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Donnerstag, April 17, 2008

10) Metaponto, Gallipoli

Reise nach Metaponto (17.4.2008)

Unter bedecktem Himmel machen wir uns am Morgen auf den Weg nach dem "Golfo di Taranto". Der einzige zurzeit geöffnete Campingplatz ist laut unserem Campingführer das "Camping-Village Internazionale" in "Metaponto Lido", direkt am Meer gelegen. Dank "Navi" finden wir problemlos auf die A3. Wir haben uns aus bekannten Gründen für die Autobahn entschlossen, die ab "Salerno" ohnehin gratis zu befahren ist. Fast unglaublich, aber der Belag ist auf der gesamten Strecke in tadellosem Zustand. Das hätten wir nach den lausigen Strassen in der Region um "Neapel" nun wirklich nicht erwartet.

Als wir auf den Campingplatz einfahren, sind wir die einzigen Gäste. Der Platzwart erklärt uns, dass die Meisten nur zum Übernachten hierher kommen, weil es einer der wenigen offenen Campingplätze in der Region sei. Der Platz ist klein aber hübsch und mit viel Liebe zum Detail angelegt. Wegen der kleinen Parzellen bleibt uns keine andere Wahl, als unseren "Elchi" quer über zwei Plätze hinzustellen.

Camping Metaponto

Camping Metaponto Camping Metaponto

Im Campingplatz angegliederten Restaurant essen wir noch etwas Kleines zu Mittag. Anschliessend machen wir einen kleinen Rundgang um den Campingplatz und die nähere Umgebung. Die blühenden Akazien ziehen uns mit ihrem Duft und dem leuchtenden Gelb ihrer Blüten magisch an.

Camping Metaponto

Der unendlich weite Sandstrand ist zwar zurzeit nicht gerade einladend, da heute ein kräftiger Wind aus Süden weht. Wenigsten sind die Temperaturen dank Sonne mit 17 Grad noch erträglich. Wir entschliessen uns den Rest des Tages auf dem Campingplatz zu verbringen. Da wir letzte Nacht wegen der lärmigen Umgebung beide nicht sehr gut geschlafen haben, machen wir ausnahmsweise ein kleines Nachmittagsschläfchen. Ausser dem gleichmässigen Hintergrundrauschen des Meeres ist hier gar nichts zu hören.

Metaponto (18.4.2008)

Im ziemlich unruhigen "Pompei" hat sich bei uns ein richtiges Schlafmanko angesammelt. Hier in ruhigen "Metaponto" konnten wir nun mal richtig auschlafen. Zehn Stunden an einem Stück werden es wohl gewesen sein. Wir fühlen uns jedenfalls wieder prächtig und das Wetter macht auch gute Laune. Bereits am frühen Morgen ist es 15 Grad warm und der Himmel fast wolkenlos.

Wir machen unsere erste Entdeckungsfahrt mit unseren Fahrrädern. Zwischen "Metaponto Lido" und "Metaponto" gibt es sogar einen Fahrradweg, was eher selten ist in Italien. Entang der Strasse blühen die Akazienbäume. Die Wiesen zeigen sich in saftigem grün und voller Blumen.

Metaponto

Metaponto Metaponto

Zunächst werfen wir noch einen Blick auf den nahen Strand und die Uferpromenade. Auch hier sind wir offensichtlich ganz alleine. Wir stellen uns die Sommermonate mit dem grossen Touristenrummel vor und sind für den Moment wieder zufrieden. Allerdings gibt es da nicht viel zu entdecken. Bald einmal wird es uns da langweilig werden. Kein Shop, keine Gellateria, kein Café, rein gar nichts hat hier geöffnet. "Tote Hose", wie der Volksmund sagt.

Metaponto Strand

Metaponto Strand

Nach einem kurzen Einkauf in "Metaponto" gönnen wir uns einen Ruhetag auf dem Campingpatz. "Elchi" mussten wir noch etwas verschieben, um heute Abend für den Wetterbericht einen einwandfreien SAT-Empfang zu haben.

Metaponto Camping

Noch haben wir den Campingplatz fast für uns alleine. Nur noch ein Engländer mit einem Minicamper steht ganz hinten in der Ecke.

Metaponto Camping

Wir geniessen die wohlige Wärme von 23 Grad und nehmen uns Zeit, wieder mal ein Buch zu lesen. Anita liest einen englischen Agentenkrimi und ich lese das von Joachim Fernau verfasste Buch "Rosen für Apoll", eine amüsante Zusammenfassung der griechischen Geschichte, zugleich eine faszinierende Reise in die Vergangenheit zu den Ursprüngen der westlichen Zivilisation. Wir wollen im Herbst nach Griechenland fahren. Eine Auffrischung über die alten Griechen ist also angebracht.

Inzwischen sind wir nicht mehr so alleine. Vier deutsche Camper und ein Franzose sich noch dazugekommen. Das grosse Hymermobil des Franzosen haben wir schon in "Pompeji" bestaunt. Auch er muss sich wegen der kleinen Parzellen quer hinstellen. Morgen geht's weiter nach "Alberobello".

Kleine Anmerkung: Das Wetter hat sich definitiv in Richtung Sommer entwickelt. Selbst um 21.00 Uhr messen wir heute noch laue 20 Grad.

Reise nach Gallipoli (19.4.2008)

Heute Morgen hat es zwar immer noch 16.5 Grad, aber das Wetter ist diesig, und die Sonne mag noch nicht aufstehen. Es ist ja schliesslich Samstag. Wir haben gestern Abend im Restaurant wieder einmal etwas zuviel gegessen und zu wenig für unsere Fitness getan. Nachdem wir unsere Morgengymnastik (5 Tibeter) absolviert haben, gehen wir deswegen, nach langer schöpferischer Pause, ein halbes Stündchen joggen. Der weite Sandstrand gehört uns ganz alleine.

Nach dem ausgiebigen Frühstück (das aufgebackene Brot schmeckt doch um einiges besser), machen wir uns auf den Weg nach "Gallipoli" zuunterst am "Golfo di Taranto", sozusagen am Absatz des Italienstiefels. Die grosse, stinkende Industriestadt "Taranto" umfahren wir gerne. Leider werden nach "Taranto" die Strassen immer schlechter. Unser "Elchi" wird gehörig durchgerüttelt. Obendrein wird unsere Fahrt ein wenig von dem starken Seiten- bzw. Gegenwind gehemmt. Unser hohes Aklovenmobil reagiert darauf besonders sensibel.

Wir haben uns den untersten Süden Italiens immer in gelbbraunen Tönen vorgestellt. Zurzeit zeigt sich die Natur in saftigem Grün. Blumige Wiesen, wechseln mit Oliven- Orangen-, Zitronen- und Rebplantagen ab. Der Boden scheint hier sehr fruchtbar zu sein. Zudem ist hier alles eben. Weit und breit sind keine Hügel oder gar Berge zu sehen.

Gallipoli Anreise

Nach 3-stündiger Fahrt haben wir unser Ziel, den Campingplatz "Centro Vacanze la Masseria" um 13.30 Uhr erreicht. Die Receptionistin lässt uns trotz angebrochener Mittagsruhe (13.00 bis 16.00 Uhr) herein und führt uns in alle Einrichtungen des riesigen Platzes ein. Der Campingplatz ist noch um einiges grösser als der "Tiber" bei Rom. Wir erhalten zum gleichen ADAC-Spezialpreis sogar eine privates Bad (WC, Bidet, Dusche und Waschbecken). Wirklich toll hier!

Der eben fertig gestellte, vielgliedrige, geschwungene Swimmingpool beeindruckt uns sehr. Er ist, wie die meisten Schwimmbecken in Italien, mit viel Liebe zum Detail in die Gartenlandschaft eingebettet. Warum werden bloss bei uns zuhause nur immer rechteckige Schwimmbecken gebaut?

Camping Swimmingpool

Wir sind hier zwar nicht alleine. Da der Platz aber weitläufig ist, stehen wir dennoch ganz für uns. Der nächste Camper, ein Deutscher mit zwei Motorrädern, steht ca. 50 m von uns entfernt.

Camping Gallipoli

Wir beschliessen wegen des heutigen Windes das Campingleben zu geniessen und verschieben den Ausflug in die Altstadt von "Gallipoli" auf morgen. Der Wind verfolgt uns seit wir in Italien sind. Hoffentlich bleibt er uns auch im Gargano erhalten, wenn wir ihn zum Windsurfen sehnlichst wünschen.

Spaziergang nach Gallipoli (20.4.2008)

Die Nacht war doch ein bisschen unruhiger als wir gehofft hatten. Schuld daran war nicht das "Rollende Hotel" mit den ca. 40 Gästen aus Deutschland, welche noch am Abend angekommen waren und sich in unmittelbarer Nähe von uns aufgestellt hatten. Wir hatten das "Rollende Hotel" früher oft auf Sardinien erlebt und wussten, dass die Leute meistens älter und disziplinierter waren als es Jugendliche gewöhnlich sind. Das zeigt sich auch hier wieder. Im übrigen sind sie fleissig wie die Bienchen und räumen die gesamte Auslage mit gemeinsamer Kraft speditiv und sauber auf. Super organisiert, das Ganze!

Camping

Um ca. 24.00 Uhr werden wir unsanft durch laute Discomusik mit Ultrabässen aus dem Schlaf gerissen. Da hilft kein Jammern. Wir müssen Ohrenpropfen einsetzen um wieder einzuschlafen. Am anderen Morgen haben wir die Disco ein paar hundert Meter vom Campingplatz entfernt entdeckt. Noch hoffen wir, dass die Disco nur am Samstagabend göffnet hat. Wir werden sehen bzw. hören...

Der heutige Sonntag beginnt bereits am frühen Morgen mit 15 Grad. Nach dem Frühstück beschliessen wir, zunächst "Gallipoli" zu erkunden. Wir laufen die ca. 4 km zu Fuss. Es ist fast windstill und die Sonne heizt schon gewaltig auf, so dass wir schon das erste Mal ins Schwitzen geraten. Wir sind bestimmt die einzigen, die zu Fuss unterwegs sind. Italiener sind keine grossen Fussgänger. Das sieht man auch am dichten Verkehr, der bald einmal die Hauptzufahrtsstrasse zum alten "Gallipoli" verstopft.

Gallipoli

"Gallipoli" hat eine attraktive Haupteinkaufstrasse mit vielen Läden, Restaurants, Gelaterias und schönen Plätzen zum flanieren.

Gallipoli

Am Sonntag sind besonders viele Einheimische auf den Strassen und Plätzen unterwegs. Auch die Kleinen sind mit von der Partie. Hier findet das Familienleben noch statt.

Gallipoli Kinder Gallipoli Kinder

An einem zentralen Platz mit lieblichem Brunnen machen wir Halt um unsere Gelati in Ruhe zu geniessen.

Gallipoli Platz

Am Eingang zum alten "Gallipoli" befindet sich der Fischmarkt. Auch heute Sonntag ist da reger Betrieb. Der Fisch und die Meeresfrüchte werden hier direkt frisch aus dem Meer angeboten und finden reissenden Absatz.

Gallipoli Fischmarkt

Über die Brücke, an der mittelalterlichen Festung vorbei, geht's in die Altstadt. Seeigel scheinen hier geschätzt zu werden. Ansonsten hätten die Gallipolaner nicht eine übergrosse Skulptur ins Hafenbecken gesetzt.

Gallipoli Seeigel

Gallipoli Hafen

Alleine in der Altstadt sollen sich 14 Kirchen befinden und tatsächlich, fast in jeder Gasse treffen wir auf mehr oder weniger grosse Gotteshäuser, manchmal gleich zwei nebeneinander. Wir schlendern vergnügt durch die schmucken Gassen und geniessen das bezaubernde italienische Ambiente.

Gallipoli Gassen

Gallipoli Gassen Gallipoli Gassen

Selbst kleinste Piazzi geben einer Stadt ein lebendiges Gesicht. Darauf verstehen sich die italienischen Stadtplaner besonders.

Gallipoli Piazza Gallipoli Piazza

Um in den gemütlichen Restaurants etwas zu essen, ist es für uns noch etwas zu früh. Wir haben schliesslich ein ausgiebiges Frühstück hinter uns.

Gallipoli Piazza

Gallipoli Piazza

Wie bereits erwähnt, ist hier schon alles am Blühen. Was bei uns zum Teil mühsam in Blumenbeeten gesäht und gepflegt wird, wächst hier praktisch am Strassenrand.

Gallipoli Blumen Gallipoli Blumen

Nach vier Stunden Bummeln haben wir genug und spazieren gemächlich zum Campingplatz zurück. Anita macht uns einen feinen Tomaten-Gemüsesalat. Der Nachmittag gehört dem "Dolce far niente". Wir sind ja nicht zum Stressen hier.

Campingplatzleben (21.4.2008)

Entgegen der Wetterpognosen beginnt der heute Tag diesig mit bedecktem Himmel. Erst heute morgen sehen wir im Internet das dafür verantwortliche Wolkenband, welches ganz im Süden entlang des "Golfo di Taronto" verläuft. Schade, aber wir müssen unser Vorhaben, an die südöstlichste Spitze Italiens zu fahren, verschieben. Morgen soll es wieder schön und warm werden.

Nach einem kurzen Trip mit dem Roller entlang der Küste südlich von "Gallopoli", fahren wir noch zum nahen Supermarkt um unsere Vorräte aufzustocken. Ansonsten verbringen wir den Tag mit lesen, Tagebuch schreiben und putzen.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 17, 2008 - 11:56
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 12:03
Kategorie(n): * Reisen, Italien |