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Montag, April 28, 2008

13) Gargano (Campingleben)

Ein prachtvoller Surftag für alle (28.4.2008)

Der Tag startet bereits mit 15 Grad bei wolkenlosem Himmel. Der Wind weht heute Morgen auch nicht mehr so stark, so dass wir unser ausgiebiges Frühstück vor unserem "Elchi" im Sonnenschein geniessen können. Eigentlich wollten wir heute Morgen nach "Vieste" fahren und eine italienische Propangas Flasche mieten, damit wir unsere eigenen Gasvorräte im Reisemobil nicht unnötig verbrauchen. Wir bleiben immerhin 10 Wochen an diesem schönen Ort.

Als wir einen Blick aufs Meer werfen, ist dieses voller Schaumkronen. Da hilft gar nichts, wir disponieren kurzfristig um. Wir hätten sonst keine ruhige Minute in "Vieste" verbringen können. So ist das eben mit dem Windsurfen :-) Wind geht vor.

Wir haben richtig entschieden. Es wird ein prachtvoller Surftag, wie man ihn sich wünscht: gleichmässiger Wind mit 5 Bf., nicht allzu hohe Wellen und Sonnenschein pur. Anita nimmt den 95 Liter "Flow" mit 4.7 m2 Segel und ich den 85 Liter "Naish" mit 5.4 m2 Segel. Wir sind etwa 4 Stunden auf dem Wasser und kommen voll auf unsere Kosten. Am Ende des Tages sind wir uns alle einig: Es war ein super Surftag!

Windsurfen

Am späten Nachmittag holen wir uns dann doch noch eine Propangasflasche aus "Vieste", denn es gibt heute gratinierte Mais-Pizza. Das braucht "Power". Auch dieses Gericht schafft der neue Grill mit Bravour. Ein tolles Gerät, nur der Drehknopf hat bereits den Geist aufgegeben. Dass bei diesem Qualitätsgrill ein solch billiges Kunststoffteil verwendet wird, ist uns ein Rätsel. Wir werden dies nach unserer Rückkehr bei der Herstellerfirma monieren.

Kugelgrill

Ruhetag (29.4.2008)

Schon beim morgentlichen Joggen scheint die Sonne nur noch durch einen Wolkenschleier. Das Wetter scheint sich zu ändern, denn das Barometer macht ebenfalls einen grossen Sprung nach unten. Seit fast vier Wochen haben wir, bis auf drei Tage, immer nur schönes Wetter gehabt. Da wir hier auf der Lee-Seite des Garganoberges liegen, kann es durchaus sein, dass wir vom Regen gar nichts mitbekommen werden.

Anita geht heute Morgen nach Vieste zum Coiffeur und ich schreibe wieder einmal in unser Reisetagebuch in der Hoffnung, dass ich auf einem anderen Campingplatz einen Internetanschluss finde. Auf dem unserem Campingplatz soll zwar dieses Jahr noch ein kleines "WiFi-Netz" aufgebaut werden. Der Auftrag sei schon erteilt. Das Wann konnte die Receptionistin nicht so genau beantworten. Auf einem benachbarten Platz bietet mir der Besitzer freimütig die Gratisbenutzung seines ADSL-Anschlusses an. Ich bin angenehm überrascht und nehme das Angebot gerne an.

Toller Wind aus Osten (30.4.2008)

Auf der italienischen Meteo-Seite www.tempoitalia.it wird für die nächsten 7 Tage für den Gargano durchwegs schönes Wetter vorhergesagt. Und siehe da, am Morgen sind sämtliche Wolken, wie von Zauberhand, verschwunden und ein wunderschöner Tag begrüsst uns einmal mehr. Der Wind hat gedreht und kommt heute aus Osten. Um 11.00 Uhr sind wir auf dem Wasser, Anita mit dem 5.4 m2 und ich mit dem 6.2 m2 Segel. Am Nachmittag frischt der Wind auf satte 5-6 Bf. auf, so dass wir die nächst kleineren Segel umstellen müssen. Anita ist vom neuen "Lorch Glider" begeistert. Die Halsen gelingen ihr damit auf Anhieb.

Surfen Anita

Surfen Anita

Nach 15.00 Uhr wird der Wind löchrig und unbeständiger. Wir beschliessen, für heute Schluss zu machen. Morgen ist Feiertag. Auffahrt und 1. Mai fallen dieses Jahr zusammen und die meisten Läden werden geschlossen sein. Eugen und ich fahren deshalb mit Motorrad und Roller noch kurz zum Einkaufen nach "Vieste". Ein weiterer toller Surftag geht zu Ende.

Feiertag und Ruhetag (1.5.2008)

Heute ist dreifacher Feiertag, nämlich "Tag der Arbeit", "Auffahrt" (Himmelfahrt) und "Vatertag" zugleich. Schon am frühen Morgen hat es angenehme 17 Grad. Die 27 Grad, welche für "Foggia" vorhergesagt sind, werden wir hier auf dem "Gargano" wohl nicht erreichen, aber 22 Grad reichen ja auch schon. Zudem weht immerhin ein 3-er Wind, welcher eine Erwärmung der Luft erschwert. Nach dem Frühstück entschliessen wir uns für eine kleine Rundfahrt mit unseren Fahrrädern durch die Olivenhaine in Richtung "Vieste" und zurück entlang der Küste. Die Temperaturen dafür sind ideal und wegen des Feiertags herrscht am Morgen kaum Verkehr. Italiener sind Spätaufsteher.

Gargano Küste vor Vieste

Überall blühen die Blumen in allen Farben. Sogar erste Ginstersträucher an besonders sonnigen Stellen tragen schon Blüten. Die Olivenbäume brauchen noch etwas mehr Sonne und Wärme. Im letzten Jahr war es erst gegen Ende Mai soweit.

Blumen Blumen

Am späteren Nachmittag satteln wir unseren Roller und fahren in Richtung "Peschici" los. Wir möchten dort das "Trabucco" besuchen und sind gespannt, was uns da erwartet, denn im letzten Sommer wütete in dieser Gegend ja ein grosser Waldbrand, vermutlich ausgelöst durch ein gedankenlos angezündetes Feuer. Weitere Brandherde wurden jedoch absichtlich, wahrscheinlich von Spekulanten gelegt.

Etwa auf halber Distanz bis "Peschici" verläuft die sonst bewaldete Strasse plötzlich frei durch karge Felsenlandschaften. Ein erster Brandabschnitt scheint hier vor allem die Nadelwälder an den Nordflanken der Hügelzüge vernichtet zu haben. Der Blick auf die Küste ist trostlos.

Waldbrand

Bei der Abzweigung zum "Trabucco" steht eine Tafel, welche auf die zerstörte Strasse hinweist. Die Zufahrt zum "Trabucco" ist für Fahrzeuge gesperrt. Mit einem flauen Gefühl im Magen fahren wir weiter in Richtung "Peschici". Noch hoffen wir, dass nur die Strasse beschädigt ist und das "Trabucco" noch steht. Wir kommen vorbei an einer intakten Küstenstreifen, bis die Landschaft für uns plötzlich immer fremder und unwirklicher wird, weil die Bäume fehlen oder nur noch als verbrannte Überreste sichtbar sind.

Waldbrand

Die Flammen haben hier fürchterlich gewütet, angefacht durch heisse Schirokko-Winde aus südlicher Richtung mit bis zu Windstärke 9! Der Brandgeruch liegt immer noch in der Luft. Die Rinde ist an vielen Bäumen abgeplatzt von der riesigen Hitze, die da geherrscht haben muss.

Waldbrand

Die meisten Bäume sind tot und tragen keine Blätter bzw. Nadeln mehr. Verbrannte Tannzapfen deuten unmissverständlich auf die Katastophe hin.

Waldbrand

Wir fahren weiter bis nach "Peschici". Die Brandspuren reichen bis an den Dorfrand. Die Einwohner müssen um ihr Dorf gebangt haben. Wir machen einen kurzen Halt und werfen einen Blick zurück, um das "Trabucco" zu entdecken. Zu unserem Schrecken sehen wir nur noch den nackten Felsvorsprung mit ein paar vorstehenden Holzbalken. Denkbar wäre, dass man das "Trabucco" von unserem Standort aus gar nicht in voller Grösse einsehen kann.

Trabucco

Sollte das "Trabucco", welches vorwiegend aus Holz gebaut ist, nicht mehr bestehen, so wäre dies ein herber Verlust für diese Gegend und die vielen Menschen, die dieses Wunderwerk der einheimischen Baukunst geschätzt und bewundert haben.

Trabucco

Es wird uns etwas wehmütig ums Herz, denn wir haben viele schöne Erinnerungen an dieses Prachtstück seiner Art, wo wir jedes Jahr zahlreiche gemütliche Stunden verbracht und manchen guten Café getrunken haben. Aber noch ist nichts verloren, denn wir konnten wegen der gesperrten Strasse den Ort des Geschehens noch nicht begutachten.

Trabucco

Die Aussicht auf das nahe "Peschici" ist überwältigend, wie man auf den schönen Erinnerungsfotos der letzten Jahre erkennen kann.

Trabucco

Ein "Trabucco" ist eine aus Holz und Drahtseilen gebaute Fischerplattform, von denen es in dieser Gegend zwar einige gibt, jedoch keines mit Cafè und einer solchen prachtvollen Aussicht auf "Peschici" und die fantastische Felsenküste.

Trabucco

Trabucco

Die Trabucco-Plattformen sind ziemlich hoch, so dass einem beim Runterschauen schon mal schwindelig werden kann.

Trabucco

In eigener Sache:
Ab 1. Mai werden wir unsere Berichterstattung, da wir im Gargano mehr oder weniger stationär sind, nicht mehr so ausführlich halten, wie auf unserer Reise durch Italien, wo es immer wieder etwas Neues zu erzählen gab. Surf- und Camping-Stories sind für die meisten Nichtsurfer wohl eher langweilig. Da wir zudem auf unserem Campingplatz noch nicht über einen Internetanschluss verfügen, werden wir höchstens noch wöchentlich über unsere Erlebnisse berichten. Wir hoffen auf Euer Verständnis.

Ci vediamo piu tardi...

Erfasst von Heinz am Montag, April 28, 2008 - 10:29 AM
Aktualisiert: Samstag, Mai 03, 2008 10:40 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Donnerstag, April 24, 2008

12) Gargano

Reise nach Gargano (24.4.2008)

Eigentlich wollten wir vor "Gargano" noch einen Abstecher nach "Alberobello" machen. Der dortige Campingplatz ist jedoch einer der Teuersten, und zudem sind die typischen Trulli-Bauten überall in dieser Gegend beim Durchfahren zu sehen. Wir haben deshalb umdisponiert - ein Vorteil des Reisemobils - und fahren heute direkt nach "Gargano".

Trullibauten

Via "Lecce", "Brindisi", "Bari" rollen wir mit unserem "Elchi" auf der mautfreien Autobahn entlang der Adria-Küste in Richtung Norden. Von ferne sehen wir das weisse Dorf "Ostuni", was bestimmt auch ein Besuch wert wäre. Vielleicht ein andermal.

Ostuni

Nach "Barletta" nehmen wir die normale Küstenstrasse und nähern uns diesmal von Süden, statt wie gewöhnlich von Norden, unserem Traumziel, dem "Gargano". In der Ferne erkennen wir bereits die ersten Hügel der Halbinsel.

Gargano Hügel

Nach "Manfredonia" führt die gut ausgebaute Strasse zuerst durch mehrere Tunnels unter "Monte Sant' Angelo" durch. Anschliessend schlängelt sich die kurvige Strasse teils entlang der Küste, teils durchs Landesinnere bis nach "Vieste".

Gargano Küstenstrasse

Die Fahrt verläuft reibungslos. Bereits um 14.30 Uhr fahren wir durch das Tor unseres bevorzugten Campingplatz "Oriente". So früh, wie dieses Jahr, waren wir noch nie hier. Wir sind deshalb gespannt, wie sich der Campingplatz und der Strand präsentiert. Man munkelte letztes Jahr, dass er umgebaut würde. Bei den Italienern weiss man nie, was das für Konsequenzen hat.

Wir sind froh, dass wir den letztjährigen Platz unversehrt und unbesetzt vorfinden. Ein paar wenige Gäste, meist Windsurfer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind bereits hier. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel geändert. Wir fühlen uns gleich wie zuhause und beginnen mit dem Auspacken und Installieren. Wir sind mittlerweile ein gut eingespieltes Team. Bereits um 18.00 Uhr sind das ganze Surfequipment, die Fahrräder und der Roller abgeladen, der Strom angeschlossen, die Sonnenmarkise ausgefahren und unser Vorplatzteppich ausgelegt.

Gargano Campingplatz

Unsere Freunde aus Deutschland werden am Sonntag ebenfalls eintreffen. Wir werden versuchen ihre letztjährige Parzelle gleich neben uns bis zu diesem Zeitpunkt freizuhalten, damit wir die zwei Monate in guter Nachbarschaft geniessen können.

Erster Surftag (25.4.2008)

Sanft werden wir von den pfeifenden Vögeln und der Sonne geweckt, die durch das Fenster direkt auf unserer Alkovenbett scheint. Wir haben beide sehr gut geschlafen. Noch geniessen wir die ruhigen Nächte auf dem Campingplatz. Dies wird sich spätestens dann ändern, wenn die Bayern kommen, welche ab 3. Mai 14 Tage Pfingstferien haben.

Gargano Sonnenaufgang

Vor dem Morgenessen wollen wir heute etwas für unsere Fitness tun. Schliesslich müssen wir sobald wie möglich unseren idealen "Surfshape" erreichen. Beim Joggen weht uns ein steifer und relativ kühler Wind aus Norden entgegen. Es verspricht ein guter Surftag zu werden. Zunächst müssen wir allerdings noch unsere Segel aufgeriggen und unser Surfmaterial vorbereiten. Erst um 11.00 Uhr kommen wir aufs Wasser.

Noch im Dezember haben wir uns ein weiteres Surfbrett gekauft um die etwas grosse Lücke zwischen 115 und 95 Liter zu schliessen. Unsere Wahl ist auf den "Lorch Glider", 105 Liter, gefallen. Das neue Brett möchte ich sobald als möglich ausprobieren. Und als hätte Petrus meine Wünsche erhört, der heutige Wind ist mit 4-5 Beaufort geradezu ideal dafür. Ich stürze mich in den neuen 4 mm Neopren, denn Luft und Wasser sind zurzeit noch verhältnismässig kalt und ich friere nur ungerne. Mit gebührender Vorsicht (der erste Kratzer kommt bestimmt) trage ich das neue Brett an den Strand und dann kann's endlich losgehen.

Mit dem 6,2 m2 Segel gleitet der "Glider", seinem Namen getreu, zügig los und hüpft leichtfüssig über die ersten Wellen. Auch die Halsen klappen auf Anhieb. Nachdem ich den Trimm des Mastfusses noch optimiert habe, läuft der "Glider" nun auch anständig Höhe. Ich bin mit dem neuen Brett vollauf zufrieden. Auch Anita wird vom leichtfüssigem Lorch bestimmt begeistert sein.

Windsurfen

Was uns auffällt, dass um diese Zeit schon so viele "Windsurfer" und "Kiter" unterwegs sind. Bisher waren wir zwar noch nie im April hier, haben somit auch keinen echten Vergleich. Allmählich, so scheint es auch, holen die "Kiter" gegenüber den "Windsurfern" auf.

Windsurfer, Kiter

Gemäss Wetterlage wird der Wind auch in den nächsten Tagen anhalten. Mal sehen, ob's stimmt.

Hohe Wellen und wenig Wind (26.4.2008)

In der Nacht regnet es überraschenderweise ein wenig. Die Wolken lösen sich am Morgen bald einmal auf und machen einem weiteren strahlenden Tag Platz. Der stetige Wind hat eine 2 bis 2,5 m hohe Welle aufgebaut. Der Wind hat inzwischen leider etwas nachgelassen, so dass dadurch ein Missverhältnis zwischen Welle und Wind entstanden ist. Das bedeutet erschwerte Bedingungen für das Windsurfen. Es wird sehr schwierig durch die mehrfachen Brecherwellen zu kommen.

Surfer

Ich habe Glück und komme gleich beim ersten Anlauf durch die tosende Brandung. Ich fliege mit dem neuen "Lorch" nur so über die riesigen Wellen. Sprünge sind bei diesen Verhältnissen kaum zu vermeiden und natürlich mit Sturzgefahr verbunden. Die Bedingungen sind ziemlich anstrengend und ich bin ja erst den zweiten Tag am Surfen. Leider lassen meine Kräfte bald einmal nach, so dass ich mir eine Ruhepause gönne. "Awsome!" würden die Amerikaner jetzt sagen.

"Kiter" haben damit weniger Probleme, weil der Wind in der Höhe konstanter ist und sie ausserdem weniger davon benötigen, um mit ihren Boards ins Gleiten zu kommen.

Kiter

Wenn man die kräfteraubende Brandung einmal überwunden hat, macht auch das Windsurfen Spass. Hier ein toller einhändiger Sprung eines einheimischen Surfers.

Surfer

Der Strand ist heute nicht mehr so voll, obwohl die Italiener ein verlängertes Wochenende mit Landesfeiertrag haben und zahlreich angereist sind. Es ist einfach zu kalt um bei dem steifen Nordwind am Strand zu flanieren. Zudem sind die herrschenden Wind- und Wellenbedingungen nur etwas für Fortgeschrittene.

Strand

Anita bleibt heute an Land und wäscht freundlicherweise unseren "Elchi". Er hat in den letzten 3 Wochen einiges an Schmutz und Insektenschmauch abbekommen. Nun schaut unser Reisemobil wieder fast wie neu aus.

Unverändert hohe Wellen mit auflandigem Wind (27.4.2008)

Ein wunderschöner Tag zwar, dennoch sind die Verhältnisse heute für Windsurfer nicht gerade optimal, weil man bei auflandigem Wind kaum über die Brandung kommt. Am Nachmittag dreht der Wind leicht auf Nord, so dass ich mit viel Glück die Brandung überwinden kann und doch noch zum Surfen komme. Ein idealer Surftag war es trotzdem nicht.

Unsere Freunde Dagmar und Eugen sind nun auch eingetroffen. Sie sind froh, dass sie aus dem nasskalten Mitteleuropa endlich an die Wärme und vor allem ihre letztjährige Parzelle wieder bekommen, denn ihr Wohnmobil ist im Vergleich zu unserem um einiges länger. Dazu kommt noch ein grosser Anhänger für das Motorrad und die ganze Surfausrüstung.

Reisemobil Gritsches

Die Parzellen auf diesem Campingplatz sind für die meisten Gäste zu klein und reichen nur für kleinere Reisemobile ohne umfangreiche Surfausrüstung, Fahrräder, Roller etc. Die meisten belegen darum auch mehr als eine Parzelle, was von dem Betreiber, zumindest in der Vorsaison, tolleriert wird. Zusammen mit unseren Nachbarn haben wir eine richtige Wagenburg gebildet mit einem geschützten Bereich für die umfangreiche Ausrüstung, welche hier jedermann mit sich führt.

Camperburg

Und noch ein "Highlight": Wir weihen heute unseren neuen Kugelgrill, den "City Grill Outdoorchef", ein und grillen als erstes Puletbrüstchen mit Kartoffelscheiben. Und oh Wunder, es gelingt auf Anhieb. Das Puletbrüstchen ist zart und saftig und die Kartoffeln knackig, aber durchgegart.

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 24, 2008 - 10:53 AM
Aktualisiert: Dienstag, April 29, 2008 11:00 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Dienstag, April 22, 2008

11) Leuca, Otranto, Gallipoli

Ausflug nach Leuca und Otranto (22.4.2008)

Das schöne Wetter ist bestellt, und unser Roller steht auch schon bereit für den grossen Ausflug zuunterst an die südöstlichste Küste Italiens, welche sich zwischen "Leuca" und "Otranto" erstreckt. Die Küstenstrasse nach "Leuca" wollen wir ein andermal erkunden. Nach "Santa Maria di Leuca", wie der ausführliche Name des Ortes heisst, sind es immerhin 45 km, die wir auf der direkten Schnellstrasse mit Rückenwind in 30 Minuten schaffen. Die Halbinsel nennt sich "La Penisola Salentina" und beherbergt wunderschöne Landschaften und unzählige Dörfer an der Küste, wie auch im Landesinnern. Wir konzentrieren uns heute auf die Küste.

Salentina

"Santa Maria di Leuca" ist ein kleiner Ort an der südlichsten Spitze "Apuliens" mit der etwas abseits stehenden Kirche "Santuario die Santa Maria de Finibus Terrae" (ein hübscher Name), die demnächst auch der Papst besuchen wird. Auf Plakaten wird dieser hohe Besuch stolz angekündigt. Gleich daneben steht der "Faro" (Leuchtturm), welcher den äussersten Punkt für die Schifffahrt markiert.

Leuca

Leuca Leuca

Das Dorf "Santa Maria di Leuca" liegt in einer Bucht und wird von den Hafenanlagen dominiert.

Santa Maria di Leuca

Ab hier fahren wir nun gemütlich der felsigen Küste entlang bis nach "Otranto". Die Gegend erinnert uns stark an den "Gargano", der ähnliche Küstenstrassen mit herrlichen Aussichten auf blaugrüne Buchten vorzeigen kann. Die Gegend ist äusserst steinig. Dennoch wachsen hier inmitten der Steine Olivenbäume und Blumen der verschiedensten Art.

Leuca

Dazwischen gibt es auch jede Menge Kakteen und Blumen in allen Farben.

Leuca

Leuca

Die Baumeister bauen aus den vielen Steinen kunstvolle Mauern und Häuser, ohne Mörtel oder sonstigen Bindemitteln.

Leuca

Die kurvige Strasse führt uns über Schluchten mit klarem, blaugrünem Wasser unter steilen Felspartien hindurch.

Leuca

Leuca

Allmählich wird die Küste etwas flacher und offener. Die Steine jedoch bleiben.

Leuca

Wir kommen an weiteren malerischen Dörfern vorbei. Das klare und saubere Wasser, selbst in den Häfen, erstaunt uns immer wieder.

Dorf

Wir nähern uns "Castro", einem Dorf mit Burg auf einem Hügelzug, der sich bis ins Meer erstreckt.

Gastro

Gastro

In "San Cesarea Terme" machen wir eine kleine Café-Pause und treffen zufälligerweise zwei deutsche Campingnachbarn mit ihren BMW-Motorrädern, welche ebenso hier Rast machen. Sie haben ihren Urlaub erst begonnen und wollen mit ihrem Womo plus Anhänger für die grossen Motorräder noch über Kalabrien entlang der Westküste bis nach Rom hochfahren. Wir geben ihnen noch ein paar Tipps für "Pompei" und "Rom" mit auf den Weg.

San Cesarea Terme

Die Kirchen haben hier einen maurischen Stil, ähnlich wie in Südspanien.San Cesarea Terme

San Cesarea Terme

An den wunderschönen, aber geschlossenen Hotels merkt man unschwer, dass hier zurzeit noch Nebensaison herrscht.

San Cesarea Terme

Wir fahren weiter bis vor uns endlich "Otranto" auftaucht, das vorläufige Ziel unseres Ausflugs. Wir haben noch einige Mühe bis wir den Eingang zur Altstadt finden. Es ist inzwischen schon fast 14.00 Uhr. Die Sonne brennt heiss, so dass wir in unserer Motorradkleidung ins Schwitzen kommen. Zum Glück weht auch heute ein straffer Wind. Am Hafen unten parkieren wir unseren Roller und machen uns zu Fuss auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant zum Mittagessen.

Was uns auch in "Otranto" angenehm aufällt, ist das äusserst saubere und klare Wasser, sogar im Hafenbecken.

Otranto

Die Hafenpromenade ist grosszügig angelegt und ebenso blitzsauber, wie das Wasser. Hier herrschen sichtbar andere Sitten, als in Neapel und Umgebung.

Otranto

Wir spazieren durch die romantischen Gassen der Altstadt, welche durch starke, grösstenteils erhaltene Stadtmauern umschlossen ist.

Otranto Otranto

Zentraler Punkt der massiven Stadtmauer sind die beiden Festungstürme, welche vom Burggraben zusätzlich geschützt sind.

Otranto

Nachdem wir in einem preiswerten Restaurant inmitten der Altstadt eine Pizza mit Salat zu uns genommen haben, finden wir im Wirrwarr der Gassen auch noch die Kathedrale von "Otranto", welche vor allem innen ein paar Kostbarkeiten enthält. Die vergoldete Kassettendecke ist eines der sehenswerten Kunstwerke.

Otranto Kathedrale Otranto Kathedrale

Die Zeit ist schon fortgeschritten (nach 15.00 Uhr) und wir müssen uns langsam auf den Heimweg machen. Die ca. 50 km auf der direkten Strasse via "Maglie" nach "Gallipoli" legen wir in einer Stunde zurück. Der starke Gegen- und Seitenwind machen uns zu schaffen, so dass wir mit unserem Roller nur 60 km/h fahren können. Die Strasse ist mehrheitlich schnurgerade und erinnert uns an Amerika mit seinen unendlichen langen, geradlinigen Highways.

Otranto

Was wäre ein wunderschöner Tag in "Apulien" ohne einen zauberhaften Sonnenuntergang über dem Meer?

Gallipoli Sonnenuntergang

Vorbereitungen auf die Reise nach Gargano (23.4.2008)

Heute ist zwar ein wunderschöner Tag, aber wir möchten uns auf unsere nächst Reiseetappe vorbereiten und legen einen WCRD ein. Für neu hinzugekommene: WCRD heisst auf Englisch "washing cleaning and recreation day", was auf Deutsch "Wasch- Reinigungs- und Erholungstag" bedeutet. Die Wäscheleinen sind gespannt. Die Sonne scheint und ein leichter Wind weht. Anita kann loslegen.

Camping Wäsche

Inzwischen fahren wir mit unserem Roller kurz nach "Gallipoli" rein. Wir haben noch einige Besorgungen zu machen und sollten wohl noch ein paar Ansichtskarten von dieser schönen und interessanten Stadt an diejenigen versenden, welche keinen Zugriff aufs Internet haben und somit unser Reisetagebuch nicht mitverfolgen können. Das sind zum Glück nur noch wenige ;-)

Anschliessend fahren wir noch etwas dem Südstrand entlang. Und noch einmal sehen wir "Gallipoli" vom südlich gelegenen Sandstrand aus. Ein bisschen Wehmut kommt schon auf. Ausser ein paar wenigen Kite-Surfern gibt es hier keine Menschenseele. Dies wird sich in den Sommermonat gehörig ändern.

Wieder einmal heisst es packen. Wir sind bereits 3 Wochen unterwegs und haben viele schöne Landschaften, Städte und Dörfer kennengelernt. Zu Reisen ist interessant, aber auch anstrengend. Wir sehnen uns nach ein bisschen Ruhe und Sesshaftigkeit. Morgen früh fahren wir los zum "Gargano", unserem Traumziel, wo wir schon seit vielen Jahren unsere Ferien zum Windsrufen verbringen. Diesmal wollen wir uns dort nicht nur drei Wochen erholen, sondern ganze zwei Monate. Wir freuen uns darauf.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Dienstag, April 22, 2008 - 10:51 AM
Aktualisiert: Dienstag, April 29, 2008 10:59 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Donnerstag, April 17, 2008

10) Metaponto, Gallipoli

Reise nach Metaponto (17.4.2008)

Unter bedecktem Himmel machen wir uns am Morgen auf den Weg nach dem "Golfo di Taranto". Der einzige zurzeit geöffnete Campingplatz ist laut unserem Campingführer das "Camping-Village Internazionale" in "Metaponto Lido", direkt am Meer gelegen. Dank "Navi" finden wir problemlos auf die A3. Wir haben uns aus bekannten Gründen für die Autobahn entschlossen, die ab "Salerno" ohnehin gratis zu befahren ist. Fast unglaublich, aber der Belag ist auf der gesamten Strecke in tadellosem Zustand. Das hätten wir nach den lausigen Strassen in der Region um "Neapel" nun wirklich nicht erwartet.

Als wir auf den Campingplatz einfahren, sind wir die einzigen Gäste. Der Platzwart erklärt uns, dass die Meisten nur zum Übernachten hierher kommen, weil es einer der wenigen offenen Campingplätze in der Region sei. Der Platz ist klein aber hübsch und mit viel Liebe zum Detail angelegt. Wegen der kleinen Parzellen bleibt uns keine andere Wahl, als unseren "Elchi" quer über zwei Plätze hinzustellen.

Camping Metaponto

Camping Metaponto Camping Metaponto

Im Campingplatz angegliederten Restaurant essen wir noch etwas Kleines zu Mittag. Anschliessend machen wir einen kleinen Rundgang um den Campingplatz und die nähere Umgebung. Die blühenden Akazien ziehen uns mit ihrem Duft und dem leuchtenden Gelb ihrer Blüten magisch an.

Camping Metaponto

Der unendlich weite Sandstrand ist zwar zurzeit nicht gerade einladend, da heute ein kräftiger Wind aus Süden weht. Wenigsten sind die Temperaturen dank Sonne mit 17 Grad noch erträglich. Wir entschliessen uns den Rest des Tages auf dem Campingplatz zu verbringen. Da wir letzte Nacht wegen der lärmigen Umgebung beide nicht sehr gut geschlafen haben, machen wir ausnahmsweise ein kleines Nachmittagsschläfchen. Ausser dem gleichmässigen Hintergrundrauschen des Meeres ist hier gar nichts zu hören.

Metaponto (18.4.2008)

Im ziemlich unruhigen "Pompei" hat sich bei uns ein richtiges Schlafmanko angesammelt. Hier in ruhigen "Metaponto" konnten wir nun mal richtig auschlafen. Zehn Stunden an einem Stück werden es wohl gewesen sein. Wir fühlen uns jedenfalls wieder prächtig und das Wetter macht auch gute Laune. Bereits am frühen Morgen ist es 15 Grad warm und der Himmel fast wolkenlos.

Wir machen unsere erste Entdeckungsfahrt mit unseren Fahrrädern. Zwischen "Metaponto Lido" und "Metaponto" gibt es sogar einen Fahrradweg, was eher selten ist in Italien. Entang der Strasse blühen die Akazienbäume. Die Wiesen zeigen sich in saftigem grün und voller Blumen.

Metaponto

Metaponto Metaponto

Zunächst werfen wir noch einen Blick auf den nahen Strand und die Uferpromenade. Auch hier sind wir offensichtlich ganz alleine. Wir stellen uns die Sommermonate mit dem grossen Touristenrummel vor und sind für den Moment wieder zufrieden. Allerdings gibt es da nicht viel zu entdecken. Bald einmal wird es uns da langweilig werden. Kein Shop, keine Gellateria, kein Café, rein gar nichts hat hier geöffnet. "Tote Hose", wie der Volksmund sagt.

Metaponto Strand

Metaponto Strand

Nach einem kurzen Einkauf in "Metaponto" gönnen wir uns einen Ruhetag auf dem Campingpatz. "Elchi" mussten wir noch etwas verschieben, um heute Abend für den Wetterbericht einen einwandfreien SAT-Empfang zu haben.

Metaponto Camping

Noch haben wir den Campingplatz fast für uns alleine. Nur noch ein Engländer mit einem Minicamper steht ganz hinten in der Ecke.

Metaponto Camping

Wir geniessen die wohlige Wärme von 23 Grad und nehmen uns Zeit, wieder mal ein Buch zu lesen. Anita liest einen englischen Agentenkrimi und ich lese das von Joachim Fernau verfasste Buch "Rosen für Apoll", eine amüsante Zusammenfassung der griechischen Geschichte, zugleich eine faszinierende Reise in die Vergangenheit zu den Ursprüngen der westlichen Zivilisation. Wir wollen im Herbst nach Griechenland fahren. Eine Auffrischung über die alten Griechen ist also angebracht.

Inzwischen sind wir nicht mehr so alleine. Vier deutsche Camper und ein Franzose sich noch dazugekommen. Das grosse Hymermobil des Franzosen haben wir schon in "Pompeji" bestaunt. Auch er muss sich wegen der kleinen Parzellen quer hinstellen. Morgen geht's weiter nach "Alberobello".

Kleine Anmerkung: Das Wetter hat sich definitiv in Richtung Sommer entwickelt. Selbst um 21.00 Uhr messen wir heute noch laue 20 Grad.

Reise nach Gallipoli (19.4.2008)

Heute Morgen hat es zwar immer noch 16.5 Grad, aber das Wetter ist diesig, und die Sonne mag noch nicht aufstehen. Es ist ja schliesslich Samstag. Wir haben gestern Abend im Restaurant wieder einmal etwas zuviel gegessen und zu wenig für unsere Fitness getan. Nachdem wir unsere Morgengymnastik (5 Tibeter) absolviert haben, gehen wir deswegen, nach langer schöpferischer Pause, ein halbes Stündchen joggen. Der weite Sandstrand gehört uns ganz alleine.

Nach dem ausgiebigen Frühstück (das aufgebackene Brot schmeckt doch um einiges besser), machen wir uns auf den Weg nach "Gallipoli" zuunterst am "Golfo di Taranto", sozusagen am Absatz des Italienstiefels. Die grosse, stinkende Industriestadt "Taranto" umfahren wir gerne. Leider werden nach "Taranto" die Strassen immer schlechter. Unser "Elchi" wird gehörig durchgerüttelt. Obendrein wird unsere Fahrt ein wenig von dem starken Seiten- bzw. Gegenwind gehemmt. Unser hohes Aklovenmobil reagiert darauf besonders sensibel.

Wir haben uns den untersten Süden Italiens immer in gelbbraunen Tönen vorgestellt. Zurzeit zeigt sich die Natur in saftigem Grün. Blumige Wiesen, wechseln mit Oliven- Orangen-, Zitronen- und Rebplantagen ab. Der Boden scheint hier sehr fruchtbar zu sein. Zudem ist hier alles eben. Weit und breit sind keine Hügel oder gar Berge zu sehen.

Gallipoli Anreise

Nach 3-stündiger Fahrt haben wir unser Ziel, den Campingplatz "Centro Vacanze la Masseria" um 13.30 Uhr erreicht. Die Receptionistin lässt uns trotz angebrochener Mittagsruhe (13.00 bis 16.00 Uhr) herein und führt uns in alle Einrichtungen des riesigen Platzes ein. Der Campingplatz ist noch um einiges grösser als der "Tiber" bei Rom. Wir erhalten zum gleichen ADAC-Spezialpreis sogar eine privates Bad (WC, Bidet, Dusche und Waschbecken). Wirklich toll hier!

Der eben fertig gestellte, vielgliedrige, geschwungene Swimmingpool beeindruckt uns sehr. Er ist, wie die meisten Schwimmbecken in Italien, mit viel Liebe zum Detail in die Gartenlandschaft eingebettet. Warum werden bloss bei uns zuhause nur immer rechteckige Schwimmbecken gebaut?

Camping Swimmingpool

Wir sind hier zwar nicht alleine. Da der Platz aber weitläufig ist, stehen wir dennoch ganz für uns. Der nächste Camper, ein Deutscher mit zwei Motorrädern, steht ca. 50 m von uns entfernt.

Camping Gallipoli

Wir beschliessen wegen des heutigen Windes das Campingleben zu geniessen und verschieben den Ausflug in die Altstadt von "Gallipoli" auf morgen. Der Wind verfolgt uns seit wir in Italien sind. Hoffentlich bleibt er uns auch im Gargano erhalten, wenn wir ihn zum Windsurfen sehnlichst wünschen.

Spaziergang nach Gallipoli (20.4.2008)

Die Nacht war doch ein bisschen unruhiger als wir gehofft hatten. Schuld daran war nicht das "Rollende Hotel" mit den ca. 40 Gästen aus Deutschland, welche noch am Abend angekommen waren und sich in unmittelbarer Nähe von uns aufgestellt hatten. Wir hatten das "Rollende Hotel" früher oft auf Sardinien erlebt und wussten, dass die Leute meistens älter und disziplinierter waren als es Jugendliche gewöhnlich sind. Das zeigt sich auch hier wieder. Im übrigen sind sie fleissig wie die Bienchen und räumen die gesamte Auslage mit gemeinsamer Kraft speditiv und sauber auf. Super organisiert, das Ganze!

Camping

Um ca. 24.00 Uhr werden wir unsanft durch laute Discomusik mit Ultrabässen aus dem Schlaf gerissen. Da hilft kein Jammern. Wir müssen Ohrenpropfen einsetzen um wieder einzuschlafen. Am anderen Morgen haben wir die Disco ein paar hundert Meter vom Campingplatz entfernt entdeckt. Noch hoffen wir, dass die Disco nur am Samstagabend göffnet hat. Wir werden sehen bzw. hören...

Der heutige Sonntag beginnt bereits am frühen Morgen mit 15 Grad. Nach dem Frühstück beschliessen wir, zunächst "Gallipoli" zu erkunden. Wir laufen die ca. 4 km zu Fuss. Es ist fast windstill und die Sonne heizt schon gewaltig auf, so dass wir schon das erste Mal ins Schwitzen geraten. Wir sind bestimmt die einzigen, die zu Fuss unterwegs sind. Italiener sind keine grossen Fussgänger. Das sieht man auch am dichten Verkehr, der bald einmal die Hauptzufahrtsstrasse zum alten "Gallipoli" verstopft.

Gallipoli

"Gallipoli" hat eine attraktive Haupteinkaufstrasse mit vielen Läden, Restaurants, Gelaterias und schönen Plätzen zum flanieren.

Gallipoli

Am Sonntag sind besonders viele Einheimische auf den Strassen und Plätzen unterwegs. Auch die Kleinen sind mit von der Partie. Hier findet das Familienleben noch statt.

Gallipoli Kinder Gallipoli Kinder

An einem zentralen Platz mit lieblichem Brunnen machen wir Halt um unsere Gelati in Ruhe zu geniessen.

Gallipoli Platz

Am Eingang zum alten "Gallipoli" befindet sich der Fischmarkt. Auch heute Sonntag ist da reger Betrieb. Der Fisch und die Meeresfrüchte werden hier direkt frisch aus dem Meer angeboten und finden reissenden Absatz.

Gallipoli Fischmarkt

Über die Brücke, an der mittelalterlichen Festung vorbei, geht's in die Altstadt. Seeigel scheinen hier geschätzt zu werden. Ansonsten hätten die Gallipolaner nicht eine übergrosse Skulptur ins Hafenbecken gesetzt.

Gallipoli Seeigel

Gallipoli Hafen

Alleine in der Altstadt sollen sich 14 Kirchen befinden und tatsächlich, fast in jeder Gasse treffen wir auf mehr oder weniger grosse Gotteshäuser, manchmal gleich zwei nebeneinander. Wir schlendern vergnügt durch die schmucken Gassen und geniessen das bezaubernde italienische Ambiente.

Gallipoli Gassen

Gallipoli Gassen Gallipoli Gassen

Selbst kleinste Piazzi geben einer Stadt ein lebendiges Gesicht. Darauf verstehen sich die italienischen Stadtplaner besonders.

Gallipoli Piazza Gallipoli Piazza

Um in den gemütlichen Restaurants etwas zu essen, ist es für uns noch etwas zu früh. Wir haben schliesslich ein ausgiebiges Frühstück hinter uns.

Gallipoli Piazza

Gallipoli Piazza

Wie bereits erwähnt, ist hier schon alles am Blühen. Was bei uns zum Teil mühsam in Blumenbeeten gesäht und gepflegt wird, wächst hier praktisch am Strassenrand.

Gallipoli Blumen Gallipoli Blumen

Nach vier Stunden Bummeln haben wir genug und spazieren gemächlich zum Campingplatz zurück. Anita macht uns einen feinen Tomaten-Gemüsesalat. Der Nachmittag gehört dem "Dolce far niente". Wir sind ja nicht zum Stressen hier.

Campingplatzleben (21.4.2008)

Entgegen der Wetterpognosen beginnt der heute Tag diesig mit bedecktem Himmel. Erst heute morgen sehen wir im Internet das dafür verantwortliche Wolkenband, welches ganz im Süden entlang des "Golfo di Taronto" verläuft. Schade, aber wir müssen unser Vorhaben, an die südöstlichste Spitze Italiens zu fahren, verschieben. Morgen soll es wieder schön und warm werden.

Nach einem kurzen Trip mit dem Roller entlang der Küste südlich von "Gallopoli", fahren wir noch zum nahen Supermarkt um unsere Vorräte aufzustocken. Ansonsten verbringen wir den Tag mit lesen, Tagebuch schreiben und putzen.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 17, 2008 - 11:56 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 12:03 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Montag, April 14, 2008

9) Pompei, Amalfi-Küste

Reise nach Pompei (14.4.2008)

Nach sieben wunderschönen und interessanten Tagen in Rom machen wir uns auf den Weg nach Pompei. Von den schlechten Hauptstrassen der Region "Lazio" haben wir vorerst genug und fahren diese relativ kurze Strecke (240 km) deshalb auf der Autobahn A1. Der Verkehr ist mässig und wir kommen gut voran. Entlang der "Abruzzen", welche weit über 2000 m hoch und zurzeit noch Schnee bedeckt sind, geht's über die liebliche, hügelige Landschaft in Richtung Süden.

Reise nach Pompei Reise nach Pompei

Reise nach Pompei

Ohne Staus, geführt von unserem "Navi", kommen wir kurz nach Mittag in Pompei an. Wir entscheiden uns für den kleinen Campingplatz "Spartacus", da alle übrigen Campingplätze mit grossen Parkplätzen für Pompei-Besucher kombiniert sind, d.h. jedermann kann rein und raus wie er will. Die Parzellen sind zwar klein und wir müssen doch ein wenig manövrieren bis wir unseren "Elchi" zwischen den eng stehenden Bäumen platziert haben.

Camping Spartacus

Hier geht es wirklich eng zu und her, links von uns Franzosen, rechts von uns Deutsche. Unseren Roller laden wir diesmal ab, denn wir wollen morgen unsere Entdeckungsreise entlang der Amalfi-Küste mit unserer "Honda" unter die Räder nehmen. Das edle Stück findet gerade noch ein Plätzchen an der Seite von "Elchi", dann ist die Parzelle endgültig voll.

Camping Spartacus

Eigentlich wollten wir das altertümliche Pompei anschauen, wie die meisten Touristen, die hierher kommen. Als wir aber die gesalzenen Preise sehen (Euro 11 pro Person), vergeht uns die Lust gründlich und wir beschliessen für das Geld lieber eine Pizza zu essen. Anschliessend schlendern wir noch ein wenig durch die Gegend und sehen so mehr als genug vom alten "Pompei" und seinen Ruinen.

Pompei Ruinen

An jeder Ecke bietet irgend ein "Guide" für teures Geld seine Dienste als Ruinenführer an. Wir lehnen dankend ab und spazieren entlang der Abschrankungen weiter. Überhaupt ist das Ganze sehr touristisch aufgezogen und wirkt auf uns eher abstossend, nicht nur wegen der Preise.

Pompei Ruinen

Auch hier reifen die Orangen scheinbar das ganze Jahr über. Das Angebot auf dem Markt scheint jedenfalls frisch zu sein.

Orangen Orangen

Im Hintergrund erkennen wir unschwer den Gipfel des "Vesuv", eingehüllt in Wolken. Er ist der einzige heute noch aktive Vulkan des europäischen Festlandes. Er ist zurzeit 1270 m hoch. Gemäss Experten ist er einer der 5 gefährlichsten Vulkane der Welt. Einen Ausflug hinauf zum 200 m tiefen Krater haben wir diesmal nicht geplant. Schliesslich haben wir die Vulkane auf Hawaii gesehen, und die sind um einiges grösser und imposanter.

Vesuv

Nun kaufen wir uns am Bahnhofkiosk noch einen Reiseführer für die morgige Fahrt um die Amalfi-Küste und kehren zum Campingplatz zurück.

Ausflug mit dem Roller nach Sorrento (15.4.2008)

In der Nacht hat es mal kräftig geregnet und selbst heute Morgen ist der Himmel noch wolkenverhangen. Wir beschliessen, statt die ganze Amalfi-Küste abzufahren, zunächst nur einen kleinen Ausflug bis nach Sorrento zu machen. In voller Motorradmontur fahren wir los, diesmal ohne "Navi", dafür mit Regenhose, denn es ist heute sehr windig und wechselhaft.

Eigentlich wollten wir "Castellammare di Stabia" auf der Schnellstrasse umfahren. Leider verpassen wir die Auffahrt und landen mitten im Stadtgetümmel mit den vielen verstopften Gassen und Umleitungen. Die Strassen sind eine einzige Katastrophe. Da es geregnet hat, sind diese mit Pfützen übersät und es ist äusserst tückisch mit unserem Roller mit seinen kleinen Rädern einfach hindurchzufahren. Wir fahren daher sehr vorsichtig im Slalom, wie die Italiener auch. Nach ca. einer Stunde Irrfahrt (Odysseus brauchte einiges mehr), landen wir wieder auf der Uferstrasse nach "Sorrento". Der Ausblick auf die Vororte von "Neapel" mit dem dahinter liegenden "Vesuv" ist imposant.

Castellammare di Stabia

Vesuv

Da sich nun auch die Sonne für kurze Zeit zeigt, machen wir bei "Vico Equense" einen kurzen Fotohalt.

Vico Equense

Vico Equense

Noch ein paar Buchten weiter, und wir stehen kurz vor "Sorrento". Ohne Sonne sieht die Aussicht auf die zwischen Hügeln und Steilküste eingebettete Stadt leider nur halb so schön aus. Hoffentlich haben wir morgen mehr Glück. Wir sind nach zwei Wochen mit grösstenteils schönem Wetter etwas verwöhnt.

Sorrento

Es ist inzwischen schon nach 12.00 Uhr. Üblicherweise fängt des Schweizers Magen dann zu knurren an, so auch bei uns ;-) Nach "Sorrento" hineinfahren wollen wir nicht, also kehren wir kurzerhand um und suchen uns in "Vico Equense" ein geeignetes Lokal um unseren Hunger zu stillen. Das Essen schmeckt gut und ist preiswert. Anschliessend fahren wir zurück nach "Castellammare di Stabia" diesmal über die Umfahrung. Auf der auf Pfählen erbauten Schnellstrasse über den Dächern der Stadt kämpfen wir gegen die starken seitlichen Windböen. Seit wir in Italien sind, scheint der Wind unser ständiger Begleiter zu sein. Hoffentlich bleibt dies auch so im "Gargano", unserem Windsurfziel.

Am Stadtrand angekommen, fahren wir noch schnell zum Supermarkt, um unsere Vorräte aufzustocken.

Ausflug mit dem Roller an die Amalfi-Küste (16.4.2008)

Wir haben für unseren "Amalfi"-Trip einen wunderbaren Tag erwischt. Bei fast wolkenlosem Himmel fahren wir los. Zunächst tanken wir unseren Roller an der nächsten Tankstelle noch voll. Unsere Rundfahrt um den "Monti Lattari" mit dem höchsten Berg "Monte Sant' Angelo" (1443 m) ist immerhin ca. 100 km lang und wir wissen nicht, ob da Tankstellen anzutreffen sind. Wir werfen noch einen Blick zurück und sehen den "Vesuv" heute in voller Grösse mit nur einem kleinen Wolkenhut.

Vesuv

Diesmal fahren wir direkt auf der Schnellstrasse bis "Meta" und überqueren dann den Pass auf die Südseite des "Monti Lattari". Endlich sehen wir sie, die sagenhafte Amalfi-Küste.

Amalfi Wir sind überwältigt. Die stark zerklüftete Steilküste präsentiert sich uns mit türkisblauem Wasser. Steile Felsenpartien wechseln ab mit von Büschen, Nadelbäumen und Blumen bewachsenen Schluchten und kleinen Tälern. Die Dörfer mit den engen Gassen kleben an den Hängen wie Schwalbennester oder Adlerhoste. Einige erstrecken sich von schmalen Küstenstreifen bis hinauf in aufsteigende Bergtäler, andere sind terrassenförmig mitten in die Hänge hineingebaut, durch verschlungene Strassen, Wege und Treppen erschlossen.

Amalfi

Die Küstenstrasse schlängelt sich in akrobatischer Manier entlang der zerklüfteten Steilhängen, durch Tunnels, auf schmalen Felsvorsprüngen, mal auf, mal ab, von Dorf zu Dorf. Was uns erstaunt, die Strasse ist grösstenteils gut ausgebaut und der Belag ohne Makel.

Amalfi

Eigentlich ist die Strasse fast durchgehen mit einer Sicherheitslinie versehen, was die Italiener bekanntlich nicht daran hintert, auch an unübersichtlichen Stellen, wagemutig und risikoreich zu überholen. Uns graust bei der Vorstellung eines Frontallzusammenstosses auf dieser Strasse, die an vielen Stellen 100 m und mehr direkt ins Meer abfällt.

Amalfi Amalfi

Das Dorf "Positano" ist ein besonders Bijoux und gefällt uns ausserordentlich gut. Es liegt in einer grösseren Bucht und erstreckt sich weit in die zerklüfteten Täler hinauf. Wir staunen, wie die Zufahrtswege überhaupt so steil in die Hänge gebaut werden konnten. Wir können uns kaum satt sehen an so vielen malerisch schönen Ausblicken. Die nachfolgenden Bilder sprechen für sich selbst.

Positano

Positano Positano

Positano

Positano

Selbst der Friedhof hat hoch oben auf einem Felsvorsprung einen besonders schönen Platz mit Ausblick auf das blaue "Mar Tirreno".

Positano

Nichtdestotrotz müssen wir weiter. Wir wollen schliesslich auch "Amalfi" selbst einen Besuch abstatten, dem Dorf, welches dieser Küste den bekannten Namen gegeben hat. Wir kommen vorbei an anderen Dörfern, wie "Praiano", "Conca dei Marini" und anderen klingenden Namen.

Amalfi

Amalfi

In "Minori" machen wir einen Mittagshalt und suchen uns ein preiswertes Restaurant, welches nicht so touristisch an der Promenade liegt. Wir sind inzwischen Spezialisten darin und haben durchwegs gute Erfahrungen gemacht.

Minori

Frisch gestärkt fahren wir noch eine zeitlang weiter in Richtung "Salerno". Die Strasse wird immer enger, so dass die Touristenbusse hier etliche Mühe haben und vor jeder Kurve hupen. Irgendwann entschliessen wir uns dann zu wenden und den Heimweg über die Passstrasse via "Ravello" anzutreten. Zwischen "Minori" und "Amalfi" führt die steile Bergstrasse hoch. Die Aussicht auf terrassenförmig angelegten Rebberge und die Buchten ist fantastisch.

Ravello

Ravello

Plötzlich stehen wir vor einer Strassensperre. Ein freundlicher Verkehrskadett klärt uns auf, dass die Strasse nach "Ravello" wegen Steinschlags zerstört worden sei und wir die andere Passstrasse ab "Minori" nehmen müssten. Also fahren wir die ganze Strecke wieder zurück, was bei dem schönen Wetter und der bezaubernden Landschaft kein Problem für uns ist und uns im Gegenteil neu Ausblicke auf die herrliche Landschaft eröffnet.

Die andere Passstrasse ist zwar nicht so spektakulär, aber schlussendlich landen wir auf der gleichen Passhöhe. Ein atemberaubender Ausblick auf die total überbaute Ebene zwischen "Vesuv" und dem "Monti Lattari" Gebirge überwältigt uns. Wenn man sich vorstellt, dass alle diese Dörfer und Städte innerhalb dem potenziell gefährdeten Gebiet des "Vesuv" liegen, überkommt einen direkt Hühnerhaut. Es sind inkl. der Grossstadt Neapel bestimmt über eine Million Einwohner. Gemäss Vulkanologen ist der nächste Ausbruch längst überfällig. Aber so ist es wohl auf der ganzen Welt, jeder denkt, "mich trifft es sowieso nicht."

Vesuv

Und nochmals ein Blick auf den schicksalshaften und die Landschaft dominierende "Vesuv" in seiner vollen Grösse. Wie wir aus dem Geschichtsunterricht alle wissen, liegt der letzte grosse Ausbruch beinahe 2000 Jahre zurück. Am 24. August 79 brach der "Vesuv" aus und verschüttete nebst "Pompei" auch "Herculaneum" und "Stabiae", drei blühende Städte, darunter der Stolz und das Kleinod der Römer: "Pompei". Das Schicksal von "Pompei" war der an diesem Tag wehende Nordnordwestwind. Normalerweise uninteressant, aber an diesem Tag von furchtbaren Folgen. Wäre der Wind von Osten gekommen, so würde die Katastrophe über dem Meer niedergegangen sein. Um es kurz zu machen, der Vulkanausbruch dauerte zwei Tage und zwei Nächte. Dann erst kam die Sonne wieder durch. "Pompei" und "Herculaneum" waren verschwunden unter dem meterhohem Auswurf und der Asche des Vulkans. Schrecklich!

Vesuv

Ein toller Tag geht für uns zu Ende.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Montag, April 14, 2008 - 11:50 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 12:01 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Sonntag, April 13, 2008

8) Rom Vatikan, Piazza Navona, Villa Borghese, Pincio

Nochmals Vatikan (13.4.2008)

Wir wollen es einfach noch wissen, wie sich der "St. Petersplatz" bei schönem Wetter präsentiert. Zwar ist heute Sonntag, so dass auch viele Italiener auf der Piazza sein werden. Die Warteschlange für die Dombesichtigung lassen wir diesmal links liegen, ein guter Entscheid, wie das Foto zeigt.

St. Petersplatz

St. Petersplatz St. Petersplatz

Wir finden auch immer weitere reizvolle Perspektiven dieses eindrücklichen Bauwerks.

St. Petersplatz St. Petersplatz

Was wir beim letzten Mal gar nicht so richtig realisiert haben, sind die flankierenden Leuchten-Säulen der "Via della Conciliaziona", welche direkt zum "Castel Sant' Angelo" führt.

St. Petersplatz

Die "Piazza Navona", der beliebteste Treffpunkt aller Römer, wollen wir heute etwas genauer anschauen. Der Platz ist auch heute voll von Künstlern, Händlern und Besuchern verschiedenster Herkunft. Hier herrscht eine friedliche und fröhliche Atmosphäre.

Piazza Navona

Piazza Navona

Viele kommen hierher um auszuspannen oder sich auch nur etwas von den verschiedenen Künstlern unterhalten zu lassen.

Piazza Navona Piazza Navona

Ein weiterer Statuen gespickter Brunnen dient vielen Fotografen als Vordergrund.

Piazza Navona

Unser nächstes Ziel ist die zweitgrösste Parkanlage in Rom, die "Villa Borghese". Dazu spazieren wir quer durch die Innenstadt, vorbei an "Pantheon", "Fontane di Trevi", durch romantische Gässchen mit Künstlern, wie diesem hervorragend gespielten Säufer.

Künstler Künstler

Dann geht's steil aufwärts, denn der Park liegt erhöht auf einem Hügel nordöstlich des Stadtzentrums, vorbei an herrschaftlichen Häusern, bis wir bei der "Porta le Brasile" in den Park eintreten.

Villa Borghese

Villa Borghese

Zuerst studieren wir die Parkkarte um uns nicht zu verirren.

Villa Borghese

Der Park mit seinem alten Baumbestand ist wunderschön angelegt. Zwischen verschieden Hügeln eingebettet liegen auch Weiher, die sogar mit kleinen Ruderbooten befahren werden. Auch für Jogger ist es ein idealer Ort um das tägliche Training inmitten der Stadt zu absovieren.

Villa Borghese

Am Sonntag wird er Park vor allem von Familien zum Spazieren und Entspannen aufgesucht.

Villa Borghese Villa Borghese

Mitten im Parkgelände liegt auch eine Arena für Pferderennen. Dass der Orangenbaum bereits rote Früchte trägt, bleibt uns ein Rätsel. So warm, wie in Südspanien, ist es in Rom bestimmt nicht.

Villa Borghese Villa Borghese

Die "Piazza del Popolo" mit dem zentralen Obelisk und Brunnen liegt am Anfang unserer täglichen Touren in die Altstadt Roms.

Piazza del Popolo

Was wir bisher unbeachtet links liegen gelassen haben, ist der "Pincio" eine terrassenförmige Aussichtsplattform am westlichen Rand des Parks "Villa Borghese". Die späte Nachmittagssonne beleuchtet heute die Terrassen optimal.

Pincio

Unsere Spezialität Treppen hochsteigen kommt auch diesmal erfolgreich zum Einsatz. Unsere Anstrengung wird belohnt. Die Aussicht auf "Piazza del Popolo" und dem Vatikan im Hintergrund ist traumhaft schön.

Pincio

Bezaubernde Durchblicke auf die unzähligen Kirchtürme und Kuppeln ziehen auch hier viele Menschen an.

Pincio Pincio

Auch Anita lässt sich von der wunderschönen Aussicht gerne verzaubern.

Pincio

Es wird Zeit für die Rückkehr zum Campingplatz. Durch die "Porta Flaminio" gehen wir zurück zum Bahnhof und erwischen gerade noch einen direkten Entlastungszug. Selbst am Sonntag sind hier die Züge in die Vororte Roms ziemlich überfüllt.

Porta Flaminio

Römer "Wo sind den die Gallier geblieben?", dachte sich wohl dieser einsam zurückgebliebene Römer und kehrte verwirrt nach Rom zurück.

Wir unsererseits verlassen morgen "Rom" und reisen nach "Pompei" weiter. Der Wettergott ist uns wohlgesinnt, denn für die nächsten Tage scheint voraussichtlich die Sonne, für unseren Trip entlang der "Amalfi"-Küste ein absolutes Muss.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Sonntag, April 13, 2008 - 11:44 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:48 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Samstag, April 12, 2008

7) Rom Piazza Spagna, Fontana di Trevi, Pantheon, Gianicolo

Piazza Spagna (12.4.2008)

Der heutige Tag beginnt noch mit leichtem Regen. Doch schon bald lockert die Bewölkung auf und macht immer mehr der Sonne Platz. Wir packen unsere Sachen und fahren schon fast routinemässig bis zum Bahnhof "Flamino". Durch die "Via del Babuino", welche nobelste Geschäfte beherrbergt, nähern wir uns der "Spanischen Treppe" mit der Kirche "Trinidà del Monti". Der Touristenstrom ergiesst sich durch die schmalen Gassen auf die "Piazza Spagnia" mit dem der Treppe vorgelagerten Brunnen.

Spanische Treppe Spanische Treppe

Spanische Treppe

Der Blick auf die Kirche wird allerdings durch den eingerüsteten Obelisk getrübt. Dieses Foto müssen wir wohl ein andermal schiessen. Der Blick von oben zeigt eindrücklich die unzähligen Touristen, die dieser schöne Platz anzuziehen vermag.

Spanische Treppe

Fontana di Trevi (12.4.2008)

Weiter geht's zum ebenso berühmten und gut besuchten "Fontana di Trevi", ein wahres Prachtstück seiner Art. Mit diesem Brunnen schufen sich die Barockpäpste 1750 ein letztes grosses Denkmal, denn ihre Macht im Kirchenstaat schwand dahin.

Trevi-Brunnen

Trevi-Brunnen

Wenn man eine Münze ins Wasserbecken wirft, bedeutet dies, dass man irgendwann wieder nach Rom zurückkommt. Anita tut es mit Überzeugung, denn wir werden Rom bestimmt wieder einmal einen Besuch abstatten. Die lebendige Stadt mit ihren Altertümern übt auch auf uns eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.

Trevi-Brunnen

Pantheon (12.4.2008)

Unser nächstes Ziel vor dem Mittagessen ist das "Pantheon" an der "Piazza della Rotonda". Der antike Tempel besteht aus einem Zylinder mit einer Kuppel und wurde von "Marcus Agrippa", dem Schwiegersohn von "Augustus", den Göttern geweiht.

Pantheon

Pantheon

Vorbei an der riesigen "Piazza Navona" steuern wir die "Via del Governo Vecchio" an. Die barocke Arena ist noch heute der beliebteste Treffpunkt aller Römer.

Piazza Navona

Dort liegt nämlich das familiäre Restaurant "Gino e Pietro", zwar nicht antik, aber ein Geheimtipp. Die "Bruschetta melanzane" hat uns besonders gemundet. Anita wird versuchen, sie nachzumachen. Auch die nachfolgende "Pasta" war sehr gut.

Aussichtspunkt Gianicolo (12.4.2008)

Unser nächstes Ziel ist der "Gianicolo", ein herrlicher Aussichtspunkt in mitten eines Parks westlich des "Tiber" und der Innenstadt. Der Ausblick auf die Altstadt und die vielen antiken Bauten ist einzigartig.

Gianicolo

Gianicolo

So können wir viele bereits besuchte Bauten nun von oben betrachten.

Gianicolo Gianicolo

Gianicolo Gianicolo

Auf dem Gianicolo steht auch das Denkmal des italienischen Freiheitshelden "Guiseppe Garibaldi".

Gianicolo

Entlang der Allee zum "Gianicolo" stehen lauter mehr oder weniger berühmte Köpfe.

Gianicolo

Nach dem Abstieg passieren wir nochmals die "Ponte Vittorio Emanuele II" mit dem "Castel Saint' Angelo" im Hintergrund.

Castel

Castel

Durch die belebte Haupteinkaufsstrasse "Via del Corso" spazieren wir zum Bahnhof zurück. Heute Samstag ist da besonders viel los. Bei einer jugendlichen "Break Dance" Gruppe verharren wir noch ein wenig und schauen den fitten Jungs fasziniert zu.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Samstag, April 12, 2008 - 11:27 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:33 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Donnerstag, April 10, 2008

6) Rom Kolosseum

Kolosseum, Monumento Nationale Vittorio Emanuele II, u.v.a.m. (10.4.2008)

Den Wetterprognosen zum Trotz beginnt der Tag fast wolkenlos und schon am Morgen früh mit 15 Grad. Um es gleich vorweg zu nehmen, es wird ein Traumtag mit bis zu 24 Grad am Nachmittag. Selbst am Abend um 20.00 Uhr hat es immer noch 20 Grad, schon fast sommerlich (bei uns zuhause wenigstens). Was will man mehr?

Am Eingang warten um 09.00 Uhr schon viele Gäste auf den Bus in die Stadt. Sicherheitshalber nehmen wir noch unsere Regenjacken mit, man weiss ja nie...

Camping Eingang

Aus dem Garten ertönt leise Hindergrundmusik. Das Geheimnis ist schnell geklärt: Der Gärtner hat Steine mit Lautsprechern verlegt. Übrigens - die Inschrift "S.P.Q.R." findet man erstaunlicherweise auch auf dem Eingangstor des Campingplatzes eingraviert. Scheinbar gehört hier alles dem Senat und Volk von Rom :-)

Lautsprecher Campingplatztor

Unser erstes Ziel ist das Kolosseum. Vom Bahnhof aus marschieren wir auf direktem Wege auf der "Via del Corso" zur "Piazza Venezia".

Denkmal 1 Denkmal 2

Auf der "Via dei Fori Imperiali" geht es, vorbei an den vielen Denkmälern und Altertümern bis wir in der Ferne das mächtige Kolosseum erblicken.

Kolesseum 1

Was wir sofort feststellen: Wir sind hier nicht allein ;-) Da heisst es erst mal anstehen und die 2 x 11 Euro für den Eintritt bereithalten. Wenn wir nochmals 4 Euro für ein Audiophone locker machen würden, könnten wir uns in der schnellen Kolonne für Gruppen anschliessen. Da ist uns nun doch zu viel. Dann endlich der erste Blick ins Kolosseum. Ehrfürchtig betreten wir den Rundgang, im Wissen, dass hier einmal zu tausenden Gladiatoren auf Leben und Tod zur Belustigung der Menge gekämpft haben. Der Bau wurde von "Kaiser Vespasian" im Jahre 72 n. Chr. begonnen. Der grausame Sohn "Titus" hat das Kolosseum dann mit einem 100-tägigen Festspiel im Jahre 80 n. Chr. eingeweiht. Es soll in diesem Kolosseum damals, wie auch später, viel Blut geflossen sein. Es hat sich nicht viel geändert auf dieser Welt seit Rom.

Kolosseum 2

Kolosseum 3

Dann nehmen wir die steile Treppe hoch zur Empore. Die Römer mussten doch noch knackige Beine gehabt haben. Die Stufen sind überdurchschnittlich hoch. Oben angelangt, der imposante Rundblick auf die Arena. Über den heutzutage sichtbaren Gängen befand sich damals eine geschlossene Decke, worauf die Kämpfe stattfanden.

Kolosseum 4

Man beachte den stolzen Blick der edlen Römerin ;-)

Kolosseum 5

Kolosseum 6

Noch ein paar Worte zu der auf Schritt und Tritt sichtbaren Inschrift "SPQR". Selbst auf den Strassendeckeln, auf allen Denkmälern, Bauten etc. findet man diesen Schriftzug. "SPQR" ist lateinisch "senatus populusque romanus" und bedeutet "Senat und Volk von Rom".

SPQR SPQR

Puncto Römisches Reich: Seine grösste Ausdehnung kann man auf dieser Landkarte, in Stein gehauen, bestaunen. Der gesamte Mittelmeerraum stand unter römischer Herrschaft, inkl. weiten Teilen Mitteleuropas und sogar England. Allein die Germanen konnten sich scheinar erfolgreich der römischen Hand entziehen.

Römisches Reich

Ein paar von den "edlen" Römern stehen vor dem Kolosseum herum für Fotos bereit. Entgegen der weit verbreiteten Meinung kann man hier unschwer erkennen, dass schon die alten Römer "Handys" benutzten.

Römer 2 Römer 1

In unmittelbarer Nähe steht der Triumphbogen, der nach jeder gewonnenen Schlacht für die Triumphzüge gebraucht wurde. Heute findet davor ironischerweise eine Wahlveranstaltung für die Präsidentenwahlen statt. Drei Mal dürft Ihr raten, für wen das riesige Podium mit entsprechendem Fernsehaufgebot aufgebaut wird. Es ist der Ex-Präsident Berlusconi, der heute Abend seine grossartige Inszenierung hat. Ob er sich schon wie ein römischer Kaiser fühlt?

Triumphbogen 1 Triumphbogen 2

Es ist Zeit etwas zu Mittag zu essen. Wir verlassen uns wiederum auf die Empfehlung unseres Reiseführers und suchen das Lokal "Hostaria i Clementini" in der "Via San Giovanni in Laterano" auf. Das Lokal ist ein typischer Familienbetrieb und eher klein, verfügt aber zusätzlich über einen romantischen Hinterhof mit ein paar Tischen. Anita bestellt Gnocchi und Salat. Die Portionen sind riesig. Meine Tagessuppe erweist sich als fast vollständiges Hauptmenü, so dass ich Mühe habe, anschliessend die Portion Rigatoni noch zu bewältigen. Alles ist preiswert und geschmackvoll gekocht.

Nach dem Essen wollen wir noch etwas bummeln und uns das Shopping in Rom "anschauen". Ihr habt schon richtig gelesen, nur "anschauen", zum Einkaufen fehlt uns im "Elchi" schlichtweg der Platz. Mehr zufällig als geplant finden wir unweit der vielen Altertümer ein paar wunderschöne Ecken in klassischem Stil mit vielen modernen Shops und Cafeterias.

Shopping 1 Shopping 2

Weiter geht's durch romantische Gassen zum "Piazza Venezia", wo wir uns das monumentale "Monumento Nationale Vittorio Emanuele II" anschauen wollen.

Gassen 1

Leider ist zurzeit ein grosser Teil der Hauptfassade eingerüstet. Überhaupt werden an den meisten Altertümern Renovierungsarbeiten durchgeführt, was das Schiessen von schönen Fotos ein wenig erschwert.

Piazza Venezia 1

Piazza Venezia 2 Piazza Venezia 3

Ein Blick hinunter auf die riesige "Piazza Venezia".

Piazza Venezia 4

Gleich dahinter im Hof befindet sich das Denkmal des berühmten und gütigsten aller Kaiser, "Marc Aurel", der Philosoph. Er hat den Kaiserstuhl sage und schreibe 23 Jahre warm gehalten. Sein voller Name lautet übrigens "Marcus Aurelius Annius Verus Antoninus Caesar Augustus Imperator". Er soll als erste Reiterstatue der römischen Geschichte hoch zu Ross Vorbild aller späteren Reiterstandbilder gewesen sein. Dabei war er alles andere als kriegerisch, eben gütig.

Kaiser Marc Aurel

Die von aussen unscheinbare in Backstein gehaltene Basilica "Santa Maria in Aracoeli" schliesst unmittelbar an diesen Hof an. Die inneren Kunstwerke sind aber kaum zu übertreffen.

Basilica 1 Basilica 2

Der Aufgangstreppe zur Basilica ist imposant und gesäumt von duftenden, violetten Büschen.

Basilica 3 Basilica 4

Nun ist es Zeit für eine kleine Erfrischung. Die Terrassen-Cafeteria auf dem "Monumento Nationale" bietet sich mit seiner wunderbaren Aussicht auf das "Alte Rom" geradezu an. Der Cappuccino ist mit Euro 1.60 vergleichsweise günstig. In Florenz haben wir dafür rekordverdächtige Euro 4.50 bezahlt! Nur der Markusplatz in Venedig übertrifft diesen horrenden Preis noch um ein Vielfaches.

Cafeteria

Anschliessend machen wir uns langsam auf den Rückweg zum Bahnhof "Prima Porta". Es ist "Rushhour" und viel los auf den Strassen. Scooter immer und überall.

Scooter

Die Stadt lebt, wie keine andere. Selbst Denkmäler leben hier ;-)

Denkmal 1 Denkmal 2

Glücklich und zufrieden über den heutigen Tag erreichen wir unser Heim.

WCRD (11.4.2008)

Wir werden von einem sanften Regen geweckt. Das Thermometer zeigt bereits laue 16 Grad an. Auf unserem Panoramafenster hat sich ein Saum von gelbem Wüstensand gebildet. Scheinbar kommt diese warmfeuchte Luft direkt aus Nordafrika zu uns.

Macht nix, wir haben heute sowieso unseren WCRD, was auf Englisch "washing cleaning and recreation day" bedeutet und auf Deutsch: "Wasch- Reinigungs- und Erholungstag". Da wir diesmal nicht schon nach 2 - 3 Wochen Ferien wieder nach Hause fahren und dort bequem unsere Wäsche waschen könnten, machen wir dies nun eben auf gut eingerichteten Campingplätzen, wie dem Campingplatz "Tiber". Ausserdem muss die WC-Kassette geleert, der Teppich und Polster gestaubsaugt, die Betten ausgelüftet und unsere bescheidene Wohnung wieder einmal aufgeräumt werden.

Wäsche Als der Regen aufhört, fahren wir mit dem Campingbus auf den kleinen Obstmarkt beim nahen Bahnhof "Prima Porta". Unsere Früchte- und Gemüsevorräte müssen wieder aufgestockt werden.

Für Interessierte noch ein paar Angaben zum Campingplatz "Tiber":

Der professionell organisierte Campingplatz mit 300 Touristenplätzen und 120 Mietunterkünften liegt unmittelbar am Tiber, nur 1,5 km entfernt vom Römer Autobahnring und ist auch mit grösseren Reisemobilen gut zu erreichen. Er verfügt über gut ausgerüstete, saubere Sanitäranlagen, ein preiswertes Restaurant mit Bar und Gratis-Internetecke (5 PCs), sowie über einen kleinen Einkaufsmarkt mit Waren für den täglichen Bedarf. Für Notebook-Besitzer gibt es auch die Möglichkeit, sich an einem der 5 WLAN-Hotspots des Platzes mit dem Internet zu verbinden, allerdings kostenpflichtig für Euro 3 pro Stunde. Kimik- und Entsorgungsstation sind ebenso vorhanden, wie auch Waschmaschinen und Tumbler für die Kleiderwäsche. Sogar ein Platz für Wagenwäsche mit Schlauch ist vorgesehen.

Im gefällig angelegten Wiesengelände mit Pappeln, Sträuchern ist auch ein Swimmingpool eingelegt. Ein besonderer Service des Campingplatzes ist der Gratis-Shuttlebus zur nächsten Metrostation. Dort gibt es auch ein Gemüse-, Früchte- und Supermarkt. Mit der Metro fährt man direkt zum Bahnhof "Flamino" bzw. "Roma Nord", welcher ein idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge in die Altstadt Roms ist.

An der Reception spricht man nebst Italienisch auch Englisch und ein wenig Deutsch. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 10, 2008 - 11:26 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:38 AM
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Montag, April 07, 2008

5) Rom Vatikan

Fahrt von Siena nach Rom (7.4.2008)

Wir packen unsere sieben Sachen zusammen und programmieren unser "Navi" auf den ausgewählten Campingplatz "Tiber" ausserhalb des Römer Autobahnringes, direkt am Tiber gelegen. Wir wollen unser Ziel diesmal ohne Autobahnen erreichen und stellen das "Navi" entsprechend ein. Nun kann's losgehen. Das Wetter ist, wie schon in den letzten Tagen, eher kühl, jedoch sonnig und trocken, also ideal zum Reisen.

Wir haben bewusst nicht die Autobahn A1 gewählt, sondern die parallel verlaufende Hauptstrasse "Cassia" westlich davon, um die wunderschöne Toscana zu geniessen. Je näher wir Rom kommen, desto schlechter wird der Strassenbelag. Man könnte auch sagen, sobald wir die Grenze zur Region "Lazio" überschritten hatten, wurde der Strassenzustand immer katastrophaler. Rom ist scheinbar am verarmen. In der Toscana waren selbst die Nebenstrassen in einem hervorragenden Zustand und auch die Strassenränder einigermassen sauber. Nun säumen riesige Müllhalden die Strassen und vor allem die Ausstellplätze. Wie muss es erst in Neapel aussehen?

Wir kommen am "Lago di Bolsena" vorbei. Der Ort "Bolsena" liegt am oberen Seeende erhöht auf einem Hügelzug. Leider finden wir für unseren "Elchi" keinen geeigneten Parkplatz um die herrliche Aussicht auf den See zu geniessen. Auch auf der Strasse entlang des Sees gibt es nicht einen Ausstell- oder Parkplatz. Wirklich erstaunlich. So fahren wir denn weiter bis zum Römer Autobahnring. Unser "Navi" lotst uns zielsicher auf den Campingplatz "Tiber".

Das Wetter macht Fortschritte. Die 20 Grad Marke haben wir bereits geknackt. Leider weht noch ein starker Wind aus Westen, so dass wir die Sonne nicht so recht geniessen können. Aber wir hoffen, dass er morgen für unseren ersten Rom-Ausflug etwas nachlässt. Der riesige Campingplatz liegt unmittelbar am Tiber und verfügt über gut ausgerüstete, saubere Sanitäranlagen.

Tiber

Zurzeit ist infolge Vorsaison nur ein Teil des Platzes geöffnet. Wir sind in guter Gesellschaft mit ein paar wenigen Campern aus Italien, Frankreich, Belgien, Holland, Grossbritanien und Deutschland.

Camping Tiber

Ausflug nach Rom mit dem Bus (8.4.2008)

Nach dem Frühstück mit frischen Panini vom Campingmarkt nehmen wir den platzeigenen Gratisbus bis zu Bahnhof "Prima Porta". Von da weg geht's mit der S-Bahn bis zum Bahnhof "Flaminio" bei der Stazione "Roma Nord". Unser erstes Ziel ist der Vatikan mit dem "St. Peters Dom". Leider ist kein Fotowetter. Der Himmel ist bedeckt. Es hat jedoch milde 18 Grad.

Wir wollen Rom zu Fuss entdecken. Was uns sofort auffällt, ist der dichte und chaotische Verkehr auf den Strassen mit holprigem Kopfsteinpflaster. Als Fussgänger muss man hier selbst aufpassen um nicht unter die Räder zu kommen. Hier gibt es keine Fussgänger, welche wie in der Schweiz, einfach bei Rot, gerade wie es ihnen passt, den Fussgängerstreifen überqueren. Zwischen den endlosen Autokolonnen kurven flink und frech unzählige Scooters im Slalom und pflanzen sich bei jeder Ampel frech vor den Autos auf um als erste zu starten. Scooters sind wahrscheinlich die einzige Möglichkeit in nützlicher Frist durch diese Stadt zu kommen und vor allem noch irgendwo einen Parkplatz zu ergattern.

Auf der "Via Cola di Rienzo" nähern wir uns seitlich der monumentalen "Piazza San Pietro". Die Strasse vom Tiber bis zur Piazza ist gesäumt von wunderbar blühenden Bäumen mit violett-roten Blüten. Der Frühling hat in Rom wirklich schon Einzug gehalten.

Rom Frühling

Je näher wir der Piazza kommen, um so mehr Touristen bewegen sich auf der Strasse. Dazwischen tummeln sich viele schwarze Händler die ihrem "Ramsch" an den Mann bzw. die Frau bringen wollen. Auch die Polizei-Präsenz nimmt schlagartig zu. Und dann endlich stehen wir vor dem monumentalen Meisterwerk, welches Jahrhunderte überstanden hat und seines Gleichen sucht. Wir sind beide überwältigt, obwohl Anita vor Jahren schon mal hier war.

Sankt Petersplatz

Fotomotive gibt es mehr als genug. Ich weiss kaum, in welche Richtung ich meine Kamera halten und welche der unzähligen Skulpturen ich aufnehmen soll. Auch die Grösse der Piazza übersteigt die Möglichkeiten meines Zoomobjektives. Zum Schluss des heutigen Tages werden es weit über 100 Fotos sein, die auf Speicherchip festgehalten sind. Die Piazza wird von einem 4-teiligen, ovalen, zangenförmigen Säulengang begrenzt, welche vorne offen ist und den Blick auf das "Castel Sant Angelo" freigibt. Im Zentrum steht der mächtige "St. Peters Dom" mit seiner grossen Kuppel.

Sankt Petersplatz

Nachdem wir uns auf dem riesigen Platz satt gesehen haben, stellen wir uns in die Warteschlange zur Dombesichtigung. Alle Personen werden, wie auf dem Flughafen, geröntgt und durchsucht, bevor sie das kostbare Prunkstück betreten dürfen. Deshalb auch die Warteschlange. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. So viele versammelte Kunstwerke gibt es wohl nirgendwo sonst.

Dom

Dom Dom

Die kunstvollen Bilder der riesigen Kuppel lassen sich wegen der grossen Höhe nur erahnen.

Kuppel

Aber ihr ahnt es schon, es gibt eine Möglichkeit um die Kunstwerke aus der Nähe zu betrachten, nämlich die Kuppel zu besteigen. Gedacht, getan. Wiederum stellen wir uns in die Schlange zur Kuppelbesichtigung an. Trotz Lift, entschliessen wir uns zu Fuss die ca. 700 Stufen zu bewältigen. Diese Variante ist erst noch um 2 Euro billiger pro Person und hält uns zudem fit. Erstaunlicherweise treffen wir auf dem ganzen Aufstieg nicht eine einzige Person an. Es scheinen alle mit dem Lift hochgefahren zu sein. Der Blick von oben auf das Hauptschiff ist beeindruckend, auch wenn das 3 m hohe Gitter die Aussicht etwas trübt.

Dom

Die malerischen Kunstwerke der Kuppel lassen sich jetzt gut erkennen.

Kuppel

Ganz oben auf der Kuppel angelangt, sieht es dann ziemlich anders aus. Hier wimmelt es nur von Touristen, die sich gedrängt im Kreis um die Aussichtsplattform bewegen und versuchen ihre Fotos zu schiessen. Der Ausblick auf den Sankt Petersplatz und die Stadt ist fulminant.

Aussicht

Nur schade, dass das Wetter etwas grau in grau ist. Ein blauer Himmel mit weissen Cumuli wäre hier der geeignete Hintergrund. Auch der Kontrast lässt zu wünschen übrig. Falls das Wetter in den nächsten Tagen doch noch ein Einsehen hat, werden wir diesen Trip wohl noch einmal machen. Der Blick auf die vatikanischen Gärten mit den wunderschönen Bauten ist auch ohne blauen Himmel imposant.

Garten

Der Abstieg verläuft problemlos und diesmal in Gesellschaft von anderen Touristen. Abwärts geht's halt einfacher...

Kuppel Abstieg

Beim Ausgang entdecken wir noch die legendäre Schweizergarde in Aktion. Die disziplierten Jünglinge mit ihren farbigen, mittelalterlichen Kostümen sind wirklich eine Augenweide.

Schweizergarde

Nach so viel Kultur und Fitness beschliessen wir der Empfehlung unseres Reiseführers "Marco Polo" zu folgen und im Restaurant "Il Pozzetto" etwas zu essen. Das Restaurant gefällt uns sehr gut und das Essen schmeckt ausgezeichnet. Das Lokal ist wirklich eine Empfehlung wert.

Restaurant

Inzwischen hat es zu regnen begonnen. Wir beschliessen unsere Tour abzubrechen und via "Castel Sant Angelo" dem Tiber entlang zum Bahnhof zurückzulaufen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Castel Sant Angelo

Beim Umsteigen auf dem Bahnhof "Flaminio" auf den Campingplatzbus warten wir fast eine halbe Stunde und fahren als alleinige Gäste im grossen Bus zurück.

Bus Endlich erreichen wir bei strömendem Regen unseren "Elchi". Ein Blick ins Internet lässt wenig Hoffnung auf durchgreifende Wetterbesserung für die nächsten Tage. Erst am Samstag ist wieder schönes, warmes Frühlingswetter vorhergesagt mit 21 Grad. Mal sehen, ob's stimmt. Unsere Erfahrungen mit den italienischen Wetterprognosen sind nicht die Besten.

"La dolce far niente" (9.4.2008)

Gestern Abend und in der Nacht hat es teilweise kräftig geregnet. Das Wetter soll auch heute Nachmittag wieder umschlagen und regnerisch werden. Deshalb schalten wir heute einen Ruhetag ein und geniessen das gemütliche Campingleben. Dennoch scheint die Sonne häufiger, als von den Wetterprognosen vorgesehen und erwärmt die Luft auf immerhin 19 Grad. Vielleicht hätten wir doch nach Rom fahren sollen. Morgen werden wir es auf jeden Fall tun, denn wer rastet, der rostet.

Camping 3 Camping 4

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Montag, April 07, 2008 - 11:21 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:37 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Samstag, April 05, 2008

4) Siena und San Gimignano

Fahrt von Florenz nach Siena (5.4.2008)

Ein strahlend schöner Tag empfängt uns. Allerdings hat es in der Nacht massiv abgekühlt. Nur noch 4 Grad zeigt das Thermometer. Der eigentliche Campingplatz von Siena, "Colleverde", bleibt bis zum Juni wegen Umbaus geschlossen. Unser Ziel ist deshalb der Campingplatz "La Montagnola" bei "Sovicille", ca. 10 km westlich von Siena. Er wird von unserem "Navi" zuverlässig gefunden. Nach ca. 2 Stunden fahren wir durchs Tor des parkähnlich angelegten Campingplatzes. Wir können unseren Quartier frei wählen. Nur noch ein weiterer Gast teilt den grossen Platz mit uns. Wir bereuen es keineswegs, den von Siena entfernten Platz ausgewählt zu haben. Seine ruhige und naturverbundene Lage kommt unserer Vorliebe sehr entgegen.

Siena Camping

Ausflug mit dem Bus nach Siena (5.4.2008)

Die Bushaltestelle befindet sich gleich vor dem Tor des Campingplatzes. Wir entscheiden uns deshalb spontan für den öffentlichen Bus und fahren bequem bis an den Altstadtrand von Siena. Diesmal versichern wir uns gleich beim Busfahrer, wo wir für die Rückfahrt einsteigen müssen ;-)

Die Altstadt von Siena ist im Gegensatz zu Florenz weitgehend autofrei. Der Touristenstrom kann sich hier frei bewegen. Die Atmosphäre ist wesentlich entspannter und stressfreier. Überhaupt gefällt uns Siena auf Anhieb besser. Insbesondere der berühmte "Piazza del Campo" mit dem Turm "Torra del Mangia" hat es uns angetan. Wir sind in guter Gesellschaft, denn hier scheinen sich Jung und Alt, Einheimische und Touristen gleichermassen versammelt zu haben um die schon kräftige Frühlingssonne zu geniessen.

Campo 1

Türme ziehen uns magisch an und so nehmen wir die ca. 400 Stufen trotz der 7 Euro pro Person in Angriff. Der Aufstieg ist nur etwas für schlanke Leute. Dies wird unten beim Eingang auch erwähnt. Wohlweislich wird man angehalten, alle Taschen und Rücksäcke unten zu lassen und in Schliessfächer zu deponieren. Die obersten Etagen erreicht man nur über leiterähnliche Stufen, etwas für einigermassen Schwindelfreie.

Campo 2 Campo 3

Unsere Mühe wird belohnt durch die fantastische Aussicht auf die Dächer und Plätze von Siena. Da Siena auf einem Hügel erbaut wurde, hat man ungehinderten Weitblick auf das wunderschöne Chianti-Land mit seiner lieblichen Hügellandschaft.

Torre 1

Torre 2

Torre 4 Torre 3

Auch der "Duomo von Siena" ist eine wahre Augenweide. Leider wird zurzeit ein grosser Teil davon renoviert und ist deshalb eingerüstet.

Dom 1 Dom 2

Nach so viel Kultur schlendern wir noch etwas durch die vielen Gassen mit zahlreichen attraktiven und stilvoll eingerichteten Boutiquen, welche oft in ebenerdigen Kellern mit Kreuzgewölben eingelassen sind.

Gassen Wir haben noch ein wenig Zeit um in einer gemütlichen Cafeteria Ansichtskarten an unsere Eltern und Geschwister zu schreiben. Dann geht es planmässig mit dem Bus zurück auf den Campingplatz. Heute kochen wir selbst, d.h. Anita macht uns ein paar Nudeln an Tomatensauce mit Salat. Wir haben in den letzten Tagen etwas Bauchspeck zugelegt, was sich für den angestrebten Surf-Shape negativ ausgewirkt hat.

Ausflug mit dem Roller nach San Gimignano (6.4.2008)

Da von unserem Campingplatz nur ein indirekter Bus über Siena nach San Gimignano fährt, entschliessen wir uns, diesmal unseren Roller zu benutzen. Dennoch sind es immerhin 2 x 40 km, die wir auf Nebenstrassen zurücklegen werden. Bei den frühlingshaften Temperaturen müssen wir uns warm anziehen.

Die direkte Strasse von unserem Campingplatz bei Sovicille führt über einen kleinen Pass via Colle di Val d'Elsa nach Gimignano, eine romantische Strecke mit vielen Kurven. Der Himmel ist noch ziemlich bedeckt und die Sonne nur zeitweise zu sehen. Doch das Wetter bessert sich zusehens. Als wir in San Gimignano ankommen, stellen wir mit Schrecken fest, dass wir für einmal unsere Digitalkamera im "Elchi" vergessen haben. Zum Glück haben wir wenigstens das Handy von Anita bei uns, auch wenn der Akku bald leer ist und die eingebaute Kamera mit 1,3 Megapixel nur bedingt tauglich ist. Die Detailschärfe leitet schon merklich.

San Gimignano

San Gimignano liegt auf einem Hügelzug und ist mit seinen vielen Türmen unverkennbar von weitem zu sehen. Die Hauptgasse "Via Giovanni" führt uns direkt zum zentralen "Palazzo di Popolo" mit dem höchsten Turm.

San Gimignano Gasse San Gimignano Piazza

Ihr wisst bereits, was nun kommt. Der Torre ist zwar nicht ganz so hoch, wie der von Siena oder Florenz, aber auf jeden Fall eine Besteigung wert. Die Dächer von San Gimignano mit den vielen Gassen und der herrlichen Aussicht auf die Weinlandschaft sind wie geschaffen um gemalt bzw. fotografiert zu werden.

San Gimignano Torre San Gimignano Torre

Die Gassen sind voll von Cafeterias, Gelaterias, Kleider- und Lederwaren-Geschäften. Erstaunlicherweise sind die Preise für Lederwaren trotz Tourismus nicht mal teuer.

San Gimignano Geschäfte

Auch die Preise für Café und Gelati halten sich in Grenzen. Florenz war da schon wesentlich teuerer.

San Gimignano Piazza

Nachdem auch wir uns einen Cappuccino mit Gelati einverleibt haben, machen wir uns allmählich wieder auf den Rückweg zu unserem Roller, den wir auf einem der vielen Parkplätze zurückgelassen haben. Nun heisst es den Weg zurück nach Sovicille zu finden, was nicht ganz einfach ist, da dieses kleine Dorf auf keinem Wegweiser zu finden ist und wir nur einen kleinen Kartenausschnitt 1:300'000 bei uns haben. Um es kurz zu machen, wir haben uns verfahren und landen zuletzt auf einer schmalen Passstrasse bei Scorgiano. Ein Dorfpolizist hilft uns weiter und meint, dass wir schon auf dem richtigen Weg seien und einfach den Pass überqueren müssten. Nach diesem ungeplanten Umweg kommen wir sodann aus Richtung Siena auf unseren Campingplatz zurück. Wie haben einmal mehr eine interessante Gegend kennen gelernt, wenn auch ungewollt.

Morgen verabschieden wir uns vorerst von der Toscana und fahren weiter nach Rom.

Ci vediamo...

Anita und Heinz

Erfasst von Heinz am Samstag, April 05, 2008 - 5:29 PM
Aktualisiert: Mittwoch, April 09, 2008 6:22 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Donnerstag, April 03, 2008

3) Florenz

Fahrt von Lugano nach Florenz (3.4.2008)

Ein strahlend blauer Himmel begrüsst uns heute mit allerdings nur 8 Grad Lufttemperatur. Fast zögern wir, von diesem schönen Ort am Luganosee wegzufahren. Da der Wetterbericht für unser Ziel Florenz aber ebenso schönes Wetter vorhersagt, halten wir an unserem Entschluss fest und fahren kurz nach 08.00 Uhr los. Zuerst geht's zur Tankstelle, denn der Diesel kostet in Italien über CHF 2.--. Auch haben wir noch einen begrenzt gültigen Gutschein für Coop-Tankstellen (5 Rp. / Liter), den wir noch einlösen wollen. Also suchen wir auf unserem "Navi" die nächste Coop-Tankstelle und lassen uns von ihm vertrauensvoll führen. - "Sie haben Ihr Ziel erreicht!" flötet eine nette Frauenstimme aus dem kleinen Lautsprecher des Navi, und tatsächlich liegt vor uns die gewünschte Tankstelle.

Stau Bis Parma wollen wir aus Zeitgründen die Autobahn benutzen und von da weg auf normalen Hauptstrassen durch den Apennin via La Spezia, Pisa nach Florenz fahren. Zuerst verläuft alles bestens. Obwohl der Werktagsverkehr dicht ist, kommen wir gut voran. Auch das Wetter hält, was es verspricht. Um 11.00 Uhr zeigt das Thermometer bereits 17 Grad an. - Doch plötzlich bildet sich vor uns ein dreispuriger Stau. Wir ahnen nichts Gutes und lauschen im Radio nach Verkehrsmeldungen. Und tatsächlich hören wir schon bald die befürchtete Bestätigung: Stau wegen eines Unfalls zwischen einem PKW und einem LKW ein paar km vor uns. Das war's dann. Flexibel wie wir sind, stellen wir unser Programm um und essen zuerst etwas kleines zu Mittag. Auch unseren beiden "Elchi"-Maskottchen fällt etwa zum Zeitvertreib ein...!?! (Wir mussten unser "Navi" von der brennenden Sonne schützen.)

Stau

Gegen 1 1/2 Stunden warten wir bis sich die Kolonne endlich wieder langsam vorwärts bewegt. Insgesamt verlieren wir bestimmt 2 Stunden, so dass wir uns entschliessen, den Rest der Etappe bis zu unserem Ziel auf der Autobahn zurückzulegen. Nach Parma geht es zügig weiter. Diese Strecke ist bei weitem nicht so stark befahren, wie die Autobahn Mailand - Bologna.

Leider wird das Wetter immer schlechter und vor allem kühler. Kurz vor Florenz kommen wir sogar noch in einen Regenschauer. Nach der Autobahnausfahrt "Incisa" lotst uns das "Navi" durch eine eigentlich für LKWs und Busse gesperrte Strasse. Wir wagen es trotzdem (man merke, wir vertrauen voll und ganz auf die moderne Technik unseres Navis). Die Strasse wird immer enger und schliesslich müssen wir nach einer scharfen Linkskurve über eine schmale Brücke fahren. Glücklicherweise ist unser "Elchi" wendig und nicht allzu lang. Nach ein paar engen Gässchen im nächsten Dorf haben wir es geschafft und fahren auf einer Überlandstrasse in Richtung Troghi weiter. Und wieder überrascht uns das "Navi" und führt uns direkt zum angepeilten Campingplatz "Il Proggetto".

Als wir aus unserem wohl temperierten Reisemobil aussteigen, weht uns ein frischer Wind entgegen. Nur noch schlappe 9 Grad zeigt das Thermometer und wir kommen nicht darum herum, unsere warmen Fleece-Jacken anzuziehen. Brrrh..., so haben wir uns das nicht vorgestellt.

Camping

Wenigstens ist das Camping-Restaurant beheizt, so dass wir die Pizzas bei einem Glas Rotwein in Ruhe geniessen können.

Für Interessierte noch ein paar Eckdaten vom Campingplatz:

Der Campingplatz "Il Proggetto" ist terrassenförmig angelegt mit schöner Aussicht auf die umgebende Hügellandschaft. Ein kleiner bewaldeter Hügel trennt das Gelände von der nahen Autobahn ab, so dass nur ein leises Rauschen zu hören ist.

Camping 1 Camping 2

Der Platz besitzt relativ neue Sanitäranlagen inkl. Entsorgungsstation und ist sehr sauber. Auf dem Campingplatzgelände befindet sich ausserdem ein gemütliches Restaurant, eine Bar und ein kleiner Einkaufsmarkt. Sogar ein Swimmingpool steht den Gästen zur Verfügung.

Restaurant Swimmingpool

Eine Internetecke mit3 PCs ist auch vorhanden. Allerdings verlangen die Betreiber rekordverdächtige 2 Euro pro 20 Minuten, für die uralte PC-Hardware mit 15" Bildschirmen (VGA-Auflösung) reichlich viel! Die Holländerin an der Reception spricht zwar auch italienisch, möchte aber lieber deutsch mit uns reden. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit und der Capo macht auch einen guten Eindruck.

Ausflug mit dem Bus nach Florenz (4.4.2008)

Am Morgen ist der Himmel noch etwas wolkenverhangen. Wegen des kühlen Wetters lassen wir unseren Roller für einmal stehen und fahren stattdessen mit dem öffentlichen Bus für nur Euro 2.50 bequem nach Florenz Hauptbahnhof. Der Bus fährt relativ fleissig und hält ganz in der Nähe des Campingplatzes. Die Fahrt ist aufregend und nichts für sanfte Gemüter. Der Busfahrer fährt wie ein Irrer über die löchrige, kurvige und grösstenteils sehr schmale Strasse. Mit den Sicherheitslinien nimmt er es nicht so genau. Während er einhändig das Steuer virtuos bedient, hat er noch Zeit mit dem Handy und/oder einem Passagier ein Schwätzchen zu führen. Wir sind heil froh als wir nach 45 Minuten unbeschadet im Bahnhof Florenz ankommen. Ebenso froh sind wir, dass wir unseren Roller auf dem Campingplatz gelassen haben, denn sich hier in Florenz als Fremder zurechtzufinden, ist kaum vorstellbar und einen Parkplatz zu finden noch schwieriger.

Scooters

Der Verkehr in Florenz ist unglaublich dicht und chaotisch. Die Stadt scheint aus den Nähten zu platzen. Florenz hat es nicht geschafft ihre Innenstadt mit den vielen wertvollen Altertümern verkehrsfrei zu machen. Zum normalen Werktagsrummel kommen noch die unzähligen Touristen aus allen Ländern der Erde und zahlreiche Händler und Bettler aus afrikanischen und anderen Ländern dazu. Parkiert wird nach italienischer Manier überall und gefahren auch. Markant ist auch die Polizeipräsenz im Stadtzentrum. Ob ihre zahlreiche Anwesenheit etwas bringt, lässt sich schwer beurteilen. Die schwarzen Händler jedenfalls packen bei Annäherung einer Patrouille ihre Ware zusammen um sie kurz darauf unermüdlich wieder aufzubauen und feilzubieten.

Wie die meisten Touristen, besichtigen auch wir die "Ponte Vecchio" die älteste Brücke von Florenz mit den vielen Schmuckläden. Von aussen schaut die alte Brücke für uns interessanter aus. Sie wurde 1345 von Neri di Fioravante umgebaut.

Ponte Vecchio 1

Ponte Vecchio 2

Die "Galleria degli Uffizi" schauen wir uns nur von aussen an. Ebenso den "Palazzo Vecchio" mit dem berühmten "David" von Michelangelo. Die berühmten Broncetore des "Battistero" sind wirklich sehenswert.

David Goldene Türe

Auch die wunderschön bemalte Kuppel des "Cathedrale di Santa Maria del Fiore" ist beeindruckend, ebenso die reich verzierten Fassaden.

Dom Kuppel

Höhepunkt, im wahrsten Sinn des Wortes, ist für uns die Besteigung des Campanile mit seinen 410 Stufen, auch wenn uns diese Fitnesstour 6 Euro pro Nase kostet :-)

Dom 1 Dom 2

Die Aussicht auf die Stadt mit den tausenden von Ziegeldächern und die vielen versteckten Dachgärten ist faszinierend.

Dom Aussicht 3

Auch ein Blick direkt nach unten hat seine Reize. Anita liebt zwar eher den Blick in die Ferne ;-)

Dom Aussicht 2

Die Aussicht auf die vielen grünen Hügel rund um Florenz mit ihren Villen und Schlössern gibt der Stadt einen malerischen Rahmen.

Dom Aussicht 1

Nach 6 Stunden Fussmarsch haben wir genug und versuchen verzweifelt die Bushaltestelle für unseren Bus nach "Cellai" zu finden. Wir müssem ein paar Mal nachfragen bis wir den in einem Hof versteckten Busbahnhof gerade noch rechtzeitig entdecken.

Ci vediamo...

Anita und Heinz

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 03, 2008 - 5:28 PM
Aktualisiert: Mittwoch, April 09, 2008 6:13 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Mittwoch, April 02, 2008

2) Zwischenhalt in Lugano

Fahrrad-Trip nach Lugano (2.4.2008)

Am Morgen ist es mit nur 7 Grad noch recht kühl. Dank Nordföhn und Sonne wärmt sich die Luft schnell auf. Zunächst erkundigen wir uns über den WiFi Internet-Zugriff auf dem Platz. TCS-Camping hat auf allen seinen Campingplätzen schweizweit ein gut funktionierendes WiFi-Netz aufgebaut, so dass man für CHF 2.-- / Stunde mit einem WLAN-tauglichen Notebook problemlos im Internet surfen kann. Es gibt 2- und 10-Stunden Karten zu kaufen. Die Online-Zeit wird automatisch abgebucht. Und es funktioniert tadellos!

Lugano Magnolien Nach dem Morgenessen satteln wir unsere Fahrräder und fahren via Muzzano nach Lugano. Nach einer kleinen Steigung brausen wir direkt zum Bahnhof, wo wir unsere Velos stehen lassen. Zu Fuss geht's hinunter in die schöne, romatische Altstadt von Lugano. Die Magnolien sind bereits am Verblühen, die japanischen Kirschblüten jedoch in voller Blüte. Bei vielen Bäumen treiben schon die ersten saftgrünen Blätter. Die Natur ist hier gegenüber dem Norden ein schönes Stück voraus.

Lugano Blumenbeet

Lugano Cablecar Der "Cablecar von Lugano" ist eine kleine Attraktion und erscheint in neuem goldenen Kleid. Eine Fahrt kostet zwar nur CHF 1.10. Aber wir benutzen lieber die reizvoll angelegten Fusswege und Treppen, hinab durch romatische Gässchen, vorbei an idyllischen Piazzas, Cafeterias und Shops. Leider werden auch hier, wie so oft, viele Hausfassaden, Stützmauern und Sitzbänke von jugendlichen Vantalen verschmiert. Wir mussten dies bedauerlicherweise schon bei unserem letzten Lugano-Besuch feststellen.

Zum Mittagessen machen wir für einmal auf "Fastfood" und kaufen uns ein Sandwich mit Fleisch und Käse (wie kann man auch ;-) und schlendern durch den blumenreichen Stadtpark von Lugano. Leider scheint die Sonne immer noch durch einen leichten Wolkenschleier, so dass die Blumenpracht nicht so richtig zur Geltung kommt.

Lugano Blumenbeet

Nach einem Cappuccino und Apfelkuchen fahren wir wieder zurück zu unserem Campingplatz um etwas auszuspannen und diesen Bericht zu schreiben :-) Der Sonne scheint inzwischen mit voller Kraft, so dass die auf heute versprochenen 21 Grad wohl erreicht werden.

Lugano Campingplatz

Für Interessierte noch ein paar Eckdaten vom Campingplatz:

Campingplatz 2 Campingplatz 3

Der Campingplatz "La Piodella" liegt direkt am Lugano-See und ist auch für grosse Reisemobile gut erreichbar. Für grössere Reisemobile bietet er allerdings nur wenige geeignete Plätze an. Er hat eine sehr gute Infrastruktur mit zwei modern ausgerüsteten Service-Gebäuden. Der Platz verfügt, wie alle TCS-Campingplätze, über ein gut funktionierendes WiFi-Netz. Nur wenige Plätze sind mit Dauercampern belegt. Interessant für eifrige Schwimmer: Der Campingplatz verfügt über einen 25 m Swimmingpool. Dies dürfte den Preis allerdings etwas in die Höhe treiben.

Zum Abendessen genehmigen wir uns im Campingplatz-Restaurant eine feine Pizza. Wir sind vom Pizzaiolo begeistert. Sie trifft genau unseren Geschmack: Dünner, aber noch weicher und dezent gesalzener Teig und nicht allzu dick aufgetragene Zutaten in guter Qualität.

Und morgen geht's dann weiter nach Italien. Florenz ist unser nächstes Ziel. Die Wetterprognosen sind für die nächsten 3 Tage ausgezeichnet, wie wir uns das erhofft hatten. Mal sehen, ob sie wirklich zutreffen.

Ci vediamo...

Anita und Heinz

Erfasst von Heinz am Mittwoch, April 02, 2008 - 5:28 PM
Aktualisiert: Mittwoch, April 09, 2008 6:10 PM
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