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Samstag, Juni 28, 2008

30) Rückreise in die Schweiz

San Marino (28.6.2008)

Auch in der vergangenen Nacht hat es nicht unter 25 Grad abgekühlt. Wegen der herrschenden Wärme haben wir beide nicht sehr gut geschlafen. Vielleicht ist es aber auch nur das Quäntchen Wehmut, welches uns im Moment umgibt, im Wissen, dass wir den Gargano für zwei Jahre nicht wiedersehen werden.

Wir entschliessen uns einmal mehr für die mautpflichtige Autobahn um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Über die Landstrassen würden wir für die gleiche Strecke fast die doppelt so lange im aufgeheizten "Elchi" sitzen. Bei 30 bis 32 Grad im Schatten wollen wir die Reisezeit so kurz wie möglich halten. Aber auch die Fahrt auf der Autobahn hat ihren Reiz. Die die flankierenden Büsche stehen zur Zeit in voller Blüte. Auffallend schön sind auch die vielen Sonnenblumenfelder links und rechts der Autobahn.

Sonnenblumen

Unser heutiges Etappenziel ist die Republik "San Marino". Schon seit Jahren haben wir uns bei jeder Durchfahrt vorgenommen, diesen Staat im Staat einmal zu besichtigen.

"San Marino" (italienisch Repubblica di San Marino, Beiname: La Serenissima) ist die älteste Republik der Welt mit einer Geschichte, die bis auf das Jahr 301 zurückgeht. Sie ist vollständig von Italien umgeben und liegt zwischen den Regionen Emilia-Romagna (Provinz Rimini) und Marken (Provinz Pesaro und Urbino), nahe der adriatischen Küste bei Rimini. Den Felskamm "Monte Titano" krönt die Festung "La Guaita". "San Marino" besteht aus neun Gemeinden. Am südwestlichen Hang des "Titano" befindet sich die gleichnamige Hauptstadt "San Marino".

Das Staatsgebiet hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks und ist überwiegend hügelig. Es ist 60,57 Quadratkilometer groß und damit kleiner als die Stadt Buxtehude. Die Grenzlänge zu Italien beträgt 39 km. "San Marino" hat 30.726 Einwohner (Stand Oktober 2007).

San Marino

Es gibt dort für die Übernachtung mehrere Stellplätze und auch einen Campingplatz. Für eine Nacht tut's auch ein einfacher Stellplatz mit WC, wie etwa der grosse Parkplatz unterhalb der Luftseilbahn, welcher übrigens kostenlos benutzt werden kann. Die Infrastruktur ist allerdings minimal. Der riesige, terrassenförmig angelegte Stellplatz für ca. 50 Fahrzeuge verfügt weder über Stromanschluss, noch Duschen. Einzig ein kleines WC und eine Entsorgungsstation stehen zur Verfügung.

Standplatz

Dafür wird man von der herrlichen Aussicht auf die umliegenden Hügel und Dörfer verwöhnt.

Standplatz

Die Fahrt verläuft reibungslos und der "Navi" führt uns zuverlässig zum programmierten Stellplatz in "Borgo Maggiore", welches direkt unterhalb von "San Marino" liegt. Von unten sieht man von "San Marino" nicht viel mehr als ein paar Türme und die Kirche.

San Marino

Als wir ankommen, ist es 16.30 Uhr und ein paar Reisemobile und Wohnwagen befinden sich bereits auf dem Platz.

Standplatz

"Elchi" ist schnell parkiert und so machen wir uns gleich auf den Weg um den Tag noch zu nutzen. Die Luftseilbahntalstation liegt nur 5 Gehminuten oberhalb des Stellplatzes.

Luftseilbahn

Die Fahrt auf den Berg dauert nur wenige Minuten und schon sind wir am westlichen Rand von "San Marino" und können die fantastische Aussicht auf "Borgo Maggiore" und die umliegenden Hügel und Dörfer bewunden. Leider ist die Fernsicht heute infolge der grossen Luftfeuchtigkeit und Wärme nicht sehr gut.

San Marino

Was uns bald einmal auffällt, ist die totale Vermarktung von Waren aus aller Welt, die hier steuerfrei zu spottpreisen gekauft werden können. Uhren, Sonnenbrillen, Waffen aller Art, Parfüme, Lederwaren und viel Kitschzeugs werden in grosser Zahl an jeder Ecke angeboten. Wir sind nicht besonders angetan von dieser Art des Tourismus, aber "San Marino" lebt davon.

San Marino

Was die vielen Waffenangebote hier sollen, ist uns schleierhaft.

Waffen

Eben so zahlreich sind die Restaurants und Caffetterias mit teilweise wunderbaren Aussichtterrassen.

Restaurant

Wir schlendern durch die wenigen, schmucken Gässchen, die "San Marino" zu bieten hat, mit den teilweise sehr alten Gebäuden.

 San Marino

San Marino

San Marino

Die Zeit bis zur letzten Talfahrt scheint uns für ein Abendessen zu knapp. Wir fahren deshalb mit der Luftseilbahn wieder nach "Borgo Maggiore" zurück. Von Einheimischen wird uns das Gasthaus und Restaurant "Hostaria da Lino" an der "Piazza Grande" empfohlen. Die wahrscheinlich beste Gaststätte am Platz ist geschmackvoll eingerichtet, das Essen vielfältig und gut und auch die Preise sind noch moderat. Wir sind deshalb auch nicht erstaunt, dass das Lokal gegen 21.00 Uhr mit mehrheitlich einheimischen Gästen praktisch voll ist. Wir genehmigen uns eine Pizza, etwas Pasta und einen feinen Rotwein und geniessen das typisch italienische Ambiente.

Die Nacht auf dem Camper-Stellplatz verläuft ausgesprochen ruhig, so dass wir bei Sonnenaufgang gut ausgeschlafen erwachen. Wir geniessen wieder einmal unsere eigene Hausdusche, welche wir auf den Campingplätzen ansonsten nie verwenden. Unser Wasservorrat ist durch die selbst während der Nacht herrschende Wärme mittlerweile so warm, dass wir sogar "kalt" duschen können.

Die Rückreise in die Schweiz am nächsten Morgen gestaltet sich problemlos: keine LKWs, keine Staus und angenehme Temperaturen. Um 19.30 Uhr sind wir bereits zuhause. Zusammen mit Vreni und Werner fahren wir, wen wundert's, zum Italiener und lassen uns die Pizzas schmecken.

Damit endet unsere Italienreise. Wir haben in unserem Lieblingsland drei wunderschöne und interessante Monate verlebt. Das Wetter, welches bei solchen Reisen immer eine entscheidende Rolle für den Gesamteindruck spielt, war ausgezeichnet. Wir hatten über die Zeitdauer nur etwa 5 Tage bzw. Nächte mit etwas Regen. Auch die Temperaturen waren bis zum Schluss angenehm. Da kann man nicht meckern. Wir hoffen, dass uns das Wetterglück auch in der folgenden Reise durch Deutschland wieder begleiten wird.

Ci vediamo...

Heinz und Anita


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Erfasst von Heinz am Samstag, Juni 28, 2008 - 12:59 PM
Aktualisiert: Montag, Juli 07, 2008 7:25 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Samstag, Juni 21, 2008

29) Unsere letzte Woche im Gargano

Der längste Tag (21.6.2008)

Das wolkenlose und heisse Wetter hält an. Seit einer Woche haben wir nur noch Tropennächte. Auch den heutigen, längsten Tag des Jahres starten wir mit 23 Grad. Die Sonne scheint heute im Gargano beachtliche 15 Stunden 41 Minuten. Die 30 Gradmarke erreichen wir heute Nachmittag mühelos. Dank des Windes ist es aber trotzdem angenehm und überhaupt nicht schwül.

Trotz Morgenwind tätigen wir nach dem Frühstück erst ein paar Einkäufe in "Vieste". Im Internet-Point führe ich unser Reisetagebuch nach und lade die neuesten Wind- und Wetterprognosen herunter. Dann geht es im Eiltempo zurück zum Campingplatz. Wir wollen ja so schnell als möglich aufs Wasser. Wer weiss, wie lange dieser Traumwind noch weht?

Und tatsächlich ist der Wind heute schon etwas schwächer als gestern. Für eine Stunde reicht es mit 4 bis 5 Bf. gerade noch für unsere kleinen Bretter mit 6,2 m2 bzw. 5,4 m2 Segel. Nach 14.00 Uhr nimmt der Wind rapide ab, so dass wir um 15.00 Uhr endgültig die Segel streichen und uns für eine "Cappuccino"-Fahrt zur Texas-Bar entscheiden.

Surfen

Weil es so heiss ist, fahren Anita und ich die ca. 7 km mit dem Roller, wie echte Italiener, nur mit T-Shirt, Nierengurt und Helm.

Roller

Bei Sonnenuntergang um 20.00 Uhr messen wir immer noch 27 Grad. Es wird wieder eine heisse Nacht mit Mückenjagd werden. Wir erleben einmal mehr eine wunderschöne Sonnenuntergangsstimmung am Strand.

Sonnenuntergang

Die Bucht ist allerdings so gelegen, dass die Sonne selbst am längsten Tag, wie man sieht, nicht über dem Meer untergeht.

Sonnenuntergang

Dazu müsste man in die nächste nördlichere Bucht wechseln. Stattdessen geniessen wir jeden Morgen das Privileg eines traumhaften Sonnenaufgangs über der Adria (Foto aufgenommen um 05.00 Uhr). Die effektive Sonnenaufgangszeit am längsten Tag wäre zwar bereits um 04.22 Uhr. Der Gargano liegt mit der MEZ in der gleichen Zeitzone wie die Schweiz, liegt aber bedeutend östlicher.

Sonnenaufgang

Bis auf weiteres wolkenloses, warmes Wetter (22.6.2008)

Die Wetterprognosen für die nächsten 7 Tage bis zu unserer Abreise sind hervorragend. Eine mediteranes Hochdruckgebiet sorgt für dauerhaftes wolkenloses und warmes Wetter mit Temperaturen zwischen 27 und 30 Grad. Bei dieser Wetterlage müssen wir leider damit rechnen, dass die Windverhältnisse eher schlechter werden, weil keine grossen Druckunterschiede mehr da sind. Bis jetzt hatten wir aber noch Glück uns auch heute weht für ca. 3 Stunden ein konstanter Wind aus Norden mit 4 bis 5 Bf.

Viel Sonne, wenig Wind (23.6.2008)

Wir haben eine hart umkämpfte Nacht hinter uns. Rekord verdächtige 15 Mücken haben wir fachgerecht mit unserem elektrischen "Tennisschläger" ins Jenseits geschickt (siehe auch unseren Beitrag vom 18.6.2008). Infolgedessen kamen wir kaum zum Schlafen.

Mückenjagd

Wir haben nun beschlossen, radikal gegen diese Biester vorzugehen. Als erste Massnahme untersuchen wir alle Mückengitter sorgfältig auf eventuelle schadhafte Stellen. Durch die feinen Maschen könnte höchsten eine Minimücke schlüpfen. Nur die Mückennetze bei den Kühlschranklüftungsgittern von "Dometic" sind möglicherweise etwas zu grobmaschig ausgefallen. Die Mücken landen dann allerdings erstmal nur im Hohlraum hinter dem Kühlschrank. Eine direkte Verbindung zum Innenraum besteht nicht.

Beim Dachventilator haben wir alle Spalten sorgfältig abgeklebt. Heute Abend wollen wir präventiv die ganze Ventilatorenöffnung mit einem Plastiksack abdecken, weil auch da die Mückengitter etwas zu grobmaschig ausgefallen sind.

Ventilator

Zweifelhaft sind immer noch die neuen Fenster von "Seitz". Die führende Firma für Campingfenster ist seit ein paar Jahren von den flachen zu den Faltrollos übergegangen, welche deshalb keine sauber abgedichtete Führungsschiene mehr besitzen. Wenn man das Mückennetz ganz nach unten zieht, liegt es immerhin satt am Rahmen an, zumindest solange kein Wind das Netz verrückt. Ganz zuverlässig halten diese Rollos die Mücken jedenfalls nicht ab.

Seitzfenster

Auch die Fahrerkabine haben wir unter die Lupe genommen und alle Lüftungsklappen konsequent geschlossen. Hier sollten die Mücken also keinen Weg ins Innere finden. Ausserdem halten wir die Verbindungstüre zur Fahrerkabine nachts geschlossen, ein weiteres Hindernis für die Plagegeister.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor stellen die Heizungsgitter bei Konvektoren dar, welche sich in den Hohlräumen im Zwischenboden befinden. Auf der rechten Seite konnten wir diese Schwachstelle mit einem zusätzlichen Mückennetz abdichten. Auf der linken Seite ist eine totale Abschottung jedoch sehr schwierig, weil dort die Womobatterie mit dem Elektroblock verstaut ist und einige Kabeldurchlasse bestehen. Mit einer Holzabdeckung konnten wir diesen Weg immerhin etwas erschweren. Da wir indessen sämtliche Aussenklappen konsequent geschlossen halten, ist dieser Weg eher unwahrscheinlich, vor allem, wenn man von 15 Mücken pro Nacht ausgeht :-) Die folgende Nacht wird zeigen, ob all unsere Massnahmen von Erfolg gekrönt sind.

Übrigens, der Surfwind ist heute, wie befürchtet, noch einmal weniger geworden. Gerade mal eine Stunde konnte ich bei 2 bis 3 Bf. mit dem grossen 130 Liter "Breeze S" von Lorch und dem 7.0 m2 V8-Segel von "Neil Pryde" surfen. Anita ist überhaupt nicht aufs Wasser gegangen.

Ich habe also jede Menge Zeit, unser Dach von den klebrigen Absonderungen der Nadelbäume zu säubern. Anita bäckt uns inzwischen für den "Zvieri" (schweizerdeutsch für Vier-Uhr-Kaffee-und-Kuchen) einen köstlichen Apfelkuchen. Gemeinsam mit Dagmar und Eugen lassen wir uns das feine Gebäck bei einem selbst gebrauten Café schmecken.

Apfelkuchen

Zum ersten Mal seit wir hier sind, schläft der Wind bis zum späten Nachmittag völlig ein, so dass wir mit dem spiegelglatten Meer eine wunderbare Abendstimmung erleben. Die zarten rosablauen Farbtöne des Himmels spiegeln sich im Meer.

Abendstimmung

Der laue Abend ist wie geschaffen für einen Spaziergang am Strand. Um 21.00 Uhr zeigt das Thermometer immerhin noch 25 Grad an.

Abendstimmung

Und noch eine Temperatursteigerung (24.6.2008)

An die heissen Tropennächte über 20 Grad haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Die Kampfmassnahmen gegen die Mückenplage in unserem Reisemobil haben sich bewährt. Gerade mal 2 Mücken hatten wir in der vergangenen Nacht gesichtet. Es scheint, dass als Schwachstelle das Ventilatordachfenster mit den etwas grobmaschigen Mückengittern in Frage kommt. Im elektrischen Insektenvernichter, den wir in der Fahrerkabine plaziert haben, war ebenfalls eine Mücke zu sehen. Möglicherweise ist diese mit den Surfanzügen, die wir dort lagern, ins Fahrzeug gelangt.

Nach Sonnenaufgang beginnen die Temperaturen steil nach oben zu steigen. Mittags messen wir trotz Wind bereits 28 Grad am Schatten. Ein wenig später sind es sogar 30 Grad. Abends um 21.00 Uhr sind es immer noch 28 Grad, ein Hochsommerabend, wie er bei uns zuhause wohl eher selten vorkommt. Auch die Wassertemperaturen bewegen sich mittlerweile zwischen 25 und 27 Grad. Da hilft auch ein Wechsel in den ebenso warmen Swimmingpool nicht mehr.

Swimmingpool

Die Meisten suchen Kühlung, soweit möglich, im Meer. Der Strand ist vor und nach der "Siesta" ziemlich übervölkert und die meisten der Sonnenschirme belegt (Teleaufnahme unseres Strandabschnittes).

Strand

Bei Ebbe bilden Lagunen mit Badewannentemperaturen, die von Jung und Alt zum Spielen genutzt werden.

Strand

Der Wind ist mit 2 bis 3 Bf. heute nur für Surfer mit Schwachwindausrüstung zu geniessen. Immerhin kann ich mit meinem "Lorch" und dem 7.0 m2 Segel über 3 Stunden surfen. Auch Dagmar war für kurze Zeit auf dem Wasser. Für Anitas und Eugens Surfausrüstung war der Wind leider zu schwach. Als kleinen Trost unternehmen wir gemeinsam einen kleinen Spaziergang entlang des Strandes zum Terrassen-Café "Cala Azzurra" und trinken dort einen feinen Cappuccino. Die Aussicht auf die Bucht ist einmalig (siehe auch Beitrag vom 6.6.2008). Das nachfolgende Bild zeigt unsere Bucht vom nördlichen Ende aus fotografiert. Das "Cala Azzurra" befindet sich am anderen Ende der etwa 3 km grossen Bucht.

Strand

Jeden Abend um ca. 17.30 Uhr fährt die "Tremiti"-Fähre an unserer Bucht vorbei nach "Vieste", ein prachtvolles Schiff.

Fähre

Die bisher heisseste Nacht (25.6.2008)

Nur nicht bewegen, lautet unsere Devise, wenn es in der Nacht kaum mehr abkühlt und wir schweissgebadet im Bett liegen. Erstaunlicherweise haben wir trotzdem gut geschlafen, obwohl wir eben eine echte Tropennacht hinter uns haben. Die Temperaturen sind nicht mehr unter 25 Grad gesunken und schon um 09.00 Uhr übersteigt das Thermometer die 28 Grad-, um 10.00 Uhr die 30 Gradmarke. Unser morgentliches Fitnessprogramm halten wir auf dem Minimum. Dank selbst eingebauten Zusatzventilatoren, hält unser Kühlschrank gut durch und zeigt immer noch eine Innentemperatur von 7 Grad an.

Nach dem Morgenessen fahren wir mit dem Roller nach Vieste". Anita hat einen Termin bei Friseur und ich aktualisiere in inzwischen wieder einmal unser Reisetagebuch im Internet. Wegen der herrschenden Wärme fahren wir heute sogar ohne Nierengurt. Anita ist mit der neuen Frisur für nur 20 Euro sehr zufrieden. Bei uns zuhause hätte sie dafür ein Mehrfaches bezahlt.

Auf der Rückfahrt spüren wir bereits den Gegenwind, der am Nachmittag bis auf 3 Bf. auffrischt. Obwohl ich heute verspätet, erst um 14.00 Uhr aufs Wasser gehe, kann ich trotzdem noch 3 Stunden mit Gleitwind surfen. Anita hat keine Lust und liest am Strand ein Buch. Durch den herrschenden Wind werden selbst 32 Grad als angenehm empfunden.

Vorbereitung zur Abreise (26.6.2008)

Allmählich beschäftigen wir uns mit unserer Rückreise in die Schweiz. Da für die nächste Zeit kein Wind mehr vorhergesagt ist, säubern wir heute als erstes unser Surfequipment und packen es zusammen. Nur die beiden grössten Segel lassen wir noch aufgeriggt. Man weiss ja nie, ob die Windprognosen stimmen ;-)

Und es kommt, wie es kommen musste. Mit 4 Bf. aus Norden gibt uns der Gargano sein Abschiedsgeschenk. Für 2 Stunden fegen wir wie Besessene durch die Bucht und freuen uns noch einmal über den tollen Wind. Dann heisst es aber endgültig zusammenpacken. Es gibt viel zutun. Zuerst waschen wir das ganze Surfequipment mit Süsswasser ab und legen es zum Trocknen an die Sonne. Bei über 30 Grad am Schatten geht dies ruckzuck. Auch die Markise und das Dach bedürfen einer gründlichen Reinigung. Die über zwei Monate angesammelten Nadeln, Blätter, klebrigem Blütenstaub- und Harzabsonderungen von den Bäumen haben auf dem ganzen Fahrzeug ihre Spuren hinterlassen.

Auto

Am Abend fahren wir zur Belohnung für die harte Arbeit mit dem Roller nach "Vieste", nota bene, im T-Shirt und Shorts, ohne Nierengurt. So warm ist es noch um diese Zeit (29 Grad) und dazu noch windstill. Beim letzten Mal haben wir das Restaurant "Osteria degli Angeli" aus Windgründen gemieden und holen dies nun nach. Das Lokal hat in den Terrassenhängen inmitten von "Vieste", unterhalb des Stadttores, ihre Tische aufgestellt mit direktem Blick auf die Neustadt und den Hafen.

Osteria

Das Restaurant ist noch um eine Stufe besser, als das bereits beschrieben "Borgo Antico", welches gleich darüber liegt. Die Bedienung ist hervorragend und das Essen ebenfalls, die Preise jedoch nur unmerklich höher. Allein schon die mit der Rechnung präsentierte Visitenkarte des Lokals mit angehängter künstlerisch gestalteter Postkarte ist beeindruckend.

Osteria

Da die Gartenplätze mit Aussicht nicht so zahlreich sind, empfiehlt sich eine Vorreservation. Das Dessert genehmigen wir uns beim anschliessenden Flanieren in den belebten Strassen von "Vieste".

Nach einer "Crêpe Tedeska" schieben wir noch eine Gelati nach :-) Es ist ein wunderbarer Abend, wie er schöner nicht sein könnte. Wir bummeln zum zigsten Mal durch die Altstadt. Da inzwischen bereits Saison ist, sind weit mehr Läden und Lokale geöffnet, als noch vor wenigen Wochen. Aus jedem, noch so kleinen, Kellergewölbe entsteht ein Laden, eine Boutique, eine Bar oder eine Gelateria. Wir geniessen ein letztes Mal vor unserer Abreise das unvergleichliche Ambiente dieser lebendigen Stadt. Diesmal wird es zwei Jahre dauern, bis wir unser geliebtes "Vieste" wieder sehen werden.

Letzter Tag vor Abreise (27.6.2008)

Wie auf Wunsch bleibt es heute praktisch windstill. Es gibt für einen Surfer nichts frustrierendes, wenn er seine Ausrüstung bei Superwind zusammenpacken muss. Doch vorab schwelgen wir noch einmal im Frühstück mit frischen "Brioche" aus der nahen "Paticceria Terrazza" und dem knusprigen und geschmackvollen Brot des MC-Supermarktes.

Brioche

Den Rest des Tages verbringen wir mit Säubern, Aufräumen und Zusammenpacken der ganzen Campingausrüstung. Mit dem Roller bringe ich noch die gemietete Gasflasche nach "Vieste" zurück, obwohl diese nicht ganz leer geworden ist. Endlich am späten Nachmittag haben wir alles aufgeladen und sind praktisch Abfahrbereit. Verschwitzt und dreckig von der Arbeit bei über 30 Grad, sehnen wir uns nur noch nach einer kühlenden Dusche. Ein letztes Mal geniessen wir im Terrassenrestaurant "Le Diomedee" eine Pizza.

Le Diomedee

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Samstag, Juni 21, 2008 - 7:33 PM
Aktualisiert: Montag, Juli 07, 2008 7:27 PM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Donnerstag, Juni 19, 2008

28) Windsurfen und Radtour

Super Surfwind, schön und warm (19.6.2008)

Auch heute scheint uns der Wetter- bzw. Windgott wohlwollend gesonnen zu sein. Schon beim Joggen am Strand fällt uns der straffe Gegenwind aus Norden auf. Mit 22,5 Grad schon um 06.30 Uhr morgens können wir uns ebenfalls nicht beklagen. Unser Windglück nimmt kein Ende.

Am Strand macht sich das Animationsteam des Campingplatzes für ihren täglichen Einsatz bereit.

Strand

Es sind alles junge, freundliche Italiener/Innen mit viel Engagement, trotz oft phlegmatisch veranlagten Touristen, die lieber den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen und wenig bis gar nichts für ihre Gesundheit tun.

Strand

Lange vor den Gästen sind schon jeden Morgen die Händler am Strand, unter ihnen auch "Mustafa", der Badetücher Verkäufer, den wir seit vielen Jahren kennen. Übrigens, die Qualität seiner Badetücher ist ausgezeichnet. Wir haben noch etliche davon, welche selbst nach 14 Jahren nicht kaputt zu kriegen sind.

Händler

Händler

Der Wind hat inzwischen auf 4 bis 5 Bf. aufgefrischt und weht konstant aus Norden, d.h. schräg auflandig, so dass wir direkt vom Ufer aus mit "Fullspeed" losgefahren können. Wir sind alle happy und satteln unsere kleinen Boards. Anita nimmt das 5.4 m2 und ich das 6.2 m2 Segel.

Surfen

Die gewählten Segelgrössen passen heute optimal, und wir haben grossen Spass.

Surfen

Die Halsen klappen auf Anhieb. Auch Anita macht dieses Jahr grosse Fortschritte.

Surfen

Wellen und Wind sind vom feinsten, so dass sich auch Dagmar und Anita weiter hinaus trauen.

Surfen

Auch Eugen halst, was das Zeug hält.

Surfen

"Jogi" zwingt sein "JP"-Board in engste Kurven bis es im Carbon-Gabelbaum kracht. Besorgt kommt er ans Ufer zurück, um sein edles Stück genauer unter die Lupe zu nehmen. Von der Zuverlässigkeit des Materials kann hier am Meer schliesslich das Leben abhängen.

Jogi

Jogi

Der Wind hat inzwischen an Beständigkeit und Kraft etwas verloren, so dass viele Surfer an Land kommen. Nach 3 bis 4 tollen Surfstunden haben die Meisten ohnehin genug. Auch wir räumen unsere Ausrüstung zusammen. Anita möchte noch das neue Reisebügeleisen testen und die eben gewaschene Hose bügeln. Es bewährt sich auf Anhieb und die Campingplatzsicherung hat es ebenfalls verkraftet.

Bügeln

Wir geniessen die wunderbare Abendstimmung mit einem Strandspaziergang.

Heinz

Die Luft ist heute ausserordentlich klar, so richtiges Bilderbuchwetter. Dazu passen auch die milden Temperaturen Selbst um 21.00 Uhr messen wir noch 24 Grad.

Anita

Toller Surfwind, schön und sehr warm (20.6.2008)

Um 07.30 Uhr lassen wir uns für einmal elektronisch wecken. Wir möchten heute früh unsere Fahrradrundfahrt nach "Peschici" wiederholen. Gestern dachten wir, dass das Optimum für Wetter und Wind erreicht sei. Der Wettergott legte heute noch einen Zacken zu. Das Himmelblau ist noch strahlender, der Wind erreicht heute 5 bis 6 Bf. und auch die Maximaltemperatur legt noch ein Grad zu und erreicht um 16.00 Uhr angenehme 28 Grad.

Doch alles der Reihe nach: Um 07.00 Uhr fahren wir los. Der Gegenwind macht uns bei der Auffahrt zur Passhöhe ziemlich zu schaffen.

Velofahrt

Auch der Verkehr auf der Hauptstrasse nach Peschici ist um diese Zeit schon unerwartet gross. Wir sind froh, als wir auf der Passhöhe endlich auf den schmalen Feldweg abzweigen können.

Velofahrt

Der Feldweg führt uns hinauf über die Hügelkette, welche sich zwischen der Haupt- und Uferstrasse nach "Peschici" erstreckt. Zwischen den bewaldeten Abschnitten haben wir einen tolle Ausblicke links auf "Vico di Gargano" und rechts auf das tiefblaue Meer.

Velofahrt

Wir geniessen die wundervolle Aussicht umso mehr, weil die Sicht heute besonders gut ist. Als wir in "Peschici" ankommen, haben wir beide Heisshunger, denn wir haben heute das Frühstück ausgelassen. Dies holen wir jetzt mit einem Cappuccino und je zwei Brioche mit Marmelade nach.

Velofahrt

Der Kellner ist wie immer gut drauf und macht seine Witzchen. Für unser zweite Brioche muss er sogar selbst Hand anlegen und sie mit Marmelade füllen, denn diejenigen mit Marmelade sind ihm anscheinend ausgegangen.

Velofahrt

Gestärkt treten wir die Rückfahrt über die Uferstrasse an.

Velofahrt

Mit Rückenwind geht es um einiges leichter. Wir fahren die ca. 15 km in nur einer halben Stunde.

Nun schnell umrüsten aufs Windsurfen. Der Wind hat inzwischen zugelegt, so dass wir direkt mit unseren kleinen Brettern und dem 4,7 m2 bzw. 5,4 m2 optimal bedient sind.

Surfen

Auch heute können wir komfortabel direkt vom Ufer weg mit Gleitwind losdüsen.

Surfen

Es ist erneut ein absoluter Sitzensurftag. An dieser Stelle sei unserem Surfopfer Max, aus dem schönen Bayernlande, ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Seit er vor einer Woche nach Hause gefahren ist, haben wir nun jeden Tag Starkwind gehabt. Oder war vielleicht der afrikanische Schamane daran schuld, der hier am Ufer den Wind beschwört?

Surfen

Dagmar kann heute sogar mit dem 4,5 m2 fahren. Eugen nimmt das 5,5 m2 Segel.

Surfen

Surfen

Mein "Naish"-Board hat sich wieder voll bewährt, auch wenn ich mir heute unglücklicherweise die eine Zehe an einer der Fussschlaufen verstaucht habe.

Surfen

Heute Abend gibt's Polo von Eugen auf dem Grill mit Liebe zubereitet. Für die feine Sauce dazu ist Dagmar zuständig.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Donnerstag, Juni 19, 2008 - 10:50 AM
Aktualisiert: Mittwoch, Juni 25, 2008 10:52 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Montag, Juni 16, 2008

27) Campingleben und Windsurfen

Ein toller Gargano-Wind (16.6.2008)

Wir hatten die Hoffnung auf einen Superwind schon beinahe aufgegeben. Der gestrige Wind aus Norden war zwar recht gut, doch nicht für alle fahrbar, weil die Überquerung der Brandung bei dem relativ schwachen Wind in der Bucht für viele zu schwierig war.

Doch heute ist es endlich soweit. Ab ca. 12.00 Uhr weht ein warmer "Schirokko" für einmal aus Osten mit 4 bis 6 Beaufort, so dass wir mit unseren kleinen Brettern direkt vom Strand aus losbrausen können. Anfangs nehmen wir noch das 6.2 m2 bzw. 5.4 m2 Segel, doch bald einmal wechseln wir auf 5.4 m2 bzw. 4.7 m2 und sind gut unterwegs. Draussen baut sich ausserdem eine wunderschöne lange Welle zum Springen und Abreiten auf. Wir sind begeistert und tummeln uns bis nach 17.00 Uhr auf dem Wasser.

Die Temperaturen erreichen heute wegen des Windes nicht ganz die prognostizierte 30 Gradmarke. Mit den 25 Grad sind wir jedoch ganz zufrieden, denn bei uns zuhause herrscht seit Tagen kaltes Regenwetter bei max. 14 Grad, leider nicht gerade das ideale Wetter für die momentane Fussball Europameisterschaft.

Ein heisser "Schirokko" (17.6.2008)

Schon frühmorgens kündigt sich der "Schirokko" aus südlicher Richtung mit einem Rauschen in den Bäumen an. Um 07.00 Uhr zeigt das Termometer bereits über 20 Grad, um 10.00 Uhr sind es sogar schon 25 Grad. Ein Blick aufs Meer zeigt, dass der Wind heute parallel zum Ufer bzw. schon leicht ablandig weht und deshalb ziemlich böig ist. Der Vogeldrachen flattert schon unruhig im Wind.

Drachen

"Jogi" mit seiner Frau Greta sind um diese Zeit, wie gewöhnlich, am Frühstücken.

Frühstück

Die beiden sind ebenfalls für längere Zeit hier und nehmen es gemütlich. "Jogi" ist ein Perfektionist und hat seinen Anhänger für das Surfequipment entsprechend ausgebaut. Jedes Ding hat hier seinen bestimmten Platz.

Surfanhänger

Auch die Aussenhaut hat er mit viel Liebe zu seinem Sport mit Stickers beklebt.

Surfanhänger

Ein Blick aufs Meer zeigt noch nicht einen Surfer. Die meisten haben vom gestrigen Superwind noch genug und der Tag ist ja noch lang.

Strand

Die afrikanischen Händler sind mit ihren Karren bereits unterwegs. Eine echte Kauflust will sich dieses Jahr auch bei den Italienern nicht einstellen.

Händler

Dann um 11.00 Uhr gehen die ersten Surfer aufs Wasser. Der Wind hat noch zugenommen, ist aber schon leicht ablandig. Ich nehme an, dass der Wind noch konstanter wird und fülle, bis es soweit ist, noch 60 Liter Trinkwasser in unseren Wassertank. Die Anzeige war schon auf null. Um 12.00 Uhr trage ich dann endlich mein Surfzeugs an den Strand und staune. Kaum mehr Surfer sind in der Bucht zu sehen und die Zurückbleibenden versuchen die paar Böen zu nutzen um ans Ufer zu gelangen. Nur ganz weit draussen sind noch ein paar Schaumkronen zu sehen. Etwas unwirsch schleppe ich mein Brett und das Segel wieder zurück auf den Campingplatz.

Schwitzend schäle ich mich aus dem Surfanzug. Inzwischen zeigt das Termometer nämlich rekordverdächtige 30 Grad an. Der Wind hat nun ganz auf Süden gedreht und weht total ablandig, also ohnehin nichts mehr fürs Surfen.

Was an diesem heissen Tag besonders auffällt ist das Gezirpe der Zikaden. Diese kriechen um diese Zeit aus ihren Erdlöchern und krabbeln an einem Baum hoch um sich dort zu entpuppen. Dieser Vorgang kann Stunden dauern und ist für das Insekt ziemlich risikoreich, da es sich am Baum festkrallt und sich nicht fortbewegen kann. Die fette, wehrlose Zikade ist für die Vögel ein Leckerbissen. Der einzige Schutz während der Entpupping ist die Tarnung. Die Zikade schaut beinahe wie Baumrinde aus.

Zikade

Die nachfolgenden Fotos zeigen einige Phasen der Entpuppung, welches für das Insekt Schwerstarbeit bedeutet.

Zikade Zikade

Zikade

Zikade Zikade

Zikade Zikade

Zikade

Am Ende der Entpuppung bleibt die Zikade noch eine ganze Weile auf der alten Schale sitzen, um die filigranen Flügel trocknen zu lassen. Danach fliegt sie endlich davon und macht sich zirpend auf Partnersuche.

Schön und heiss (18.6.2008)

Um 07.00 Uhr starten wir bereits mit 22.5 Grad in den Tag. Zudem weht aus Südosten ein kräftiger Wind, der sogar das Zirpen der Zikaden und Zwitschern der Vögel übertönt. Über uns wölbt sich ein wolkenloser, leicht dunstiger Himmel. Es verspricht ein heisser Tag zu werden, vielleicht der bisher Heisseste überhaupt.

Wir haben eine unruhige Nacht hinter uns. Immerhin 7 Mücken haben wir gejagt und mit unserem elektrischen "Tennisschläger" schliesslich getötet.

Mückenjagd

Wir fragen uns seit langem, wie diese Plagegeister überhaupt in unser Reisemobil gelangen. Unsere Vermutung ist, dass sie sich einfach mit (z.B. an unseren Kleidern) durch die Türe schmuggeln. Die Mücken-Rollos bei den Fenstern halten wir jedenfalls konsequent geschlossen.

Wir beeilen uns, unser Fitnessprogramm und das Frühstück möglichst bald hinter uns zu bringen, um den morgentlichen Wind möglichst auszunutzen. Schon um 09.00 Uhr haste ich mit dem grossen Lorch-Brett und 7.0 m2 Segel an den Strand. Ich kann es kaum fassen. Die ganze Nacht hindurch hat der Wind geblasen. Was jetzt bleibt, ist nur noch ein unbestimmtes Lüftchen aus verscheidenen Richtungen. Der einzige Surfer, der den Morgenwind wenigstens ein wenig ausnutzen konnte, tuckert nun mit Flautenwind ans Ufer zurück. Ziemlich frustriert schleppe ich meine Ausrüstung wieder auf unsere Parzelle zurück. Unsere surfenden Nachbarn können sich ein zweideutiges Schmunzeln nicht verkneifen. Doch wer zuletzt lacht, lacht am besten. Das nächste Mal bin vielleicht ich der Schmunzelnde.

Und tatsächlich, nach 11.00 Uhr dreht der Wind überraschenderweise nach Nordwest, das heisst, er weht parallel zum Ufer, so dass unsere Bucht vom Wind ziemlich abgedeckt ist. Am Horizont sind aber schon viele Schaumkronen zu sehen. Ich schätze die Windgeschindigkeit etwas 4 bis 5 Bf. und entscheide mich für den kleinen 105 Liter Lorch und das 6.2 m2 Segel. Eine willkommene Böe fegt über die Bucht, so dass ich problemlos in die effektive Windzone gelange. Bald ist klar, dass der Wind mit mindestens 5 bis 6 Bf. weht. Kurzentschlossen fahre ich zurück an den Strand und hole die nächst kleine Garnitur. Mit dem kleinen Naish 85 Liter und dem 5.4 m2 Segel bin ich mehr als gut bedient. Es hat jetzt schon grössere Wellen bis 2 m Höhe aufgebaut. Anita versucht es mit dem 4.7 m2 Segel und dem Flow 95 Liter.

Surfen

Surfen

Auch Dagmar ist mit dem Flow und dem 4.8 m2 Segel unterwegs.

Surfen

Der Wind in der Nähe des Ufers reicht gerade noch knapp zum Gleiten.

Surfen

Bald einmal kriege ich ausserhalb der Bucht noch Gesellschaft von "Jogi". Auch er schätzt das Surfen in den 1 bis 2 m hohen Wellen. Wir surfen fast 3 Stunden bei besten Windverhältnissen. Unsere Segel- und Brettwahl ist optimal. Erst nach 14.00 Uhr komme ich für eine kurze Mittagsrast an den Strand zurück.

Surfen

Für viele Surfer, die sich nicht so weit hinaus wagen und nur in der Bucht surfen, bleiben einmal mehr nur Böen und Windlöcher, eine kraftraubende und stressige Art zu surfen. Anita und Dagmar sind vom löchrigen Wind in der Bucht wenig begeistert.

Surfen

Nach dem Mittagessen schwächt der Wind etwas ab, so dass wir wieder mit dem 6.2 m2 bzw. 5.4 m2 surfen gehen. Die Temperaturen sind wegen des Windes nur auf etwa 28 Grad gestiegen, also kein neuer Rekord.

Wir wollen den schönen und warmen Tag nutzen und beschliessen zum Abendessen nach "Vieste" zu fahren. Das Zentrum von "Vieste" mit seiner Altstadt, dem Dom im Hintergrund und der vorgelagerten Hafenpromenade wirkt in der abendlichen Sonne besonders schön.

Vieste

In den Gassen herrscht seit Mitte Juni (Beginn der italienischen Ferienzeit) merklich mehr Betrieb. Nun haben praktisch alle Läden, Boutiquen, Restaurants, Gelaterias, etc. geöffnet und davon gibt es in "Vieste" unzählige.

Vieste

Vor einem Monat hat hier noch "tote Hose" geherrscht. Man konzentriert sich eben aufs grosse Touristengeschäft in der Hochsaison, wo auch die Italiener da sind.

Vieste

"Vieste" ist im Gegensatz zu vielen Touristenstädten (wie z.B. La Manga in Südspanien) eine sehr lebendige Stadt. Auch die Altstadt ist bewohnt und Jung und Alt hält sich vor allem am Abend in den Gassen auf.

Vieste Vieste

Die Wahl, in welches Restaurant wir essen gehen wollen, fällt uns schwer, zumal der Wind noch nicht ganz abgeflaut ist und wir unsere warmen Pizzas in Ruhe geniessen möchten.

Restaurant

Das Restaurant "Osteria degli Angeli" scheint uns dazu zu windexponiert, so dass wir uns wieder für das "Borgo Antico" entscheiden, welches eine Terrasse mit Windschutz besitzt.

Restaurant

In "Vieste" gibt es zahlreiche schön gelegene Restaurants in jeder Preisklasse, so dass für jeden Geschmack, jeden Geldbeutel und auch für Romantiker etwas zu finden ist.

Restaurant

Vieste Vieste

Den Espresso trinken wir in einem Strassencafé "Why not" am zentralen Park. Da gibt es immer etwas zu sehen.

Café

Bei unserer Rückfahrt werfen wir noch einen kurzen Blick zurück auf "Vieste". Der Vollmond steht exakt über der beleuchteten Festung, welche die Altstadt überragt und bildet sozusagen das Tüpfelchen auf dem "i" bzw. auf dem Foto.

Vieste

Ein weiterer wunderbarer Sommerabend geht für uns zu Ende.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Montag, Juni 16, 2008 - 10:37 AM
Aktualisiert: Mittwoch, Juni 25, 2008 10:47 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Mittwoch, Juni 11, 2008

26) Campingleben und Festa Sant'Antonio di Padua

Ein schwülwarmer Tag (11.6.2008)

Der Tag beginnt mit viel Sonne. Nach unserem obligaten Fitnessprogramm und einem ausgiebigen Frühstück fahren wir mit dem Velo nach "Vieste". Während ich unser Reisetagebuch im Internet-Point nachführe, kauft Anita auf dem Markt etwas Gemüse und Früchte.

Es liegt viel Feuchtigkeit in der Luft, so dass es mit der zunehmenden Wärme (27 Grad) immer schwüler wird. Zum Spazieren oder für andere Aktivitäten sind wir zu träge. Fürs Surfen reicht der Wind heute nicht, und so fahren wir mit unserem Roller für einen Café zum Trabucco bei "Peschici". Leider kündigt sich die angekündigte Wetterstörung bereits mit einem Wolkenbank an, so dass wir die Aussicht diesmal nicht so recht geniessen können. Morgen soll es sogar regnen.

Café und Kuchen (12.6.2008)

Der Morgen startet, wider erwarten, mit Sonnenschein. Doch der Schein trügt. Wir schaffen gerade noch eine Runde "Nordic Walking" bis es leicht zu regnen anfängt. Doch schon nach dem Frühstück hört der Regen wieder auf. Dafür frischt aus Norden ein kräftiger Wind auf. Ein paar Surfer sind schon auf dem Wasser. Als ich endlich mit dem grossen Lorch und dem 7.0 m2 aufs Wasser haste, ist der Spass leider auch schon fast zu Ende. Es reicht gerade noch für zwei Schläge, dann macht der Wind schlapp.

Als kleiner Trost backt uns Anita zum Nachmittags-Café einen Apfelkuchen. Zudem haben sich die Wolken wieder verzogen und schönstem Sonnenschein Platz gemacht. Eugen und ich schaffen heute mit dem Fahrrad die volle Distanz von 15 km bis nach "Peschici" und zurück in 90 Minuten. Wir sind mächtig stolz auf uns :-) Erst in der Nacht beginnt es wieder zu tröpfeln. Wir haben für einmal nichts dagegen.

Festa Sant'Antonio di Padua (13.6.2008)

Das Tief scheint bereits wieder vorüber zu sein, obwohl am Morgen über dem Meer und den Bergen noch ein paar Wolkentürme zu sehen sind. Der Wind frischt für kurze Zeit etwas auf uns lockt die wenigen Surfer, die momentan auf den Cammpingplätzen hausen aufs Wasser. Was mit 6.0 m2 Segeln beginnt, endet schon nach einer halben Stunde mit 7.0 m2 und mehr. Nach einer Stunde surfen geniessen wir den sonnigen Tag mit Sonnenbaden und Lesen.

Am Abend startet ein weiteres religiöses Fest in "Vieste", das "Festa Sant'Antonio di Padua". Es verspricht ein milder schöner Abend zu werden, ideal für das grosse Fest mit Feuerwerk. Wir schliessen uns der Schweizergruppe mit Peter, Greta, Godi und Josseline an, welche vorab noch in "Vieste" essen gehen möchte. Godi und Josseline fahren gleich mit ihrem bepackten Reisemobil nach "Vieste" auf den grossen Parkplatz, welcher gleichzeitig als Standplatz für Camper dient und bewacht ist. Mit 10 Euro pro Nacht ist er vergleichsweise preiswert, Dusche, WC inklusive. Godi und Josseline werden am nächsten Morgen ihre Rückreise direkt von dort aus nach Hause antreten.

Im Restaurant "Skipper", direkt über dem neuen Hafen, treffen wir uns um 19.00 Uhr. Das Lokal wurde erst kürzlich renoviert und macht einen sehr guten Eindruck. Das Ambiente wurde passend zum Hafen gestaltet und verfügt auch über eine gedeckte Terrasse.

Festa Sant'Antonio di Padua

Festa Sant'Antonio di Padua Festa Sant'Antonio di Padua

Wohl ein reiner Zufall: Vier von uns bestellen eine Pizza "Diavola". Sie schmecken uns ausgezeichnet. Auch die Bedienung ist sehr freundlich, obwohl das Personal zur Zeit durch das Fussball Europameisterschaftsspiel Italien - Rumänien ziemlich abgelenkt ist :-) Nebenbei bemerkt, sie spielen unentschieden, was die Italiener für die nächste Runde in eine noch nicht eindeutige Lage bringt. Die Franzosen müssten gegen die Holländer verlieren. Dieses Spiel findet gleich anschliessend statt. Die Italiener fiebern ebenfalls mit.

Kurz vor 21.00 Uhr verlassen wir gesättigt das Lokal, gerade noch rechtzeitig, um den grossen Umzug mit dem heiligen Sant'Antonio di Padua in einer Seitengasse mitverfolgen zu können.

Festa Sant'Antonio di Padua

Begleitet von Ministranten und Stadtmusik zieht der Zug der Gläubigen an uns vorüber in Richtung Hauptplatz bzw. Dom.

Festa Sant'Antonio di Padua

Idealerweise findet das ganze noch vor dem Eindunkeln während der sogenannten blauen Stunde statt, die bevorzugte Stunde für Fotografen. Das heisst: Der Himmel zeigt sich noch in sattem Blau. Die Lampen sind bereits eingeschaltet, so dass mit dem vorhandenen Restlicht auch dunkle Winkel noch gut ausgeleuchtet sind.

Festa Sant'Antonio di Padua

Scheinbar nehmen am Umzug junge, wie alte Ministranten teil.

Festa Sant'Antonio di Padua

Dann endlich, fast am Ende des Umzuges, folgt die Statue des heiligen "Sant'Antonio di Padua".

Festa Sant'Antonio di Padua

Dahinter schliesst sich die grosse Menge der Gläubigen an, welche die ganze Gasse bis zum Hauptplatz ausfüllen.

Festa Sant'Antonio di Padua

Wir bewegen uns in einer parallel verlaufenden Gasse in die gleiche Richtung, in der Hoffnung, auf dem Hauptplatz noch etwas vom ganzen Umzug zu sehen. Wir können gerade noch das Einbiegen der heiligen Statue in die Altstadt mitverfolgen.

Festa Sant'Antonio di Padua

Ein paar Böllerschüsse erinnern uns, dass jetzt gleich das erste Feuerwerk an der Hafenpromenade folgen wird. Wir schlängeln uns durch die Menge in dieser Richtung um ja nicht zu versäumen. Ich schaffe es nicht bis ans Pier und bin froh d'rum, denn die ersten Raketen schiessen bereits mit Getöse in den dunkelblauen Himmel und explodieren mit lautem Knall. Wir befinden uns unmittelbar vor der Abschussstelle am Pier. Die Italiener sind da nicht zimperlich.

Feuerwerk

Dann ist der Teufel los. Riesige Vulkane blasen ihre Feuerschweife in den Himmel.

Feuerwerk

Feine wirre Sternengebilde wechseln mit zarten Wunderkerzen ab.

Feuerwerk

Feuerwerk

Das Schlussbouquet kündigt sich mit einem konzentrierten Geknatter an. Der Himmel erglüht im Lichtermeer der explodierenden Raketen.

Feuerwerk

Mehrere Böllerschüsse beenden das erste Feuerwerk dieses Abends. Es hat gerade mal eine Viertelstunde gedauert. Das Zweite, Grössere soll etwa um 24.00 Uhr abgefackelt werden.

Wir treffen uns anschliessend bei "Sottozero", einer der besten Gelaterias am Platz und geniessen den wunderbaren Abend bei Eis und Bier.

Feuerwerk

Im Hintergrund läuft immer noch das Fussballspiel Frankreich gegen Holland. Als die Holländer das erste Goal erzielen, jubeln die Italiener mit, denn ihr Schicksal hängt wesentlich vom Resultat dieser Begegnung ab. Beim zweiten Tor ist der Teufel los. Der Sieg der Holländer scheint gesichert. Doch noch einmal holen die Franzosen mit 2:1 auf. Auch Godi ist mit einem Auge andauernd dabei. Dann endlich das erlösende 3:1 und in der Verlängerung sogar noch das vierte Goal für die Holländer.

Feuerwerk

Inzwischen sind auch einige der Campingplatznachbarn eingetroffen. "Jogi" und Gerda sowie Fred mit seinem unverwechselbaren Augenfehler kennen diese Gelateria scheinbar ebenfalls.

Feuerwerk

 Feuerwerk

Auf das zweite Feuerwerk verzichten wir. Es wird uns einfach zu spät. Wir verabschieden uns von den andern und machen noch einen kleinen Rundgang entlang der Hafenpromenade, wo auf einer grossen Bühne eine Popmusikgruppe aufspielt. Die Solosängerin ist Italienerin und vermag das Publikum mit ihrer typisch italienischen Stimme zu begeistern.

Feuerwerk

Auch die Marktstände entlang der Hafenstrasse sind, wie beim letzten Fest, wieder aufgebaut.

Marktstände

Durch die Palmen-Alleen schlendern wir zurück zu unserem Roller und machen uns auf den Heimweg.

Feuerwerk

Es war ein wunderschöner Abend.

Schönwetter- und Gewitterwind (14.6.2008)

Gestern wurde es ziemlich spät und so wachen wir heute auch etwas später auf als gewöhnlich. Vor allem Max hat für seinen letzten Tag im Gargano noch auf Starkwind gehofft. "RAI Uno" hat eigentlich auch etwas Ähnliches vorausgesagt. Nach 10.00 Uhr sieht es dann auch vielversprechend aus. Wind aus Norden mit ca. 4 bis 5 Bf. lockt einige Surfer aufs Wasser. Doch bald einmal bilden sich wieder Wolken über dem "Forreste Umbra", welche den Wind wieder abschwächen lassen. Mit dem 7.0 m2 Segel und dem grossen "Lorch" gehe ich nichtsdestotrotz aufs Wasser. Zwar starte ich mit einer kurzen Gleitphase. Dann aber suche ich den Wind vorerst vergeblich. Ich arbeite mich bis über den Campingplatz "Merino" hoch und siehe da, der Wind hat ein Einsehen. Für eine Stunde erfreue ich mich fast alleine in der Bucht mit ca. 2 bis 3 Bf. Gleitwind und kann die wunderschönen Wellen vom frühen Morgenwind genüsslich absurfen. Nach dem Mittag schläft der Wind dann allmählich ein.

Wir entschliessen uns zusammen mit Dagmar und Eugen zu einem Rollertrip zur "Texasbar". Ein Blick in Richtung "Forreste Umbra" lässt nichts gutes erahnen. Ein riesiger Gewitterturm hat sich dort gebildet und breitet sich bedrohlich schnell in Richtung Küste aus. Wir beeilen uns zum Campingplatz zurückzukommen. Wir haben eben unser Reisemobil erreicht, als es zu regnet beginnt. Doch schon nach einer Viertelstunde ist der eher schwache Gewitterregen vorbei und wir können in Ruhe duschen und abendessen.

Wir haben den Abwasch gerade hinter uns, als sich uns abermals ein Gewittersturm nähert. Das Meer ist voller Schaumkronen, wie wir uns das eigentlich zum Surfen erhoffen. Doch Gewitterstürme sind dafür wegen Blitzgefahr und Unberechenbarkeit nicht unbedingt geeignet.

Gewitter

Dennoch wagen sich ein paar Unentwegte aufs Wasser um die wenigen Minuten Starkwind zu geniessen.

Gewitter

Der Sturm zieht zum Glück nicht direkt über den Campingplatz, sondern ein paar Kilometer vor der Küste in Richtung Osten vorbei. Der nachfolgende länger andauernde Regen deutet auf einen Wetterwechsel hin. Auf dem Europawetterbild im Fernsehen sehen wir denn auch ein grosses Tiefdruckgebiet, welches über uns wegzieht. Die Wetterprognosen für die nächsten Tage sind nicht gerade berauschend. Mal sehen, ob sie stimmt.

Nach dem Regen wieder Sonnenschein (15.6.2008)

Es hat die ganze Nacht hindurch ergiebig geregnet. Unsere Reisemobile, Fahrräder, Segel und Surfbretter, die von der klebrigen Absonderung der Bäume ziemlich verschmutzt waren, wurden gründlich gewaschen. Nach dem Frühstück hört es, wie auf Bestellung, auf zu regnen und der Tag empfängt uns mit den ersten Sonnenstrahlen. Die anfänglichen 17,5 Grad sind bald einmal Vergangenheit. Ein wunderbarer Tag mit viel Welle und Wind kündigt sich an.

Surfen

Der erste Surfer tobt sich bereits in der Welle aus, ein Könner, wie es scheint, denn der Wind innerhalb der Bucht ist vergleichsweise schwach. Erst weit draussen weht ein kräftiger Wind.

Surfen

Es ist nicht immer einfach, bei so wenig Uferwind über die vielen gebrochenen Wellen (Shorebreak) aufs freie Meer zu gelangen.

Surfen

Es scheint ein Einheimischer der Surfschule zu sein. Virtuos surft er zwischen den Wellen hindurch und zaubert locker, mit nur wenig Wind, seine gekonnten Manöver ins Wellental.

Surfen

Nach dem Frühstück versuche ich ebenfalls mein Glück. Weil der Wind in Ufernähe minimal ist, bleibt mir nichts anderes übrig als ein etwas grösseres Brett zu nehmen. Ich entscheide mich vorsichtshalber für den 105 Liter Lorch und das 5,4 m2 Segel. Noch sind nur wenige Surfer auf dem Wasser. Ich versuche abzuschätzen, ob der Wind zum rauskommen reicht.

Surfen

Normalerweise dreht der Wind im Laufe des Tages, so dass er mehr auflandig und bis in die Bucht rein kommt. Solange möchte ich aber nicht warten. Ich hoffe auf eine Windböe, die mich über die Wellenbrecher trägt und fahre los.

Surfen

Leider werde ich von der starken Uferströmung beim ersten Mal in die Schwimmerabschrankung getrieben und muss absteigen. Das Wasser fühlt sich heute besonders warm an, möglicherweise auch deshalb, weil die Lufttemperatur mit 23 Grad noch etwas verhalten ist.

Surfen

Beim zweiten Mal klappt es dann, und ich komme mit einigem Glück durch die Brandung. Leider ist der Wind für das 5,4 m2 nach kurzer Zeit zu schwach, so dass ich das Segel bereits wieder wechseln muss. Mit dem 6,2 m2 bin ich dann gut bedient und surfe mehr als zwei Stunden bei relativ konstantem Wind. Die Dünungswellen sind ca. 2 m hoch und es ist ein riesen Spass sie abzureiten und im Wellental zu Halsen. Es sind wieder mal tolle Verhältnisse, wie wir sie vom Gargano kennen.

Der Wind schwächt sich bis zum Abend total ab. Laut Wetterprognosen soll es morgen noch schöneres Wetter mit "Schirokko"-Wind aus Süden geben. Die Temperaturen werden wiederum ansteigen und gegen 30 Grad erreichen.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Mittwoch, Juni 11, 2008 - 10:10 AM
Aktualisiert: Montag, Juli 07, 2008 7:30 PM
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Samstag, Juni 07, 2008

25) Campingleben, Fahrrad-, Rollertour und Windsurfen

Ein Tag mit vielen Gesichtern (7.6.2008)

Am frühen Morgen sieht alles noch harmlos aus. Wir machen unsere Joggingrunde und das anschliessende Schwimmen im inzwischen warmen Meer bei schönstem Sonnenschein. Am östlichen Horizont sind nur wenige Wolken zu sehen und auch über dem "Foreste Umbra" türmen sich nur kleine "Cumuli castellani".

Doch bald einmal ziehen sich über dem Meer dunkle Wolken auf, die sich zu einem riesigen Gewitterturm zusammenschliessen. Vom Meer her nimmt der Wind allmählich zu bis sich die ersten Schaumkronen bilden. Wir ahnen Schreckliches.

Gewitter

Die Händlerkarre hebt sich in der Sonne farbenfroh vom bedrohlichen Hintergrund ab.

Gewitter

Gleichzeitig türmen sich auch auf der Landseite wallende Gewitterwolken und vereinzelt hört man in der Ferne bereits Donnergrollen.

Gewitter

Viele Campinggäste geniessen das Wetterschauspiel aus sicherer Entfernung am Strand. Zum Surfen sind die Winde zu unbeständig und zu schwach.

Gewitter

Wir sind von Gewittertümen eingekreist, doch bei uns herrscht nach wie vor Sonnenschein pur. Und so bleibt es dann auch. Ausser ein paar einzelnen Regentropfen kommen wir ungeschoren davon. Die Gewitter regnen über dem Meer und dem "Foreste Umbra" ab. Sie entfernen sich immer mehr von uns und machen wieder schönstem Sonnenschein Platz, als sei nichts gewesen. Die Farben der Bucht scheinen schon fast kitschig.

Gewitter

Die Gewittertürme im Hinterland zerfallen allmählich zu Schönwetterwolken. Am Abend sind nur noch wenige Wolken am Horizont zu sehen.

Gewitter

Ein Blick aufs Barometer zeigt wieder steigenden Luftdruck und das Schönwettersymbol. Die Wetterprognosen für morgen sind denn auch wieder besser. Mal sehen, ob diese stimmen.

Kleine Rad- und Rollertour (8.6.2008)

Auch der heutige Tag fliesst vom Wetter her als wunderschöner Tag in unser Reisetagebuch ein. Ausser eines Gewitters über dem "Foreste Umbra" am späten Nachmittag nur Sonne pur mit ein paar Schönwetterwolken. Wind suchen wir heute vergebens. Am Morgen unternehmen wir eine kleine Radtour durchs Hinterland und entlang der Küste zurück. Die Kakteen am Wegrand stehen schon in voller Blüte.

Radtour

Aus den frischen Sprösslingen keimen gelbe und orange Blüten. Warum am gleichen Kaktus verschiedenfarbige Blüten wachsen, bleibt uns ein Rätsel. Am Alter der Blüten kann es eigentlich nicht liegen, denn alle scheinen gleich alt zu sein.

Radtour

Unsere Fahrt führt uns über zwei Hügelzüge. Vom zweiten, höheren haben wir einen wundervollen Ausblick über die ausgedehnten Olivenplantagen bis zum "Foreste Umbra".

Olivenhaine

Ganz versteckt, inmitten von unzähligen Olivenbäumen, sichten wir eine verträumte Hazienda.

Radtour

Dann wechseln wir nach einem kurzen "Downhill" auf die Küstenseite. Wir sehen direkt auf den Campingplatz "Punta Lunga", einer der wenigen Campingplätze ausserhalb unserer Bucht mit guten Windbedingungen zum Windsurfen.

Radtour

Die Luft ist heute relativ klar. Im Hintergrund liegt wir unser geliebtes "Vieste", diesmal im Morgenlicht.

Radtour

Auf dem Rückweg kommen wir an einem der vielen "Trabucci" vorbei, den Wahrzeichen dieser Gegend.

Radtour

Eigentlich wollten wir heute Nachmittag nochmals die "Vico"-Tour machen. Wegen eines Gewitterturms über dem "Foreste Umbra" entschliessen wir uns dann zu einer kleinen Ausfahrt mit dem Roller an den Südstrand von "Vieste". Dagmar und Eugen sind mit dabei. Das Wetter ist ideal: blauer Himmel und gute Sicht. Die Aussicht von der Cafeteria am Ende der kleinen Bucht auf das ferne "Vieste" ist traumhaft schön.

 Rollertour

Ein Tag wie jeder andere (9.6.2008)

Heute beginnt der Tag etwas gewitterhaft. Ausser 2 Stunden Wind bekommen wir davon jedoch nichts ab. Im Laufe des Tages wird es wieder schön und warm. Montagsmarkt in "Vieste", etwas Windsurfen und einen Ausflug nach "Vico del Gargano" und "Rodi", das alles hatten wir ja schon. Wir verzichten deshalb auf eine Wiederholung der Schilderung dieser Erlebnisse.

Schön, warm und Wind (10.6.2008)

Schon am frühen Morgen messen wir 19 Grad. Am Nachmittag werden es sogar 27 Grad am Schatten sein. Das Meer hat sich mittlerweile auf angenehme 24 Grad erwärmt. Dem morgentlichen Schwimmen steht also nichts im Wege.

Für viele Gäste liegt das Hauptinteresse heute aber auf dem Wind. Dieser soll endlich wieder einmal mässig aus Norden wehen. Bereits um 08.00 Uhr sind die ersten Surfer auf dem Wasser. Um 09.00 Uhr gleite ich mit dem grossen Lorch und dem 7,0 m2 Segel los. Anita folgt mit dem Flow und 6,2 m2 eine Stunde später nach. Mehr als 3 Beaufort werden es allerdings nicht. Viele Surfer ohne geeignete Ausrüstung bleiben wieder einmal frustriert am Strand sitzen. Nach 3 Stunden lässt der Wind nach, gerade richtig für eine kleine Mittagspause. Am Nachmittag reicht es nochmals für gute 2 Stunden bis der Wind endgültig abflaut.

Einem Spaziergang zur "Merino" Strandbar steht nichts im Weg. Die Ebbe gibt dem Strand mit seinen Sandbänken und Lagunen seinen besonderen Reiz.

Strand

Im warmen Wasser tummeln sich Jung und Alt.

Strand

Auch Anita hat sichtlich Spass im seichten Wasser zu plantschen.

Strand

Am Strand, unweit der "Merino"-Bar, wird eben ein Trampolin aufgebaut. Man spürt die nahende Hauptsaison.

Strand

Bei schönster Aussicht auf die Bucht geniessen wir unseren Café.

Merino

Zwischendurch mal ein Foto vom Fotografen.

Merino

Zurück geht's zum Campingplatz, vorbei an kunstvoll gebauten Sandburgen.

Strand

Die nordafrikanischen Händler haben es dieses Jahr schwerer, weil offensichtlich weniger Gäste als andere Jahre hier sind. Gründe gibt es genug. Der hohe Dieselpreis ist nur einer davon.

Strand

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Samstag, Juni 07, 2008 - 10:43 AM
Aktualisiert: Montag, Juni 16, 2008 10:47 AM
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Sonntag, Juni 01, 2008

24) Campingleben und Windsurfen

Ein toller Surftag (1.6.2008)

Seit Tagen sind die Temperaturen sommerlich und auch in den Nächten fallen die Temperaturen nicht mehr unter 20 Grad. Vreni und Werner reisen heute ab. Vom Gargano und seiner wunderbaren Umgebung sind sie inzwischen fast so begeistert, wie wir. Wir haben mit ihnen zusammen immerhin zwei wunderschöne Wochen mit vielen Ausflügen verbracht und haben sie nun gestern Abend mit einem "Barbecue-Essen" verabschiedet.

Camping

Schon beim Joggen macht sich heute der konstante Gegenwind bemerkbar. Gemäss Max, sagt auch "RAI Uno" für heute guten Wind aus Norden voraus. Und so kommt es dann auch. Nach dem Frühstück gehe ich für kurze Zeit noch mit meinem 7.0 m2 Segel und dem grossen Lorch aufs Wasser. Doch schon bald sind kleinere Segel angesagt. Mit unseren 6,2 und 5,4 m2 Segeln sind wir gut unterwegs. Am Nachmittag nimmt der Wind sogar noch ein wenig zu und bleibt konstant. Wir bringen es heute auf gute 6 Stunden Windsurfen. "Jogi", wahrscheinlich der eifrigste Surfer auf dem Campingplatz, bringt es sogar auf satte 7,5 Stunden. Fürs "Radeln" haben Eugen und ich keine Power mehr. Uns tun alle Muskeln weh.

Italienischer Landesfeiertag (2.6.2008)

Heute feiern die Italiener ihren Landesfeiertag (Gründung der Republik Italien 1946). Viele sind wegen des verlängerten Wochenendes angereist um ein paar Tage auszuspannen. Die eigentlichen Ferien beginnen für die Italiener aber erst ab Mitte Juni. Wegen des Feiertages bleiben die Läden ab Mittag geschlossen. Auch der Tagesrhythmus auf dem Campingplatz ändert sich üblicherweise ein wenig :-) Die südliche Lebensweise unterscheidet sich auch auf dem Campingplatz von der nördlichen. Allerdings ist eine gewisse Annäherung festzustellen, weil die herrschende Wärme kaum grosse körperliche Anstrengungen zulässt. Zur Feier des Tages lassen wir deshalb das Joggen ausfallen ;-)

Der Morgen beginnt mit einem leichten Wind aus Norden. Doch schon um 09.00 Uhr legt der Wind kräftig zu und erreicht satte 5 Bf. Da hilft nichts, wir "müssen" aufs Wasser.

Surfen

Ich ziehe gleich mit dem 6.2 m2 und dem Lorch 105 Liter los, Anita mit dem 5,4 m2 und dem "Flow". Eine gute Wahl, wie sich zeigt, denn der Wind bleibt uns den ganzen Tag in konstanter Stärke erhalten. Es macht richtiggehend Spass, die regelmässigen Wellen abzusurfen. Auch zum Springen ist die Wind- bzw. Wellenrichtung ideal. Nach 5 Stunden Surfen habe ich genug. Bei der anschliessenden Strandbesprechung sind wir uns alle einig: Es war wieder einmal ein toller Surftag.

Am späten Nachmittag leert sich der Campingplatz zusehens. Die Italiener haben zum Teil noch einen weiten Heimweg vor sich. Wir haben sogar Camper aus Mailand gesichtet. Bis dahin sind es immerhin ca. 900 km, beinahe eine Tagesreise! Zurück bleiben die Gäste aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Wir tragen unser Schicksal mit Fassung ;-)

Schwachwindtag (3.6.2008)

Nach einer weiteren Tropennacht beginnt der Tag schwühlwarm ohne das geringste Lüftchen. Ein typischer Übergangstag zu schlechtem Wetter, wie er sich hier im Gargano oft ankündigt. Wir entschliessen uns für den Einkauf und einen Datenabtausch im Internet mit dem Roller nach "Vieste" zu fahren. Doch entgegen aller Windvorhersagen von "Windguru" und "Windfinder", etc. frischt der Wind bereits um 10.00 Uhr wieder auf und erreicht immerhin 2 bis 3 Bf., gerade gut genug, um mit meinem grossen Material noch ins Gleiten zum kommen. Nach 1 1/2 Stunden flaut der Wind jedoch bereits wieder ab, so dass Eugen und ich uns entschliessen, die obligate Radtour nach "Peschici" zu machen.

Gewitterregen (4.6.2008)

Mitten in der Nacht werden wir von einem lauten Donnerschlag unsanft aus dem Schlaf gerissen. Das erste Gewitter bzw. der erste starke Regen seit über 6 Wochen kündigen sich an. Wir haben schon am Vorabend vorsorglich alle exponierten Fenster geschlossen und können das Prasseln der grossen Regentropfen aufs Dach in aller Ruhe geniessen.

Da wir leider keine Fotos von den Blitzen machen konnten/wollten, hoffen wir, dass ihr uns für einmal ein nicht gerade aktuelles Foto eines Gewitters vom Gargano, verzeihen könnt. Dieses Foto entstand eines Abends im Juni 1999, als sich ein Gewitter über der Adria gebildet hatte, welches erstaunlicherweise für eine Stunde beinahe am gleichen Ort verharrte und von uns aus bequem zu beobachten war. Die Blitze zuckten, fast wie von einer Uhr gesteuert, jede Minute hernieder und spiegelten sich im ruhigen Meer, ein seltenes Naturschauspiel für die Feriengäste.

Gewitter

Doch schon am Morgen ist der ganze Spuk vorbei und der Tag empfängt uns einmal mehr mit Sonnenschein. Nur der von Regentropfen gezeichnete Sandstrand zeugt noch vom nächtlichen Regen.

Sandstrand

Auf heute haben die Meteorologen eigentlich einen Regentag vorhergesagt. Doch wie schon oft, gelten für die Nordostküste des Gargano andere Gesetze. Es bleibt zwar gewittrig, aber dennoch sonnig und einigermassen warm. Auf guten Surfwind müssen wir heute allerdings verzichten. Mehr als kurzzeitige Winde mit 1 bis 3 Bf. aus verschiedenen Richtungen liegen gegenwärtig nicht drin, zu wenig Anreiz für uns, um nach den tollen Windverhältnissen der vergangenen Tage, heute Surfen zu gehen.

Anita backt uns dafür als Trost einen feinen Schokokuchen und Eugen wird uns zum Abendessen die legendäre "Knoblauch-Brotsuppe" zubereiten. Eigentlich müsste sie "Knoblauch-Zwiebel-Brot-Tomaten-Milch-Olivenöl-Suppe" heissen. Das sind die Hauptzutaten dieser schmackhaften Mahlzeit. Schon wochenlang haben wir uns darauf gefreut. Jetzt sollte es endlich klappen ;-)

Doch vorher macht Petrus um ca. 16.00 Uhr nochmals die Schleusen auf. Ein kräftiges Gewitter steuert vom "Forreste Umbra" direkt auf unsere Bucht zu und entlädt sich direkt über dem Campingplatz, so scheint es uns wenigstens.

Gewitter

Die armen "Zeltler" tun uns, wie immer, leid. Davon gibt es zurzeit aber nur wenige. Ihnen bleibt nur die Flucht ins Auto oder das nahe Restaurant.

Gewitter

Selbst unter unserer grossen Sonnenmarkise wird alles nass und unser Vorplatzteppich verschwindet allmählich unter dem Wasser. Das Gute daran: Unsere Markise und auch unsere Fahrräder werden wieder einmal tüchtig gewaschen :-)

Gewitter

Obwohl der Regen gegen Abend wieder aufhört und uns einen unverhofften Sonnenuntergang beschert, entschliessen wir uns, beim nahen Restaurant "Le Diomedee" eine Pizza essen zu gehen. Die "Knoblauch-Brotsuppe" verschieben wir auf morgen.

Sonne, aber kein Wind (5.6.2008)

Der Tag beginnt viel versprechend mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über dem Meer. Vom versprochenen Wind des "Windguru" jedoch keine Spur. Nach dem üblichen Morgenfitnessprogramm fahren wir zur Olivenplantage "La Piodella", wo wir uns seit Jahren mit dem köstlichen Olivenöl eindecken. Wir haben gestern den letzten Tropfen vom letzten Jahr aufgebraucht. Die Blumen geschmückte "Hazienda" liegt nur 5 Roller-Minuten von uns entfernt.

Olivenöl

Zum Surfen reicht der Wind heute sowieso nicht und so verbringen wir den Morgen vor allem mit Aufräumarbeiten vom gestrigen Gewitter: Trocknen, Wischen, Putzen, etc. Ein kleiner Zwischenfall am Rande: Als ich heute Morgen aus dem Dunkel der WC-Anlage in die grelle Sonne hinaustrete, schliesse ich reflexartig die Augen und mache zugleich mit dem Kopf eine Abwärtsbewegung. Unglücklicherweise touchiere ich mit meiner Stirn unsanft mit der Flügelmauer, so dass mir der Schädel brummt. Trotz sofortiger Kühlung kann ich der schnell wachsenden Beule geradewegs zuschauen, wie sie zügig in den Himmel wächst.

Beule

Zum Glück ist meine Haut schon gut gebräunt, so dass die unschönen Farbveränderungen der nächsten Tage von dunkelrot über blau nach grün und violett nicht so sehr auffallen.

Beule

Am Nachmittag spazieren wir mit Dagmar und Eugen zur Strandbar "Marino" und genehmigen uns einen Cappuccino. Anschliessend machen Eugen und ich, wie üblich, unsere Radtour. Ohne Gegenwind und mit tieferen Temperaturen (nur noch 25 Grad) ist es heute wesentlich angenehmer zu fahren.

Am Abend dann endlich die lang ersehnte "Knoblauch-Zwiebel-Brot-Tomaten-Milch-Olivenöl-Suppe", von Eugen mit viel Liebe zubereitet.

Brotsuppe

Ein etwas flauer Tag (6.6.2008)

Zurzeit liegt nördlich von uns ein umfangreiches Tiefdruckgebiet, welches sich im Kreis dreht und kaum vom Fleck kommt. Das Wetter bleibt in den nächsten Tagen deshalb unbeständig, obwohl wir im Gargano dessen ungeachtet meist sonniges Wetter abkriegen. Auch heute beginnt der Tag mit sonnigem Wetter. Auf dem "Foreste Umbra" und über der "Adria" bilden sich zwar ab und zu Wolkentürme, aber das Wetter bleibt trocken.

Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang entlang des Strandes in Richtung "Vieste" bis zum Trabucco in unserer Bucht.

Strand

Scheinbar wurde das Trabucco renoviert, denn alle Pfähle und Spanndrähte machen einen neuen Eindruck.

Trabucco

Der Blick durch das Gebälk des Trabucco auf unsere Bucht ist faszinierend.

Strand

Vom Trabucco aus kann man die tolle Lage des relativ neuen Terrassenrestaurants "Cala Azzurra" bereits erahnen. Auf dem Rückweg wollen wir hier einen feinen "Cappuccino" trinken.

Cala Azzuro

Das Restaurant liegt, anders als die andern Strandrestaurants und Cafeterias, fast majestätisch über der Sanddüne und ist über eine steile Treppe vom Strand oder vom dahinter liegenden Bungalow-Village her zu erreichen. Die nach innen gebogenen Stützen aus weiss gestrichenem Holz verleihen dem Bauwerk eine zusätzliche Leichtigkeit.

Cala Azzuro

Cala Azzuro

Auf der Terrasse angelangt, geniessen wir zunächst die herrliche Aussicht auf das Trabucco und die Bucht.

Strand

Wir sind zum erstem Mal hier zu Besuch und bestaunen die geschmackvolle Einrichtung des nobel wirkenden Restaurants. Durch den verglasten Boden (im Vordergrund) kann man sogar einen direkten Blick in den Weinkeller werfen.

Cala Azzuro

Beim Blick auf die Speisekarte sind wir über die moderaten Preise überrascht. Das gediegene Ambiente liess uns eher gehobene Preise vermuten. Über die Qualtät der Speisen können wir zurzeit noch nicht viel aussagen. Die Aussicht von der Terrasse ist auf jeden Fall ein wahrer Genuss.

Cala Azzuro

Hier am Abend den Sonnenuntergang mit zu erleben, muss ein herrlicher Anblick sein, weil die Sonne zu dieser Zeit von hier aus über dem Meer untergeht. Wir entschliessen uns spontan, an einem nächsten schönen, warmen Sommerabend hier essen zu gehen.

Cala Azzuro

Ganz speziell: Gleich daneben auf gleicher Höhe angegliedert befindet sich noch eine kleine Strandbibliothek für Village-Gäste.

Internet Access: Ausserdem kann man hier, mit einem Notebook mit WLAN-Anschluss ausgerüstet, quasi gratis bei einem Cappuccino im Internet surfen, da hier ein für Gäste freier Internet-Accesspoint eingerichtet ist. Die Geschwindigkeit ist zwar nicht berauschend, aber für eMails und Wetter reicht es allemal.

Cala Azzuro

Wir machen uns auf den Rückweg zu unserem Campingplatz, nicht ohne noch einmal einen Blick zurück auf das gelungene Bauwerk geworfen zu haben.

Cala Azzuro

Auch die Strandliegen beim "Village Cala Azzurra" sind sehr gepflegt. Der Überblick von hier aus auf die zurzeit fast menschenleere Bucht ist einmalig.

Cala Azzuro

Anita macht vor lauter Vorfreude noch einen tüchtigen Luftsprung.

Strand

Da der Wind heute wiederum nicht zum Surfen gereicht hat, kommen Eugen und ich nicht um unsere Pflichtübung herum: Die 24 km Fitnessfahrt mit dem Rad in Richtung "Peschici". "Von nix kommt nix!" :-) Inzwischen fühlen wir uns schon ziemlich fit, denn wir haben bereits 6 Wochen konsequentes Training hinter uns.

Ci vediamo...