Montag, Oktober 27, 2008
Wanderwoche auf La Gomera
Ferien auf "La Gomera" (27.10 bis 3.11.2008)
Nach den vielen, teilweise auch anstrengenden, Reisen mit unserem Reisemobil "Elchi" gönnen wir uns eine ruhige, naturverbundene Wanderwoche. Zusammen mit meinem Bruder und seiner Frau geniessen wir die ruhige und urtümliche Vulkaninsel "La Gomera".
"La Gomera" ist nach "El Hierro" die zweitkleinste der sieben "Kanarischen Inseln" im Atlantischen Ozean. Die Insel liegt rund eintausend Kilometer vom spanischen Festland entfernt und hat bei einer Fläche von 369,76 Quadratkilometern einen Flächenanteil an der Gesamtfläche aller Kanaren von 4,94 Prozent. "La Gomera" hat lediglich 22.259 Einwohner (1. Januar 2007). Die Hauptstadt der Insel ist "San Sebastián de la Gomera", die Landessprache ist Spanisch.
"La Gomera" gehört mit etwa 12 Millionen Jahren zu den älteren der Kanarischen Inseln. Der vulkanische Ursprung ist noch sehr gut sichtbar. Inmitten der Insel gedeiht der größte noch zusammenhängende Lorbeerwald der Erde. Mit den eng zusammenstehenden Vulkanschloten gehört er zum Nationalpark "Garajonay", der UNESCO-Weltnaturerbe ist. Höchste Erhebung der Insel ist der gleichnamige "Garajonay" mit 1.487 Metern Höhe.
Zu den Besonderheiten "La Gomeras" gehört die weltweit nur hier existierende Pfeifsprache der Gomeros, "El Silbo". Sie hat den Vorteil, über grosse Distanz verstanden zu werden, was den Gomeros zu einer einfachen Verständigung über ihre weiten Täler verhilft. Die einzigen "El Silbo"-Töne, die wir in den sieben Tagen zu hören bekamen, waren die Klingeltöne aus dem Handy unseres Bus-Chauffeurs ;-) (Klingelton hier zum Downloaden)
Im bekanntesten Tal der Insel, dem "Valle Gran Rey" (Tal des grossen Königs), gab es über viele Jahre Hippie-Kommunen, die zum Teil in Höhlen an einem Strand wohnten, der so genannten Schweinebucht. Heute wird die Schweinebucht noch zeitweise von einigen Aussteigern für einen günstigen Urlaub genutzt. Die "Hippies" der vergangenen Jahre haben sich wieder sozialisiert und sind heute im Tourismus tätig oder in Ihre Heimat zurückgekehrt.
Unser Hotel "Gran Rey" liegt direkt an der Küste am Ende des wunderschönen Tales "Valle Gran Rey" im Dorf "La Puntilla".
Ein wahres Prachtstück ist der wunderschön gelegene Swimmingpool auf dem Dach unseres Hotels mit einer traumhaften Aussicht auf das Meer und das "Valle Gran Rey" mit den imposanten Bergen im Hintergrund.
Gleich am ersten Abend können wir einen der vielen Regenbogen in diesem Gebiet bestaunen.
Jeden Abend bewundern wir die herrlichen Sonnenuntergänge über dem weiten Atlantik.
Christoph Kolumbus machte hier übrigens seine letzte Zwischenstation, bevor er am 6. September 1492 zu seiner Reise nach Indien aufbrach, bei der er dann aber Amerika entdeckte.
Auch wir entdecken bei unseren Wanderungen in den nächsten 5 Tagen die einzigartigen Schönheiten dieser mehrheitlich urtümlichen Vulkaninsel, die vom Massentourismus noch weitgehend unberührt geblieben ist. Geniesst die märchenhaften Landschaften und Dörfer für einmal ohne Worte nur mit ein paar wenigen Fotos.
Sonnenuntergang bei "La Puntilla"
Wilder Atlantik
Wellenreiten bei "La Puntilla"
Im wilden Palmental "Benchijigua"
Maria und Josef mit Jesuskind
Riesige Kakteenfelder
Kakteen der besonderen Art
"El Cedro" der Regenwald
Einzigartige Pflanzenwelt im Regenwald
Palmenallee im "Valle Gran Rey"
Terrassenanbau
Romantische Dörfer an den Vulkanhängen eingebettet in Palmenhainen
Eine kleine Auswahl der vielfältigen Blumenpracht
Nutz- und andere Tiere
Der "Pico del Teide" aus grosser Entfernung ist mit 3718 Metern die höchste Erhebung auf der Kanarischen Insel "Teneriffa" und ebenfalls höchster Berg auf spanischem Staatsgebiet.
Abschied von "La Gomera". Überfahrt mit der Fähre nach "Teneriffa".
Wir nähern uns der Insel "Teneriffa" mit dem "Teide".
Rückflug mit Sonnenuntergang
Nach dieser erholsamen Woche stecken wir nun in den letzten Vorbereitungen für unsere grosse Asien-/Australienreise. Am 22. November fliegen wir los. Alle Reisebeiträge über unser grösstes Reiseprojekt findet Ihr auf unserem "Reisetagebuch 3".
Keep in touch...
Anita und Heinz
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Dienstag, Oktober 14, 2008
Camping in Olympia (1)
Ausflug nach Pirgos, Katakolo und Amaliada (Dienstag, 14.10.2008)
Wetter:
sehr schön / Tmax.: 27 Grad
Auf der Landkarte schaut es nach wenig aus. Dennoch liegen die Dörfer und Städte weiter auseinander, als wir dachten und so haben wir am Ende des Tages weitere 140 km auf dem Zähler. Eigentlich wollten wir noch den Stausee "Piniou" im Landesinnern ansehen. Diesen Ausflug müssen wir wohl fürs nächste Mal aufheben.
Auf der breit ausgebauten Strasse sind wir in nur 15 Minuten in "Pirgos". Die Stadt liegt im Delta des Flusses "Alfios" auf einer kleinen Erhebung, jedoch nicht unmittelbar am Meer. Zum eigentlichen Hafen, der beim Dorf "Katakolo" auf einer vorgelagerten Halbinsel liegt, führt eine 4-spurige Schnellstrasse. Wir fahren sogleich auf den höchsten Punkt und haben eine wunderbare Aussicht auf den Hafen und das Dorf.
Dort treffen wir auf eine niedliche Hundefamilie mit ihren vier Welpen.
In "Pirgos" spazieren wir im Zentrum durch die lebendigen Strassen. Hier sehen wir ein typisches Beispiel griechischer Sorglosigkeit, wenn es ums Parkieren auf Strassen geht. Selbst ein Fussgängerstreifen ist da kein Hindernis.
Etwas einfacher haben es da die vielen Roller und Motorräder, die hier besonders häufig anzutreffen sind.
Am zentralen Platz befindet sich eine grosse Kirche und wir staunen, sie ist sogar geöffnet.
Die Kirche macht aussen, wie innen einen hellen, freundlichen Eindruck. Bisher hatten wir in Griechenland eher dunkle Gotteshäuser vorgefunden.
Der Dorfplatz mit zahlreichen Tavernen und Cafés ist riesig und lädt zum Verweilen ein.
Auch wir genehmigen uns ein kühles Café-Frappé; diese zwei scheinen so richtig verliebt zu sein.
Der Platz wird durch einen anmutigen Zierbrunnen verschönert.
Wir fahren weiter in die 20 km Stadt entfernte "Amaliada", welche uns von Kollegen als sehenswert empfohlen wurde. Wir können indessen an der Stadt nichts Besonderes finden und fahren nach einem kleinen Lunch zum Campingplatz zurück. Bei "Pirgos" füllen wir noch den Benzintank auf. Der Benzinpreis ist hier zum ersten Mal, seit wir hier sind, auf Euro 0,99 pro Liter gesunken. Die günstigsten Dieselpreise bewegen sich um Euro 1,09.
Zum Abendessen spazieren wir wieder nach "Olympia" rein. Wir wollen noch einmal die Küche der Taverne "Zeus" testen. Die gefüllten Auberginen und das Chicken-Souvlaki mit Gemüsegarnitur schmecken ausgezeichnet.
Nach einem letzten Spaziergang durch die Hauptstrasse von "Olympia" kehren wir zum Campingplatz zurück.
Der Vollmond begleitet uns auf dem Heimweg.
Von Olympia nach Patras (Mittwoch, 15.10.2008)
Wetter: sehr
schön / Tmax.: 24 Grad
Unser letzter Tag auf dem "Peloponnes" bricht an. Um Mitternacht fährt unsere Fähre zurück nach "Venedig". Wir haben für heute kein grosses Programm. Bis kurz nach "Kato Ahaia" fahren wir auf der Schnellstrasse, dann bewegen wir uns gemütlich der Küste entlang auf der alten Nationalstrasse bis nach "Patras". Kurz vor "Patras" auf einem Parkplatz am Strand machen wir Halt. Die grosse Hafenstadt ist in der Ferne bereits erkennbar.
Wir geniessen noch einmal das schöne, warme Spätsommerwetter und überbrücken die Wartezeit bis am späten Nachmittag mit Lesen, Reisetagebuch nachführen und Sonnenbaden. Die Wassertemperatur beträgt zwar immer noch ca. 23 Grad, aber zum Baden ist es uns hier in der Nähe der Hafenstadt zu schmutzig.
Am Stadtrand von "Patras" füllen wir noch den Dieseltank unseres Reisemobils auf. Mit Euro 1,09 liegt der Literpreis immerhin über 10 Cents unter dem Preis, den wir bei unserer Ankunft bezahlt haben. Günstiger als hier in Griechenland kommen wir derzeit nirgendwo auf unserem Heimweg zum Diesel.
Auf vielseitigen Wunsch der Reisetagebuchleser/Innen hier nochmals
die korrigierte Route:
Unsere Routen (blau),
die wir mit unserem Reisemobil in den letzten sieben Wochen ab "Patras"
zurückgelegt haben, mit den Aufenthaltsstandorten (rot),
sehen wie folgt aus:
Kartendaten © 2014 Basarsoft, Google
Auf dem eingezäunten Hafengelände parkieren wir unseren "Elchi". Leider ist unsere Minoan-Lines Fähre "Ikarus Palace" in Revision, und wir müssen uns mit der Ersatzfähre "Eurostar Barcelona" der "Grimaldi-Lines", ohne "Camping on board" begnügen. Wenigstens erhalten wir als Ersatz eine Zweibettkabine auf dem Upperdeck und ein gratis Frühstück.
Eine üble Angelegenheit vor dem Hafengelände von "Patras" sind die Hunderten von herumlungernden Flüchtlingen aus "Albanien", anderen ehemaligen Ostblockstaaten und Afrika, die als blinde Passagiere via Italien nach Mitteleuropa gelangen möchten.
Sie versuchen trotz hohen Zäunen mit Stacheldraht und Polizei und Armee geschützten Eingängen aufs Hafengelände zu kommen. Sind sie erst einmal drinnen, versuchen sie sich bei LKWs und bei grösseren Reisemobilen unten im Fahrgestell zu verstecken und so auf die Schiffe zu gelangen. Die Polizei und auch das Schiffspersonal kontrollieren bei der Einfahrt jedes Fahrzeug, um dies zu verhindern.
Laufend kommen neue Fahrzeug hinzu und das ist auch gut so, denn im Schwarm hat man mehr Chancen ungeschoren davon zu kommen.
Eigentlich wollten wir uns an der Hafenpromenade noch ein wenig umsehen und etwas essen. Inzwischen kommen Flüchtlinge jedoch bis auf unsere Parkfläche und laufen von den Sicherungskräften unbehelligt zwischen den Fahrzeugen umher. Wir haben ein sehr ungutes Gefühl und bleiben bei unserem Reisemobil.
Warum die Sicherheitsleute nicht eingreifen, ist uns unverständlich, denn die meist jungen, dunkelhäutigen Männer suchen sich ungehindert eventuelle Verstecke unter, in oder auch auf den Fahrzeugen aus.
Und dann passiert es: Anita hört hinten plötzlich ein Geräusch und die Frau eines Wagens hinter uns deutet aufs Heck. Ich schnelle um den Wagen und sehe gerade, wie ein Mann versucht, über die an sich gesicherte Heckleiter aufs Dach zu klettern. Sofort packe ich den Angreifer am Bein und zerre ihn mit Gewalt herunter. Nach einem kleinen Handgemenge rennt dieser dann davon. Nochmal Glück gehabt!
Ein wunderschöner Sonnenuntergang lässt uns diese negativen Begebenheiten für eine Weile vergessen.
Ab und zu fährt ein Auto der "Coast Guard" vorbei und sofort verduften alle Gestalten auf die andere Seite des Parkplatzes und verstecken sich hinter Bäumen und anderen Autos. Ein ziemlich nutzloses Unterfangen, die Leute vom Gelände zu vertreiben.
Wir fühlen uns inzwischen gar nicht mehr wohl in unserer Haut und patroullieren immer wieder um unser Fahrzeug. Plötzlich entdeckt Anita bei der Abdeckplane unseres Rollers eine Erhöhung und weist mich darauf hin. Und tatsächlich hat sich hier einer unter der Plane auf dem Rollersitz eingenistet. Ich bin fassungslos über die Dreistigkeit dieser Leute und schlage mit meinem "Tessen" mit voller Wucht auf die Plane bzw. auf das, was darunter versteckt ist. Ein kurzes Stöhnen, ein Sprung vom Roller und der Dunkelhäutige ist zwischen den Autos verschwunden. Wenigstens einen Bluterguss wird er wohl abgekriegt haben, auch wenn meine Karateschläge nicht mehr so hart sind, wie zu früheren Zeiten ;-)
Nach dem Eindunkeln wird es immer schwieriger, die dunklen Gestalten unter Kontrolle zu halten. Mit unserer Taschenlampe kontrollieren wir ab und zu, ob sich einer unter unserem Fahrgestell oder bei Rollerträger eingenistet hat. Die Sicherheitskräfte machen inzwischen mit kleinen Motorrädern jagt auf die unerwünschten "Gäste". Es ist ein echtes Katz- und Mausspiel. Uns scheint auch, dass hier eher eine grosse Show abgezogen wird, denn bisher wurde nicht ein Einziger erwischt.
Um halb zehn Uhr fahren wir dann endlich mit unserem "Elchi" in den riesigen Bauch der Fähre. Strom gibt's leider keinen. Viele Reisemobilisten sind deswegen ungehalten und beschweren sich bei der Rezeption. Hauptproblem sind wohl die Kühlschränke mit den verderblichen Esswaren. Wir stellen unseren Kühlschrank kurzerhand auf Gasbetrieb um, packen unsere sieben Sachen und beziehen unsere Kabine. An unserer Unterkunft gibt es nichts auszusetzen. Die Kabine ist grosszügig dimensioniert und verfügt über eine eigene Dusche mit Waschtrog und WC. Zudem haben wir durch das Bullauge, über den Bug des Schiffes hinweg, eine wundervolle Aussicht.
Ein übler Nachgeschmack dieser Vorkommnisse auf dem Hafengelände von Patras bleibt uns freilich erhalten. Wir hätten uns nach den sieben wunderschönen Wochen auf dem "Peloponnes" einen angenehmeren Ausklang gewünscht.
Aktualisiert: Mittwoch, Oktober 22, 2008 19:30
Kategorie(n): * Camping, * Reisen, Griechenland |
Sonntag, Oktober 12, 2008
Camping in Pilos (3)
Campingleben (Sonntag, 12.10.2008)
Wetter: sehr schön /
Tmax.: 25 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 3 bis 6 Bf. Ost
Heute Sonntag ist unser letzter Tag in "Pilos". Dann geht's weiter nach "Olympia". Was wir gestern Abend in der Dunkelheit noch gar nicht bemerkt hatten, sind zwei Motorradfahrer aus Neuseeland mit ihren tollen Maschinen.
Die Luxus-Motorräder sind eine wahre Augenweide.
Mit unserem nicht weniger hübschen Roller :-) unternehmen wir am Morgen noch einen kleinen Ausflug auf die Hügel um "Pilos", der schönen Aussicht wegen. Wir fahren über "Pilos", "Pidasos" nach "Kinigou" hoch und von dort über den Berg östlich von "Pilos" wieder hinunter. Die Aussicht auf den oberen Teil von "Pilos" und die Bucht von "Navarino-Bucht" ist wunderschön.
Die Felsenbarriere bei der Hafeneinfahrt schaut aus dieser Perspektive doch ziemlich lückenhaft aus. Die Durchfahrtsbreite scheint einiges breiter zu sein, als man von Hafen aus denkt.
Wir fahren weiter auf den nächsten Hügel südlich von "Pilos". Von dort haben wir einen herrlichen Ausblick auf die Festung "Neo Kastro" und die tiefblaue "Navarino-Bucht".
Was man von unten kaum sieht, sind die noch fast unversehrten Festungsmauern.
Auch die kleine Insel inmitten der "Navarino-Bucht" ist von hier aus gut zu sehen.
Was wir nie vermutet hätten und nun unterhalb unserem Standort entdecken, ist die moderne Kläranlage von "Pilos".
Zum Schluss noch ein letztes Panoramafoto und dann ab ins Zentrum von "Pilos" zum "Café-Frappé" :-)
Wir sind heute in zahlreicher, griechischer Gesellschaft, denn am Sonntag pflegen sich die Griechen mit der ganze Familie auf dem Dorfplatz zu treffen, um, wie wir, gemütlich ihren Café zu schlürfen.
Schon in "Pilos" haben wir den kräftigen Ostwind bemerkt. Als wir auf unserem Campingplatz ankommen, sind wir etwas erstaunt, dass nicht ein einziger Windsurfer auf dem Wasser anzutreffen ist. Grund: Der Wind weht hier ablandig, ist deshalb ziemlich böig und zum Surfen nicht sehr komfortabel. Schade um den guten Wind.
Von Pilos nach Olympia (Montag, 13.10.2008)
Wetter: sehr
schön / Tmax.: 27 Grad
Nun heisst es Abschied nehmen von dieser wunderbaren Gegend. Wir haben uns entschlossen, über die Küstenstrasse via "Filiatra", "Kiparissia" nach "Olympia" zu fahren. Wie wir vorgestern auf unserem Rollerausflug gesehen haben, gibt es nur noch wenige schmale Teilstücke, die zu bewältigen sind. Der Weg ist aber immerhin 40 km kürzer und weist zudem keine grossen Höhenunterschiede auf.
Kartendaten © 2014 Google
Die Fahrt verläuft problemlos. Nur ein einziges Mal müssen wir einem entgegenkommenden LKW ausweichen. Glücklicherweise befindet sich auf unserer Höhe eine Hauseinfahrt, wo wir kurzerhand hineinfahren, damit der LKW vorbeiziehen kann. Nach zwei Stunden Fahrt fahren wir durchs Tor des ausgewählten "Campingplatzes Olympia". Es hat nur noch wenige Gäste, so dass wir jede Menge Platz haben. Wir wählen einen Platz mit Morgensonne.
Mächtild und Klaus mit ihrem "Carthago M-Liner" plazieren sich gleich neben uns. Wir haben die Beiden schon auf dem Campingplatz bei "Pilos" kennengelernt. Nach einem kurzen Vesper fahren wir mit dem Roller durchs Dorf um die Örtlichkeiten auszukundschaften.
Wir schauen uns auch noch die beiden anderen Campingplätze in Hanglage südwestlich von "Olympia" an, welche zwar einen höheren Standard und eine schönere Aussicht als der "Campingplatz Olympia" aufweisen (siehe Foto), aber für grössere Reisemobile leider keine geeigneten Parzellen anbieten.
Der Preis von 20 Euro pro Tag des "Camping Olympia" ist freilich viel zu hoch und steht in keinem Verhältnis zur vorhandenen Infrastruktur. Uns bleibt leider keine andere Wahl.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, begeben wir uns zu den Ausgrabungsstätten des alten Olympia". Von oben betrachtet schaut das Gelände aus, wie eine Steinwüste mit einer Flugzeuglandebahn.
Von unten betrachtet stellen wir fest, dass es auch nicht viel anders aussieht. Vom grossen Erdbeben im 6. Jh. n. Chr. blieb kaum mehr ein Stein auf dem andern, so dass die wenigen hier sichtbaren Bauten und Säulen im Nachhinein für die Nachwelt wieder aufgeschichtet wurden und nun bestaunt werden können.
Auf eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Ausgrabungsstücke möchten wir verzichten ;-) Schaut Euch doch einfach ein paar ausgewählte Fotos an. Ihr könnt dann selbst entscheiden, ob sich für Euch ein Besuch lohnt.
Wir jedenfalls haben von den vielen Steinen und Säulen für längere Zeit genug gesehen.
Die sichtbaren Reste des Zeus-Tempels können nur schwer die Vorstellung des ehemalig prachtvollen Bauwerks erwecken.
Lediglich die olympische Arena mit dem 192 m langen Stadionlauf ist noch in voller Grösse vorhanden und anschaulich genug, um den Ablauf der Spiele in der Phantasie nachvollziehen zu können.
Obwohl es heute angenehm warm ist (ca. 27 Grad) und dazu ein leichtes Lüftchen weht, sind wir auf dem Rundgang etwas müde geworden. Wir haben es immerhin beinahe zwei Stunden ausgehalten ;-)
Am Abend bummeln wir noch etwas durch die Strassen von "Olympia". Das Dorf profitiert von den antiken Ausgrabungsstätten, so dass sich hier Taverne an Taverne reiht. Nach einigem Vergleichen der Lokale fällt unsere Wahl auf die Taverne "Zeus". Unser Gefühl hat uns einmal mehr nicht getäuscht. Die Taverne ist sauber und gepflegt. Das Ambiente ist mit der gut abgestimmten Farbgebung der Einrichtung, der dezenten Beleuchtung und den Tischkerzen angenehm und geradezu romantisch. Die Bedienung ist freundlich und professionell. Das Essen und der Hauswein schmecken ausgezeichnet und die Preise stimmen ebenfalls.
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Freitag, Oktober 10, 2008
Camping in Pilos (2)
Ausflug nach Finikunda (Freitag, 10.10.2008)
Wetter: sehr
schön / Tmax.: 26 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 3 Bf. West
Ein wunderschöner, wolkenloser Tag erwacht. In der Morgendämmerung machen wir am Strand unsere "Tai-Qi-Übungen".
Die Sonne erhebt sich hier über dem Land und schickt ihre ersten Strahlen über den nahen Bergkamm in die Bucht.
Die vorgelagerten Inseln erwachen im morgendlichen Sonnenschein.
Heute fahren wir mit unserem Roller via "Pilos", "Methoni" und "Finikunda" bis nach "Koroni" runter. Unter anderem wollen wir in "Finikunda" den Campingplatz "Anemomilos" begutachten, um vielleicht ein anderes Mal in "Finikunda" Surfurlaub zu machen.
Kartendaten © 2014 Google
Gleich hinter "Pilos" beginnt eine kleine Passstrasse, die sich über die nächste Bergkuppe schlängelt. Auf der hintern Seite fahren wir bis "Methoni" durch ausgedehnte Olivenhaine. Das Besondere dabei ist, dass die Böden zwischen den Olivenbäumen dicht mit Gras überwachsen sind.
Wir fahren durch "Methoni" hindurch und parkieren direkt vor der Festung. Die Venezianer hatten die Festung zu einem ihrer wichtigsten Stützpunkte entlang der Handelswege ausgebaut. Sie ist wegen ihrer Grösse und Lage am Meer besonders eindrucksvoll.
Der einzige Zugang zur Festung führt über eine Brücke des früheren Burggrabens. Von der Festungsmauer aus haben wir einen wunderbaren Ausblick auf das neue "Methoni". Bis im 19. Jahrhundert lag das Dorf innerhalb der Mauern.
Vom ehemaligen Dorf ist praktisch nichts mehr übrig geblieben. Auch die Festungsmauern sind am zerfallen und zum Betreten für Besucher oftmals gesperrt.
Sehenswert sind vor allem der Festungseingang mit dem Burggraben sowie das hintere Tor mit dem Wachtturm und dem Verbindungsdamm.
Der Wachtturm ist relativ gut erhalten und bietet eine gute Rundumsicht.
Anschliessend fahren wir weiter der Küste entlang. Wunderschöne Buchten mit endlosen Sandstränden wechseln ab mit Felsdurchbrüchen für die neu erstellte Strasse, welche übrigens erstaunlich gut ausgebaut ist.
Solche Naturschönheiten ziehen selbstverständlich auch freistehende Reisemobile an.
"Finikunda" ist ein kleines Fischerdorf, welches heute aber vom Tourismus dominiert wird.
Hier gönnen wir uns eine kurze Rast. In einem gemütlichen Café am Hafen geniessen wir unser Café-Frappé.
Noch ein letzter Blick zurück auf die liebliche Bucht von "Finikunda", dann geht's weiter nach "Koroni", wo wir zu Mittagessen wollen.
Die Strasse führt wiederum über einen kleinen Pass auf ca. 500 m.ü.M. Die ohnehin schon gut ausgebaute Strasse (siehe Foto) wird im unteren Teil immer breiter. Wir fühlen uns wie auf einer sechsspurigen Autobahn.
Die Griechen haben hier, vermutlich mit EU-Subventionen, eine riesige Teerpiste durch die Landschaft gebaut. An der Küste angekommen, erkennen wir in der Ferne bereits das Dorf "Koroni", das von der alten Burg überragt wird.
Als erstes besteigen wir, wie immer, die Burg. Davon ist allerdings nicht mehr allzu viel vorhanden. Immerhin gewähren uns die Ruinen einen bezaubernden Ausblick auf das Dorf mit dem Hafen.
Das Dorf selbst zieht mit seinen hübschen Gässchen viele Touristen an. Von der Fischerei alleine können die Einwohner längst nicht mehr leben.
Die Kirche von "Koroni" überragt, wie man sieht, sogar die alte Burg (zumindest aus dieser Perspektive).
In einer der vielen Tavernen am Hafen nehmen wir etwas Essbares zu uns.
Wir schlendern noch etwas durchs Dorf und fahren dann weiter der östlichen Küste entlang in Richtung "Kalamata". Die Strasse führt durch viele kleine Dörfer und ist ebenfalls gut ausgebaut, so dass auch Reisemobile ohne Probleme passieren können. Davon gibt es auf dieser Strecke doch einige.
Bald einmal zweigen wir in die Hauptstrasse von "Kalamata" nach "Pilos" ein. Diese Strecke sind wir bei unserer Anfahrt ja schon einmal gefahren. Kurz vor "Pilos" kreuzt ein ausgetrocknetes Flussbett die Strasse, welches zwischen den Felsen in einem Bergtal entschwindet.
Auf der Strecke nach "Pilos" haben wir etwas Gegenwind. Wir vermuten, dass unsere Surfkollegen beim Surfen sind. Und tatsächlich, Volker und Ruedi sind mit dem grossen Material auf dem Wasser. Allerdings sind die schwachen 3 Beaufort zu wenig für den schwereren Ruedi. Volker hingegen ist mit seinem grossen Segel voll im Gleiten,...
...währenddessen Ruedi am Strand mühsam Höhe läuft.
Wir haben für unseren Ausflug wieder einmal den richtigen Tag erwischt! Anita bereitet uns eine feine Apfel-Brot-Röschti zu. Mmmh, wie das schmeckt!
Ausflug nach Kiparissia (Samstag, 11.10.2008)
Wetter: sehr
schön / Tmax.: 24 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 3 bis 5 Bf. West
Unser Ausflugsziel für heute ist die ca. 55 km nördlich von uns gelegene Stadt "Kiparissia". Wir fahren mit unserem Roller zuerst die Strasse durch Landesinnere via "Hora", "Gargaliani" und "Filiatra".
Kartendaten © 2014 Google
Nach "Gargaliani" fällt die Strasse steil ab und wir haben eine wunderschöne Aussicht auf das Dorf "Marathopoli" mit der vorgelagerten Insel "Proti". Dieses kleine Dorf werden wir bei der Rückfahrt anschauen.
Unser Weg führt uns durch das Dorf "Filiatra" mit dem Minieiffelturm.
Weiter geht's nach "Kiparissia" einer Kleinstadt mit abgesetztem Hafen. Die Stadt selbst liegt etwas von der Küste entfernt auf einem Hügelausläufer. Auf dem grossen Dorfplatz in einer der vielen Cafeterias lassen wir uns das leckere Café-Frappé schmecken.
Wir haben wieder einmal die richtige Nase gehabt und ein Spitzen-Frappé erhalten.
Nach einem kleinen Bummel durch die Strassen fahren wir wieder zurück, diesmal auf der Uferstrasse. Im kleinen Dorf "Agrili" entdecken wir ein Märchenschloss à la Walt Disney.
In "Marathopoli" machen wir einen kurzen Halt und schauen uns das kleine Dorf an. Wir schlendern etwas der Hafenpromenade entlang, welche von einladenden Tavernen gesäumt wird.
Landschaftlich attraktiv ist auch die vorgelagerte Insel "Proti".
Anschliessend fahren wir wieder zurück auf den Campingplatz, wo unsere Kollegen bereits am Surfen sind. Der Wind bläst mit 3 Bf. aus Westen wieder etwa gleich stark wie gestern.
Wir dachten immer, unser "Carthago Reisemobil" sei doch etwas hoch geraten. Unserem Nachbarn, der ebenfalls einen "Carthago" fährt, wurde es beinahe schwarz vor Augen, als ein riesiger "Bimobil-Offroader" neben ihm einparkte. Der "Carthago" schaut neben diesem geradezu niedlich aus :-)
Heute bleiben wir zum Abendessen im Dorf "Gialova", wo auch unser Campingplatz liegt. In einer Taverne, direkt am Strand, lassen wir uns ein Souvlaki mit Salat und Wein schmecken. Auch ein griechisches "Joghurt mit Honig" als Dessert darf nicht fehlen.
Donnerstag, Oktober 09, 2008
Camping in Pilos (1)
Ausflug nach Pilos (Donnerstag, 9.10.2008)
Wetter: schön /
Tmax.: 24 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 1 Bf. West
Das Windsurfen tritt von nun an in den Hintergrund. Im Westen des Peloponnes möchten wir vor allem die Küste entdecken und uns ein paar schöne Fischerdörfer ansehen. Heute nehmen wir uns "Pilos" vor, welches nur ca. 6 km vom Campingplatz entfernt liegt.
Die kleine Hafenstadt "Pilos" liegt am südlichen Ende der berühmten "Navarino"-Bucht am ionischen Meer. Berühmt deshalb, weil hier am 20.10.1827 die entscheidende Seeschlacht von "Navarino" zwischen einem englisch-französisch-russischem Geschwader einerseits und der ägyptisch-türkischen Flotte andererseits stattfand. Letztere wurde völlig vernichtet. Die Schlacht brachte die Entscheidung im Freiheitskampf zugunsten der Griechen. Die riesige Bucht, wo sich die ägyptisch-türkischen Flotte in Sicherheit wähnte, wurde ihnen zum Verhängnis.
Der einzige Ausgang für die Flotte wurde durch die Gegner blockiert (siehe Foto unten). So waren die Osmanen in ihrer eigenen Festung gefangen. In vier Stunden heftigsten Kampfes versenkte die alliierte Flotte 55 von 82 türkischen Schiffen!
Zu Ehren der alliierten Admiräle "Codrington", "de Rigny" und "Graf Heydden" wurde im Zentrum von "Pilos" ein Denkmal errichtet, zu ihren Füssen zwei besiegte, reich verzierte Kanonen aus Bronze der türkischen Armee.
Über der Stadt thront die von den Türken 1573 errichtete Festung "Neo Kastro". Allerdings können wir sie von unten kaum mehr sehen, da sie inzwischen hinter der üppigen Bewaldung des Hügels verschwunden ist.
Wir spazieren durch die Gassen von "Pilos", welche durch die hier üblichen elektrischen Versorgungsleitungen "verziert" sind.
Da "Pilos" mehrheitlich in Hanglage erbaut ist, verfügt es über viele Treppenaufgänge, die praktisch alle auf dem grossen zentralen Dorfplatz enden.
Eine der vielen steilen Strassen führt hinauf zur Kirche, welche hoch über der Stadt thront.
Die moderne Kirche verfügt über fünf Kuppeln und scheint noch nicht allzu alt zu sein.
Der Glockenturm steht separat und ist mit einer langen Säulenhalle mit der Kirche verbunden.
Der zentrale Dorfplatz ist gesäumt von einer attraktiven Arkade mit zahlreichen Läden. Wir decken uns mit etwas Gemüse und Früchten ein.
Anschliessend genehmigen wir uns in einem der vielen Cafés am Hafen, wie sollte es anders sein, ein köstliches Café-Frappé ;-)
Noch ein letzter Blick auf die spezielle Hafeneinfahrt, im Vordergrund der Quai mit verschiedenen Reisemobilen, und dann fahren wir zurück auf den Campingplatz.
Am Nachmittag nehmen wir uns den nördlichen Teil der Bucht vor. Wir fahren mit unserem Roller entlang der Küste bis wir zu einem Damm kommen, der die Halbinsel mit der grossen Festung "Paläokastro" verbindet. Die grosse vorgelagerte Insel "Sfaktiria" ist durch den Kanal "Sykia" abgetrennt, welcher für Kriegsschiffe aber zu flach war. Auf dem Damm treffen wir zufälligerweise unsere Campingnachbarn Ruedi und Gisela, welche zu Fuss am Strand unterwegs sind.
Am Ende des Dammes parkieren wir unseren Roller und steigen in einem 20-minütigen Fussmarsch auf den Festungshügel hoch.
Bald einmal erblicken wir die türkische Festung, welche scheinbar nicht mehr unterhalten wird und allmählich zerfällt. Der Aufstieg in der heissen Mittagssonne hat uns ziemlich ins Schwitzen gebracht, aber es hat sich gelohnt.
Die Aussicht ist absolut phantastisch. Auf der Ostseite sehen wir auf den Damm hinunter, welcher die "Navarino-Bucht" von einer weiteren Lagune trennt.
In Richtung Norden liegt die traumhaft schöne "Voidokilla" = "Ochsenbauch-Bucht", auch "Omega-Bucht" genannt, weil sie die Form des griechischen Buchstabens "Omega" hat. Ihr Rand ist von feinstem weissem Sand bedeckt.
Südlich, am anderen Ende der "Navarino-Bucht", erblicken wir in der Ferne die Hafenstadt "Pilos".
Noch ein letzter Blick auf die Burgruinen, und dann steigen wir wieder hinunter zum Ausgangspunkt.
Für das Nachtessen fahren wir mit dem Roller nach "Pilos" rein. Die Abendsonne zeigt das Städtchen von seiner schönsten Seite.
Uns zieht es nochmals zur Kirche hoch, welche jetzt optimal von der Sonne angestrahlt wird.
Auch die Aussicht vom Kirchenvorplatz auf die Bucht ist wunderschön.
Am Hafen schauen wir der untergehenden Sonne zu, zusammen mit den vorgelagerten Inseln ein bezaubernder Anblick.
Allmählich bekommen wir Hunger. Wir haben uns bereits am Morgen das Restaurant "Gregorios" ausgesucht, welches abseits vom Hauptplatz in einer Seitenstrasse liegt. Unser Gefühl hat uns nicht getäuscht. Das Lokal verfügt über einen geschmackvoll eingerichteten Hinterhofgarten. Das Essen und der Wein schmecken uns ausgezeichnet und die Preis/Leistung stimmt.
Montag, Oktober 06, 2008
Camping in Githeo (10)
Campingleben und Windsurfen (Montag, 6.10.2008)
Wetter:
sehr schön / Tmax.: 25 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 6 bis 7 Bf. West
Heute ist wieder einmal ein kristallklarer Morgen, wie man ihn im Herbst öfters zu sehen bekommt. Die verschachtelten Gebirgszüge der Mani-Halbinsel sind ungewöhnlich gut zu sehen.
Unser morgendliches Jogging entlang des Strandes geniessen wir heute besonders. Die Morgenluft ist noch rein und voller Energie, ein Genuss sie einzuatmen.
Unser Weg führt uns auch am attraktiven Strandrestaurant westlich des Campingplatzes "Meltemi" vorbei.
Wir sind beinahe die Einzigen von unserem Campingplatz, die schon auf den Beinen sind. Die meisten scheinen hier Langschläfer zu sein. Wir finden die frühen Morgenstunden und speziell die Sonnenaufgänge besonders reizvoll.
Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Roller nach "Githeo" zum Einkauf und Internetcafé. Da wir uns entschlossen haben, am Mittwoch an die Westküste zu weiter zu reisen, gilt es noch das Notwendigste für unterwegs einzukaufen und unser Reisetagebuch à-jour zu bringen.
Heute wird unser letzter Windsurftag sein und den wollen wir möglichst auskosten. Leider kämpfen wieder einmal Ost- und Westwind um die Vorherrschaft. Um drei Uhr endlich geht der Westwind als eindeutiger Sieger hervor. Bei 6 bis 7 Bf. können wir noch einmal für etwa drei Stunden unsere kleinen Segel und Bretter geniessen: Ein toller Abschluss und eine schöne Erinnerung an diesen Surfspot.
Markus hat heute seinen bisherigen Speedrekord um nur 0,4 km/h verfehlt. Dabei hat er sich so angestrengt (siehe herunterhängende Zunge).
Campingleben und Packen (Dienstag, 7.10.2008)
Wetter: sehr
schön / Tmax.: 26 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 3 bis 4 Bf. Süd
Unser letzter Tag hier in der Bucht von "Githeo" bricht an.
Wir möchten noch einmal den prachtvollen Sonnenaufgang erleben und spazieren gemütlich der Küste entlang. Die Mani-Berge leuchten sanft im Morgenrot.
Es ist ein kühler Morgen. Wir messen nur gerade 11,5 Grad. Doch sobald die Sonne aufgeht, steigen die Temperaturen schnell an. Wir erreichen heute immerhin noch 26 Grad.
Ich habe heute bestimmt über 50 Fotos geschossen. Dies ist nur eine kleine Auswahl der traumhaft schönen Morgenstimmung.
Auf uns wartet heute viel Arbeit. Das gesamte Surfmaterial ist mit Süsswasser abzuspülen, zu verpacken und schliesslich aufzuladen. Dann folgen die Campingausrüstung, die Fahrräder und der Roller. Wir sind beinahe den ganzen Tag bis 16.00 Uhr beschäftigt. Zur Belohnung fahren wir am Abend nach "Githeo" und lassen uns in einer der vielen Tavernen verwöhnen.
Heute ist "Klotürwind". Markus ist als einziger mit seinem ultrabreiten Brett und dem 10,5 m2 Segel auf dem Wasser.
Ein neuer Speed-Rekordversuch wird dies bestimmt nicht.
Von Githeo nach Pilos (Mittwoch, 8.10.2008)
Wetter: sehr
schön / Tmax.: 25 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 1 Bf. West
Volle 5 Wochen waren wir hier auf dem Campingplatz "Gythion Bay". Es war eine abwechslungsreiche und interessante Zeit. Nun gilt es Abschied nehmen von den vielen lieben Surfkollegen. Uns wird in solchen Fällen immer etwas wehmütig ums Herz, umsomehr, wenn wir uns so wohl gefühlt haben, wie hier in der wunderschönen und interessanten Gegend um "Githeo". Um halb Zehn Uhr haben wir es dann geschafft und fahren los.
Kartendaten © 2014 Google
Wir haben uns für die Strecke via "Sparti" durch die Schluchten und über den Pass des "Taigetos-Gebirges" nach "Kalamata" entschieden. Schon kurz nach "Sparti" geht's aufwärts. Die kurvige Strasse führt steil bergauf durch bizarre Schluchten und Täler.
Kritischer Höhepunkt und zugleich Bewährungsprobe für unseren "Elchi" bilden die Felsenüberhänge und Tunnels etwa in der Mitte bis zur Passhöhe.
Die minimale Durchfahrtshöhe beträgt, wie auf den Schildern zu lesen ist, gerade mal 3.80 m. Unser Reisemobil ist mit den Surfbrettern auf dem Dach 3.85 m hoch. Wir lassen aus unserer Luftfederung etwas Luft ab und halten uns zudem ganz auf der linken Strassenseite, um ja kein Risiko einzugehen. Noch mal Glück gehabt :-)
Allmählich wird das Tal wieder offener und die Strasse auch wieder breiter. Wir haben das Gröbste geschafft.
Was uns auffällt, sind die vielen, zum Teil kahlen, Berghänge. Hier müssen in den letzten Jahren katastrophale Waldbrände getobt haben.
Vor allem auf der anderen Passseite vor "Kalamata" schaut es verheerend aus. Ganze Bergflanken sind hier kahlgebrannt. Nur die Dörfer liegen wie kleine grüne Inseln in der Steinwüste und sind dank aufwendigen Löscheinsätzen unversehrt geblieben.
Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis diese Flurschäden sich wieder regeneriert haben. Wie ein Mahnmal sticht dieser verkohlte Baum aus den inzwischen abgeholzten Hängen heraus.
Die gefällten Baumstämme liegen haufenweise herum.
Unterwegs kaufen wir bei einem Bauern am Strassenrand (davon gibt es viele hier) einen Bienenhonig vom "Taigetos-Gebirge".
Noch einmal schlängelt sich die Passstrasse wieder aufwärts über einen Bergausläufer.
Dann endlich taucht in der Ferne "Kalamata", die Hauptstadt "Messeniens" auf.
Die Stadt mit ca. 50'000 Einwohnern am Ende der Bucht von "Messiniakos" liegt eingebettet zwischen den vorgelagerten Hügeln des "Taigetos-Gebirges".
Wir durchfahren "Kalamata" und halten auf die Nachbarstadt "Messini" zu, wo sich auch der Flughafen von "Kalamata" befindet. Weiter geht's über hügliges Gelände unserem Ziel "Pilos" entgegen. Dann endlich erblicken wir die wunderschöne, dunkelblau schimmernde Bucht von "Pilos".
Der angepeilte Campingplatz "Erodios" liegt beim Dorf "Gialova" auf der nördlichen Seite der Bucht und wurde vor ca. 7 Jahren ganz neu erstellt. Er verfügt über eine moderne Infrastruktur inkl. WLAN-Internetanbindung, Restaurant und Kleinmarkt. Die sanitären Anlagen sind sehr grosszügig und sauber. Der campingplatzeigene Sandstrand ist mit Liegestühlen und Sonnenschirmen ausgestattet, welche von den Gästen gratis benutzt werden können.
Zudem ist das Personal ausserordentlich freundlich und spricht deutsch oder englisch. Wir sind vom Campingplatz auf Anhieb begeistert.
Etwas Kritik bleibt doch noch:
Erstens ist der Internetzugriff mit 4
Euro pro Stunde hier eindeutig zu teuer. Im Internetcafé in "Githeo"
bezahlt man nur die Hälfte.
Zweitens gibt es für etwas höhere Reisemobile, wie wir eines haben, leider nur wenige Standplätze. Die Sonnendächer haben eine lichte Höhe von "nur" 3.50 m, so dass wir einen der wenigen ohne Sonnenschutz zugewiesen erhalten. Warum werden die Gestänge nicht wenigstens 4 m hoch gemacht? Die meisten Reisemobile haben nämlich Probleme um ihre Satellitenschüssel auszufahren.
Hinzu kommt, dass die Parzellen mit 50 bis 60 m2 weit unter dem europäischen Schnitt liegen und für die heute übliche Grösse von Reisemobilen und Wohnwagen eher zu knapp sind. Für Camper mit Windsurf-Ausrüstung sind die Parzellen definitiv zu klein.
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