Nach sieben wunderschönen und interessanten Tagen in Rom machen wir uns auf den Weg nach Pompei. Von den schlechten Hauptstrassen der Region "Lazio" haben wir vorerst genug und fahren diese relativ kurze Strecke (240 km) deshalb auf der Autobahn A1. Der Verkehr ist mässig und wir kommen gut voran. Entlang der "Abruzzen", welche weit über 2000 m hoch und zurzeit noch Schnee bedeckt sind, geht's über die liebliche, hügelige Landschaft in Richtung Süden.

Reise nach Pompei Reise nach Pompei

Reise nach Pompei

Ohne Staus, geführt von unserem "Navi", kommen wir kurz nach Mittag in Pompei an. Wir entscheiden uns für den kleinen Campingplatz "Spartacus", da alle übrigen Campingplätze mit grossen Parkplätzen für Pompei-Besucher kombiniert sind, d.h. jedermann kann rein und raus wie er will. Die Parzellen sind zwar klein und wir müssen doch ein wenig manövrieren bis wir unseren "Elchi" zwischen den eng stehenden Bäumen platziert haben.

Camping Spartacus

Hier geht es wirklich eng zu und her, links von uns Franzosen, rechts von uns Deutsche. Unseren Roller laden wir diesmal ab, denn wir wollen morgen unsere Entdeckungsreise entlang der Amalfi-Küste mit unserer "Honda" unter die Räder nehmen. Das edle Stück findet gerade noch ein Plätzchen an der Seite von "Elchi", dann ist die Parzelle endgültig voll.

Camping Spartacus

Eigentlich wollten wir das altertümliche Pompei anschauen, wie die meisten Touristen, die hierher kommen. Als wir aber die gesalzenen Preise sehen (Euro 11 pro Person), vergeht uns die Lust gründlich und wir beschliessen für das Geld lieber eine Pizza zu essen. Anschliessend schlendern wir noch ein wenig durch die Gegend und sehen so mehr als genug vom alten "Pompei" und seinen Ruinen.

Pompei Ruinen

An jeder Ecke bietet irgend ein "Guide" für teures Geld seine Dienste als Ruinenführer an. Wir lehnen dankend ab und spazieren entlang der Abschrankungen weiter. Überhaupt ist das Ganze sehr touristisch aufgezogen und wirkt auf uns eher abstossend, nicht nur wegen der Preise.

Pompei Ruinen

Auch hier reifen die Orangen scheinbar das ganze Jahr über. Das Angebot auf dem Markt scheint jedenfalls frisch zu sein.

Orangen Orangen

Im Hintergrund erkennen wir unschwer den Gipfel des "Vesuv", eingehüllt in Wolken. Er ist der einzige heute noch aktive Vulkan des europäischen Festlandes. Er ist zurzeit 1270 m hoch. Gemäss Experten ist er einer der 5 gefährlichsten Vulkane der Welt. Einen Ausflug hinauf zum 200 m tiefen Krater haben wir diesmal nicht geplant. Schliesslich haben wir die Vulkane auf Hawaii gesehen, und die sind um einiges grösser und imposanter.

Vesuv

Nun kaufen wir uns am Bahnhofkiosk noch einen Reiseführer für die morgige Fahrt um die Amalfi-Küste und kehren zum Campingplatz zurück.

Ausflug mit dem Roller nach Sorrento (15.4.2008)

In der Nacht hat es mal kräftig geregnet und selbst heute Morgen ist der Himmel noch wolkenverhangen. Wir beschliessen, statt die ganze Amalfi-Küste abzufahren, zunächst nur einen kleinen Ausflug bis nach Sorrento zu machen. In voller Motorradmontur fahren wir los, diesmal ohne "Navi", dafür mit Regenhose, denn es ist heute sehr windig und wechselhaft.

Eigentlich wollten wir "Castellammare di Stabia" auf der Schnellstrasse umfahren. Leider verpassen wir die Auffahrt und landen mitten im Stadtgetümmel mit den vielen verstopften Gassen und Umleitungen. Die Strassen sind eine einzige Katastrophe. Da es geregnet hat, sind diese mit Pfützen übersät und es ist äusserst tückisch mit unserem Roller mit seinen kleinen Rädern einfach hindurchzufahren. Wir fahren daher sehr vorsichtig im Slalom, wie die Italiener auch. Nach ca. einer Stunde Irrfahrt (Odysseus brauchte einiges mehr), landen wir wieder auf der Uferstrasse nach "Sorrento". Der Ausblick auf die Vororte von "Neapel" mit dem dahinter liegenden "Vesuv" ist imposant.

Castellammare di Stabia

Vesuv

Da sich nun auch die Sonne für kurze Zeit zeigt, machen wir bei "Vico Equense" einen kurzen Fotohalt.

Vico Equense

Vico Equense

Noch ein paar Buchten weiter, und wir stehen kurz vor "Sorrento". Ohne Sonne sieht die Aussicht auf die zwischen Hügeln und Steilküste eingebettete Stadt leider nur halb so schön aus. Hoffentlich haben wir morgen mehr Glück. Wir sind nach zwei Wochen mit grösstenteils schönem Wetter etwas verwöhnt.

Sorrento

Es ist inzwischen schon nach 12.00 Uhr. Üblicherweise fängt des Schweizers Magen dann zu knurren an, so auch bei uns ;-) Nach "Sorrento" hineinfahren wollen wir nicht, also kehren wir kurzerhand um und suchen uns in "Vico Equense" ein geeignetes Lokal um unseren Hunger zu stillen. Das Essen schmeckt gut und ist preiswert. Anschliessend fahren wir zurück nach "Castellammare di Stabia" diesmal über die Umfahrung. Auf der auf Pfählen erbauten Schnellstrasse über den Dächern der Stadt kämpfen wir gegen die starken seitlichen Windböen. Seit wir in Italien sind, scheint der Wind unser ständiger Begleiter zu sein. Hoffentlich bleibt dies auch so im "Gargano", unserem Windsurfziel.

Am Stadtrand angekommen, fahren wir noch schnell zum Supermarkt, um unsere Vorräte aufzustocken.

Ausflug mit dem Roller an die Amalfi-Küste (16.4.2008)

Wir haben für unseren "Amalfi"-Trip einen wunderbaren Tag erwischt. Bei fast wolkenlosem Himmel fahren wir los. Zunächst tanken wir unseren Roller an der nächsten Tankstelle noch voll. Unsere Rundfahrt um den "Monti Lattari" mit dem höchsten Berg "Monte Sant' Angelo" (1443 m) ist immerhin ca. 100 km lang und wir wissen nicht, ob da Tankstellen anzutreffen sind. Wir werfen noch einen Blick zurück und sehen den "Vesuv" heute in voller Grösse mit nur einem kleinen Wolkenhut.

Vesuv

Diesmal fahren wir direkt auf der Schnellstrasse bis "Meta" und überqueren dann den Pass auf die Südseite des "Monti Lattari". Endlich sehen wir sie, die sagenhafte Amalfi-Küste.

Amalfi Wir sind überwältigt. Die stark zerklüftete Steilküste präsentiert sich uns mit türkisblauem Wasser. Steile Felsenpartien wechseln ab mit von Büschen, Nadelbäumen und Blumen bewachsenen Schluchten und kleinen Tälern. Die Dörfer mit den engen Gassen kleben an den Hängen wie Schwalbennester oder Adlerhoste. Einige erstrecken sich von schmalen Küstenstreifen bis hinauf in aufsteigende Bergtäler, andere sind terrassenförmig mitten in die Hänge hineingebaut, durch verschlungene Strassen, Wege und Treppen erschlossen.

Amalfi

Die Küstenstrasse schlängelt sich in akrobatischer Manier entlang der zerklüfteten Steilhängen, durch Tunnels, auf schmalen Felsvorsprüngen, mal auf, mal ab, von Dorf zu Dorf. Was uns erstaunt, die Strasse ist grösstenteils gut ausgebaut und der Belag ohne Makel.

Amalfi

Eigentlich ist die Strasse fast durchgehen mit einer Sicherheitslinie versehen, was die Italiener bekanntlich nicht daran hintert, auch an unübersichtlichen Stellen, wagemutig und risikoreich zu überholen. Uns graust bei der Vorstellung eines Frontallzusammenstosses auf dieser Strasse, die an vielen Stellen 100 m und mehr direkt ins Meer abfällt.

Amalfi Amalfi

Das Dorf "Positano" ist ein besonders Bijoux und gefällt uns ausserordentlich gut. Es liegt in einer grösseren Bucht und erstreckt sich weit in die zerklüfteten Täler hinauf. Wir staunen, wie die Zufahrtswege überhaupt so steil in die Hänge gebaut werden konnten. Wir können uns kaum satt sehen an so vielen malerisch schönen Ausblicken. Die nachfolgenden Bilder sprechen für sich selbst.

Positano

Positano Positano

Positano

Positano

Selbst der Friedhof hat hoch oben auf einem Felsvorsprung einen besonders schönen Platz mit Ausblick auf das blaue "Mar Tirreno".

Positano

Nichtdestotrotz müssen wir weiter. Wir wollen schliesslich auch "Amalfi" selbst einen Besuch abstatten, dem Dorf, welches dieser Küste den bekannten Namen gegeben hat. Wir kommen vorbei an anderen Dörfern, wie "Praiano", "Conca dei Marini" und anderen klingenden Namen.

Amalfi

Amalfi

In "Minori" machen wir einen Mittagshalt und suchen uns ein preiswertes Restaurant, welches nicht so touristisch an der Promenade liegt. Wir sind inzwischen Spezialisten darin und haben durchwegs gute Erfahrungen gemacht.

Minori

Frisch gestärkt fahren wir noch eine zeitlang weiter in Richtung "Salerno". Die Strasse wird immer enger, so dass die Touristenbusse hier etliche Mühe haben und vor jeder Kurve hupen. Irgendwann entschliessen wir uns dann zu wenden und den Heimweg über die Passstrasse via "Ravello" anzutreten. Zwischen "Minori" und "Amalfi" führt die steile Bergstrasse hoch. Die Aussicht auf terrassenförmig angelegten Rebberge und die Buchten ist fantastisch.

Ravello

Ravello

Plötzlich stehen wir vor einer Strassensperre. Ein freundlicher Verkehrskadett klärt uns auf, dass die Strasse nach "Ravello" wegen Steinschlags zerstört worden sei und wir die andere Passstrasse ab "Minori" nehmen müssten. Also fahren wir die ganze Strecke wieder zurück, was bei dem schönen Wetter und der bezaubernden Landschaft kein Problem für uns ist und uns im Gegenteil neu Ausblicke auf die herrliche Landschaft eröffnet.

Die andere Passstrasse ist zwar nicht so spektakulär, aber schlussendlich landen wir auf der gleichen Passhöhe. Ein atemberaubender Ausblick auf die total überbaute Ebene zwischen "Vesuv" und dem "Monti Lattari" Gebirge überwältigt uns. Wenn man sich vorstellt, dass alle diese Dörfer und Städte innerhalb dem potenziell gefährdeten Gebiet des "Vesuv" liegen, überkommt einen direkt Hühnerhaut. Es sind inkl. der Grossstadt Neapel bestimmt über eine Million Einwohner. Gemäss Vulkanologen ist der nächste Ausbruch längst überfällig. Aber so ist es wohl auf der ganzen Welt, jeder denkt, "mich trifft es sowieso nicht."

Vesuv

Und nochmals ein Blick auf den schicksalshaften und die Landschaft dominierende "Vesuv" in seiner vollen Grösse. Wie wir aus dem Geschichtsunterricht alle wissen, liegt der letzte grosse Ausbruch beinahe 2000 Jahre zurück. Am 24. August 79 brach der "Vesuv" aus und verschüttete nebst "Pompei" auch "Herculaneum" und "Stabiae", drei blühende Städte, darunter der Stolz und das Kleinod der Römer: "Pompei". Das Schicksal von "Pompei" war der an diesem Tag wehende Nordnordwestwind. Normalerweise uninteressant, aber an diesem Tag von furchtbaren Folgen. Wäre der Wind von Osten gekommen, so würde die Katastrophe über dem Meer niedergegangen sein. Um es kurz zu machen, der Vulkanausbruch dauerte zwei Tage und zwei Nächte. Dann erst kam die Sonne wieder durch. "Pompei" und "Herculaneum" waren verschwunden unter dem meterhohem Auswurf und der Asche des Vulkans. Schrecklich!

Vesuv

Ein toller Tag geht für uns zu Ende.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Montag, April 14, 2008 - 11:50 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 12:01 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Sonntag, April 13, 2008

8) Rom Vatikan, Piazza Navona, Villa Borghese, Pincio

Nochmals Vatikan (13.4.2008)

Wir wollen es einfach noch wissen, wie sich der "St. Petersplatz" bei schönem Wetter präsentiert. Zwar ist heute Sonntag, so dass auch viele Italiener auf der Piazza sein werden. Die Warteschlange für die Dombesichtigung lassen wir diesmal links liegen, ein guter Entscheid, wie das Foto zeigt.

St. Petersplatz

St. Petersplatz St. Petersplatz

Wir finden auch immer weitere reizvolle Perspektiven dieses eindrücklichen Bauwerks.

St. Petersplatz St. Petersplatz

Was wir beim letzten Mal gar nicht so richtig realisiert haben, sind die flankierenden Leuchten-Säulen der "Via della Conciliaziona", welche direkt zum "Castel Sant' Angelo" führt.

St. Petersplatz

Die "Piazza Navona", der beliebteste Treffpunkt aller Römer, wollen wir heute etwas genauer anschauen. Der Platz ist auch heute voll von Künstlern, Händlern und Besuchern verschiedenster Herkunft. Hier herrscht eine friedliche und fröhliche Atmosphäre.

Piazza Navona

Piazza Navona

Viele kommen hierher um auszuspannen oder sich auch nur etwas von den verschiedenen Künstlern unterhalten zu lassen.

Piazza Navona Piazza Navona

Ein weiterer Statuen gespickter Brunnen dient vielen Fotografen als Vordergrund.

Piazza Navona

Unser nächstes Ziel ist die zweitgrösste Parkanlage in Rom, die "Villa Borghese". Dazu spazieren wir quer durch die Innenstadt, vorbei an "Pantheon", "Fontane di Trevi", durch romantische Gässchen mit Künstlern, wie diesem hervorragend gespielten Säufer.

Künstler Künstler

Dann geht's steil aufwärts, denn der Park liegt erhöht auf einem Hügel nordöstlich des Stadtzentrums, vorbei an herrschaftlichen Häusern, bis wir bei der "Porta le Brasile" in den Park eintreten.

Villa Borghese

Villa Borghese

Zuerst studieren wir die Parkkarte um uns nicht zu verirren.

Villa Borghese

Der Park mit seinem alten Baumbestand ist wunderschön angelegt. Zwischen verschieden Hügeln eingebettet liegen auch Weiher, die sogar mit kleinen Ruderbooten befahren werden. Auch für Jogger ist es ein idealer Ort um das tägliche Training inmitten der Stadt zu absovieren.

Villa Borghese

Am Sonntag wird er Park vor allem von Familien zum Spazieren und Entspannen aufgesucht.

Villa Borghese Villa Borghese

Mitten im Parkgelände liegt auch eine Arena für Pferderennen. Dass der Orangenbaum bereits rote Früchte trägt, bleibt uns ein Rätsel. So warm, wie in Südspanien, ist es in Rom bestimmt nicht.

Villa Borghese Villa Borghese

Die "Piazza del Popolo" mit dem zentralen Obelisk und Brunnen liegt am Anfang unserer täglichen Touren in die Altstadt Roms.

Piazza del Popolo

Was wir bisher unbeachtet links liegen gelassen haben, ist der "Pincio" eine terrassenförmige Aussichtsplattform am westlichen Rand des Parks "Villa Borghese". Die späte Nachmittagssonne beleuchtet heute die Terrassen optimal.

Pincio

Unsere Spezialität Treppen hochsteigen kommt auch diesmal erfolgreich zum Einsatz. Unsere Anstrengung wird belohnt. Die Aussicht auf "Piazza del Popolo" und dem Vatikan im Hintergrund ist traumhaft schön.

Pincio

Bezaubernde Durchblicke auf die unzähligen Kirchtürme und Kuppeln ziehen auch hier viele Menschen an.

Pincio Pincio

Auch Anita lässt sich von der wunderschönen Aussicht gerne verzaubern.

Pincio

Es wird Zeit für die Rückkehr zum Campingplatz. Durch die "Porta Flaminio" gehen wir zurück zum Bahnhof und erwischen gerade noch einen direkten Entlastungszug. Selbst am Sonntag sind hier die Züge in die Vororte Roms ziemlich überfüllt.

Porta Flaminio

Römer "Wo sind den die Gallier geblieben?", dachte sich wohl dieser einsam zurückgebliebene Römer und kehrte verwirrt nach Rom zurück.

Wir unsererseits verlassen morgen "Rom" und reisen nach "Pompei" weiter. Der Wettergott ist uns wohlgesinnt, denn für die nächsten Tage scheint voraussichtlich die Sonne, für unseren Trip entlang der "Amalfi"-Küste ein absolutes Muss.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Sonntag, April 13, 2008 - 11:44 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:48 AM
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Samstag, April 12, 2008

7) Rom Piazza Spagna, Fontana di Trevi, Pantheon, Gianicolo

Piazza Spagna (12.4.2008)

Der heutige Tag beginnt noch mit leichtem Regen. Doch schon bald lockert die Bewölkung auf und macht immer mehr der Sonne Platz. Wir packen unsere Sachen und fahren schon fast routinemässig bis zum Bahnhof "Flamino". Durch die "Via del Babuino", welche nobelste Geschäfte beherrbergt, nähern wir uns der "Spanischen Treppe" mit der Kirche "Trinidà del Monti". Der Touristenstrom ergiesst sich durch die schmalen Gassen auf die "Piazza Spagnia" mit dem der Treppe vorgelagerten Brunnen.

Spanische Treppe Spanische Treppe

Spanische Treppe

Der Blick auf die Kirche wird allerdings durch den eingerüsteten Obelisk getrübt. Dieses Foto müssen wir wohl ein andermal schiessen. Der Blick von oben zeigt eindrücklich die unzähligen Touristen, die dieser schöne Platz anzuziehen vermag.

Spanische Treppe

Fontana di Trevi (12.4.2008)

Weiter geht's zum ebenso berühmten und gut besuchten "Fontana di Trevi", ein wahres Prachtstück seiner Art. Mit diesem Brunnen schufen sich die Barockpäpste 1750 ein letztes grosses Denkmal, denn ihre Macht im Kirchenstaat schwand dahin.

Trevi-Brunnen

Trevi-Brunnen

Wenn man eine Münze ins Wasserbecken wirft, bedeutet dies, dass man irgendwann wieder nach Rom zurückkommt. Anita tut es mit Überzeugung, denn wir werden Rom bestimmt wieder einmal einen Besuch abstatten. Die lebendige Stadt mit ihren Altertümern übt auch auf uns eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.

Trevi-Brunnen

Pantheon (12.4.2008)

Unser nächstes Ziel vor dem Mittagessen ist das "Pantheon" an der "Piazza della Rotonda". Der antike Tempel besteht aus einem Zylinder mit einer Kuppel und wurde von "Marcus Agrippa", dem Schwiegersohn von "Augustus", den Göttern geweiht.

Pantheon

Pantheon

Vorbei an der riesigen "Piazza Navona" steuern wir die "Via del Governo Vecchio" an. Die barocke Arena ist noch heute der beliebteste Treffpunkt aller Römer.

Piazza Navona

Dort liegt nämlich das familiäre Restaurant "Gino e Pietro", zwar nicht antik, aber ein Geheimtipp. Die "Bruschetta melanzane" hat uns besonders gemundet. Anita wird versuchen, sie nachzumachen. Auch die nachfolgende "Pasta" war sehr gut.

Aussichtspunkt Gianicolo (12.4.2008)

Unser nächstes Ziel ist der "Gianicolo", ein herrlicher Aussichtspunkt in mitten eines Parks westlich des "Tiber" und der Innenstadt. Der Ausblick auf die Altstadt und die vielen antiken Bauten ist einzigartig.

Gianicolo

Gianicolo

So können wir viele bereits besuchte Bauten nun von oben betrachten.

Gianicolo Gianicolo

Gianicolo Gianicolo

Auf dem Gianicolo steht auch das Denkmal des italienischen Freiheitshelden "Guiseppe Garibaldi".

Gianicolo

Entlang der Allee zum "Gianicolo" stehen lauter mehr oder weniger berühmte Köpfe.

Gianicolo

Nach dem Abstieg passieren wir nochmals die "Ponte Vittorio Emanuele II" mit dem "Castel Saint' Angelo" im Hintergrund.

Castel

Castel

Durch die belebte Haupteinkaufsstrasse "Via del Corso" spazieren wir zum Bahnhof zurück. Heute Samstag ist da besonders viel los. Bei einer jugendlichen "Break Dance" Gruppe verharren wir noch ein wenig und schauen den fitten Jungs fasziniert zu.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Samstag, April 12, 2008 - 11:27 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:33 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Donnerstag, April 10, 2008

6) Rom Kolosseum

Kolosseum, Monumento Nationale Vittorio Emanuele II, u.v.a.m. (10.4.2008)

Den Wetterprognosen zum Trotz beginnt der Tag fast wolkenlos und schon am Morgen früh mit 15 Grad. Um es gleich vorweg zu nehmen, es wird ein Traumtag mit bis zu 24 Grad am Nachmittag. Selbst am Abend um 20.00 Uhr hat es immer noch 20 Grad, schon fast sommerlich (bei uns zuhause wenigstens). Was will man mehr?

Am Eingang warten um 09.00 Uhr schon viele Gäste auf den Bus in die Stadt. Sicherheitshalber nehmen wir noch unsere Regenjacken mit, man weiss ja nie...

Camping Eingang

Aus dem Garten ertönt leise Hindergrundmusik. Das Geheimnis ist schnell geklärt: Der Gärtner hat Steine mit Lautsprechern verlegt. Übrigens - die Inschrift "S.P.Q.R." findet man erstaunlicherweise auch auf dem Eingangstor des Campingplatzes eingraviert. Scheinbar gehört hier alles dem Senat und Volk von Rom :-)

Lautsprecher Campingplatztor

Unser erstes Ziel ist das Kolosseum. Vom Bahnhof aus marschieren wir auf direktem Wege auf der "Via del Corso" zur "Piazza Venezia".

Denkmal 1 Denkmal 2

Auf der "Via dei Fori Imperiali" geht es, vorbei an den vielen Denkmälern und Altertümern bis wir in der Ferne das mächtige Kolosseum erblicken.

Kolesseum 1

Was wir sofort feststellen: Wir sind hier nicht allein ;-) Da heisst es erst mal anstehen und die 2 x 11 Euro für den Eintritt bereithalten. Wenn wir nochmals 4 Euro für ein Audiophone locker machen würden, könnten wir uns in der schnellen Kolonne für Gruppen anschliessen. Da ist uns nun doch zu viel. Dann endlich der erste Blick ins Kolosseum. Ehrfürchtig betreten wir den Rundgang, im Wissen, dass hier einmal zu tausenden Gladiatoren auf Leben und Tod zur Belustigung der Menge gekämpft haben. Der Bau wurde von "Kaiser Vespasian" im Jahre 72 n. Chr. begonnen. Der grausame Sohn "Titus" hat das Kolosseum dann mit einem 100-tägigen Festspiel im Jahre 80 n. Chr. eingeweiht. Es soll in diesem Kolosseum damals, wie auch später, viel Blut geflossen sein. Es hat sich nicht viel geändert auf dieser Welt seit Rom.

Kolosseum 2

Kolosseum 3

Dann nehmen wir die steile Treppe hoch zur Empore. Die Römer mussten doch noch knackige Beine gehabt haben. Die Stufen sind überdurchschnittlich hoch. Oben angelangt, der imposante Rundblick auf die Arena. Über den heutzutage sichtbaren Gängen befand sich damals eine geschlossene Decke, worauf die Kämpfe stattfanden.

Kolosseum 4

Man beachte den stolzen Blick der edlen Römerin ;-)

Kolosseum 5

Kolosseum 6

Noch ein paar Worte zu der auf Schritt und Tritt sichtbaren Inschrift "SPQR". Selbst auf den Strassendeckeln, auf allen Denkmälern, Bauten etc. findet man diesen Schriftzug. "SPQR" ist lateinisch "senatus populusque romanus" und bedeutet "Senat und Volk von Rom".

SPQR SPQR

Puncto Römisches Reich: Seine grösste Ausdehnung kann man auf dieser Landkarte, in Stein gehauen, bestaunen. Der gesamte Mittelmeerraum stand unter römischer Herrschaft, inkl. weiten Teilen Mitteleuropas und sogar England. Allein die Germanen konnten sich scheinar erfolgreich der römischen Hand entziehen.

Römisches Reich

Ein paar von den "edlen" Römern stehen vor dem Kolosseum herum für Fotos bereit. Entgegen der weit verbreiteten Meinung kann man hier unschwer erkennen, dass schon die alten Römer "Handys" benutzten.

Römer 2 Römer 1

In unmittelbarer Nähe steht der Triumphbogen, der nach jeder gewonnenen Schlacht für die Triumphzüge gebraucht wurde. Heute findet davor ironischerweise eine Wahlveranstaltung für die Präsidentenwahlen statt. Drei Mal dürft Ihr raten, für wen das riesige Podium mit entsprechendem Fernsehaufgebot aufgebaut wird. Es ist der Ex-Präsident Berlusconi, der heute Abend seine grossartige Inszenierung hat. Ob er sich schon wie ein römischer Kaiser fühlt?

Triumphbogen 1 Triumphbogen 2

Es ist Zeit etwas zu Mittag zu essen. Wir verlassen uns wiederum auf die Empfehlung unseres Reiseführers und suchen das Lokal "Hostaria i Clementini" in der "Via San Giovanni in Laterano" auf. Das Lokal ist ein typischer Familienbetrieb und eher klein, verfügt aber zusätzlich über einen romantischen Hinterhof mit ein paar Tischen. Anita bestellt Gnocchi und Salat. Die Portionen sind riesig. Meine Tagessuppe erweist sich als fast vollständiges Hauptmenü, so dass ich Mühe habe, anschliessend die Portion Rigatoni noch zu bewältigen. Alles ist preiswert und geschmackvoll gekocht.

Nach dem Essen wollen wir noch etwas bummeln und uns das Shopping in Rom "anschauen". Ihr habt schon richtig gelesen, nur "anschauen", zum Einkaufen fehlt uns im "Elchi" schlichtweg der Platz. Mehr zufällig als geplant finden wir unweit der vielen Altertümer ein paar wunderschöne Ecken in klassischem Stil mit vielen modernen Shops und Cafeterias.

Shopping 1 Shopping 2

Weiter geht's durch romantische Gassen zum "Piazza Venezia", wo wir uns das monumentale "Monumento Nationale Vittorio Emanuele II" anschauen wollen.

Gassen 1

Leider ist zurzeit ein grosser Teil der Hauptfassade eingerüstet. Überhaupt werden an den meisten Altertümern Renovierungsarbeiten durchgeführt, was das Schiessen von schönen Fotos ein wenig erschwert.

Piazza Venezia 1

Piazza Venezia 2 Piazza Venezia 3

Ein Blick hinunter auf die riesige "Piazza Venezia".

Piazza Venezia 4

Gleich dahinter im Hof befindet sich das Denkmal des berühmten und gütigsten aller Kaiser, "Marc Aurel", der Philosoph. Er hat den Kaiserstuhl sage und schreibe 23 Jahre warm gehalten. Sein voller Name lautet übrigens "Marcus Aurelius Annius Verus Antoninus Caesar Augustus Imperator". Er soll als erste Reiterstatue der römischen Geschichte hoch zu Ross Vorbild aller späteren Reiterstandbilder gewesen sein. Dabei war er alles andere als kriegerisch, eben gütig.

Kaiser Marc Aurel

Die von aussen unscheinbare in Backstein gehaltene Basilica "Santa Maria in Aracoeli" schliesst unmittelbar an diesen Hof an. Die inneren Kunstwerke sind aber kaum zu übertreffen.

Basilica 1 Basilica 2

Der Aufgangstreppe zur Basilica ist imposant und gesäumt von duftenden, violetten Büschen.

Basilica 3 Basilica 4

Nun ist es Zeit für eine kleine Erfrischung. Die Terrassen-Cafeteria auf dem "Monumento Nationale" bietet sich mit seiner wunderbaren Aussicht auf das "Alte Rom" geradezu an. Der Cappuccino ist mit Euro 1.60 vergleichsweise günstig. In Florenz haben wir dafür rekordverdächtige Euro 4.50 bezahlt! Nur der Markusplatz in Venedig übertrifft diesen horrenden Preis noch um ein Vielfaches.

Cafeteria

Anschliessend machen wir uns langsam auf den Rückweg zum Bahnhof "Prima Porta". Es ist "Rushhour" und viel los auf den Strassen. Scooter immer und überall.

Scooter

Die Stadt lebt, wie keine andere. Selbst Denkmäler leben hier ;-)

Denkmal 1 Denkmal 2

Glücklich und zufrieden über den heutigen Tag erreichen wir unser Heim.

WCRD (11.4.2008)

Wir werden von einem sanften Regen geweckt. Das Thermometer zeigt bereits laue 16 Grad an. Auf unserem Panoramafenster hat sich ein Saum von gelbem Wüstensand gebildet. Scheinbar kommt diese warmfeuchte Luft direkt aus Nordafrika zu uns.

Macht nix, wir haben heute sowieso unseren WCRD, was auf Englisch "washing cleaning and recreation day" bedeutet und auf Deutsch: "Wasch- Reinigungs- und Erholungstag". Da wir diesmal nicht schon nach 2 - 3 Wochen Ferien wieder nach Hause fahren und dort bequem unsere Wäsche waschen könnten, machen wir dies nun eben auf gut eingerichteten Campingplätzen, wie dem Campingplatz "Tiber". Ausserdem muss die WC-Kassette geleert, der Teppich und Polster gestaubsaugt, die Betten ausgelüftet und unsere bescheidene Wohnung wieder einmal aufgeräumt werden.

Wäsche Als der Regen aufhört, fahren wir mit dem Campingbus auf den kleinen Obstmarkt beim nahen Bahnhof "Prima Porta". Unsere Früchte- und Gemüsevorräte müssen wieder aufgestockt werden.

Für Interessierte noch ein paar Angaben zum Campingplatz "Tiber":

Der professionell organisierte Campingplatz mit 300 Touristenplätzen und 120 Mietunterkünften liegt unmittelbar am Tiber, nur 1,5 km entfernt vom Römer Autobahnring und ist auch mit grösseren Reisemobilen gut zu erreichen. Er verfügt über gut ausgerüstete, saubere Sanitäranlagen, ein preiswertes Restaurant mit Bar und Gratis-Internetecke (5 PCs), sowie über einen kleinen Einkaufsmarkt mit Waren für den täglichen Bedarf. Für Notebook-Besitzer gibt es auch die Möglichkeit, sich an einem der 5 WLAN-Hotspots des Platzes mit dem Internet zu verbinden, allerdings kostenpflichtig für Euro 3 pro Stunde. Kimik- und Entsorgungsstation sind ebenso vorhanden, wie auch Waschmaschinen und Tumbler für die Kleiderwäsche. Sogar ein Platz für Wagenwäsche mit Schlauch ist vorgesehen.

Im gefällig angelegten Wiesengelände mit Pappeln, Sträuchern ist auch ein Swimmingpool eingelegt. Ein besonderer Service des Campingplatzes ist der Gratis-Shuttlebus zur nächsten Metrostation. Dort gibt es auch ein Gemüse-, Früchte- und Supermarkt. Mit der Metro fährt man direkt zum Bahnhof "Flamino" bzw. "Roma Nord", welcher ein idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge in die Altstadt Roms ist.

An der Reception spricht man nebst Italienisch auch Englisch und ein wenig Deutsch. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 10, 2008 - 11:26 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:38 AM
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Montag, April 07, 2008

5) Rom Vatikan

Fahrt von Siena nach Rom (7.4.2008)

Wir packen unsere sieben Sachen zusammen und programmieren unser "Navi" auf den ausgewählten Campingplatz "Tiber" ausserhalb des Römer Autobahnringes, direkt am Tiber gelegen. Wir wollen unser Ziel diesmal ohne Autobahnen erreichen und stellen das "Navi" entsprechend ein. Nun kann's losgehen. Das Wetter ist, wie schon in den letzten Tagen, eher kühl, jedoch sonnig und trocken, also ideal zum Reisen.

Wir haben bewusst nicht die Autobahn A1 gewählt, sondern die parallel verlaufende Hauptstrasse "Cassia" westlich davon, um die wunderschöne Toscana zu geniessen. Je näher wir Rom kommen, desto schlechter wird der Strassenbelag. Man könnte auch sagen, sobald wir die Grenze zur Region "Lazio" überschritten hatten, wurde der Strassenzustand immer katastrophaler. Rom ist scheinbar am verarmen. In der Toscana waren selbst die Nebenstrassen in einem hervorragenden Zustand und auch die Strassenränder einigermassen sauber. Nun säumen riesige Müllhalden die Strassen und vor allem die Ausstellplätze. Wie muss es erst in Neapel aussehen?

Wir kommen am "Lago di Bolsena" vorbei. Der Ort "Bolsena" liegt am oberen Seeende erhöht auf einem Hügelzug. Leider finden wir für unseren "Elchi" keinen geeigneten Parkplatz um die herrliche Aussicht auf den See zu geniessen. Auch auf der Strasse entlang des Sees gibt es nicht einen Ausstell- oder Parkplatz. Wirklich erstaunlich. So fahren wir denn weiter bis zum Römer Autobahnring. Unser "Navi" lotst uns zielsicher auf den Campingplatz "Tiber".

Das Wetter macht Fortschritte. Die 20 Grad Marke haben wir bereits geknackt. Leider weht noch ein starker Wind aus Westen, so dass wir die Sonne nicht so recht geniessen können. Aber wir hoffen, dass er morgen für unseren ersten Rom-Ausflug etwas nachlässt. Der riesige Campingplatz liegt unmittelbar am Tiber und verfügt über gut ausgerüstete, saubere Sanitäranlagen.

Tiber

Zurzeit ist infolge Vorsaison nur ein Teil des Platzes geöffnet. Wir sind in guter Gesellschaft mit ein paar wenigen Campern aus Italien, Frankreich, Belgien, Holland, Grossbritanien und Deutschland.

Camping Tiber

Ausflug nach Rom mit dem Bus (8.4.2008)

Nach dem Frühstück mit frischen Panini vom Campingmarkt nehmen wir den platzeigenen Gratisbus bis zu Bahnhof "Prima Porta". Von da weg geht's mit der S-Bahn bis zum Bahnhof "Flaminio" bei der Stazione "Roma Nord". Unser erstes Ziel ist der Vatikan mit dem "St. Peters Dom". Leider ist kein Fotowetter. Der Himmel ist bedeckt. Es hat jedoch milde 18 Grad.

Wir wollen Rom zu Fuss entdecken. Was uns sofort auffällt, ist der dichte und chaotische Verkehr auf den Strassen mit holprigem Kopfsteinpflaster. Als Fussgänger muss man hier selbst aufpassen um nicht unter die Räder zu kommen. Hier gibt es keine Fussgänger, welche wie in der Schweiz, einfach bei Rot, gerade wie es ihnen passt, den Fussgängerstreifen überqueren. Zwischen den endlosen Autokolonnen kurven flink und frech unzählige Scooters im Slalom und pflanzen sich bei jeder Ampel frech vor den Autos auf um als erste zu starten. Scooters sind wahrscheinlich die einzige Möglichkeit in nützlicher Frist durch diese Stadt zu kommen und vor allem noch irgendwo einen Parkplatz zu ergattern.

Auf der "Via Cola di Rienzo" nähern wir uns seitlich der monumentalen "Piazza San Pietro". Die Strasse vom Tiber bis zur Piazza ist gesäumt von wunderbar blühenden Bäumen mit violett-roten Blüten. Der Frühling hat in Rom wirklich schon Einzug gehalten.

Rom Frühling

Je näher wir der Piazza kommen, um so mehr Touristen bewegen sich auf der Strasse. Dazwischen tummeln sich viele schwarze Händler die ihrem "Ramsch" an den Mann bzw. die Frau bringen wollen. Auch die Polizei-Präsenz nimmt schlagartig zu. Und dann endlich stehen wir vor dem monumentalen Meisterwerk, welches Jahrhunderte überstanden hat und seines Gleichen sucht. Wir sind beide überwältigt, obwohl Anita vor Jahren schon mal hier war.

Sankt Petersplatz

Fotomotive gibt es mehr als genug. Ich weiss kaum, in welche Richtung ich meine Kamera halten und welche der unzähligen Skulpturen ich aufnehmen soll. Auch die Grösse der Piazza übersteigt die Möglichkeiten meines Zoomobjektives. Zum Schluss des heutigen Tages werden es weit über 100 Fotos sein, die auf Speicherchip festgehalten sind. Die Piazza wird von einem 4-teiligen, ovalen, zangenförmigen Säulengang begrenzt, welche vorne offen ist und den Blick auf das "Castel Sant Angelo" freigibt. Im Zentrum steht der mächtige "St. Peters Dom" mit seiner grossen Kuppel.

Sankt Petersplatz

Nachdem wir uns auf dem riesigen Platz satt gesehen haben, stellen wir uns in die Warteschlange zur Dombesichtigung. Alle Personen werden, wie auf dem Flughafen, geröntgt und durchsucht, bevor sie das kostbare Prunkstück betreten dürfen. Deshalb auch die Warteschlange. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. So viele versammelte Kunstwerke gibt es wohl nirgendwo sonst.

Dom

Dom Dom

Die kunstvollen Bilder der riesigen Kuppel lassen sich wegen der grossen Höhe nur erahnen.

Kuppel

Aber ihr ahnt es schon, es gibt eine Möglichkeit um die Kunstwerke aus der Nähe zu betrachten, nämlich die Kuppel zu besteigen. Gedacht, getan. Wiederum stellen wir uns in die Schlange zur Kuppelbesichtigung an. Trotz Lift, entschliessen wir uns zu Fuss die ca. 700 Stufen zu bewältigen. Diese Variante ist erst noch um 2 Euro billiger pro Person und hält uns zudem fit. Erstaunlicherweise treffen wir auf dem ganzen Aufstieg nicht eine einzige Person an. Es scheinen alle mit dem Lift hochgefahren zu sein. Der Blick von oben auf das Hauptschiff ist beeindruckend, auch wenn das 3 m hohe Gitter die Aussicht etwas trübt.

Dom

Die malerischen Kunstwerke der Kuppel lassen sich jetzt gut erkennen.

Kuppel

Ganz oben auf der Kuppel angelangt, sieht es dann ziemlich anders aus. Hier wimmelt es nur von Touristen, die sich gedrängt im Kreis um die Aussichtsplattform bewegen und versuchen ihre Fotos zu schiessen. Der Ausblick auf den Sankt Petersplatz und die Stadt ist fulminant.

Aussicht

Nur schade, dass das Wetter etwas grau in grau ist. Ein blauer Himmel mit weissen Cumuli wäre hier der geeignete Hintergrund. Auch der Kontrast lässt zu wünschen übrig. Falls das Wetter in den nächsten Tagen doch noch ein Einsehen hat, werden wir diesen Trip wohl noch einmal machen. Der Blick auf die vatikanischen Gärten mit den wunderschönen Bauten ist auch ohne blauen Himmel imposant.

Garten

Der Abstieg verläuft problemlos und diesmal in Gesellschaft von anderen Touristen. Abwärts geht's halt einfacher...

Kuppel Abstieg

Beim Ausgang entdecken wir noch die legendäre Schweizergarde in Aktion. Die disziplierten Jünglinge mit ihren farbigen, mittelalterlichen Kostümen sind wirklich eine Augenweide.

Schweizergarde

Nach so viel Kultur und Fitness beschliessen wir der Empfehlung unseres Reiseführers "Marco Polo" zu folgen und im Restaurant "Il Pozzetto" etwas zu essen. Das Restaurant gefällt uns sehr gut und das Essen schmeckt ausgezeichnet. Das Lokal ist wirklich eine Empfehlung wert.

Restaurant

Inzwischen hat es zu regnen begonnen. Wir beschliessen unsere Tour abzubrechen und via "Castel Sant Angelo" dem Tiber entlang zum Bahnhof zurückzulaufen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Castel Sant Angelo

Beim Umsteigen auf dem Bahnhof "Flaminio" auf den Campingplatzbus warten wir fast eine halbe Stunde und fahren als alleinige Gäste im grossen Bus zurück.

Bus Endlich erreichen wir bei strömendem Regen unseren "Elchi". Ein Blick ins Internet lässt wenig Hoffnung auf durchgreifende Wetterbesserung für die nächsten Tage. Erst am Samstag ist wieder schönes, warmes Frühlingswetter vorhergesagt mit 21 Grad. Mal sehen, ob's stimmt. Unsere Erfahrungen mit den italienischen Wetterprognosen sind nicht die Besten.

"La dolce far niente" (9.4.2008)

Gestern Abend und in der Nacht hat es teilweise kräftig geregnet. Das Wetter soll auch heute Nachmittag wieder umschlagen und regnerisch werden. Deshalb schalten wir heute einen Ruhetag ein und geniessen das gemütliche Campingleben. Dennoch scheint die Sonne häufiger, als von den Wetterprognosen vorgesehen und erwärmt die Luft auf immerhin 19 Grad. Vielleicht hätten wir doch nach Rom fahren sollen. Morgen werden wir es auf jeden Fall tun, denn wer rastet, der rostet.

Camping 3 Camping 4

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Montag, April 07, 2008 - 11:21 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:37 AM
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Samstag, April 05, 2008

4) Siena und San Gimignano

Fahrt von Florenz nach Siena (5.4.2008)

Ein strahlend schöner Tag empfängt uns. Allerdings hat es in der Nacht massiv abgekühlt. Nur noch 4 Grad zeigt das Thermometer. Der eigentliche Campingplatz von Siena, "Colleverde", bleibt bis zum Juni wegen Umbaus geschlossen. Unser Ziel ist deshalb der Campingplatz "La Montagnola" bei "Sovicille", ca. 10 km westlich von Siena. Er wird von unserem "Navi" zuverlässig gefunden. Nach ca. 2 Stunden fahren wir durchs Tor des parkähnlich angelegten Campingplatzes. Wir können unseren Quartier frei wählen. Nur noch ein weiterer Gast teilt den grossen Platz mit uns. Wir bereuen es keineswegs, den von Siena entfernten Platz ausgewählt zu haben. Seine ruhige und naturverbundene Lage kommt unserer Vorliebe sehr entgegen.

Siena Camping

Ausflug mit dem Bus nach Siena (5.4.2008)

Die Bushaltestelle befindet sich gleich vor dem Tor des Campingplatzes. Wir entscheiden uns deshalb spontan für den öffentlichen Bus und fahren bequem bis an den Altstadtrand von Siena. Diesmal versichern wir uns gleich beim Busfahrer, wo wir für die Rückfahrt einsteigen müssen ;-)

Die Altstadt von Siena ist im Gegensatz zu Florenz weitgehend autofrei. Der Touristenstrom kann sich hier frei bewegen. Die Atmosphäre ist wesentlich entspannter und stressfreier. Überhaupt gefällt uns Siena auf Anhieb besser. Insbesondere der berühmte "Piazza del Campo" mit dem Turm "Torra del Mangia" hat es uns angetan. Wir sind in guter Gesellschaft, denn hier scheinen sich Jung und Alt, Einheimische und Touristen gleichermassen versammelt zu haben um die schon kräftige Frühlingssonne zu geniessen.

Campo 1

Türme ziehen uns magisch an und so nehmen wir die ca. 400 Stufen trotz der 7 Euro pro Person in Angriff. Der Aufstieg ist nur etwas für schlanke Leute. Dies wird unten beim Eingang auch erwähnt. Wohlweislich wird man angehalten, alle Taschen und Rücksäcke unten zu lassen und in Schliessfächer zu deponieren. Die obersten Etagen erreicht man nur über leiterähnliche Stufen, etwas für einigermassen Schwindelfreie.

Campo 2 Campo 3

Unsere Mühe wird belohnt durch die fantastische Aussicht auf die Dächer und Plätze von Siena. Da Siena auf einem Hügel erbaut wurde, hat man ungehinderten Weitblick auf das wunderschöne Chianti-Land mit seiner lieblichen Hügellandschaft.

Torre 1

Torre 2

Torre 4 Torre 3

Auch der "Duomo von Siena" ist eine wahre Augenweide. Leider wird zurzeit ein grosser Teil davon renoviert und ist deshalb eingerüstet.

Dom 1 Dom 2

Nach so viel Kultur schlendern wir noch etwas durch die vielen Gassen mit zahlreichen attraktiven und stilvoll eingerichteten Boutiquen, welche oft in ebenerdigen Kellern mit Kreuzgewölben eingelassen sind.

Gassen Wir haben noch ein wenig Zeit um in einer gemütlichen Cafeteria Ansichtskarten an unsere Eltern und Geschwister zu schreiben. Dann geht es planmässig mit dem Bus zurück auf den Campingplatz. Heute kochen wir selbst, d.h. Anita macht uns ein paar Nudeln an Tomatensauce mit Salat. Wir haben in den letzten Tagen etwas Bauchspeck zugelegt, was sich für den angestrebten Surf-Shape negativ ausgewirkt hat.

Ausflug mit dem Roller nach San Gimignano (6.4.2008)

Da von unserem Campingplatz nur ein indirekter Bus über Siena nach San Gimignano fährt, entschliessen wir uns, diesmal unseren Roller zu benutzen. Dennoch sind es immerhin 2 x 40 km, die wir auf Nebenstrassen zurücklegen werden. Bei den frühlingshaften Temperaturen müssen wir uns warm anziehen.

Die direkte Strasse von unserem Campingplatz bei Sovicille führt über einen kleinen Pass via Colle di Val d'Elsa nach Gimignano, eine romantische Strecke mit vielen Kurven. Der Himmel ist noch ziemlich bedeckt und die Sonne nur zeitweise zu sehen. Doch das Wetter bessert sich zusehens. Als wir in San Gimignano ankommen, stellen wir mit Schrecken fest, dass wir für einmal unsere Digitalkamera im "Elchi" vergessen haben. Zum Glück haben wir wenigstens das Handy von Anita bei uns, auch wenn der Akku bald leer ist und die eingebaute Kamera mit 1,3 Megapixel nur bedingt tauglich ist. Die Detailschärfe leitet schon merklich.

San Gimignano

San Gimignano liegt auf einem Hügelzug und ist mit seinen vielen Türmen unverkennbar von weitem zu sehen. Die Hauptgasse "Via Giovanni" führt uns direkt zum zentralen "Palazzo di Popolo" mit dem höchsten Turm.

San Gimignano Gasse San Gimignano Piazza

Ihr wisst bereits, was nun kommt. Der Torre ist zwar nicht ganz so hoch, wie der von Siena oder Florenz, aber auf jeden Fall eine Besteigung wert. Die Dächer von San Gimignano mit den vielen Gassen und der herrlichen Aussicht auf die Weinlandschaft sind wie geschaffen um gemalt bzw. fotografiert zu werden.

San Gimignano Torre San Gimignano Torre

Die Gassen sind voll von Cafeterias, Gelaterias, Kleider- und Lederwaren-Geschäften. Erstaunlicherweise sind die Preise für Lederwaren trotz Tourismus nicht mal teuer.

San Gimignano Geschäfte

Auch die Preise für Café und Gelati halten sich in Grenzen. Florenz war da schon wesentlich teuerer.

San Gimignano Piazza

Nachdem auch wir uns einen Cappuccino mit Gelati einverleibt haben, machen wir uns allmählich wieder auf den Rückweg zu unserem Roller, den wir auf einem der vielen Parkplätze zurückgelassen haben. Nun heisst es den Weg zurück nach Sovicille zu finden, was nicht ganz einfach ist, da dieses kleine Dorf auf keinem Wegweiser zu finden ist und wir nur einen kleinen Kartenausschnitt 1:300'000 bei uns haben. Um es kurz zu machen, wir haben uns verfahren und landen zuletzt auf einer schmalen Passstrasse bei Scorgiano. Ein Dorfpolizist hilft uns weiter und meint, dass wir schon auf dem richtigen Weg seien und einfach den Pass überqueren müssten. Nach diesem ungeplanten Umweg kommen wir sodann aus Richtung Siena auf unseren Campingplatz zurück. Wie haben einmal mehr eine interessante Gegend kennen gelernt, wenn auch ungewollt.

Morgen verabschieden wir uns vorerst von der Toscana und fahren weiter nach Rom.

Ci vediamo...

Anita und Heinz

Erfasst von Heinz am Samstag, April 05, 2008 - 5:29 PM
Aktualisiert: Mittwoch, April 09, 2008 6:22 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |