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Montag, Oktober 27, 2008

Wanderwoche auf La Gomera

Ferien auf "La Gomera" (27.10 bis 3.11.2008)

Nach den vielen, teilweise auch anstrengenden, Reisen mit unserem Reisemobil "Elchi" gönnen wir uns eine ruhige, naturverbundene Wanderwoche. Zusammen mit meinem Bruder und seiner Frau geniessen wir die ruhige und urtümliche Vulkaninsel "La Gomera".

"La Gomera" ist nach "El Hierro" die zweitkleinste der sieben "Kanarischen Inseln" im Atlantischen Ozean. Die Insel liegt rund eintausend Kilometer vom spanischen Festland entfernt und hat bei einer Fläche von 369,76 Quadratkilometern einen Flächenanteil an der Gesamtfläche aller Kanaren von 4,94 Prozent. "La Gomera" hat lediglich 22.259 Einwohner (1. Januar 2007). Die Hauptstadt der Insel ist "San Sebastián de la Gomera", die Landessprache ist Spanisch.

La Gomera

"La Gomera" gehört mit etwa 12 Millionen Jahren zu den älteren der Kanarischen Inseln. Der vulkanische Ursprung ist noch sehr gut sichtbar. Inmitten der Insel gedeiht der größte noch zusammenhängende Lorbeerwald der Erde. Mit den eng zusammenstehenden Vulkanschloten gehört er zum Nationalpark "Garajonay", der UNESCO-Weltnaturerbe ist. Höchste Erhebung der Insel ist der gleichnamige "Garajonay" mit 1.487 Metern Höhe.

Urwald

Zu den Besonderheiten "La Gomeras" gehört die weltweit nur hier existierende Pfeifsprache der Gomeros, "El Silbo". Sie hat den Vorteil, über grosse Distanz verstanden zu werden, was den Gomeros zu einer einfachen Verständigung über ihre weiten Täler verhilft. Die einzigen "El Silbo"-Töne, die wir in den sieben Tagen zu hören bekamen, waren die Klingeltöne aus dem Handy unseres Bus-Chauffeurs ;-) (Klingelton hier zum Downloaden)

Busfahrt

Im bekanntesten Tal der Insel, dem "Valle Gran Rey" (Tal des grossen Königs), gab es über viele Jahre Hippie-Kommunen, die zum Teil in Höhlen an einem Strand wohnten, der so genannten Schweinebucht. Heute wird die Schweinebucht noch zeitweise von einigen Aussteigern für einen günstigen Urlaub genutzt. Die "Hippies" der vergangenen Jahre haben sich wieder sozialisiert und sind heute im Tourismus tätig oder in Ihre Heimat zurückgekehrt.

Unser Hotel "Gran Rey" liegt direkt an der Küste am Ende des wunderschönen Tales "Valle Gran Rey" im Dorf "La Puntilla".

Hotel Gran Rey

Ein wahres Prachtstück ist der wunderschön gelegene Swimmingpool auf dem Dach unseres Hotels mit einer traumhaften Aussicht auf das Meer und das "Valle Gran Rey" mit den imposanten Bergen im Hintergrund.

Hotel Gran Rey

Gleich am ersten Abend können wir einen der vielen Regenbogen in diesem Gebiet bestaunen.

Regenbogen

Jeden Abend bewundern wir die herrlichen Sonnenuntergänge über dem weiten Atlantik.

Sonnenuntergang

Christoph Kolumbus machte hier übrigens seine letzte Zwischenstation, bevor er am 6. September 1492 zu seiner Reise nach Indien aufbrach, bei der er dann aber Amerika entdeckte.

Auch wir entdecken bei unseren Wanderungen in den nächsten 5 Tagen die einzigartigen Schönheiten dieser mehrheitlich urtümlichen Vulkaninsel, die vom Massentourismus noch weitgehend unberührt geblieben ist. Geniesst die märchenhaften Landschaften und Dörfer für einmal ohne Worte nur mit ein paar wenigen Fotos.

Sonnenuntergang bei "La Puntilla"

Sonnenuntergang

Wilder Atlantik

Atlantik

Wellenreiten bei "La Puntilla"

Wellenreiten

Im wilden Palmental "Benchijigua"

Palmental

Palmental

Palmental

Palmental

Maria und Josef mit Jesuskind

Maria und Josef mit Jesuskind

Riesige Kakteenfelder

Kakteen

Kakteen der besonderen Art

Kakteen

"El Cedro" der Regenwald

Regenwald

Einzigartige Pflanzenwelt im Regenwald

Regenwald

Regenwald

Palmenallee im "Valle Gran Rey"

Valle Gran Rey

Terrassenanbau

Valle Gran Rey

Romantische Dörfer an den Vulkanhängen eingebettet in Palmenhainen

Dörfer

Eine kleine Auswahl der vielfältigen Blumenpracht

Blumen

Blumen

Blumen

Nutz- und andere Tiere

Esel

Tiere

Tiere

Der "Pico del Teide" aus grosser Entfernung ist mit 3718 Metern die höchste Erhebung auf der Kanarischen Insel "Teneriffa" und ebenfalls höchster Berg auf spanischem Staatsgebiet.

Teide

Abschied von "La Gomera". Überfahrt mit der Fähre nach "Teneriffa".

Rückreise

Wir nähern uns der Insel "Teneriffa" mit dem "Teide".

Teneriffa

Rückflug mit Sonnenuntergang

Rückflug

Nach dieser erholsamen Woche stecken wir nun in den letzten Vorbereitungen für unsere grosse Asien-/Australienreise. Am 22. November fliegen wir los. Alle Reisebeiträge über unser grösstes Reiseprojekt findet Ihr auf unserem "Reisetagebuch 3".

Keep in touch...

Anita und Heinz


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Dienstag, Oktober 14, 2008

Camping in Olympia (1)

Ausflug nach Pirgos, Katakolo und Amaliada (Dienstag, 14.10.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 27 Grad

Auf der Landkarte schaut es nach wenig aus. Dennoch liegen die Dörfer und Städte weiter auseinander, als wir dachten und so haben wir am Ende des Tages weitere 140 km auf dem Zähler. Eigentlich wollten wir noch den Stausee "Piniou" im Landesinnern ansehen. Diesen Ausflug müssen wir wohl fürs nächste Mal aufheben.

Auf der breit ausgebauten Strasse sind wir in nur 15 Minuten in "Pirgos". Die Stadt liegt im Delta des Flusses "Alfios" auf einer kleinen Erhebung, jedoch nicht unmittelbar am Meer. Zum eigentlichen Hafen, der beim Dorf "Katakolo" auf einer vorgelagerten Halbinsel liegt, führt eine 4-spurige Schnellstrasse. Wir fahren sogleich auf den höchsten Punkt und haben eine wunderbare Aussicht auf den Hafen und das Dorf.

Pirgos

Dort treffen wir auf eine niedliche Hundefamilie mit ihren vier Welpen.

Olympia

In "Pirgos" spazieren wir im Zentrum durch die lebendigen Strassen. Hier sehen wir ein typisches Beispiel griechischer Sorglosigkeit, wenn es ums Parkieren auf Strassen geht. Selbst ein Fussgängerstreifen ist da kein Hindernis.

Pirgos

Etwas einfacher haben es da die vielen Roller und Motorräder, die hier besonders häufig anzutreffen sind.

Pirgos

Am zentralen Platz befindet sich eine grosse Kirche und wir staunen, sie ist sogar geöffnet.

Pirgos

Die Kirche macht aussen, wie innen einen hellen, freundlichen Eindruck. Bisher hatten wir in Griechenland eher dunkle Gotteshäuser vorgefunden.

Pirgos

Der Dorfplatz mit zahlreichen Tavernen und Cafés ist riesig und lädt zum Verweilen ein.

Pirgos

Auch wir genehmigen uns ein kühles Café-Frappé; diese zwei scheinen so richtig verliebt zu sein.

Pirgos

Der Platz wird durch einen anmutigen Zierbrunnen verschönert.

Pirgos

Wir fahren weiter in die 20 km Stadt entfernte "Amaliada", welche uns von Kollegen als sehenswert empfohlen wurde. Wir können indessen an der Stadt nichts Besonderes finden und fahren nach einem kleinen Lunch zum Campingplatz zurück. Bei "Pirgos" füllen wir noch den Benzintank auf. Der Benzinpreis ist hier zum ersten Mal, seit wir hier sind, auf Euro 0,99 pro Liter gesunken. Die günstigsten Dieselpreise bewegen sich um Euro 1,09.

Zum Abendessen spazieren wir wieder nach "Olympia" rein. Wir wollen noch einmal die Küche der Taverne "Zeus" testen. Die gefüllten Auberginen und das Chicken-Souvlaki mit Gemüsegarnitur schmecken ausgezeichnet.

Olympia

Nach einem letzten Spaziergang durch die Hauptstrasse von "Olympia" kehren wir zum Campingplatz zurück.

Olympia

Der Vollmond begleitet uns auf dem Heimweg.

Olympia

Von Olympia nach Patras (Mittwoch, 15.10.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 24 Grad

Unser letzter Tag auf dem "Peloponnes" bricht an. Um Mitternacht fährt unsere Fähre zurück nach "Venedig". Wir haben für heute kein grosses Programm. Bis kurz nach "Kato Ahaia" fahren wir auf der Schnellstrasse, dann bewegen wir uns gemütlich der Küste entlang auf der alten Nationalstrasse bis nach "Patras". Kurz vor "Patras" auf einem Parkplatz am Strand machen wir Halt. Die grosse Hafenstadt ist in der Ferne bereits erkennbar.

Patras

Wir geniessen noch einmal das schöne, warme Spätsommerwetter und überbrücken die Wartezeit bis am späten Nachmittag mit Lesen, Reisetagebuch nachführen und Sonnenbaden. Die Wassertemperatur beträgt zwar immer noch ca. 23 Grad, aber zum Baden ist es uns hier in der Nähe der Hafenstadt zu schmutzig.

Patras

Am Stadtrand von "Patras" füllen wir noch den Dieseltank unseres Reisemobils auf. Mit Euro 1,09 liegt der Literpreis immerhin über 10 Cents unter dem Preis, den wir bei unserer Ankunft bezahlt haben. Günstiger als hier in Griechenland kommen wir derzeit nirgendwo auf unserem Heimweg zum Diesel.

Auf vielseitigen Wunsch der Reisetagebuchleser/Innen hier nochmals die korrigierte Route:
Unsere Routen (blau), die wir mit unserem Reisemobil in den letzten sieben Wochen ab "Patras" zurückgelegt haben, mit den Aufenthaltsstandorten (rot), sehen wie folgt aus:

Routen

Auf dem eingezäunten Hafengelände parkieren wir unseren "Elchi". Leider ist unsere Minoan-Lines Fähre "Ikarus Palace" in Revision, und wir müssen uns mit der Ersatzfähre "Eurostar Barcelona" der "Grimaldi-Lines", ohne "Camping on board" begnügen. Wenigstens erhalten wir als Ersatz eine Zweibettkabine auf dem Upperdeck und ein gratis Frühstück.

Patras

Eine üble Angelegenheit vor dem Hafengelände von "Patras" sind die Hunderten von herumlungernden Flüchtlingen aus "Albanien", anderen ehemaligen Ostblockstaaten und Afrika, die als blinde Passagiere via Italien nach Mitteleuropa gelangen möchten.

Patras

Sie versuchen trotz hohen Zäunen mit Stacheldraht und Polizei und Armee geschützten Eingängen aufs Hafengelände zu kommen. Sind sie erst einmal drinnen, versuchen sie sich bei LKWs und bei grösseren Reisemobilen unten im Fahrgestell zu verstecken und so auf die Schiffe zu gelangen. Die Polizei und auch das Schiffspersonal kontrollieren bei der Einfahrt jedes Fahrzeug, um dies zu verhindern.

Laufend kommen neue Fahrzeug hinzu und das ist auch gut so, denn im Schwarm hat man mehr Chancen ungeschoren davon zu kommen.

Patras

Eigentlich wollten wir uns an der Hafenpromenade noch ein wenig umsehen und etwas essen. Inzwischen kommen Flüchtlinge jedoch bis auf unsere Parkfläche und laufen von den Sicherungskräften unbehelligt zwischen den Fahrzeugen umher. Wir haben ein sehr ungutes Gefühl und bleiben bei unserem Reisemobil.

Patras

Warum die Sicherheitsleute nicht eingreifen, ist uns unverständlich, denn die meist jungen, dunkelhäutigen Männer suchen sich ungehindert eventuelle Verstecke unter, in oder auch auf den Fahrzeugen aus.

Patras

Und dann passiert es: Anita hört hinten plötzlich ein Geräusch und die Frau eines Wagens hinter uns deutet aufs Heck. Ich schnelle um den Wagen und sehe gerade, wie ein Mann versucht, über die an sich gesicherte Heckleiter aufs Dach zu klettern. Sofort packe ich den Angreifer am Bein und zerre ihn mit Gewalt herunter. Nach einem kleinen Handgemenge rennt dieser dann davon. Nochmal Glück gehabt!

Ein wunderschöner Sonnenuntergang lässt uns diese negativen Begebenheiten für eine Weile vergessen.

Patras

Ab und zu fährt ein Auto der "Coast Guard" vorbei und sofort verduften alle Gestalten auf die andere Seite des Parkplatzes und verstecken sich hinter Bäumen und anderen Autos. Ein ziemlich nutzloses Unterfangen, die Leute vom Gelände zu vertreiben.

Patras

Wir fühlen uns inzwischen gar nicht mehr wohl in unserer Haut und patroullieren immer wieder um unser Fahrzeug. Plötzlich entdeckt Anita bei der Abdeckplane unseres Rollers eine Erhöhung und weist mich darauf hin. Und tatsächlich hat sich hier einer unter der Plane auf dem Rollersitz eingenistet. Ich bin fassungslos über die Dreistigkeit dieser Leute und schlage mit meinem "Tessen" mit voller Wucht auf die Plane bzw. auf das, was darunter versteckt ist. Ein kurzes Stöhnen, ein Sprung vom Roller und der Dunkelhäutige ist zwischen den Autos verschwunden. Wenigstens einen Bluterguss wird er wohl abgekriegt haben, auch wenn meine Karateschläge nicht mehr so hart sind, wie zu früheren Zeiten ;-)

Patras

Nach dem Eindunkeln wird es immer schwieriger, die dunklen Gestalten unter Kontrolle zu halten. Mit unserer Taschenlampe kontrollieren wir ab und zu, ob sich einer unter unserem Fahrgestell oder bei Rollerträger eingenistet hat. Die Sicherheitskräfte machen inzwischen mit kleinen Motorrädern jagt auf die unerwünschten "Gäste". Es ist ein echtes Katz- und Mausspiel. Uns scheint auch, dass hier eher eine grosse Show abgezogen wird, denn bisher wurde nicht ein Einziger erwischt.

Um halb zehn Uhr fahren wir dann endlich mit unserem "Elchi" in den riesigen Bauch der Fähre. Strom gibt's leider keinen. Viele Reisemobilisten sind deswegen ungehalten und beschweren sich bei der Rezeption. Hauptproblem sind wohl die Kühlschränke mit den verderblichen Esswaren. Wir stellen unseren Kühlschrank kurzerhand auf Gasbetrieb um, packen unsere sieben Sachen und beziehen unsere Kabine. An unserer Unterkunft gibt es nichts auszusetzen. Die Kabine ist grosszügig dimensioniert und verfügt über eine eigene Dusche mit Waschtrog und WC. Zudem haben wir durch das Bullauge, über den Bug des Schiffes hinweg, eine wundervolle Aussicht.

Patras

Ein übler Nachgeschmack dieser Vorkommnisse auf dem Hafengelände von Patras bleibt uns freilich erhalten. Wir hätten uns nach den sieben wunderschönen Wochen auf dem "Peloponnes" einen angenehmeren Ausklang gewünscht.

Erfasst von Heinz am Dienstag, Oktober 14, 2008 - 8:20 PM
Aktualisiert: Mittwoch, Oktober 22, 2008 7:30 PM
Kategorie(n): * Camping, * Reisen, Griechenland |

Dienstag, September 02, 2008

Reisen auf dem Peloponnes (4)

Von Tolo nach Githeo (Dienstag, 2.9.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 32 Grad / Wasser: 26 Grad / Wind: 5 Bf. Süd

Wir haben ca. 180 km Weg vor uns. Das tönt nach wenig. Wenn man aber die vielen kurvigen Strecken und Pässe einrechnet, werden wir wohl kaum mehr als 40 km/h schaffen (inkl. kleine Pausen) und 4 bis 5 Stunden unterwegs sein.

Landkarte

Von "Nafplio" fahren wir der felsigen Küste entlang bis nach "Leonidi". Die kurvige Strasse ist gut ausgebaut und wir kommen gut voran.

Nafplio-Githeo

Die Strasse erinnert uns etwas an den Gargano. Die Vegetation, das blaugrüne Meer und selbst die Dörfer sehen ähnlich aus. Toll finden wir, dass in Griechenland wesentlich mehr Ausstellplätze angelegt sind, als in Italien. Wir benützen diese eifrig, um in aller Ruhe die Aussicht zu geniessen.

Nafplio-Githeo

Kurz vor "Leonidi" erblicken wir an einem Aussichtspunkt wieder eine dieser seltsamen religiösen Gedenkstellen. Wir finden darin Ikonen, Getränke, Essen, Haushaltpapier, Kerzen, also alles Gegenstände, die man zum Leben braucht.

Nafplio-Githeo

"Leonidi" ist eine erste Knacknuss für unseren "Elchi". Die Strassenbeschilderung ist hier fast ausschliesslich in Griechisch gehalten. Wir haben Mühe uns zu orientieren. Die Hauptstrasse in Richtung "Githeo" führt mitten durch das Dorf und wird immer enger. Wir schlängeln uns um viele Häuserecken und die oft falsch geparkten Autos, bis wir nicht mehr weiterkommen. Unser Reisemobil ist einfach zu breit. Ein netter Grieche winkt uns zu und gibt uns mit Zeichen zu verstehen, dass wir hier nicht weiterkommen werden und bei der letzten Kreuzung scharf nach links abbiegen müssten.

Also das Ganze im Rückwärtsgang wieder zurück. Glücklicherweise sind es nur wenige Meter und im Moment nur wenig Verkehr vorhanden. Dem ausgetrockneten Flussbeet entlang führt der Weg über eine holprige Strasse um den alten Dorfkern herum. Eine schmale Strasse bringt uns zwischen den letzten Häusern von "Leonidi" aufwärts in Richtung "Githeo" über das "Parnon-Gebirge". Der Passhöhe liegt ca. 1200 m.ü.M. Die Strasse ist teilweise gut ausgebaut, weist aber auch viele Engpässe und massive Steigungen auf. Etwas beruhigt sind wir, als auch LKWs an uns vorbeifahren.

Leonidi-Githeo

Wir fahren durch eine wilde Gegend mit Felspartien ähnlich, wie in den "Rocky Mountains".

Leonidi-Githeo

Der Fluss "Dafnon", der sich hier "Parnon-Gebirge" gefressen hat ist zurzeit total ausgetrocknet.

Leonidi-Githeo

Die Passstrasse führt uns am griechischen Kloster "Elonis" vorbei, das wie ein Schwalbennest in der Felswand klebt. Das Kloster ist nur über einen atemberaubenden Felspfad erreichbar.

Leonidi-Gotheo

Eine in den griechischen Nationalfarben getünchte Treppe endet vor der byzantinischen Kirche des Klosters.

Leonidi-Githeo

Kurz vor der Passhöhe ändert das Landschaftsbild schlagartig. Die ausgetrocknete südlich-typische Vegetation wechselt auf üppige Nadelbaumwälder, ähnlich, wie in den Alpen zu finden sind.

Leonidi-Githeo

Der nächste Knackpunkt ist das Bergdorf "Kosmas", welches einen einzigartigen Dorfplatz mit vielen Cafés und Taverne aufweist, der völlig von Bäumen überdeckt ist. PKWs und sogar LKWs stehen kreuz und quer an den unmöglichsten Stellen. Die Durchfahrt ist derart eng, dass an ein Parkieren überhaupt nicht zu denken ist. Glücklicherweise kommt uns kein grösseres Fahrzeug entgegen.

Ebenso steil schlängelt sich die Passstrasse in die Ebene von "Evrotas-Flusses" hinunter. Wir fahren zwischen Oliven- und Orangenplantagen hindurch bis ans Meer.

Leonidi-Githeo

Kurz nach Mittag fahren wir durchs Tor unseres auserwählten Campingplatzes "Githeo Bay". Trotz Bayern-Ferien ergattern wir einen tollen Platz unweit des Strandes. Scheinbar ist der Vorgänger erst gestern abgereist. Glück muss man haben :-) Fast in Rekordzeit laden wir unser Surfequipment ab und richten uns häuslich ein. Wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team.

Fürs Abendessen fahren wir dann mit dem Roller ins ca. 5 km entfernte "Githeo". Anita möchte heute unbedingt gefüllte Auberginen essen. Restaurants gibt es hier wie Sand am Meer. Wir sind mit unserer Wahl sehr zufrieden, obwohl das Lokal mitten auf dem Hauptplatz liegt.

Githeo

Camping in Githeo (Mittwoch, 3.9.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 32 Grad / Wasser: 26 Grad / Wind: 3-4 Bf. Süd

In der Nacht hat es seit langem wieder einmal auf 20 Grad abgekühlt. Wir haben entsprechend gut geschlafen, obwohl unsere Nachtruhe noch durch zwei Mückenjagden unterbrochen wurde.

Wir fühlen uns auf dem Campingplatzes "Gythion Bay" schon wie zuhause. Wir stehen inmitten von Olivenbäumen, die uns und unserem Surfmaterial den willkommenen Schatten spenden. Dazwischen gibt es auch einzelne Feigenbäume, die schon reife Früchte tragen.

Camping

Camping

Der Sand am Strand ist zwar nicht ganz so fein, wie wir das vom "Gargano" her gewohnt sind, aber dafür wird er auch nicht so leicht vom Wind aufgewirbelt. Ein paar wenige Natursonnenschirme stehen den Gästen zur Verfügung.

Camping

Entlang des gesamten Strandes, welcher etwa 5 Kilometer lang ist, befinden sich noch drei weitere Campingplätze..

Camping

Extra für Surfer wurde am Strandbereich ein Waschplatz für Segel sowie eingezäunte Segel- und Bretterständer eingerichtet.

Camping

Ein besonderes Ambiente bieten die Strandduschen zwischen den Bananenbäumen.

Camping

Die beiden Sanitärblöcke sind mit genügend Duschen und WCs ausgerüstet (Sitz-WCs) und sehr sauber. Ein klarer Minuspunkt sind die aus Marmor bestehenden Abwaschtröge. Sie lassen an Sauberkeit absolut zu Wünschen übrig. Das liegt wohl auch am ungünstig gewählten Material. Hinzu kommt, dass sie in ungenügender Anzahl vorhanden sind.

Ausserdem gibt es eine Restaurant mit Strandbar, ein Tischtennistisch und ein Fussballspiel, welches von der Jugend rege benutzt wird.

Camping

Camping

Was uns auf dem Campingplatz leider fehlt, ist ein Internet-Anschluss. In "Githeo" soll sich ein Internet-Café befinden. Wir werden dieses demnächst aufsuchen und schauen, ob wir dort auch mit unserem Notebook aufs WEB gelangen können.

Heute Nachmittag weht ein auflandiger Südwind mit 3 bis 4 Bf., leider etwas schwächer als gestern. Dennoch entsteht wegen des "Offshore" Windes eine im Verhältnis zum Wind zu hohe Welle, was für den Beachstart nicht so günstig ist. Normalerweise weht hier der Wind aus Westen und somit "Sideshore". Mit unseren zwei grössten Segel gehen wir dennoch für eine Stunde aufs Wasser und lernen das neue Revier kennen. So richtig Spass macht es bei diesen Verhältnissen nicht, da sind wir uns einig. Vielleicht sind wir auch nur etwas verwöhnt ;-)

Erst gegen Abend, als wir schon am Essen sind, dreht der Wind auf Westen und frisch nochmals kräftig auf. Ein paar wenige Surfer können den abendlichen Wind noch geniessen. Wir hoffen sehr, dass der Westwind ab morgen wieder dominiert.

Camping


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Montag, September 01, 2008

Reisen auf dem Peloponnes (3)

Zweiter Ausflug nach Nafplio (Montag, 1.9.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 32 Grad / Wasser: 26 Grad

Bereits am Vorabend ist der Himmel wieder wolkenlos. Der heutige Morgen beginnt wieder mit 23 Grad. Wir fahren mit unserem Roller nach "Nafplio". Ein Weg beginnt mit dem ersten Schritt, heisst es. Unser heutiger Weg hinauf zur riesigen Festung "Palamidi" führt über die Treppe mit mehr als 850 Stufen.

"Rinnen tut der Schweiss, von der Stirne heiss.
Stufe um Stufe sich abmüh'n, bis die Waden glüh'n."
Dabei hätte es eine Strasse, die ebenfalls hinauf zur Festung führt :-) Aber die Mühe lohnt sich auf jeden Fall.

Nafplio

Nach den ersten hundert Stufen werfen wir einen Blick auf die Nachbarfestung "Akronàfplia".

Für uns unverständlich und ein Schandfleck der besonderen Art: Wie kann man bloss inmitten in einer alten Festung ein Bauprojekt bewilligen und dies erst noch in einer scheusslichen Bauweise.

Nafplio

Das Festungswerk und das Stadtbild des alten "Nafplio" werden damit verschandelt. Zudem steht das Gebäude anscheinend leer. Man sollte es am besten dem Erdboden gleich machen und dies auf Kosten der Erbauer und der Baubehörde, die so etwas bewilligt haben.

Weiter geht's "Step by Step" die steile Treppen hoch.

Nafplio

Ein Blick zurück auf die Altstadt von "Nafplio" gibt neue Kraft.

Nafplio

Glücklicherweise liegt der Aufstieg am Morgen im Schatten des Berges. Eine letzte Ruhepause, und dann sind wir oben.

Nafplio

Tief unter uns liegt die Altstadt mit der dritten Festung "Bourtsi" auf einer Insel.

Nafplio

Rechter Hand, etwas vom alten "Nafplio" abgesetzt, liegt der neue Stadtteil.

Nafplio

Die imposante venezianische Festung stammt aus dem frühen 18. Jh. und ist sehr gut erhalten.

Festung

Festung

Innerhalb der Festung hat es sogar eine kleine Kirche.

Festung

Das Festungsgelände ist derart gross, dass man ohne weiteres ein paar Stunden darin herumklettern und die wunderbaren Ausblicke geniessen kann.

Festung

Festung

Festung

Nach zwei Stunden steigen wir wieder mit gebührender Vorsicht über die steilen Treppen hinab in die Stadt. Die Stufen sind teilweise sehr kurz und glitschig.

Festung

Wir wollen uns nochmals die Altstadt ansehen, denn heute sind alle Geschäfte offen und es viel los in den Gassen.

Nafplio

Nebst den kommerziellen Gassen gibt es auch versteckte romantische Ecken und Plätze zu entdecken.

Nafplio

Nafplio

Mittlerweile ist es schon ziemlich heiss geworden. Wir schätzen, dass es bereits etwa 32 Grad im Schatten hat, an der Sonne wesentlich mehr. Bevor wir uns wieder auf den Rückweg zum Campingplatz machen, geniessen wir in einem gemütlichen Café an der Hafenpromenade einen Cappuccino und schreiben ein paar Ansichtskarten.

Nafplio

Auf dem Campingplatz angekommen, haben wir keinen anderen Wunsch, als möglichst schnell ein Abkühlungsbad im Meer zu nehmen.

Camping

Zum Campingplatz gehört auch ein eigener Strandabschnitt mit wunderbarem weissem Sand. Das blaugrüne Meer ist kristallklar und zurzeit etwa 25 bis 26 Grad warm. Einfach herrlich! Da bin sogar ich als Warmwasserschwimmer begeistert.

Camping

Morgen verlassen wir nach 3 wunderschönen Tagen "Tolo" und die Umgebung von "Nafplio". Weiter geht's in Richtung Süden nach "Githeo", unserer Windsurf-Destination, wo wir uns ca. 5 Wochen aufhalten werden.

Freitag, August 29, 2008

Reisen auf dem Peloponnes (2)

Von Delphi nach Korinthos (Freitag, 29.8.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 34 Grad / Wasser: 26 Grad

Wir stehen beizeiten auf, denn wir möchten um Mittag in "Korinth" sein. Unser heutiges Ziel ist der Campingplatz "Isthmia Beach" bei "Isthmia", etwa 10 km östlich von "Korinth". Wir geniessen zum letzten Mal die traumhafte Aussicht auf die noch beleuchteten Dörfer in der morgendlichen Dämmerung.

Delphi

Es gibt nichts schöneres, als beim erwachenden Tag vor einer so schönen Kulisse "Tai-Qi-Chuan" zu üben.

Delphi

Kurz nach acht Uhr fahren wir los. Zuerst geht's bergauf durchs Dorf "Delphi". Nach einer kurzen Abwärtsfahrt führt die Hauptstrasse hoch zum traumhaft gelegenen Wintersportort "Aràchova".

Arachova

Arachova

Wir blicken zurück auf die bezaubernde Berglandschaft um "Delphi".

Arachova

Die Strasse ist gut ausgebaut und führt über mehrere kleinere und grössere Pässe in Richtung "Athen". Wir fahren weit westlich an "Athen" vorbei. Auf der sechsspurigen Autobahn nähern wir uns "Korinth".

Korinth

Die Überfahrt über den "Kanal von Korinth" nehmen wir kaum wahr. Auf der Autobahn kann man ja nicht gut anhalten. Zuerst suchen wir den erwählten Campingplatz auf. Von dort aus fahren wir dann mit unserem Roller zum Kanal zurück.

Der Campingplatz macht einen guten Eindruck. Das nette Fräulein an der Rezeption spricht nebst Griechisch auch gut Deutsch und Englisch. Wir suchen uns einen schönen Platz unweit des Meeres aus. Gross sind die Parzellen indessen nicht, aber dafür sorgen Bäume für genügend Schatten. Zurzeit messen wir "nur" noch 30 Grad am Schatten.

Korinth

Wir essen kurz etwas zu Mittag. Der Roller ist schnell abgeladen und in 10 Minuten sind wir wieder auf der Kanalbrücke von "Korinth". Vielleicht etwas phantasielos, aber wir schiessen das typische Foto, welches wohl schon Millionen vor uns gemacht haben.

Korinth

Für den in den Jahren 1881 bis 1893 gebauten, etwa 6,3 km langen Kanal durchgrub man die Landenge von "Korinth", den so genannten "Isthmus von Korinth", an ihrer schmalsten Stelle. Seitdem verbindet der Kanal von "Korinth" den "Saronischen Golf" mit dem "Golf von Korinth". Um diese Durchfahrtsmöglichkeit zu erhalten und sich so die etwa 400 km lange Fahrt rund um den "Peloponnes" zu ersparen, nahm man es auf sich, bis zu 84 m in die Tiefe durch Felsgestein zu graben. Dadurch erreichte man eine Wassertiefe von etwa 8 m. Das Kanalbett ist oben etwa 24 m breit, verengt sich jedoch nach unten auf ca. 21 m.

Korinth

Beachtenswert sind weiterhin die absenkbaren Brücken an beiden Enden des Kanals. Wenn sich ein Schiff nähert, werden diese durch ein motorengetriebenes Gestänge im Kanal versenkt. Dies konnten wir allerdings nicht beobachten, da während unserer Anwesenheit nicht ein einziges Schiff den Kanal passierte.

Einen kurzen Abstecher zum Dorf "Korinth" ist für uns eher enttäuschend. So fahren wir einfach durch und verbringen den Rest des Nachmittags am Campingstrand. Das 26 Grad warme, saubere Wasser des "Saronischen Meeres" lädt zum Schwimmen ein. Sandstrand sucht man hier leider vergeblich, und so quälen wir uns barfüssig über den grobkörnigen Kies ins Wasser.

Korinth

Ein einsamer Surfer versucht vergeblich ins Gleiten zu kommen. Bei den relativ hohen Wellen reicht der auflandige Wind dazu nicht aus.

Korinth

Von Korinthos nach Nafplio (Samstag, 30.8.2008)
Wetter: schön, gewittrig / Tmax.: 32 Grad / Wasser: 26 Grad

Ein wunderschöner Sonnenaufgang über dem Meer empfängt uns heute. Wir machen am Strand unsere morgendlichen Übungen und rüsten uns nach dem Frühstück für die Weiterfahrt.

Camping

Eigentlich wollten wir die Küstenstrasse nach "Epidauros" fahren. Die Strasse schien uns für unser hohes und breites Reisemobil dann doch etwas zu zweitklassig. So haben wir und nun entschlossen, direkt via Autobahn nach "Nafplio" zu fahren.

Die Autobahn schlängelt sich elegant durch das gebirgige Hinterland des "Peloponnes".

Fahrt nach Nafplion

Von Ferne sehen wir noch die Festung des alten "Korinth" (Akro Korinthos).

Fahrt nach Nafplion

Erstaunt sind wir von der üppigen Beschilderung der Griechen auf der Autobahn. Sie müssen lastwagenweise Schilder verteilt haben. Praktisch alle 10 m steht ein Schild und dies über mehrere Kilometer weit.

Fahrt nach Nafplion

Wir haben diesmal etwas Mühe, einen geeigneten Campingplatz zu finden, weil sehr viele für unseren fetten "Elchi" zu eng sind. Auf dem Campingplatz "Camping Lido" in "Tolo" werden wir nach über zweistündiger Suche endlich fündig und dürfen unser Reisemobil, weil es nicht unter die Planen passt, immerhin ausserhalb der Parzelle quer parkieren.

Camping

Dafür können wir unsere Parzelle in voller Grösse nutzen. Mit vier Keilen stellen wir unseren "Elchi" einigermassen ins Lot, damit unser Kühlschrank bei der Hitze optimal kühlt. Wir haben zurzeit 32 Grad am Schatten. Der Nachmittag gehört dem "Dolce far niente".

Nafplio

Wir unternehmen noch einen kleinen Spaziergang ins Dorf. "Tolo" ist ziemlich touristisch und hat einen wunderbaren Sandstrand mit feinem, weissem Muschelsand.

Tolo

Tolo

Die Dorfpromenadenstrasse ist bestimmt über 1 km lang. Sie ist gesäumt von unzähligen Restaurants, Cafés und Läden und lädt zum flanieren ein. Auch der Strandweg entlang des Sandstrandes ist durchgehend begehbar. Das Dorf ist ein echter Geheimtipp.

Unser Campingplatz liegt am östlichen Dorfrand von "Tolo" und ist nur durch die Dorfstrasse vom Meer getrennt.

Tolo

Von der Uferstrasse östlich von "Tolo" aus die ganze Bucht gut überschaubar.

Tolo

Überall in Griechenland findet man an den Strassenrändern diese kleinen Gedenkstätten. Ihre genaue Bedeutung ist uns bislang noch unbekannt.

Tolo

Auf unserem Spaziergang vergleichen wir ein wenig die Angebote für eine griechische "Mussaka", damit wir heute Abend unser favorisiertes Lokal direkt ansteuern können ;-) Die Preise liegen zwischen 4 bis 7 Euro. Unsere Wahl fällt auf das Restaurant "Chez Chilles" an der Promenade, unweit unseres Campingplatzes.

Tolo

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist eine sehr gute Entscheidung. Das Lokal ist geschmackvoll eingerichtet. Das "Satziki" als Vorspeise, das "Suvlaki Chef" als Hauptgang und das Joghurt mit Hönig und Nüssen als Dessert schmecken ausgezeichnet. Die Bedienung ist sehr freundlich und spricht Griechisch, Englisch, Französich, Italienisch und Deutsch. Und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt ebenfalls.

Tolo

Ausflug nach Nafplio (Sonntag, 31.8.2008)
Wetter: gewitterig, schön / Tmax.: 32 Grad / Wasser: 26 Grad

Am frühen Morgen zieht ein kleines Gewitter über "Tolo" hinweg. Bei uns regnet es aber nur wenig. Dahinter zeigt sich schon wieder blauer Himmel. Immerhin hat es ein bisschen abgekühlt. Wir messen heute Morgen nur noch 22 statt 25 Grad.

Wir geniessen heute Morgen das Campingleben und sehen uns ein wenig auf dem Campingplatz um. Der "Camping Lido" liegt zwischen der Zufahrtsstrasse nach "Tolo" und der Strandstrasse. Dies ist aber kaum ein Problem, da diese in der Nacht nur schwach befahren sind. Der Platz verfügt über viele schattenspendende Bäume und Gerüste mit Sonnenplanen. Die sanitären Einrichtungen sind in ausreichender Zahl vorhanden und sauber. Ein Internetanschluss existiert zwar, aber nur in der Rezeption. Die Besitzerin lässt einen freimütig an ihren PC um im Internet zu surfen. Sie gestattet mir auch während der Mittagsruhezeit mein eigenes Notebook ans ADSL anzuschliessen.

"Nafplio" liegt etwa 10 km von "Tolo" entfernt und ist mit dem Roller oder Fahrrad gut zu erreichen. Wir entschliessen uns wegen der Hitze spontan für den Roller ;-) Wir fahren direkt ins Zentrum beim Hafen und der Altstadt von "Nafplio". Die Hauptstadt der "Argolis" besitzt eines der schönsten und geschlossensten Altstadtviertels des griechischen Festlandes. Direkt über der Altstadt thront eine der drei Festungen.

Nafplio

Östlich davon auf einem 220 m hohen Berg thront die venezianische "Palamidi-Festung", die weithin sichtbar ist. Von der Stadtseite aus führt eine Treppe mit über 850 Stufen hinauf. Diese Strapaze wollen wir morgen auf uns nehmen. Wir hoffen dafür auf sichtigeres Wetter als heute.

Nafplio

Wir nehmen uns für heute die kleinere Festung "Akronàfplia" vor, welche durch ein paar Treppen von der Altstadt gut erreichbar ist.

Nafplio

Nafplio

Die Aussicht auf die Altstadt und die davon deutlich abgetrennten neuen Stadtviertel ist wunderbar.

Nafplio

Auch die Aufstiegstreppen der Nachbarfestung "Palamidi" sind von hier aus gut zu erkennen.

Nafplio

Anschliessend bummeln wir durch die gemütlichen Gassen der Altstadt in Richtung Hafen.

Nafplio

Weil heute Sonntag ist, sind leider die meisten Geschäfte geschlossen.

Nafplio

Nur die Restaurants haben offen und davon gibt's in "Nafplio" jede Menge.

Nafplio

Vor allen die Hafenpromenade ist voll von gemütlichen Strassencafés und Tavernen.

Nafplio

Die Hafenpromenade ist gesäumt von Palmen. Sie erinnern uns etwas an das "Mar Menor" in Spanien.

Nafplio

Von hier aus sehen wir die dritte Burg von "Nafplio", die kleine "Bourtsi-Festung" auf einem vorgelagerten Inselchen.

Nafplio

Wir beabsichtigen das Mittagessen auf dem Campingplatz zu uns zunehmen und fahren zurück. Auf der Rückfahrt schauen wir uns noch den zweiten alternativen Campingplatz in "Tolo" an, den "Camping Kastraki". Dieser liegt etwas östlich unweit von "Tolo". Wir sind erstaunt von der Grosszügigkeit der Parzellen. Auch ein eigener Strand schliesst direkt an den Campingplatz an. Rückblickend wäre dieser von den Platzverhältnissen her für unser Reisemobil wohl besser geeignet gewesen.

Als wir auf dem Campingplatz eintreffen, staunen wir nicht schlecht. Die meisten unserer Campingnachbarn sind verschwunden. Viele sind offenbar heute morgen abgereist, weil in vielen Ländern Europas die Schulferien an diesem Wochenende zu Ende gehen.

Weil wir gestern sehr zufrieden waren, entscheiden wir uns fürs Abendessen noch einmal fürs Restaurant "Chez Chilles" in"Tolo". Wir sind wirklich begeistert von dem Lokal.

Mittwoch, August 27, 2008

Reisen auf dem Peloponnes (1)

Von Patras nach Delphi (Mittwoch, 27.8.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 34 Grad

Es ist noch dunkel, als wir am Morgen um 05.00 Uhr (griechische Zeit = GMT+2h) in Patras ankommen. Wir messen bereits 28 Grad. Wegen der Hitze haben wir nicht allzu viel geschlafen. Das Ausschiffen geht problemlos vor sich.

Patras

Wir parkieren unseren "Elchi" auf dem geschützten Hafengelände und frühstücken erst mal in aller Ruhe. Wir haben ja genügend Zeit, denn unser nächstes Ziel "Delphi" liegt nur etwa 120 km entfernt. In der Dunkelheit wollen wir uns nach Möglichkeit nicht auf griechischen Strassen aufhalten (Empfehlung verschiedener Reiseführer). Unsere korrigierte Routenplanung (blau) ab "Patras" mit den Aufenthaltsstandorten (rot) sieht nun wie folgt aus:

Routen

Um ca. 07.00 Uhr fahren wir dann endlich los. Freunde haben uns empfohlen, möglichst noch in "Patras" zu tanken, weil der Diesel da am billigsten sein soll. Patras wimmelt nur so von Tankstellen. Da ist die Konkurrenz gross. Dennoch sind die Preisunterschiede beträchtlich. Der Literpreis für Dieselkraftstoff differiert bis zu 15 Cents. Es lohnt sich also zu vergleichen und eventuell auch ein paar Meter dafür zu fahren.

Nach dem Tanken überqueren wir als erstes die neue "Rio-Andirrio-Brücke" (wurde 2004 eröffnet), welche vom "Peloponnes" aufs griechische Festland führt. Sie ist die zweitlängste Schrägseilbrücke der Welt. Für unser Reisemobil kassieren sie dafür stolze 12 Euro (Klasse 2).

Delphi

Die 2,8 km lange Brücke ist ein technisches Wunderwerk. Die Brücke ist genügend hoch, so dass auch grössere Schiffe passieren können.

Brücke

Soeben geht über dem "Golf von Korinth" die Sonne auf und sorgt für eine wunderbare Morgenstimmung.

Delphi

Die Landschaft ist hier sehr karg und von der lang anhaltenden Sommerhitze ziemlich ausgetrocknet.

Delphi

Wir fahren weiter der Uferstrasse entlang via "Nafpaktos", "Galaxidi" bis "Chrisso". Das Dorf "Galaxidi" gefällt uns besonders gut.

Galaxsidi

Der angepeilte Campingplatz "Delphi Camping" liegt oberhalb von "Chrisso" nur ein paar Kilometer von "Delphi" entfernt. Diesmal müssen wir ohne "Navi" auskommen. Griechenland ist im Kartenmaterial von "Navteq" nur zu etwa 50% erfasst. Nebenstrassen sind kaum enthalten. Da es nur eine Strasse nach "Delphi" gibt, ist dies hier kein Problem.

Der terrassenartig aufgebaute Campingplatz liegt etwa 600 m über Meer, hoch über der "Bucht von Itea" und bietet eine herrliche Aussicht auf die Bucht und die riesigen Olivenhaine.

Delphi

Ein Swimmingpool, ein kleines Restaurant und ein kleiner Laden gehören ebenso zur Ausstattung dieses einmalig schön gelegenen Platzes, wie der Zugriff auf einen WLAN-Hotspot für nur 2 Euro pro Tag. Dieser Reisebericht und die Fotos sind also nur wenige Stunden alt ;-)

Delphi

Delphi

Wir stehen mit unserem "Elchi" direkt am Terrassenrand zwischen den schattenspendenden Bäumen und haben ein wunderbare Aussicht.

Delphi

Camping

Eigentlich wollten wir heute Nachmittag zu Fuss einen Ausflug auf das geschichtliche "Delphi" unternehmen. Nach einer Viertelstunde Fussmarsch in der glimmenden Sonne bei über 40 Grad, sind wir wieder umgekehrt. Das antike "Delphi" liegt hinter dem heutigen Dorf "Delphi" (Bild).

Delphi

Dafür lassen wir uns jetzt gemütlich im Swimmingpool nieder, weniger um zu schwimmen, als um uns ein wenig abzukühlen.

Delphi

Anita wäscht noch ein paar Kleidungsstücke und staunt nicht schlecht, als diese nach zwei Stunden vollständig trocken sind. Bei 34 Grad und trockenem Wind eigentlich kein Wunder.

Wäsche

Wir werden morgen früh, wenn die Temperaturen noch unter 30 Grad liegen, direkt mit dem Roller nach "Delphi" fahren und von dort aus die Altertümer anschauen.

Das alte Delphi (Donnerstag, 28.8.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 34 Grad

Wir haben sehr gut und lange geschlafen, obwohl es in der Nacht nicht unter 25 Grad abgekühlt hat. Nach der üblichen Morgengymnastik und dem Frühstück machen wir unseren Roller fahrbereit.

Delphi

Delphi

Wir haben die Distanz bis nach "Delphi" gestern gründlich unterschätzt. Das liegt wohl auch ein wenig am ungenügenden Kartenmaterial, das wir vom griechischen Festland mitführen. Wir wollten uns ursprünglich nur auf den "Peloponnes" konzentrieren. Mit dem Roller geht's die kurvenreiche, aber gut ausgebaute Strasse hoch bis zum Dorf "Delphi".

Delphi

"Delphi" verdankt seine Berühmtheit der griechischen Geschichte und Mythologie. Das Orakel von "Delphi" war dem "Apollon" geweiht und gilt als das wichtigste Orakel im antiken Griechenland. Als Medium des Gottes diente die "Pythia", die als einzige Frau den Apollon-Tempel betreten durfte. Das Amt der weiblichen Priesterin geht wohl noch auf den alten Kult der Erdgöttin Gaia zurück. Die "Pythia" versetzte sich wahrscheinlich durch die Inhalation von ethylenhaltigen Gasen, die aus einer Erdspalte austraten, in Trance. Interpretiert wurden ihre Worte von den Oberpriestern des "Apollon".

Delphi

Das Ausgrabungsgelände von "Delphi" erstreckt sich über 300 Höhenmeter am Hang.

Delphi

Das heute rekonstruierte Schatzhaus der Athener wurde in der Zeit zwischen 510 und 490 v. Chr. in der Form eines Antentempels im dorischen Baustil erbaut Es diente zur Aufbewahrung von Weihgeschenken der Stadt "Athen".

Delphi

Vom Apollon-Tempel, dem Sitz des Orakels, stehen noch 6 der ursprünglich 38 dorischen Säulen.

Delphi

Oberhalb des Heiligtums liegt das Theater, das etwa 5000 Zuschauern Platz bot.

Delphi

In dem Bau aus dem 4. oder 3. Jahrhundert v. Chr. fand der musische Teil der "pythischen Spiele" statt. Die sportlichen Wettkämpfe wurden im noch weiter hangaufwärts gelegenen Stadion ausgetragen.

Delphi

Die Pythischen Spiele (auch: Delphische Spiele oder Pythien) waren nach den Olympischen Spielen die zweitwichtigsten Panhellenischen Spiele der Antike. Die Spiele wurden zunächst alle acht, ab 586 v. Chr. dann alle vier Jahre zu Ehren des pythischen Apollon ausgetragen.

Delphi

Ursprünglich bestanden die Spiele nur aus einem Wettkampf, dem Gesang zur "Kithara". Später kamen weitere musische und gymnastische Wettkämpfe sowie Wagen- und Reiterrennen hinzu. Die musischen Disziplinen wurden im Theater, die gymnastischen im Stadion von "Delphi" ausgetragen. Die Pferdewettkämpfe fanden in der benachbarten Ebene von "Krisa" statt.

Und nun haben wir genug alte Steine gesehen, auch wenn uns die Bearbeitung derselben heutzutage in Erstaunen versetzt.

Delphi

Noch einen letzten Blick auf die heiligen Steine. Dann wir nehmen den steilen Weg zurück zum Parkplatz unter die Füsse.

Delphi

Am Nachmittag geniessen wir das Campingleben und den tollen Swimmingpool.

Camping

Eine exquisitere Lage kann man sich kaum vorstellen.

Camping

Der Zulauf auf den Campingplatz ist heute wesentlich grösser als gestern. Heute Morgen waren wir fast alleine. Am späten Nachmittag ist er erstaunlicherweise zu zweidritteln belegt. Die Gäste kommen aus den unterschiedlichsten Ländern, wie Frankreich, Italien, Deutschland, Holland, Österreich und der Schweiz.

Morgen verlassen wir das interessante und faszinierende "Deplhi" und fahren weiter nach "Korinth".

Montag, August 25, 2008

Schifffahrt nach Griechenland

Mit der Fähre zum Peloponnes (Montag, 25.8.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 30 Grad

Unsere Fähre fährt erst um 17.00 Uhr los. Bis um 12.00 Uhr müssen wir den Campingplatz verlassen haben. Da bleibt noch genügend Zeit um Wasser zu tanken, Abwasser abzulassen, Staub zu saugen, einzukaufen und unseren "Elchi" wieder mobil zu machen.

Tipps für Reisemobilfahrer:
Bevor man losfährt, empfiehlt es sich generell immer einen Kontrollgang durchs und ums Wohnmobil zu machen - wie es die Stewardessen im Flugzeug tun. Eine Liste und viele nützliche Fahrtipps für Reisemobilfahrer findet ihr jederzeit auf unserer Homepage unter Reisen.

Pünktlich um 12.00 Uhr fahren wir durchs Tor des Campingplatzes und lassen uns von unserem "Navi" zum Fährhafen von Venedig führen. Die Reederei empfiehlt für "Camping on Board" 3 Stunden vor Abfahrt vor Ort zu sein. Für einen weiteren Ausflug reicht uns die Zeit dann aber doch nicht. Über die lange Strassenbrücke "Ponte della Libertà", welche erst zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gebaut wurde, nähern wir uns Venedig. Die parallele, über 3 km lange Eisenbahnbrücke besteht übrigens schon seit 1846 und wurde vom Habsburgerkaiser Ferdinand I. initiiert.

Patras

Gleich am Ende der Brücke zweigen wir nach rechts zum Fährhafen ab. Die Strasse führt praktisch direkt vor die Einspurparkplätze für die Fähre. Wir sind jedoch bei weitem nicht die Ersten hier am Platz. Es warten mindestens schon hundert Fahrzeuge hier. Wir wählen uns eine Spur aus und parkieren unseren "Elchi".

Hafen Venedig

Das "Check in" ist schnell erledigt und nun heisst es einfach abwarten bis wir zur Einfahrt aufgerufen werden. Bereits 3 Stunden vor Abfahrt werden die ersten Fahrzeuge aufs Parkdeck dirigiert. Auch wir brauchen nicht lange zu warten, denn die Fahrzeuge mit Destination "Patras" werden zuerst aufgerufen. Bald einmal verschwinden wir im grossen Maul der "Ikarus Palace".

Hafen Venedig

Wir fahren eine steile Rampe hoch aufs "Camping on Board Deck". Noch ist wenden hier problemlos möglich. Mit unserem wendigen "Elchi" ist dies sowieso kein Problem. In Kürze wird das Deck jedoch gerangelt voll sein.

Hafen Venedig

Wir erhalten in der zweiten Fensterreihe einen tollen Platz mit direkter Aussicht aufs Meer.

Hafen Venedig

Hafen Venedig

Dann erhalten wir noch ein Stromkabel aus einer der vielen Deckenkabeltrommeln, so dass wir unseren Kühlschrank normal mit Strom betreiben können. Generell ist Gasgebrauch auf Deck aus Sicherheitsgründen verboten.

Hafen Venedig

Nun aber nichts wie hoch aufs Oberdeck. Der Ausblick auf den riesigen Parkplatz und den Hafen ist beeindruckend.

Hafen Venedig

Es gibt noch wesentlich grössere Schiffe hier im Hafen als unser "Ikarus Palace".

Hafen Venedig

Uns bleiben noch etwas 2 Stunden bis zur Abfahrt, die wir zur Entdeckung des Schiffes und für ein kleines Abendessen benutzen. Unser Schiff ist erst 11 Jahre alt und modern eingerichtet.

Hafen Venedig

Auch eine Internetecke ist vorhanden. Der Zugriff ist allerdings kostenpflichtig, 6 Euro pro Stunde.

Hafen Venedig

Im Selbstbedienungsrestaurant essen wir eine gefüllte Peperoni mit Reis und als Dessert eine Quarkcrème mit Honig. Beides schmeckt uns ausgezeichnet.

Fähre

Fähre

Pünktlich um 17.00 Uhr legen wir ab. Um die Lagune von Venedig zu verlassen, müssen alle grossen Schiffe praktisch durch Venedig hindurch fahren. Diese Hafeneinfahrt durch den "Canale della Giudecca" ist einzigartig schön, wie kaum eine andere auf der Welt.

Hafen Venedig

Hafen Venedig

Damit das Schiff keine grosse Wellen erzeugt, fährt es bis zur Lagunenausfahrt nur sehr langsam. Die Durchfahrt dauert dadurch annähernd eine Stunde.

Hafen Venedig

Der Markusplatz mit dem Campanile ist auch aus dieser Perspektive wunderschön.

Hafen Venedig

Fähre

Vor uns sehen wir endlich die Halbinsel "Lido von Venedig". Gleich dahinter steuern wir durch die Hafenausfahrt aufs offene Meer.

Fähre

Heute erleben wir unseren ersten Sonnenuntergang auf Deck.

Fähre

Mit diesem wunderbaren Naturschauspiel beschliessen wir den heutigen Tag.

Sonnenuntergang

Einen Tag auf der Fähre (Dienstag, 26.8.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 30 Grad

Während der Nacht hat es nicht unter 25 Grad abgekühlt. Scheinbar hat das Meer in etwa diese Temperatur. Es ist 07.30 Uhr und die Sonne steht bereits über dem Horizont.

Sonnenaufgang

Für uns besonders interessant ist jedoch die andere Seite, wo unser geliebter "Gargano" aus dem Dunst auftaucht.

Gargano

Wir können die beiden Dörfer "Vieste"...

Gargano Vieste

...und "Peschici" gut erkennen.

Gargano Peschici

Heute frühstücken wir ausgiebig, weil wir das Mittagessen ausfallen lassen möchten. Zu den Brötchen mit Butter und Konfitüre essen wir eine deftige Eieromelette mit Speck. Statt Honig aufs Brot zu streichen, geniessen wir zum Nachtisch die delikate Quarkcrème mit Honig übergossen, was eine griechische Spezialität zu sein scheint.

Fähre

Den wolkenlosen und warmen Tag verbringen wir mehrheitlich auf Deck mit Lesen. Der Swimmingpool ist uns etwas zu klein. Ausserdem hat es schon genug plantschende Fahrgäste.

Fähre

Ab und zu schauen wir aufs flache Wasser, ob da nicht doch noch ein Rudel Delphine vorbeischwimmt. Ausserdem versuche ich über das boardeigene WLAN dieses Reisetagebuch zu aktualisieren. Mit 6 Euro für 2 Stunden ist hier der Internetzugriff vergleichsweise günstig.

Überhaupt macht die "Ikarus Palace" von "Minoan Lines" einen sehr guten Eindruck. Alles ist sehr sauber, das Personal freundlich und hilfsbereit. Mit Englisch kommt man problemlos weiter. Auch das Essen schmeckt gut und ist vergleichsweise günstig, allerdings nicht im bedienten Restaurant.

Fähre

Die Lounge auf Deck 7 ist Aufenthaltsort für jedermann. Hier kann man sich von der Bar einen Café oder ein külhles Bier holen oder auch nur hier sitzen und etwas lesen.

Fähre

Der Hotspot mit WLAN hat ADSL-Qualität und klappt einwandfrei. Der Internetzugriff kann jederzeit unterbrochen und später fortgesetzt werden. Begeistert sind wir auch vom "Camping on Board". Im eigenen Bett schläft man immer noch am besten. Wir werden bestimmt wieder mit "Minoan Lines" fahren und dies, wegen der traumhalft schönen Hafendurchfahrt, von Venedig aus.

Wo sind sie denn, wo bleiben sie denn? Anita schaut eifrig nach eventuellen Delphinen Ausschau, leider vergebens.

Fähre

Wir laufen "Igoumenitsa" an, den ersten Hafen auf dem griechischen Festland.

Fähre

Dazu muss die riesige Fähre um 90 Grad gedreht und rückwärts ans Pier gefahren werden. Das Manöver klappt reibungslos. Nur wenige Fahrzeuge warten hier auf den Verlad. Ein paar Dutzend verlassen den Bauch unserer Fähre.

Fähre

Und weiter geht die Fahrt in Richtung Süden. Am nächsten Morgen um 05.00 Uhr werden wir "Patras" anlaufen, und unsere Entdeckungsreise auf dem "Peloponnes" kann beginnen.

Sonntag, August 24, 2008

3) Venedig

Dritter Tag in Venedig (Sonntag, 24.8.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 25 Grad

Ein Gewitter in der Nacht hat die Luft richtig reingewaschen, so dass wir am Morgen bei gestochen blauem Himmel aufwachen. Wir nehmen es gemütlich, denn wir haben heute keine besonderen Pläne. Wir möchten einfach durch die Stadt bummeln und uns die schönsten Ecken nochmals ansehen. Dazu gehören auch die "Gondolieri" mit ihren virtuosen Ruderkünsten.

Gondeln

Die kunstvoll gestalteten Gondeln werden, wie wir gesehen haben, ebenfalls hier in Venedig gefertigt und unterhalten.

Gondeln

Gondeln

Wir könnten den "Gondelieri" stundenlang zusehen. Gerne wären wir auch mitgefahren, aber 120 Euro für eine halbe Stunde waren uns dann doch etwas zu viel.

Gondeln

Ebenso virtuos spielt dieser Künstler auf seiner Glasorgel wunderschöne mehrstimmige Melodien, so dass selbst Nonnen andächtig davor stehen bleiben.

Glasorgel

Weniger mit Kunst, als mit Taubenfutter hat dieser Mann auf dem "Markusplatz" zu tun.

Venedig

Uns faszinieren zwar eher die kunstvollen Bauwerke, welche auch heute Zehntausende anziehen.

Venedig

Venedig

Wir schlendern weiter durch die malerischen Gassen mit den verschlungenen Kanälen und den vielen Brücken, die das Besondere in Venedig ausmachen.

Kanäle

Kanäle

Die besten Gelati haben wir übrigens in der "Gelateria Millevoglie da Tarcisio" südlich des "Campo dei Frari" gegessen.

Gelati

Auch die preiswerten Pizzas schmecken hier ausgezeichnet.

Pizza

Eine venezianische Maske mit Kostüm würde Anita bestimmt passen. Man kann diese zu bestimmten Anlässen auch hier mieten.

Venedig

Venedig ist eine einzigartige Stadt, die wir bestimmt wieder einmal besuchen werden. Der heutige Tag mit Fotowetter war ein toller Abschluss unseres Venedig-Aufenthalts. Die leuchtenden Augen des Fotografen kommen nicht von ungefähr :-)

Venedig

Morgen werden wir die Fähre nach Griechenland besteigen und Venedig noch einmal von oben betrachten können.

Erfasst von Heinz am Sonntag, August 24, 2008 - 10:07 AM
Aktualisiert: Dienstag, August 26, 2008 10:12 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Freitag, August 22, 2008

2) Venedig

Fortsetzung vom 22.8.2008

Eine Besonderheit von Venedig sind die "Gondolieri". Wir bewundern die Geschicklichkeit mit der sie ihre Gondeln durch die engen Kanäle dirigieren. Oft gibt es sogar Staus, die sie ohne Bootsberührung meistern.

Venedig

Nicht nur die Fahrgäste haben ihr Vergnügen daran, sondern auch die vielen Zuschauer entlang der Kanäle. Ein besonderes spannendes Schauspiel findet bei den Brücken statt, wenn sich zwei Gondeln darunter kreuzen. Die Gondeln neigen sich manchmal gefährlich zu Seite.

Venedig

Gesungen haben die "Gondolieri" nicht, obwohl dieses Foto ganz danach aussieht.

Venedig

Wir können es bestätigen. Die Touristen sind doch intelligenter als man denkt. Auf dem berühmtesten Platz von Venedig, dem "Markusplatz", gibt es den teuersten Kaffee dieser Stadt, aber keiner trinkt ihn. Praktisch sämtliche Plätze bleiben auch am Nachmittag leer.

Venedig

Mal abgesehen davon, ist der "Markusplatz", wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann, nach wie vor der Besuchermagnet Nummer eins.

Venedig

Venedig

Mit einem Foto von der wunderschönen Uferpromenade am "Markusplatz" beschliessen wir den heutigen Tag.

Venedig

Zweiter Tag in Venedig (Samstag, 23.8.2008)
Wetter: leicht bewölkt bis schön / Tmax.: 30 Grad

Der Tag beginnt leicht bewölkt, aber angenehm warm. Wir stehen heute etwas später auf und nehmen den 09.15 Uhr Bus. Heute Morgen lassen wir uns vom "Marco Polo Reiseführer" durchs "volkstümliche Venedig" geleiten. Unser Fussmarsch beginnt beim Bahnhof und führt quer durch die weniger begangenen Stadtteile "Santa Croce", "San Polo" und " Dorsoduro". "San Marco" lassen wir für einmal aus. Auf diesen "Calli" und "Piazzi" ist vom Massentourismus kaum mehr etwas zu spüren.

Venedig

Nur ab und zu treffen wir auf Einheimische. Selbst die Kirchen sind hier keine Anziehungspunkte, obwohl durchaus sehenswert.

Venedig

Venedig

Sehenswert sind auch die typisch venezianischen Fassaden, auch wenn sie nicht immer im besten Zustande sind.

Venedig

Venedig

Venedig

Venedig

Venedig

In Venedig findet vieles über die Wasserwege statt. Selbst Obst und Früchte kann man auf den Kanälen kaufen.

Venedig

Besonders gefallen uns auch die in der ganzen Stadt verwendeten Strassenlaternen.

Venedig

Sie geben den Strassen und Gassen ein einheitliches Bild und in der Nacht eine warme Beleuchtung.

Venedig

Unser Weg durchs "volkstümliche Venedig" führt uns entlang der Uferpromenade des "Canale della Giudecca" bis zu äussersten Spitze, wo der "Canal Grande" beginnt. Auf der andern Seite des Kanals sehen wir die drei Kirchen auf der vorgelagerten Insel "San Giorgio Maggiore": "Redentore", "Zitelle" und "Chiesa di San Giorgio-Maggiore e Chiostri".

Venedig

Venedig

Venedig

Es ist inzwischen schon nach Mittag und unsere Mägen knurren. Wir haben am Morgen einen kleinen Imbissstand mit guten Pizzas entdeckt und schlängeln uns nun durch die Gassen bis zum "Campo dei Frari". Die "Pizza Calzone" schmecken uns vorzüglich und die Gelatis als Nachtisch sind einsame Spitze.

Venedig

Am Nachmittag entschliessen wir uns kurzfristig für eine Bootsfahrt auf die Glasbläserinsel "Murano". Die Schiffsfahrt führt uns um ganz Venedig herum, da "Murano" auf der Nordostseite der Stadt liegt. Noch einmal lassen wir die Kulisse vom touristischen "Markusplatz" an uns vorüberziehen...

Venedig

... und fahren in grossem Bogen östlich um Venedig herum.

Venedig

Bald einmal taucht in der Ferne die Friedhofsinsel "Isola di San Michele" mit der umgebenden Backsteinmauer und seiner Kirche auf.

Venedig

Venedig

Dann landen wir auf der Insel "Murano, welche eigentlich aus fünf Inseln besteht. Das Strassenbild ähnelt demjenigen von Venedig.

Murano

Nur hat es hier an jeder Ecke Läden mit Murano-Glaskunstwerken.

Murano

Die grossen Kunstwerke darf man allerdings nicht fotografieren. Meist sind diese mehrere tausend Euro wert. Wir halten uns an kleinere, nicht weniger beeindruckende Exemplare.

Murano

Murano

Es sind nicht nur die Formen, welche die Faszination ausmachen, sondern auch die leuchtenden Farben.

Murano

Murano

Ein besonderes Kunstwerk stellt der Kristall "Natale di luce in una cometa di vetro" dar.

Murano

Von "Murano" aus fahren wir mit dem Schiff direkt zum Bahnhof zurück und besteigen dort den Bus zum Campingplatz. Diesmal erhaschen wir uns sogar einen Sitzplatz. Unsere Beine sind ganz schön müde.

Mittwoch, August 20, 2008

1) Venedig

Vorbereitungen zu unserer Reise nach Venedig (Mittwoch, 20.8.2008)
Wetter: bewölkt bis heiter / Tmax.: 19 Grad

Wie wir bereits in unserem Beitrag vom 21.3.2008 angekündigt haben (bitte nachlesen), wenden wir uns nun wieder dem Süden zu. Unser erstes Ziel ist "Venedig", wo wir uns etwa 4 Tage aufhalten werden. Anschliessend geht's weiter mit der Fähre nach Griechenland, wo wir in der ersten Woche den "Peloponnes" entlang der Küste erkunden wollen. Insgesamt haben wir für diese Reise 7 Wochen reserviert. Einen grossen Teil davon werden wir allerdings dem Windsurfen widmen und auf einem Campingplatz in "Githio" unsere Zelte aufschlagen.

Als "kleines" Geburtstagsgeschenk haben wir uns einen neuen Roller zugelegt. Hauptgründe für den vorzeitigen Austausch sind die stark verbesserte Federung (grössere Reifen) und Bremsanlage (ABS), sowie die wesentlich grössere Beschleunigung des doppelt so starken Honda SH300iA. Diese für uns wichtigen Sicherheitsaspekte sind nun alle erfüllt. Weil der neue Roller auch um einiges schwerer ist als der alte, mussten wir unseren Motorradträger noch auf 200 kg Traglast erweitern.

Honda SH300iA

Reise nach Venedig (Donnerstag, 21.8.2008)
Wetter: schön / Tmax.: 13 bis 32 Grad

Früh am Morgen fahren wir mit unserem "Elchi" los. Wir haben uns für die Fahrt nach "Venedig" die Route über den Flüela- und Ofenpass ausgesucht. Bei "Bozen" geht's auf die Autobahn, wo wir bis nach "Venedig" durchfahren. Eigentlich wollten wir ursprünglich auf den Campingplatz "Camping Fusina". Da dieser scheinbar bei Jugendgruppen sehr beliebt ist und dies zu den unterschiedlichen Überlastungserscheinungen führt, haben wir uns nun für den relativ kleinen Campingplatz "Camping della Serenissima" in "Oriago" nahe bei "Venedig" entschieden.

Zur Eröffnung des "Vereina"-Tunnels wurden im "Prättigau" verschiedene Dorfumfahrungen erstellt. Dazu gehört auch dieses Meisterwerk von ein Brücke.

Reise nach Venedig

Der Aufstieg mit voll beladenem Reisemobil auf den 2383 Meter hohen "Flüelapass" macht "Elchi" ziemlich zu schaffen. Oft müssen wir sogar in den dritten Gang runterschalten. Mit dem neuen Motorradträger mit Roller sind bestimmt nochmals 50 bis 60 kg dazugekommen. Auf der Passhöhe gönnen wir uns eine kurze Verschnaufpause.

Reise nach Venedig

Ebenso steil geht's wieder runter ins Unterengadin bis nach "Susch", welches auf 1400 m liegt. Die heissen Bremsen lassen grüssen bzw. quietschen. Unser Reisemobil ist wohl eher für die Ebene gebaut ;-) Die Auffahrt durch den "Schweizer Nationalpark" verläuft harmonischer. Wir geniessen die wunderbare Aussicht auf den unberührten Wald.

Reise nach Venedig

Die Gegend erinnert uns etwas an die urtümlichen Wälder Nordamerikas.

Reise nach Venedig

Reise nach Venedig

Nach der Grenze fahren wir mit unserem "Elchi" weiter bis wir in "Glums" kurz vor der Reschenpass-Strasse nicht mehr weiterkommen. Das Stadttor hat nur 2.80 m Durchfahrtshöhe, viel zu wenig für unseren mit Surfbrettern beladenen "Elchi". Da hilft nix. Wir müssen zurück und uns einen anderen Weg suchen.

Glücklicherweise zweigt ein paar Kilometer vor "Glums" noch eine weitere Strasse in Richtung "Reschenpass" ab. Vorsichtig schlängeln wir uns durch das enge Dorf "Laatsch" bis wir endlich auf der "Reschenpass"-Strasse landen. Wir sind heilfroh, dass es geklappt hat. Die nächste Ausweichroute via "Schuls" hätte uns wieder zurück ins Unterengadin geführt und wäre ein riesiger Umweg gewesen.

Je weiter wir nach Süden kommen, um so wärmer wird es. In Bozen hat es bereits 28 Grad und bald einmal erreichen wir die 32 Gradmarke. Auf der Brenner-Autobahn ist der Verkehr mässig und wir kommen jetzt gut voran. Um halb sechs fahren wir durch das Tor des auserwählten Campingplatzes "Camping della Serenissima". Trotz Hochsaison erhalten wir einen schönen, ruhigen Platz.

Campingplatz

Wir sind schnell eingerichtet. Dafür hat man ja schliesslich ein Reisemobil. Anschliessend begutachten wir die Infrastruktur des Campingplatzes. Die sanitären Anlagen sind einwandfrei. Es gibt auch einen kleinen Laden für das Nötigste sowie ein gemütliches Restaurant mit Pizzeria. Wir entschliessen uns spontan, dort heute Abend eine Pizza zu essen.

Die Nacht ist warm und es kühlt kaum unter 20 Grad ab. Dennoch schlafen wir gut, denn wir sind von der langen Reise ziemlich müde.

Ausflug nach Venedig (Freitag, 22.8.2008)
Wetter: schön / Tmax.: 30 Grad

Schon um 06.00 Uhr stehen wir auf. Venedig, wir kommen :-) An der Rezeption kaufen wir uns für 31 Euro ein 3-Tagesticket nach Venedig. Darin sind sämtliche Bus- und Schiffsverbindungen inbegriffen. Der Bus hält direkt vor unserem Campingplatz.

Bus

Nach einer halben Stunde sind wir bereits am Bahnhof. Wir besteigen gleich ein Schiff der "Actv", welches in unserem Ticket inbegriffen ist, und machen zuerst eine Rundfahrt um den Hafen bis zum "Markusplatz". Zufälligerweise kommen wir unweit an unserem Fährschiff der "Minoan Lines" vorbei, welches wir in 4 Tagen nach Griechenland besteigen werden.

Venedig

Wir nähern uns der weltweit bekannt Kulisse des "Markusplatzes" mit der "Basilica San Marco", welche auch vom Meer aus eine imposante Erscheinung ist.

Venedig

Das Meer nagt deutlich sichtbar an den Millionen von Pfählen auf denen die Stadt erbaut ist.

Venedig

Noch sind wir früh dran und vom grossen Touristenrummel ist noch wenig zu spüren.

Venedig

Lediglich vor der "Basilica San Marco" hat sich bereits eine Warteschlange aufgebaut.

Venedig

Wir verzichten auf eine Besichtigung und fahren stattdessen lieber mit dem Lift hoch auf den fast 100 m hohen "Campanile", um Venedig von oben zu bewundern. Mit 8 Euro pro Person sind wir dabei. Eine billigere Alternative, zum Beispiel Treppen steigen, gibt es hier leider nicht.

Venedig

Die Rundsicht vom Glockenturm ist, wie erwartet, fantastisch. Der fast menschenleere Markusplatz liegt uns zu Füssen,

Venedig

ebenso die "Basilica San Marco" mit ihren fünf imposanten Kuppeln.

Venedig

Vom Campanile aus kann man auch einige der vielen vorgelagerten Inseln, die auch zu Venedig gehören, überschauen.

Venedig

Erstaunlicherweise gibt es kaum einen Gast, der sich hier bewirten lässt. Vielleicht ändert sich dies noch im Laufe des Tages.

Venedig

Venedig

Wir besteigen ein Schiff, das uns durch den "Canal Grande" fährt, um Venedig zuerst vom Wasser aus zu entdecken. Mit unserem 3-Tagespass können wir jederzeit zu- und aussteigen. Unser Ziel ist die berühmte "Rialtobrücke". Vorbei geht es an wunderschönen Häusern im venezianischem Stil.

Venedig

Venedig

Auch eine erste Ansammlung von "Gondolieri" mit ihren kunstvollen Gondeln bewegen sich in gemütlichem Tempo entlang der schmucken Häuserfassaden.

Venedig

Endlich erblicken wir die riesige "Rialtobrücke" vor uns. Sie ist, nebst dem Markusplatz, das wohl am meisten fotografierte Objekt hier in Venedig.

Venedig

Auch wir lassen uns nicht lumpen und schiessen ebenfalls ein paar Dutzend Fotos aus allen Perspektiven.

Venedig

Bei der Haltstelle "Rialto Markt" steigen wir aus und machen uns zu Fuss auf zur Brücke. In vielen Läden findet man die typischen venezianischen Masken.

Venedig

Die Brücke mit den vielen Boutiqen hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der "Ponte Vecchio" in Florenz.

Venedig

Der Ausblick auf den "Canal Grande" ist beeindruckend.

Venedig

Weiter geht's mit dem Schiff dem "Canal Grande" entlang, vorbei an wunderschönen venezianischen Häusern und Kirchen.

Venedig

Venedig

Beim Bahnhof steigen wir wieder aus und machen uns zu Fuss auf den Weg. An wunderschönen Fotosujets ist Venedig kaum zu überbieten. An diesem Tag haben wir über 300 Fotos geschossen. Ein paar wenige davon könnt ihr nun ohne Kommentar geniessen.

Venedig

Venedig

Venedig

Venedig

Venedig

Venedig

Stellvertretend für die vielen Kirchen hier zwei Fotos der "Chiesa di San Stefano".

Venedig

Venedig

Infolge Grössenlimite der Software folgt die Fortsetzung im Bericht "2) Venedig"...

Erfasst von Heinz am Mittwoch, August 20, 2008 - 9:45 AM
Aktualisiert: Dienstag, Oktober 21, 2008 7:10 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Mittwoch, August 06, 2008

42) Deutschlandreise: Rügen (3)

Campingleben und Fahrt nach Bergen (Mittwoch, 6.8.2008)
Wetter: heiter bis bewölkt / Tmax.: 21 Grad / Wind: 1-2 Bf. Nordwest / Wasser: 24 Grad

Der Wind hat nachgelassen. Der Wasserstand hat sich normalisiert. Das Wetter lässt leider etwas zu wünschen übrig. Mit Surfwind haben wir heute auch nicht zu rechnen. Und so fahren wir gegen Mittag zusammen mit Dagmar und Eugen nach "Bergen" zum Einkauf. Auf dem Stadtring sind alle bekannten Kettenmärkte Deutschlands, wie Lidl, Aldi, Real, Netto, Familia, Schlecker und EDEKA vertreten.

Campingleben und Fahrt nach Schaprode (Donnerstag, 7.8.2008)
Wetter: schön / Tmax.: 29 Grad / Wind: 1-3 Bf. Süd / Wasser: 25 Grad

In der Nacht hat es kurz geregnet. Der Morgen empfängt uns wieder mit Sonnenschein. Wir sind früh aufgewacht. Für das tägliche Fitnesstraining nehmen wir heute unsere "Nordic Walking Stöcke" und marschieren in Richtung "Schaprode" los. Der Fussweg führt entlang des Ufers bis zum "Campingplatz Schaprode". Dort machen wir kehrt und "walken" den gleichen Weg zurück. Wir sind uns einig, es gibt nichts Schöneres als den Morgen mit einem Fitnesstrip in der freien Natur zu beginnen. Wir fühlen uns super und freuen uns auf das ausgiebige Frühstück.

Am Nachmittag kommt für kurze Zeit Wind auf. Ich messe 4 bis 5 Bf. Kaum sind wir auf dem Wasser, nimmt der Wind leider wieder ab, so dass wir die Turnübungen am Gabelbaum wieder abbrechen.

Seehof

Anita hat dafür gerade mal ein müdes Lächeln übrig.

Seehof

Aber wir haben ja noch Alternativen. Eugen, Anita und ich satteln unsere Drahtesel und fahren dem Uferweg entlang nach "Schaprode".

Schaprode

Inzwischen ist es absolut windstill und die Sonne brennt heiss vom Himmel. Wir messen 28 Grad am Schatten. Da unser Weg ohnehin am Campingplatz "Schaprode" vorbeiführt, schauen wir uns diesen noch kurz an.

Schaprode

Wir sind uns einig, dass unser Platz am "Seehof" für Windsurfer wesentlich besser geeignet ist, weil bei allen Windrichtungen gesurft werden kann. Bei Ostwind ist dies hier in "Schaprode" wegen Abdeckungen kaum möglich. Ausserdem muss man hier wegen Untiefen noch um Einiges weiter rauslaufen als in "Seehof".

Schaprode

Anschliessend fahren wir weiter bis zum Hafen. Im Restaurant am Fährhafen gibt's einen erfrischenden Apfelschorle und ein Eis mit Sahne. Zurück fahren wir über "Poggenhof".

Wir geniessen den wunderbaren Sommerabend. Bei Sonnenuntergang messen wir immer noch 27 Grad.

Seehof

Campingleben und Windsurfen (Freitag, 8.8.2008)
Wetter: heiter bis sonnig / Tmax.: 22 Grad / Wind: 4-5 Bf. West / Wasser: 24 Grad

Schon in der Nacht legt der Wind massiv zu und weht am Morgen mit 4 bis 5 Beaufort übers Wasser. Mit dem 6.0 und 5.4 m2 Segel und den kleinen Brettern sind wir gut unterwegs. Eugen und Dagmar sind vom tollen Surfrevier begeistert.

Nach einer kurzen Flaute mit Regenschauer frischt der Wind wieder auf und Eugen geht noch einmal aufs Wasser.

Seehof

Das schöne Wetter und der tolle Wind melden sich wieder zurück. Die schnellen Wetterwechsel auf "Rügen" sind immer wieder überraschend.

Seehof

Wir haben leider schon geduscht und schauen Eugen bei seinen Halsen zu.

Seehof

Wir hatten bei GUN-Sails vor drei Tagen noch weitere Seegras-Finnen bestellt, weil wir nur zwei davon hatten und diese laufend von einem Brett aufs andere wechseln mussten. Diese sind eben auf dem Campingplatz eingetroffen. Ein super Service von GUN.

Wie immer, beschliessen wir den Tag mit einem wunderbaren Sonnenuntergang.

Seehof

Windsurfen bei Starkwind (Samstag, 9.8.2008)
Wetter: schön / Tmax.: 20 Grad / Wind: 6-7 Bf. West / Wasser: 24 Grad

Schon am frühen Morgen messe ich am Strand 5 bis 6 Bf. Wind. Der heutige Tag ist eindeutig dem Windsurfen gewidmet. Doch zuerst fahren wir mit dem Roller noch kurz zum Einkaufen nach Schaprode. Bei dem starken Seitenwind habe ich ziemliche Mühe, den Roller auf der schmalen Fahrspur zu halten.

Wieder beim Campingplatz angelangt, gibt es kein Halten mehr. Wir stürzen uns in die warmen 4 mm Neoprenanzüge und ziehen unsere neuen Sturzhelme von GUN an. Dann packen wir unsere kleinsten Bretter und Segel (4.2 und 4.7 m2) und brettern los. Auf dem Flachwasser erreichen wir bei diesem Starkwind eine ungeheure Geschwindigkeit. Nur fliegen ist schöner :-) Wir sind mit unseren Segeln manchmal an der Grenze. Leider haben wir das 3.7 m2 zuhause vergessen.

Nach 3 Stunden surfen gehen wir für eine kurze Mittagspause an Land. Nach weiteren 3 Stunden haben wir endgültig genug. Es war ein toller Surftag. Unsere Zeit an der Ostsee geht leider dem Ende zu. Wegen der relativ schlechten Wetterprognose für morgen Sonntag, haben wir uns kurzfristig entschlossen, nun einen Tag früher als geplant abzureisen.

Nach dem Abendessen riggen wir in Rekordzeit alle Segel ab und laden unser gesamtes Surfmaterial auf. Dann folgen die Fahrräder und die ganze Campingausrüstung. Dank eingespieltem Teamwork sind wir nach nur 3 Stunden fertig. Den Roller laden wir erst am Morgen vor der Abreise auf.

Rückreise in die Schweiz, 1. Teil (Sonntag, 10.8.2008)
Wetter: Regen bis heiter / Tmax.: 22 Grad / Wind: 5-6 Bf. Südwest / Wasser: 24 Grad

Unser Zeit an der Ostsee geht leider dem Ende zu. Wir haben verschiedene Termine einzuhalten und sollten Mitte nächster Woche wieder in der Schweiz sein. Hauptgrund ist unser Entschluss, unseren 150 kg Motorradträger auszutauschen und das 200 kg Modell von SMV-Metall montieren zu lassen. Dieser Termin und auch der Termin für den neuen Honda-Roller SH 300iA sind gefixt. Darüber hinaus steht der Anreisetermin für die Autofähre nach Griechenland vor der Tür.

Um neun Uhr sind wir startbereit und verabschieden uns herzlich von der bemerkenswert freundlichen Gastfamilie "Palke". Wir haben für die Rückreise die kürzeste Route über "Stralsund" - "Rostock" - "Berlin" - "Dessau" - "Leipzig" - "Bayreuth" - "Nürnberg" - "Ulm" ausgesucht. Rügen durchqueren wir ohne Probleme. Am Sonntagmorgen herrscht hier nur wenig Verkehr. Auch die Fahrt bis "Rostock" verläuft reibungslos.

Weiter geht's auf der A24 in Richtung "Berlin". Bis "Neuruppin" können wir ungestört durchfahren. Leider wird unsere flotte Fahrt dann infolge Verkehrsüberlastungen vor Berlin andauernd gestört. Ganz schlimm wird es im grossen Berlinerring auf der A10, wo uns ein mehrere Kilometer langer Stau wegen eines Brückenneubaus über eine Stunde aufhält. Insgesamt verlieren wir mindesten 2 1/2 Stunden in sonntäglichen Staus.

Wir sind heute immerhin 630 km weit gefahren und sind ziemlich müde. Wir übernachten auf einem grossen Autohof beim bayrischen "Hof". Die restlichen 470 km werden wir morgen unter die Räder nehmen.

Autohof

Rückreise in die Schweiz, 2. Teil (Montag, 11.8.2008)
Wetter: schön / Tmax.: 28 Grad

Auf dem Autohof war es einigermassen ruhig, so dass wir gut geschlafen haben. Nach einem kurzen Frühstück machen wir uns schon um 07.00 Uhr wieder auf den Weg in Richtung "Bayreuth". Die heutige Fahrt verläuft ohne Unterbruch. Einen Stau infolge eines schweren Unfalls bei "Feuchtwangen" umfahren wir via "Nördlingen" und gewinnen dadurch sogar ein paar Dutzend Kilometer Wegstrecke. Selbst in den beiden Nadelöhrs "Bregenz" und "Hard" kommen wir wider Erwarten gut durch.

Das schöne Wetter begleitet uns. Je weiter wir nach Süden vorankommen, umso wärmer wird es. Am Bodensee messen wir sommerliche 28 Grad. Die Luft ist allerdings sehr schwül. Wir schaffen es gerade noch, unseren "Elchi" vor dem Haus meines Bruders zu parkieren, als es in Strömen zu regnen beginnt. Ein heftiges Gewitter entläd sich genau über uns. Wir ersparen uns für einmal die Wagenwäsche für unser Reisemobil und erhalten zum Abschluss unserer Deutschlandreise erst noch einen wunderschönen, doppelten Regenbogen.

Regenbogen


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Sonntag, Juli 27, 2008

39) Deutschlandreise: Thale

Zum Hexentanzplatz (Sonntag, 27.7.2008)
Wetter: schön und heiss / Tmax.: 30 Grad / Wind: 0-1 Bf.

Gestern Abend gab's noch einen kurzen Gewitterregen. Der Morgen empfängt uns wiederum mit wolkenlosem Himmel. Schon um sieben Uhr messen wir 19 Grad. Es wird wieder ein heisser Tag werden. Wir fahren mit unseren Fahrrädern direkt an die Seilbahnstation von "Thale". Mit der Seilbahn geht es hoch auf den "Hexentanzplatz" auf ca. 450 m.ü.M.

Thale

Durch einen Eichenwald spazieren wir bis zur oberen Aussichtsplattform, vorbei an vielen Ständen mit Hexenpuppen.

Thale

Hier in "Thale" dreht sich alles um Hexen, obwohl Hexen hier nur getanzt haben sollen und nicht etwa verbrannt wurden.

Hexen

Die Aussicht auf "Tahle" und die Umgebung ist fantastisch. Allerdings ist die Fernsicht wegen der feuchten Luft heute nicht optimal.

Thale

Die imposanten Feldformationen ähneln denen bei der "Teufelsmauer".

Thale

Thale

Die eindrückliche "Teufelsmauer" können wir von hier aus in der Ferne gerade noch erkennen.

Thale

Obschon das Harzgebirge nicht sehr hoch ist, gibt es hier verschlungene Schluchten und eindrückliche Felsformationen zu bestaunen.

Thale

Nach zwei Stunden haben wir genug gesehen und fahren mit der Seilbahn wieder zurück.

Freitag, Juli 25, 2008

38) Deutschlandreise: Quedlinburg (2)

Campingleben (Freitag, 25.7.2008)
Wetter: schön und schwülwarm / Tmax.: 28 Grad / Wind: 0-2 Bf.

Heute Morgen sind unsere Freunde Maria, Michael, Horst und Gabi aus Berlin eingetroffen. Nun sind wir von lauter "Hobby"-Reisemobilen und Wohnwagen eingekreist.

Camping

Nach einer kurzen Zwischenmahlzeit unternehmen wir mit dem Fahrrad eine kleine Entdeckungstour in die Stadt "Thale" hinein. Im Zentrum befindet sich der "Brunnen der Weisheit". Dieser stellt "Wotan", den grössten Gott der Germanen dar, der aus dem Brunnen der Weisheit trinkt. Dabei verliert er ein Auge und erwirbt dadurch die Fähigkeit, in die Zukunft blicken zu können. Seine beiden Raben "Hugin" und "Munin" erkunden täglich auf Rundflügen das Weltgeschehen. Die Windzwerge "Nordi", "Austri", "Sudri" und "Westri" zeigen die Himmelsrichtungen an.

Thale

Thale Thale

Hinter dem Stadtpark liegen die Seilbahnstationen auf den "Hexentanzplatz" und "Rosstrape". Wir sind überrascht von der gross angelegten Erlebniswelt mit einem tollen Seilpark für Gross und Klein.

Thale

Thale

Nach dem Rundfahrt geniessen wir das gemütliche Campingleben bei Kaffee und selbst gebackenen Kuchen von Maria.

Fürs Abendessen lassen wir uns vom Pizza-Schnellservice vor Ort eine Pizza liefern. Die Lieferung klappt super und die Pizzen schmecken vorzüglich.

Pizzaessen

Beim Sonnenuntergang zieht von Osten her ein bedrohliches Gewitter heran. Der Kern zieht zum Glück seitlich an uns vorüber und wir kriegen nur einern kurzen, aber kräftigen Regenspritzer ab.

Gewitter

Ausflug nach Quedlinburg (Samstag, 26.7.2008)
Wetter: schön und schwülwarm / Tmax.: 30 Grad / Wind: 0-2 Bf.

Zu Sechst fahren heute mit dem schnellen HEX-Zug ab dem Bahnhof "Tahle Musesteig", der 10 Gehminuten vom Campingplatz entfernt liegt, nach "Quedlinburg". Für 2 Euro pro Person sind wir in einer Viertelstunde dort.

Quedlinburg

Über die Schmierereien am alten Bahnhofgebäude von "Quedlinburg kann man in diesem Fall geteilter Meinung sein. Ob die 15 allerdings die richtige Hausnummer ist, scheint eher zweifelhaft zu sein.

Quedlinburg

Obwohl wir schon einen Tag lang herumspaziert sind, entdecken wir immer wieder neue wunderschöne Fachwerkhäuser. In einem Hof entdecken wir ein seltenes "einsäuliges Minihaus".

Quedlinburg

Unser Rundgang führt uns auch wieder am Schlosshügel vorbei, wo eine der schönsten Häuserreihe steht.

Quedlinburg

In der "Stieggasse" steht das älteste noch erhaltene Fachwerkhaus, erbaut im Jahre 1564.

Quedlinburg

Quedlinburg

Die "Stieggasse" ist eine der schönsten Gassen von "Quedlinburg".

Quedlinburg

Inzwischen ist es immer schwüler geworden und allmählich bauen sich Gewitterwolken auf, so dass wir uns auf den Rückweg machen, um nicht verregnet zu werden. Das Wetter hält sich aber glücklicherweise noch, und wir kommen unverregnet zum Campingplatz zurück.

Quedlinburg

Mittwoch, Juli 23, 2008

37) Deutschlandreise: Quedlinburg (1)

Kloster-Camping, Thale (23.7.2008)
Wetter: schön und warm / Tmax.: 25 Grad / Wind: 0-2 Bf.

Der Morgen empfängt uns mit 12 Grad Lufttemperatur, einem wolkenlosen Himmel und Nebelschwaden über der "Regnitz", eigentlich eine typische Herbststimmung. Wir vertrauen darauf, dass die Wetterprognosen stimmen, die ab heute, vor allem für das nördliche Deutschland, schönes und warmes Sommerwetter vorhersagen.

Unser heutiges Ziel, der "Kloster-Camping" in "Thale", liegt etwa 300 km nördlich von "Bamberg". Bis nach Erfurt folgen wir der Autobahn. Weiter geht's auf gut ausgebauten Landesstrassen über "Nordhausen" quer durch einen Teil des Harzgebirges. Die Strasse führt uns durch kilometerweite Getreidefelder, bewaldete Hügeln und liebliche Flusstäler, durch eine wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft.

Reise nach Thale

Beeindruckt sind wir auch von den vielen Windrädern und Solaranlagen zur Stromerzeugung. Deutschland scheint hier der Schweiz weit voraus zu sein.

Reise nach Thale

Durch die allgegenwärtigen Windräder entstehen skurrile optische Perspektiven.

Reise nach Thale

Der "Kloster-Camping" liegt am Rand von "Thale" auf dem Gelände des "Klosters Wendhusen". Der kleine Vierstern-Campingplatz besteht erst seit 2007 und bietet Platz für ca. 50 Reisemobile und Wohnwagen sowie diverse Wiesenflächen für Zelte. Die Parzellen sind allerdings ziemlich klein geraten (40 bis 50 m2) und ausserdem scheint die Infrastruktur des Campingplatzes noch nicht ganz fertig zu sein. So erfolgt der Stromanschluss zurzeit noch nicht an übliche Stromzapfsäulen, sondern an provisorisch angebrachte Kabelrollen.

Ausflug nach Quedlinburg (Donnerstag, 24.7.2008)
Wetter: schön und warm / Tmax.: 26 Grad / Wind: 0-2 Bf.

Obwohl wir gestern Abend die Wolken-Animation für den heutigen Tag im Deutschen Fernsehen mit Sorge betrachtet haben, präsentiert sich der Himmel heute morgen wolkenlos und in sattem Blau.

Camping

Wir haben uns vergeblich bemüht, bei der Rezeption des Campingplatzes und beim Touristenbüro von "Thale" einen brauchbaren Radwegplan zu erhalten, um nach "Quedlinburg" zu kommen. Mit einer halbwegs plausiblen Wegbeschreibung machen wir uns auf den Weg. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen würden...

Gleich hinter dem "Klosters Wendhusen" führt ein steiler Kopfsteinpflasterweg den Hügel hoch. Er erinnert uns an eine alte Römerstrasse, was in diesem Falle ja nicht sein kann, da die Römer unseres Wissens nicht bis hierher vorgestossen sind.

Quedlinburg

Nach der Steigung führt der Weg zwischen ausgedehnten Getreidefeldern hindurch.

Quedlinburg

Das nette Fräulein an der Rezeption hat zwar etwas von einer "Teufelsmauer" gesagt, die wir hier queren sollten. Davon ist leider nichts zu sehen. Scheinbar haben wir eine Abzweigung verpasst. Macht ja nichts. Die allgemeine Richtung stimmt und die Landschaft hier ist wunderschön und abwechslungsreich.

Quedlinburg

Die riesigen Getreidefelder sind wirklich beeindruckend.

Quedlinburg

Von ferne sehen wir ein paar Steinbrocken. Ob das die Teufelsmauer gewesen ist? Bei der Rückfahrt werden wir mehr darüber wissen.

Quedlinburg

Beim nächsten Dorf "Weddersleben" fragen wir zwei ältere Frauen nach dem Weg. Leider kennen sie sich bei den Radwegen nicht so aus und schicken uns auf die Autostrasse. Wir wagen noch einen Feldwegversuch und landen schliesslich doch auf der Landstrasse nach "Quedlinburg".

"Quedlinburg" verfügt über eine grosse Anzahl gut erhaltener Fachwerkbauten aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Für einen Fotografen ein wahres Eldorado. Die nachfolgenden Bilder sind nur eine kleine Auswahl der über 100 wunderschönen Fotos, die wir an diesem Tag geschossen haben.

Quedlinburg

Quedlinburg

Quedlinburg

Quedlinburg

Quedlinburg

Quedlinburg

Quedlinburg

Einer der schönsten Plätze ist der zentrale gelegene Marktplatz. Hier befinden sich auch das alte Rathaus und gleich daneben ein märchenhaftes Fachwerkhäuschen mit Café, welches oft auch auf Ansichtkarten abgebildet ist.

Quedlinburg

Quedlinburg

Quedlinburg

Viele Plätze entwickeln ihren Charme vor allen durch die kunstvollen Fachwerkbauten.

Quedlinburg

Quedlinburg

Quedlinburg

Nach dem Mittagessen besteigen wir, quasi als Verdauungsspaziergang, den Schlossberg. Leider wird die Kirche "St. Servatius" gerade renoviert und ist eingerüstet.

Quedlinburg

Die Aussicht auf die Dächer der Stadt ist jedoch herrlich.

Quedlinburg

Quedlinburg

Auch die Gassen rund um den Schlosshügel sind sehenswert.

Quedlinburg

Quedlinburg

Auf der Rückfahrt nach "Thale" versuchen wir den Weg über die "Teufelsmauer" zu finden und tatsächlich, nach ein paar kleinen Irrwegen sehen wir endlich die "Teufelsmauer" vor uns, welche eigentlich aus mehreren, aneinander gereihten Steinblöcken auf einem Hügel besteht.

Teufelsmauer

Ein kleines "Monument Valley" in Deutschland steht vor uns. Durch die schwarze Färbung und die skurrilen Formen machen die Felsen wirklich einen durchaus teuflischen Eindruck.

Teufelsmauer

Teufelsmauer

Erst, wenn Menschen davor stehen, erkennt man die gewaltige Grösse der Felsformationen.

Teufelsmauer

Zudem regen sie ab und zu die Fantasie an. Der Fels auf dem Foto schaut von weitem nun wirklich aus, wie ein sich aufbäumender "Dinosaurus Rex".

Teufelsmauer

Die Aussicht auf das nahe Dorf "Weddersleben" ist imposant.

Teufelsmauer

Der Rückweg endet wiederum am steilen Kopfsteinpflasterweg, wo wir am Morgen die Abzweigung übersehen haben. Beim nächsten Mal werden wir versuchen doch noch den direkteren Weg entlang des Flüssleins "Bode" zu finden :-)

Montag, Juli 21, 2008

36) Deutschlandreise: Bamberg (2)

Bamberg (Montag, 21.7.2008)
Wetter: schön bis bewölkt / Tmax.: 18 Grad / Wind: 1-3 Bf.

Als wir erwachen, blicken wir aus dem Alkovenfenster direkt auf die spiegelglatte "Regnitz".

Camping

Der Himmel ist tief blau und beinahe wolkenlos. Das Thermometer zeigt allerdings nur 12 Grad an, für einen Sommermorgen ziemlich kalt. Auf dem Campingplatz herrscht eine unglaubliche Stille, obschon der Platz gut belegt ist.

Camping

Obwohl es bereits acht Uhr ist, scheinen noch alle zu schlafen. Nur eine Entenfamilie macht zwischen den Zelten ihren morgendlichen Rundgang.

Camping

Eigentlich sind wir heute spät dran. Die Wetteraussichten für heute sind recht gut und so können wir uns Zeit lassen für ein ausgiebiges Frühstück.

Camping

Camping

Nach dem gestrigen eher historischen Rundgang, wollen wir heute etwas "Lädele" gehen, wie es auf Schweizerdeutsch heisst, d. h. durch die Innenstadt schlendern und in den vielen Läden herumstöbern. Das historische "Bamberg" soll jedoch nicht zu kurz kommen. Wir haben noch lange nicht alles gesehen.

Mit unseren Fahrrädern sind wir schnell im Zentrum. Es gibt hier sogar romantisch anmutende Schuhgeschäfte im Hof.

Bamberg

Ausser ein bisschen Käse für die "Gwellten" heute Abend, benötigen wir eigentlich nichts, und so landen wir bald wieder auf der historischen Seite "Bambergs". Auf dem grössten Platz der Innenstadt, dem "Maximilianplatz" führt unser Weg am gleichnamigen "Maximiliansbrunnen" vorbei.

Bamberg

An der oberen Regnitz-Brücke genehmigen wir uns einen Cappuccino.

Bamberg

Vorbei an einer wunderschönen Eckskulptur, steigen wir zur "Pfarrkirche unserer lieben Frau", auch genannt "Obere Pfarre" hinauf.

Bamberg

Die Kirche schaut von aussen absolut unscheinbar aus.

Bamberg

Das Innere ist dafür um so eindrucksvoller.

Kirche

Nebst der wunderschönen, goldverzierten Kanzel, fällt vor allem das mit Kunstwerken etwas überladene Hauptschiff auf.

Kirche

Kirche

Auch die Orgel und die Deckengemälde können sich sehen lassen.

Kirche

Nach so viel Kultur haben wir reichlich Hunger. In einem orginellen, federgeschmückten Gastshaus "Zum Dorfreiter" bestellen wir eine Leberknödelsuppe, eine Weisswurstpfanne und als Dessert einen Kaiserschmarren.

Bamberg

Der "Kaiserschmarren" ist der Kleinste, den wir je erhalten haben. Als Dessert reicht die bescheidene Portion gerade noch aus. Die Qualität der Gerichte gibt dagegen zu keiner Kritik Anlass. Alles schmeckt ausgezeichnet und ist mit viel Liebe angerichtet.

Bamberg

Nach dem Essen machen wir uns wieder auf den Heimweg. Der Himmel hat sich immer mehr bewölkt, so dass wir bald mit den ersten Regentropfen rechnen müssen. Für morgen sind die Wetterprognosen nicht allzu gut. Mal sehen...

Bamberg (Dienstag, 22.7.2008)
Wetter: bewölkt bis heiter / Tmax.: 21 Grad / Wind: 1-3 Bf.

Die Nacht hindurch hat es leicht geregnet. Am Morgen ist der Himmel zwar noch bewölkt, aber der Regen hat aufgehört. Wir fahren mit unseren Fahrrädern nach dem Morgenessen gemütlich der "Regnitz" entlang in die Innenstadt. Wir sind auf der Suche nach einem Internetcafé. Bei der Touristen-Info erhalten wir zwei Adressen an der "Oberen Königsstrasse".

Wir bummeln noch etwas der "Regnitz" entlang und beobachten eine Schulklasse, welche mit zwei Schlauchbooten und einem Beiboot auf dem Fluss flussabwärts unterwegs ist. Das ist bestimmt ein Riesenspass für die Kinder.

Bamberg

Nach dem Mittagessen fahren wir zurück, um mit unserem Roller und dem "Notebook" nochmals in die Stadt zu fahren, damit ihr möglichst bald die neuesten Reisebucheinträge und Fotos bestaunen könnt :-)

Morgen verlassen wir das zauberhafte "Bamberg" und fahren weiter zum "Kloster-Camping" bei Thale. Dort werden wir unsere Freunde aus Berlin treffen und uns das mittelalterliche "Quedlinburg" anschauen.

Bis die Tage...

Sonntag, Juli 20, 2008

35) Deutschlandreise: Bamberg (1)

Bamberg (Sonntag, 20.7.2008)
Wetter: heiter bis schön / Tmax.: 27 Grad / Wind: 1-3 Bf.

Wir verlassen nun die "Romantische Strasse" und ziehen 80 km weiter in Richtung Osten nach "Bamberg". Wir steuern einen der schönsten und idyllisch gelegensten Campingplätze an, den Campingplatz "Insel" in "Bug". Wir waren schon beim letzten Besuch total begeistert von seiner speziellen Lage. Der relativ grosse Campingplatz befindet sich am nördlichen Ende des Dorfes "Bug", nur etwa 5 km von "Bamberg" entfernt. Es existiert keine Parzellierung. Jeder kann seinen Platz selbst aussuchen.

Schon die Einfahrt in den Campingplatz mit dem geschmackvoll angelegten Brunnen versetzt einen in Ferienstimmung. Er liegt inmitten einer lockeren Bewaldung mit Eichen und Nadelbäumen.

Camping

Die altehrwürdige Reception mit dem gemütlichen Terrassenrestaurant liegt direkt an der "Regnitz". Aufs Internet muss man hier allerdings verzichten. Aber wer denkt bei so viel Idylle schon ans Internet?

Dennoch erstaunlich: Auf unserer Deutschlandreise waren bisher bestenfalls 50% der Campingplätze mit Internetanschluss ausgerüstet. Deutschland scheint im Gegensatz zu Italien, wo wir wenigstens auf 80% der Plätze Internetanschluss hatten (WLAN oder PC mit Internet), zurzeit doch noch eine Internetwüste zu sein.

Camping

Mit ein bisschen Glück erwischt man einen Platz unmittelbar an der ruhig dahinfliessenden "Regnitz", in guter Nachbarschaft mit den Enten, die an die Campinggäste längst gewöhnt sind.

Camping

Camping

Obwohl Hochsaison herrscht, finden wir unweit des Flusses einen wunderschönen, sonnigen Platz. Wir sind schnell eingerichtet und laden gleich unsere Fahrräder aus, um mit diesen nach "Bamberg" zu fahren.

Camping

Auch der Radweg nach "Bamberg" ist absolute Spitzenklasse. Er führt mehrheitlich entlang der "Regnitz" durch parkähnliche Waldpartien bis an den Rand der Altstadt.

Bamberg

In 20 Minuten sind wir bereits in Innenstadt und schliessen unsere Fahrräder, wie gewöhnlich an ein stabiles Geländer an. "Bamberg" ist bestimmt nicht weniger romantisch, als die Dörfer und Städte entlang der "Romantischen Strasse". An diesem Wochenende findet zudem ein besonderer Anlass statt, "Bamberg zaubert", ein internationales Kleinkunststrassenfest, welches tausende Besucher anlockt. Mit wenigen Schritt sind wir am grossen Maximilian-Platz, wo sich auch das Rathaus befindet. Am "Grünen Markt" liegt die "St. Martins-Kirche" eine ehemalieg Jesuitenkirche.

Bamberg

Heute sind die Gassen vollgestopft mit schaulustigen Leuten, die sich von den vielen Gauklern und Künstlern unterhalten lassen.

Bamberg

Bamberg

Bamberg

Bamberg

Neptun schaut dem wilden Treiben gelassen zu.

Bamberg

Rund um die beiden alten Brücken, welche den linken "Regnitz-Arm" überspannen, gibt es jede Menge wunderschöner Fotomotive.

Bamberg

Auch auf die "St. Michaelskirche", welche majestätisch über "Bamberg" thront, hat man von hier aus einen wunderbaren Blick.

Bamberg

Gleich unterhalb der Brücke liegt das berühmte, märchenhafte "Klein-Venedig" von "Bamberg" mit seinen wunderschönen Fachwerkhäusern.

Bamberg

Dieser romantische Teil an der "Regnitz" besteht aus einer Reihe von Schiffer- und Fischerhäusern, die von "König Maximilian I." diesen romantischen Namen bekamen.

Bamberg

An der oberen Brücke liegt das schmucke "Alte Rathaus" mit wunderschönen Verzierungen und Fresken.

Bamberg

Bamberg

Bamberg

Die amüsante Geschichte um das "Alte Bamberger Rathaus":
Der in Bamberg residierende Bischof wollte den Bürgern für die Errichtung eines Ratshauses nichts von seinem Grund und Boden abgeben. Darufhin schlugen die listigen Bürger Pfähle in die "Regnitz" und schufen somit eine künstliche Insel, auf dieser sie ihr Rathaus bauten.

Bamberg

Auf der Ostseite der "Regnitz" führt die Karolinenstrasse zum grossen Domplatz hoch, wo der 1237 in der heutigen Form fertiggestellte "Kaiserdom St. Peter und St. Georg" mit den vier charakteristischen Glockentürmen steht. Das Innere des Doms ist nach romanischer Bauweise ziemlich düster und schmucklos.

Bamberg

Gleich daneben liegt die "Alte Hofhaltung" der einstigen Kaiser- und Bischofspfalz, die früher direkt mit dem Dom verbunden war.

Bamberg

Vom Domplatz aus gelangen wir der "Oberen Karolinerstrasse" folgend zur "St. Michaelskirche" hoch.

Bamberg

Das ehemalige Benediktinerkloster ist auch im Innern eine Augenweide.

Bamberg

Die Kanzel mit ihren Goldverzierungen ist einzigartig.

Bamberg

Auch der Altar mit der goldenen Sonne ist aussergewöhnlich.

Bamberg

Gleich hinter der Kirche befindet sich eine tolle Aussichtsplattform mit Panoramablick über die ganze Stadt.

Bamberg

Die schmucken Häuser des "Klein Venedig" stechen aus dem Dächermeer besonders hervor.

Bamberg

Der hübsch angelegte Park bildet einen farbenfrohen Vordergrund für den Blick auf den Dom mit seinen vier Türmen.

Bamberg

Im Gartenrestaurant gönnen wir uns einen Café mit Kuchen und geniessen die herrliche Aussicht.

Bamberg

Von hier aus können wir sogar die "Altenburg" erkennen, die auf einem bewaldeten Hügel, weit über "Bamberg" thront.

Bamberg

Bamberg war nicht immer so gastfreundlich und friedlich, wie jetzt. Im 17. Jahrhundert war es ein Kerngebiet des Hexenwahns. In der Zeit der Hexenprozessserien wurden in den Jahren 1612/13 und 1617/18 allein in Bamberg über 300 Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt.

Donnerstag, Juli 17, 2008

34) Deutschlandreise: Romantische Strasse (3)

Campingplatz Dinkelsbühl (Donnerstag, 17.7.2008)
Wetter: Morgen regnerisch, Nachmittag heiter / Tmax.: 18 Grad / Wind: 1-2 Bf.

Eigentlich wollten wir heute auf der "Romantischen Strasse" nach Würzburg weiterfahren. Die Wetterprognosen für die nächsten Tage sind jedoch deprimierend: Unfreundliches, regnerisches und kaltes Kaltfrontenwetter. Erst ab Anfang nächster Woche soll es eine wirklich durchgreifende Wetterbesserung geben. Wir haben uns deshalb kurzfristig entschlossen, noch einen weiteren Tag auf dem tollen Campingplatz von "Dinkelsbühl" zu bleiben, bis sich die Wetterlage wieder etwas bessert.

Ab diesem Wochenende wird das grosse "Kinderzech-Fest" der Stadt "Dinkelsbühl" gefeiert. Die Proben dazu finden jeweils an den Abenden vorher statt. Als wir nach dem Nachtessen noch etwas durch "Dinkelsbühl" bummeln, wird beim "Wörnitz-Tor" gerade die Szene mit dem Einmarsch der Schwedentruppen in die Stadt und dem Zug der Kinder, die für die Stadt um Gnade flehen, geprobt.

Dinkelsbühl

Die Akteure tragen leider noch keine farbigen Kostüme. Nur der schwedische Hauptmann mit seinem Federhut scheint bereits eingekleidet zu sein.

Dinkelsbühl

Auf dem Weg zurück zum Campingplatz kommen wir am offiziellen Stellplatz der Stadt "Dinkelsbühl" vorbei. All die Tage seit wir hier sind, war auf dem Platz kaum jemand zu sehen. Heute Abend ist ziemlich viel Betrieb hier. Vielleicht hat das "Kinderzech-Fest" etwas damit zu tun. Wie uns der Campingplatzwart versichert, ist unser Campingplatz seit heute Abend ebenfalls zu 2/3 gefüllt.

Dinkelsbühl

Würzburg (Freitag, 18.7.2008)
Wetter: Morgen regnerisch, Nachmittag heiter / Tmax.: 20 Grad / Wind: 1-2 Bf.

Nach 4 Tagen auf dem komfortablen Campingplatz "Dinkelsbühl" fahren wir weiter nach "Würzburg". Der ausgewählte Campingplatz "Estenfeld" liegt etwa 10 km nordöstlich von "Würzburg". Der relativ kleine Platz umfasst zwar nur ca. 50 Parzellen mit 50 bis 80 m2, die Sanitäreinrichtungen sind gleichwohl in Ordnung und auch sehr sauber. Der Platzwart ist sehr hilfsbereit, selbst beim Einparkieren in die Parzellen. Störend sind die vielen Chips, die man zum Duschen, zum Kochen und zum Waschen benötigt. Das läppert sich zusammen, so dass der Campingplatz nicht unbedingt zu den Günstigen gehört. Auch ein Internet-Zugriff fehlt hier auf dem Platz.

Würzburg

Gegen Mittag begeben wir uns mit unseren Fahrrädern gleich auf den Weg in die Innenstadt von "Würzburg". Der ausgeschilderte Radweg führt grösstenteils fernab vom Verkehr, mal entlang eines Baches oder eines verträumten Weihers, mal durch Wiesen und Getreidefelder, bis fast in Zentrum von "Würzburg" hinein.

Würzburg

In der Nähe des Hauptbahnhofs parkieren wir unsere Fahrräder und machen uns zu Fuss auf in die Innenstadt. Eine eigentliche Altstadt existiert in "Würzburg" nicht mehr. "Würzburg" wurde in den letzten Monaten des zweiten Weltkrieges bombardiert und zu 90% zerstört. Nur wenige alte Gebäude haben diesen Feuersturm überlebt, wie zum Beispiel das "Residenzschloss" und die weithin sichtbare "Festung Marienberg" über dem "Main", der mitten durch "Würzburg" fliesst.

Würzburg

Die "Marienkapelle" aus dem 14. Jahrhundert am zentralen Marktplatz ist unser erstes Ziel.

Würzburg

Gleich daneben befindet sich das Falkenhaus mit der reich verzierten Stuckdekoration.

Würzburg

Würzburg

Eine der zentralen Haupteinkaufstrassen ist die Domstrasse. Am einen Ende steht der "Dom St. Kilian".

Würzburg

Wir werfen noch einen kurzen Blick in den Dom, welcher seinen Ursprung im 11./12. Jahrhundert hat und die viertgrösste, romanische Kirche Deutschlands ist.

Würzburg

Am anderen Ende, kurz vor der alten Mainbrücke, steht das "Grafeneckart und Rathaus".

Würzburg

Auf unserem kleinen Rundgangs kommen wir auch an der "alten Universität" vorbei. Der Innenhof mit dem Glockenturm ist sehenswert.

Würzburg

In der Nähe des Hauptbahnhofs treffen wir dann noch auf die barocke Kirche "Stift Haug" aus dem 17. Jahrhunderts.

Würzburg

Morgen, wenn es voraussichtlich sonniger sein soll, wollen wir uns mehr Zeit nehmen und auch die "Festung Marienberg" und das barocke "Residenzschloss" anschauen.

Auf dem Heimweg verfahren wir uns ein paar Mal und benötigen für die 10 km über eine Stunde. Die Beschilderung zurück nach "Estenfeld" ist ziemlich lückenhaft. Morgen werden wir wohl mit dem Roller in die Stadt fahren. Wir haben ihn vorsorglich schon mal abgeladen.

Camping

Würzburg (Samstag, 19.7.2008)
Wetter: Morgen etwas regnerisch bis heiter, Nachmittag heiter bis schön, windig / Tmax.: 28 Grad / Wind: 2-5 Bf.

Der Morgen empfängt uns mit leichtem Regen. Doch schon bald hellt der Himmel auf und macht einer wechselnden Bewölkung mit sonnigen Abschnitten Platz. Im Laufe des Tages wird es immer schöner und auch wärmer.

Wir fahren mit unserem Roller direkt in die Innenstadt und nehmen uns als nächstes das barocke Residenzschloss der Fürstbischöfe vor. Besonders die Rückfassade mit dem ehemaligen Hofgarten ist sehenswert.

Würzburg

Würzburg

Die gepflegten Gartenanlagen mit den schönen Blumen kommen allerdings ohne Sonne nicht so richtig zur Geltung.

Würzburg

Weiter geht's vorbei am "Adam und Eva Brunnen" über die "alte Mainbrücke" in Richtung "Festung Marienberg".

Würzburg

Schon von der Brücke aus kann man die Mächtigkeit der Festung erahnen, welche hoch auf dem Hügel über der Stadt thront und jedem Feind zu trotzen scheint.

Würzburg

Wir steigen den direkten Weg über Marientreppe zur Festung hoch. Die Aussicht von der ersten Aussichtsplattform auf die Innenstadt von Würzburg mit den vielen Kirchtürmen ist eindrucksvoll.

Würzburg

Würzburg

Weiter geht's steil empor über die erste Festungsmauer. Es folgt ein Burggraben, der wahrscheinlich mit Wasser gefüllt gewesen war. Durch ein Burgtor mit Zugbrücke überwinden wir die zweite Festungsmauer.

Würzburg

Wir gelangen in den nächsten Festungsgraben. Erneut stellt sich uns die Festung mit einer unüberwindbaren hohen Mauer und vielen Wachtürmen entgegen. Der einzige Eintritt ins Burginnere befindet sich erst noch auf der anderen Burgseite.

Würzburg

Bevor wir ins Burginnere eindringen, geniessen wir nochmals den Blick auf die Innenstadt, auf der einen Seite...

Würzburg

Würzburg  Würzburg

...und den Blick auf den "Main" mit den Rebhängen des Festungshügels auf der anderen.

Würzburg

Ein Blick zurück auf die Festung zeigt die mächtigen Mauern des ersten und zweiten Festungsgürtels, welche etwaige Feinde zu überwinden hatten.

Würzburg

Wir stauen nicht schlecht, als sich uns auf der anderen Seite ein weiterer Burggraben in den Weg stellt. Über die Zugbrücke schreiten wir durch das Burgtor und gelangen erstmal in den Vorhof der Festung.

Würzburg

Und noch immer sind wir nicht am Ziel. Erst über eine weitere Brücke treten wir durch das massive "Scherenbergtor" in den Innenhof der Festung ein.

Würzburg

Endlich haben wir das Herz der Festung erreicht. Zentrales Bauwerk im Hof ist die Marienkirche und ein weiterer Festungsturm, wahrscheinlich der letzte Fluchtort der Bischöfe und anderer Herrscher dieser gewaltigen Festung.

Würzburg

Man kann sich kaum vorstellen, dass diese Festung je eingenommen werden konnte und dennoch hat es scheinbar Gustav Adolf von Schweden im 17. Jahrhundert geschafft.

Würzburg

Beim Abstieg in die Stadt werfen wir noch einen Blick auf die vielen Rebhänge um die Stadt, dessen geometrische Strukturen uns faszinieren.

Würzburg  

Eigentlich würden wir gerne im rustikalen Restaurant "Zur Alten Mühle", welches unmittelbar an der "alten Mainbrücke" liegt, zu Mittagessen.

Würzburg

Als wir auf die Speisekarte schauen, sind uns dann aber die Preise doch zu hoch, so dass wir uns entschliessen im nahen "Pizza Hut" eine Pizza "Thin & Crispy Medium" zu bestellen. Diese reicht gleich für zwei Personen (American size). Wir sind positiv überrascht. Die Bedienung ist ausserordentlich freundlich und die Pizza schmeckt hervorragend.

Am Abend gibt es dafür nur noch ein kleines Gemüsepfännchen, von Anita mit Liebe zubereitet.

Camping

Morgen fahren wir weiter nach Bamberg.

Mittwoch, Juli 16, 2008

33) Deutschlandreise: Romantische Strasse, Nördlingen

Nördlingen (Mittwoch, 16.7.2008)
Wetter: schön / Tmax.: 27 Grad / Wind: 1-3 Bf.

Zum Glück irren sich Meteorologen ab und zu. Der Tag empfängt uns mit wolkenlosem Himmel und Sonne pur. Dennoch beeilen wir uns nach dem Morgenessen und brechen mit dem Roller in Richtung "Nördlingen" auf. Man weiss ja nie ;-)

Diesmal fahren wir direkt in die Altstadt rein, um mit unserem Roller nicht wieder Parkplatzprobleme infolge fehlender Parkfelder für Zweiradfahrzeuge zu bekommen. Und tatsächlich, gleich bei der zentral gelegenen "St. Georgs-Kirche" finden wir ein Plätzchen, wo wir unseren Roller problemlos parken können. Zudem ist dies ein idealer Ausgangspunkt für den historischen Rundgang durch die Stadt, welcher ausgeschildert und auf dem kleinen Stadtplan von "Nördlingen" eingezeichnet und beschrieben ist.

Wir beginnen unseren Rundgang mit der Besteigung des Glockenturms (90 m hoch), dem berühmten "Daniel", der "St. Georgs-Kirche". Die Aussichtsplattform auf 70 m Höhe erreichen wir spielend, ganz im Gegenteil zu einer Grundschulklasse, deren Kinder sich keuchend und hustend die steilen Treppen empor schleppen. Etwas stolz auf unsere Fitness in unserem Alter sind wir schon ;-)

Nördlingen

Im oberen Teil treffen wir auf eine interessante Holzkonstruktion: Das Tretrad eines Aufzugs, welches im Mittelalter zur Beförderung von Bauelementen und Brennholz verwendet wurde. Innerhalb des Rades mussten mehrere Personen nach vorne streben und durch ihr Körpergewicht das Rad in Bewegung halten. Der Antrieb wurde in der Regel durch Häftlinge sichergestellt.

Nördlingen

Die Aussicht auf die, wie mit einem Zirkel gezogene, runde Altstadt und das berühmte "Nördlinger Ries" ist fantastisch.

Nördlingen

Etwas zur Geschichte des "Nördlinger Ries":
Vor etwa 15 Mio. Jahren stürzte ein fast 1 Kilometer grosser Steinmeteorit mit der kosmischen Geschwindigkeit von ca. 70'000 km/h nahe der heutigen Stadt Nördlingen auf die Erde und riss mit der Energie von annähernd 250'000 Hiroshima-Atombomben einen inneren Krater von 12 Kilometern Durchmesser aus der Landschaft heraus. Die ungeheure Wucht des Meteoriteneinschlags bewegte über 150 Kubikkilometer Gestein! Im Umkreis von über 100 km wurde jegliches Leben vernichtet.

Der Blick auf die Dächer einer Stadt fasziniert uns immer wieder.

Nördlingen

Auch "Nördlingen" verfügt, wie "Rothenburg o.d.Tauber", über eine intakte Stadtmauer mit Wehrgang, die auch von oben gut erkennbar ist.

Nördlingen

Nördlingen

Die Hauptstrassenzüge, die durch die 5 Stadttore bis zur zentralen Kirche führen, zerschneiden das Städtchen wie einen Kuchen.

Nördlingen

Nördlingen

Ein Blick steil nach unten zeigt eine besonders schöne, farbige Hauszeile.

Nördlingen

Wieder unten angekommen, folgen wir anhand des Stadtplans dem historischen Rundgang. Auch in Nördlingen gibt es wieder wunderschöne Fachwerkhäuser zu bestaunen.

Nördlingen

Entsprechend unserer historischen Route besteigen wir beim "Löpsingertor", welches das Stadtmauermuseum beherbergt, den Wehrgang der Stadtmauer.

Nördlingen

Nach dem Besuch des Museums und der Turmbesteigung folgen wir dem Wehrgang bis zum "Feilturm". Dieses Teilstück ist besonders sehenswert.

Nördlingen

Die vielen direkt an die Stadtmauer angebauten Häuser sind offensichtlich später dazugekommen.

Nördlingen

Mitten durch die Altstadt fliesst die "Eger". Das leichte Gefälle des Gewässers wird von der "Neumühle" zum Antrieb ihres unterschlächtigen Wasserrads genutzt.

Nördlingen

Auf unserem historischen Rundgang kommen wir an weiteren wunderschönen, mittelalterlichen Bauten vorbei.

Nördlingen

Nördlingen

Nördlingen

Allmählich arbeiten wir uns wieder ins Zentrum vor, um da etwas zu essen. Zum Schluss unseres "Nördlinger"-Beitrags noch ein Foto eines wunderschönen Broncebrunnens, der uns sehr beeindruckt hat.

Nördlingen

Erfasst von Heinz am Mittwoch, Juli 16, 2008 - 4:40 PM
Aktualisiert: Dienstag, Juli 22, 2008 5:14 PM
Kategorie(n): * Reisen, Deutschland |

Sonntag, Juli 13, 2008

32) Deutschlandreise: Romantische Strasse (2)

Augsburg-Ausflug verschoben (Sonntag, 13.7.2008)
Wetter: stark bewölkt, Regen / Tmax.: 17 Grad / Wind: 0-1 Bf.

Unser Ausflug in die Altstadt von Augsburg fällt heute infolge Dauerregen aus. Eine riesige Niederschlagszone, die sich von den Alpen bis Mitte Deutschlands erstreckt, beschert uns leider zwei Tage Regenwetter. Erst ab Dienstag soll es wieder besser werden. Mal schauen, vielleicht hat Petrus morgen ein Einsehen.

Am Nachmittag nutzen wir eine kurze Aufhellung für eine stündige Fahrradtour an den Rand von Augsburg und verfahren uns prompt. Eine nette Passantin hilft uns wieder auf die Sprünge, so dass wir wieder zurück auf den Campingplatz fnden.

Augsburg ade, Grüssgott Dinkelsbühl (Montag, 14.7.2008)
Wetter: leicht bewölkt, sonnig / Tmax.: 23 Grad / Wind: 1-2 Bf.

Die ganze Nacht hindurch hat es geregnet und die Wetterprognosen für den heutigen Tag schauen für Augsburg ebenfalls miserabel aus. Nördlich der Donau-Linie soll es hingegen schöner und wärmer sein und so entschliessen wir uns kurzerhand nach Dinkelsbühl, unserem nächsten Ziel auf der Romantischen Strasse, weiterzufahren und unseren Augsburg-Besuch auf irgendwann zu verschieben.

Wir staunen über die präzise Wettervorhersage, denn als wir die Donau überqueren fahren wir, wie von einem Lineal gezogen, vom wolkenverhangenen Himmel ins schöne Wetter hinein. Die Temperaturen steigen rasch auf über 20 Grad. Wir sind froh über unseren Entschluss und steuern bereits nach eineinhalb Stunden Fahrt den DCC Campinpark "Romantische Strasse" Dinkelsbühl an.

Dieser 4-Sterneplatz mit ca. 500 Parzellen liegt an einem kleinen Weiher und befindet sich nur 15 Gehminuten von der Altstadt Dinkelsbühl entfernt.

Campingplatz Weiher

Wir sind beeindruckt von der hervorragenden Organisation des Platzes, wie zum Beispiel der perfekten Aussschilderung mit der Stand- und Wartespur vor der Einfahrt.

Dinkelsbühl Camping

Der Campingplatz ist terrassenförmig angelegt und grösstenteils mit Wiesenplätzen versehen. Die meisten Parzellen sind mit ca. 100 m2 auch für grössere Reisemobile gross genug. Die Sanitären Anlagen sind grosszügig und modern eingerichtet.

Dinkelsbühl Camping

Dinkelsbühl Camping

Überdies gibt es hier für kurzzeitige Aufenthalte, nahe am Ausgang und der Ent-/Versorgungsstation, auch spezielle "One Night"-Hartplätze ohne Parzelleneinteilung. Wir bevorzugen jedoch, wie gewöhnlich, eher einen ruhigen Platz etwas am Rande des Campingplatzes und trotzdem in der Nähe eines Sanitärgebäudes.

Dinkelsbühl Camping

Übrigens, für Notebook-Besitzer gibt es im 50 m Abstand um das Receptionsgebäude die Möglichkeit, gratis über ein WLAN ins Internet zu kommen. Der Aktualisierung dieses Reisetagebuches steht also nichts im Wege. Wir haben uns rasch eingerichtet und machen uns zu Fuss auf den Weg in die Altstadt um etwas zu Mittag zu essen.

Die mittelalterliche Altstadt von Dinkelsbühl ist von einer intakten Stadtmauer mit vielen Wachtürmen umgeben und zusätzlich durch einen Wassergraben auf der einen Seite und den Fluss "Wörnitz" auf der anderen Seite geschützt.

Dinkelsbühl

Die überschaubare Altstadt mit den verschiedenfarbigen schmücken Hausfassaden ist wirklich sehenswert. Wir betreten Dinkelsbühl durch das "Wörnitztor" und kommen so direkt ins Zentrum zum Marktplatz mit dem Münster "St. Georg".

Dinkelsbühl

Eine geführte Stadtrundfahrt mit Pferdefuhrwerk wäre ebenfalls möglich.

Dinkelsbühl

Wir bevorzugen die Fussvariante auf eigene Faust und schlendern durch die malerischen Gassen.

Dinkelsbühl

Die verschiedenen Stadttore erlauben reizvolle Durchblicke auf die meist gepflasterten Gassen. Alleine die relativ vielen Autos stören ein wenig, obwohl diese nur in langsamem Tempo fahren dürfen.

Dinkelsbühl

Die meisten Bauten sind Fachwerkhäuser, deren schöne Fachwerkkonstruktion aber nicht immer sichtbar ist.

Dinkelsbühl

Eine der schönsten Gassen mit Blick auf das Münster ist die "Segringer-Strasse". Auch das neue Rathaus liegt an dieser Gasse.

Dinkelsbühl

Am oberen Ende befindet sich das "Segringer-Tor", wo auch, wie man unschwer erkennen kann, ausgewachsene Reisemobile durchfahren können. Die Innenstadt ist allerdings nur bis 3.5 to freigegeben.

Dinkelsbühl

Zum Schluss unseres Rundgangs besteigen wir noch die Stadtmauer über ein paar ausgetretene Stufen der einzigen öffentlich zugänglichen Treppe.

Dinkelsbühl

Einen Wehrgang, wie bei anderen Stadtmauern, existiert hier anscheinend nicht.

Dinkelsbühl

Vorbei am Wahrzeichen der Stadt, dem "Bäuerlinsturm" mit seinem charakteristischen Fachwerksgeschoss geht's wieder zurück zum Campingplatz.

Dinkelsbühl

Rothenburg o. d. Tauber (Dienstag, 15.7.2008)
Wetter: schön und warm / Tmax.: 27 Grad / Wind: 1-3 Bf.

Wir werden durch die Morgensonne geweckt, die durch unser Alkovenfenster scheint. Da sich das Wetter im Norden morgen eher verschlechtern wird, haben wir uns entschlossen, den Ausflug nach "Rothenburg o. d. Tauber" vorzuziehen und den Trip nach "Nördlingen", südlich von uns, auf morgen zu verschieben.

Schon beim letzten Besuch von Rothenburg o. d. Tauber im Jahre 2002 waren wir begeistert von der märchenhaft schönen, mittelalterlichen Altstadt, so dass wir uns vorgenommen hatten, wieder zu kommen. Die Altstadt ist mit ihrer Lage hoch über der "Tauber", umgeben von einer vollständig intakten Stadtmauer mit vielen Türmen und einem begehbaren Wehrgang, einzigartig.

Rothenburg o. d. Tauber

Um mit dem Roller oder Motorrad einen Parkplatz zu finden ist in "Rothenburg o. d. Tauber" beinahe unmöglich, weil es eigentlich keine gibt. In den gross angelegten Parkplatzanlagen (P1 bis P5) rund um die Stadtmauer gibt es zwar unzählige Auto- und Busparkfelder, aber keine für zweirädrige Fahrzeuge. Mit einem unguten Gefühl stellen wir unseren kleinen 125-er ganz am Rande des riesigen Busparkplatzes P1 ab, in der Hoffnung, ohne Busse davonzukommen. Um es gleich vorneweg zu nehmen, wir haben bei unserer Rückkehr keinen Bussenzettel vorgefunden.

Wir betreten die Altstadt durch eine der vielen Türen in der Stadtmauer und landen gleich vor einem interessanten Abschnitt des begehbaren Wehrgangs in der Nähe der Jugendherberge.

Rothenburg o.d.T.

Die Mauer passt sich hier in gefälliger Weise dem hügeligen Gelände an.

Rothenburg o.d.T.

Das "Plönlein" mit dem "Silberturm" und dem "Kobelzellertor" ist ein typisches Sujet für Ansichtskarten.

Rothenburg o.d.T.

Gleich in der Nähe direkt hinter der Stadtmauer befindet sich die ebenfalls märchenhafte "Gerlachschmiede" mit dem "Rödertor".

Rothenburg o.d.T.

Tordurchblicke wie der Folgende, sind besonders reizvoll.

Rothenburg o.d.T.

Im Herzen der Stadt liegt der Marktplatz mit grossartigen "Renaissance-Rathaus" und dem linkerhand angebauten Rathausteil im gotischen Stil, dessen Glockenturm auch für Touristen zugänglich ist.

Rothenburg o.d.T.

Der Aufstieg auf den schmalen Turm ist nur für schlanke, schwindelfreie Besucher zu empfehlen, aber es lohnt sich.

Rothenburg o.d.T.

Auch Anita kann sich überwinden, obwohl sie nicht ganz schwindelfrei ist.

Rothenburg o.d.T.

Der Rundblick auf die schöne Stadt ist fantastisch.

Rothenburg o.d.T.

Rothenburg o.d.T.

Rothenburg o.d.T.

Rothenburg o.d.T.

Nicht alle Figuren sind echt, wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann.

Rothenburg o.d.T.

Der "Markusturm" mit dem "Büttelhaus" gehören zu den dankbarsten Objekten für Fotografen.

Rothenburg o.d.T.

Durch das grosse "Burgtor" gelangen wir direkt in den liebevoll angelegten "Burggarten".

Rothenburg o.d.T.

Auf eine Fahrt mit einer Kutsche durch die vielen Gassen verzichten wir.

Rothenburg o.d.T.

Mittlerweile ist es schon nach 13.00 Uhr, so dass wir nach einem geeigneten Restaurant Ausschau halten. Oft in Nebengassen versteckt, gibt es viele romantische Ecken. Das Restaurant auf dem Foto hat leider erst ab 19.00 Uhr geöffnet.

Rothenburg o.d.T.

Eigentlich kann man "Rothenburg o. d.Tauber" und seine vielen Sehenswürdigkeiten kaum an einem Tag erkunden. Es gibt hier wirklich viel zu sehen. Da wir aber schon einmal für zwei Tage hier waren, entschliessen wir uns nach fünf Stunden Stadtbesichtigung zur Heimfahrt.

Donnerstag, Juli 10, 2008

31) Deutschlandreise: Romantische Strasse (1)

Füssen, Allgäu (Donnerstag, 10.7.2008)
Wetter: schön und warm / Tmax.: 26.5 Gd. / Wind: 0-1 Bf.

Über die "Romantische Strasse" und ihre wunderschönen Landschaften, Städte und Dörfer wurde schon viel geschrieben, so dass wir uns entschlossen haben, für einmal unsere Reisebeiträge kurz zu halten. Wir werden infolgedessen unsere Reiseziele lediglich mit ein paar wenigen, prägnanten Fotos und Kurzbeschreibungen im Reisetagebuch festhalten. Mal sehen, ob wir unseren Vorsatz einhalten können ;-)

Wir beginnen unsere Reise entlang der "Romantischen Strasse" in Füssen am südlichen Ende des Forggensees. Unser favorisierter Campingplatz "Warsitzka" liegt etwa eine halbe Fahrradstunde von Füssen entfernt in Rieden bei Rosshaupten. Wir sind nicht zum ersten Mal hier. Wir lieben vor allem seine ruhige Lage am unteren Ende des Forggensees, umgeben von See, Wiese und Wald.

Warsitzka

Für einen kurzen Aufenthalt stehen auch 11 günstige Reisemobilstellplätze zur Verfügung, wobei die Infrastruktur des Platzes mitbenutzt werden kann.

Stellplatz

Nach acht Uhr fahren wir los in Richtung Deutschland. Ausser einer weiträumigen Umfahrung von "Isny" verläuft unsere Fahrt durch eine der schönsten Landschaften Deutschlands, zum "Forggensee" im Allgäu, problemlos. Um 11.00 Uhr kommen wir beim Campingplatz an. Alle Stellplätze sind noch frei. Wir suchen uns den Schönsten aus. Die Fahrräder sind schnell ausgeladen. Der Rest des Tages reicht gerade noch für die fast schon obligate Fahrradtour rund um den stark gegliederten "Forggensee". Dieser wunderschöne gelegene See ist eigentlich ein Stausee der "Lech", welcher 1954 aufgestaut wurde. Er ist 12 km lang und 3 km breit. Um den See führt ein gut ausgeschilderter Fahrradweg, der grösstenteils entlang des Seeufers verläuft. Er enthält aber auch ein paar abwechslungsreiche Steigungen über die umgebenden Hügel, welche in der glimmenden Sonne nicht nur den Ungeübten ein paar Schweisstropfen kostet.

Forggenseetour

Wir fahren im Gegenuhrzeigersinn um den See. Um 12.00 Uhr knurrt des Schweizers Magen und so machen wir gleich neben dem "Café Maria" Halt um unsere Sandwiches zu verspeisen. Eigentlich wollten wir anschliessend das Dessert im Café zu uns nehmen, als wir auf der Speisekarte lesen, dass Eis und Café zwischen 11.30 und 14.00 Uhr nicht serviert werden. Etwas enttäuscht über diese unerwartete Einschränkung bei einem Café fahren wir weiter.

Café Maria

Glücklicherweise gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, um doch noch einen Nachtisch zu bekommen. Von ferne werfen wir einen ersten Blick auf das Märchenschloss "Neuschwanstein", welches wir morgen besuchen wollen.

Neuschwanstein

Auf der anderen Seite des Sees in "Waltenhofen" stossen wir auf den traumhaft schön gelegenen "Gasthof am See".

Gasthof am See

Die Dessertauswahl ist erst noch grösser und die Preise niedriger und so lassen wir uns den Eisbecher mit Café umso mehr schmecken und geniessen die herrliche Aussicht auf den blaugrünen See.

Gasthof am See

Gasthof am See

Von hier aus können wir in der Ferne sogar das "Hohe Schloss", welches über Füssen thront, erkennen.

Schloss Füssen

Beinahe am Schluss unserer Rundfahrt liegt am nordöstlichen Arm des Sees ein frei zugängliches, wunderschön gelegenes Strandbad mit einem kleinen Kiosk, wo man Snacks, Getränken und Eis erhält.

Forggensee Strandbad

Weil wir etwas spät unterwegs sind lassen wir das Erfrischungsbad diesmal aus und stärken uns dafür mit einem Apfel.

Forggensee Strandbad

Das Ziel bereits vor Augen, schaffen wir die kurze Strecke um den Staudamm bis zum Campingplatz mit Leichtigkeit.

Stauwehr

Ein Ausflug mit dem Roller in die idyllische Altstadt von Füssen rundet den wunderschönen Tag ab. Die Pasta beim Italiener schmeckt heute besonders gut, weil wir nur wenig zu Mittag gegessen haben.

Schlösser "Neuschwanstein" und "Hohen Schwangau" (Freitag, 11.7.2008)
Wetter: schön, leicht schwül, am späten Nachmittag gewitterhaft / Tmax.: 28.5 Gd. / Wind: 0-1 Bf.

Für die fast schon obligate Fahrradtour rund um den Forggensee verschieben wir vorerst auf Morgen und unternehmen stattdessen einen Ausflug zum Schloss Neuschwanstein. Das Märchenschloss des Königs Ludwig II. von Bayern ist einer der Höhepunkte unserer romantischen Reise. Wir haben dieses Juwel vor ein paar Jahren schon einmal besichtigt. Um nicht in den grossen Touristenrummel zu geraten und das Schloss in Ruhe ansehen zu können, stehen wir diesmal früh auf und nehmen ausnahmsweise den Roller. Mit dem Fahrrad hätten wir immerhin etwa eine Stunde Anfahrtsweg.

Noch im Schatten des Berges sieht das Schloss von der Alpseeseite betrachtet relativ unscheinbar aus. Erst mit der Sonneneinstrahlung entfalten die strukturierten Fassaden ihre Wirkung.

Neuschwanstein

Das Schloss wurde auf einem zerklüfteten Felsen hoch über der hügeligen Seenlandschaft des Allgäu erbaut. Es liegt quasi eingebettet zwischen den vier Voralpenseen "Forggensee", "Bannwaldsee", "Alpsee" und "Schwansee". Durch den mächtigen Hintergrund der deutsch/österreichischen Voralpen mit den bewaldeten Berghängen ergibt sich ein einmaliger spannungsvoller Kontrast, der seines Gleichen sucht.

Neuschwanstein

Die Aussicht vom Schloss aus auf die blaugrünen Seen und malerischen Dörfer ist einfach fantastisch und fasziniert uns immer wieder. Hier der Ausblick auf den nahen "Alpsee" mit dem Schloss "Hohen Schwangau".

Neuschwanstein

Besonders reizvoll ist der Ausblick von der oberhalb liegenden Marienbrücke auf das Schloss und die im Hintergrund liegenden Allgäuerseen und Dörfer.

Neuschwanstein

Um auch etwas über das Baugeschichtliche des Wunderwerks zu erfahren, schliessen wir uns einer Führung an. Im Schlossinneren ist das Fotografieren leider verboten. Wir halten uns selbstverständlich daran ;-) Fotografieren aus den Schlossfenstern ist aber erlaubt und so schiessen wir ein Foto vom Forggensee mit den Dörfern "Schwangau" und "Waltenhofen" im Vordergrund.

Neuschwanstein

Das Schloss wurde wegen Geldmangels und letztendlich wegen des Todes des Märchenkönigs nie fertiggestellt. So ist beispielsweise das 2. Obergeschoss nicht ausgebaut. Mittlerweile sind dort ein Tourist-Shop, ein Restaurant und das Auditorium untergebracht. Zurzeit wird dort ein eben neu erstellter, sehenswerter Kurzfilm über König Ludwig II. und seine Schlösser gezeigt.

Das Schloss "Hohen Schwangau" steht quasi im Schatten von "Neuschwanstein", obwohl es fast ebenso schön direkt an den Seen Alp- und Schwansee liegt.

Hohen Schwangau, Alpsee

Von oben und auch von unten betrachtet schaut "Hohen Schwangau" ebenso imposant aus uns braucht sich, zumindest von aussen, nicht zu verstecken.

Hohen Schwangau

Übrigens, für Reisemobile steht ein kostenpflichtiger Parkplatz direkt am Fusse des Schlosses zur Verfügung.

Hohen Schwangau

Die wunderbare Gegend um die Märchenschlösser Ludwigs II. hat uns einmal mehr begeistert. Wir sind eben doch kleine Romantiker. Bei der Rückfahrt machen wir in der schmucken Altstadt Füssens Rast und essen dort eine Kleinigkeit zu Mittag. Im Café der Bäckerei "Brunners" in der Hauptgasse geniessen wir den leckersten "Kaiserschmarren mit Apfelmus", den wir je gegessen haben, absolut empfehlenswert.

Kaiserschmarren

Nach einem Verdauungsspaziergang durch die schöne Altstadt Füssens, machen wir uns dann auf den Heimweg zu unserem Campingplatz.

Füssen

Nach zwei wunderschönen Tagen um "Füssen", ist "Augsburg" unserer nächstes Ziel auf der romantischen Strasse. Leider steht es mit dem Wetter für die nächsten zwei Tage nicht zum Besten. Erst ab Wochenanfang soll es wieder besser werden.

Augsburg (Samstag, 12.7.2008)
Wetter: Regnerisch / Tmax.: 17 Grad / Wind: 0-1 Bf.

Schon die alten Wikinger befassten sich eingehend mit dem Wetter. Ihre Wetterstationen sahen allerdings noch ziemlich einfach aus ;-)
(zur Vergrösserung, bitte Bild anklicken)

Wikingerwetter

Unser nächstes Ziel ist die Stadt "Augsburg", welche zu den drei ältesten Städten Deutschlands gehört und einst von den "Alten Römern" 15 v. Chr. gegründet wurde. Ausserdem ist es die drittgrösste Stadt Bayerns. Uns interessiert, wie immer, die geschichtsträchtige Altstadt. Im Internet stellt Augsburg ein steuerbares Panoramabild zur Verfügung. Somit brauchen wir an dieser Stelle keine Fotos zu veröffentlichen ;-)

Unser "Navi" führt uns zielsicher auf den nördlich von Augsburg bei Mühlhausen gelegenen Campingplatz "Lech Camping". Der Platz liegt an einem Schwimmweiher und verfügt über eine gute, aber etwas zu klein dimenionierte Infrastruktur. Wir treffen hier sogar einen Campingshop, einen Internet-Point und ein kleines WLAN-Netz an, allerdings nur mit minimaler ADSL-Geschwindkeit. Der Internetzugriff entpuppt sich als kaum brauchbar. Ich bekomme nicht einmal meine EMails auf den Notebook und warte minutenweise auf jede einzelne Internetseite, obwohl die Verbindung mit dem WLAN-Access-Point ausgezeichnet ist.

Leider fängt es, gerade als wir durchs Eingangstor fahren, zu regnen an. Unser "Elchi" ist schnell plaziert, und so brechen wir gleich zum nur 3 Gehminuten entfernten "Nettomarkt" auf. Wir möchten dort noch etwas frisches Brot fürs Wochenende kaufen.

Erfasst von Heinz am Donnerstag, Juli 10, 2008 - 5:16 PM
Aktualisiert: Mittwoch, Juli 16, 2008 3:49 PM
Kategorie(n): * Reisen, Deutschland |

Samstag, Juni 28, 2008

30) Rückreise in die Schweiz

San Marino (28.6.2008)

Auch in der vergangenen Nacht hat es nicht unter 25 Grad abgekühlt. Wegen der herrschenden Wärme haben wir beide nicht sehr gut geschlafen. Vielleicht ist es aber auch nur das Quäntchen Wehmut, welches uns im Moment umgibt, im Wissen, dass wir den Gargano für zwei Jahre nicht wiedersehen werden.

Wir entschliessen uns einmal mehr für die mautpflichtige Autobahn um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Über die Landstrassen würden wir für die gleiche Strecke fast die doppelt so lange im aufgeheizten "Elchi" sitzen. Bei 30 bis 32 Grad im Schatten wollen wir die Reisezeit so kurz wie möglich halten. Aber auch die Fahrt auf der Autobahn hat ihren Reiz. Die die flankierenden Büsche stehen zur Zeit in voller Blüte. Auffallend schön sind auch die vielen Sonnenblumenfelder links und rechts der Autobahn.

Sonnenblumen

Unser heutiges Etappenziel ist die Republik "San Marino". Schon seit Jahren haben wir uns bei jeder Durchfahrt vorgenommen, diesen Staat im Staat einmal zu besichtigen.

"San Marino" (italienisch Repubblica di San Marino, Beiname: La Serenissima) ist die älteste Republik der Welt mit einer Geschichte, die bis auf das Jahr 301 zurückgeht. Sie ist vollständig von Italien umgeben und liegt zwischen den Regionen Emilia-Romagna (Provinz Rimini) und Marken (Provinz Pesaro und Urbino), nahe der adriatischen Küste bei Rimini. Den Felskamm "Monte Titano" krönt die Festung "La Guaita". "San Marino" besteht aus neun Gemeinden. Am südwestlichen Hang des "Titano" befindet sich die gleichnamige Hauptstadt "San Marino".

Das Staatsgebiet hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks und ist überwiegend hügelig. Es ist 60,57 Quadratkilometer groß und damit kleiner als die Stadt Buxtehude. Die Grenzlänge zu Italien beträgt 39 km. "San Marino" hat 30.726 Einwohner (Stand Oktober 2007).

San Marino

Es gibt dort für die Übernachtung mehrere Stellplätze und auch einen Campingplatz. Für eine Nacht tut's auch ein einfacher Stellplatz mit WC, wie etwa der grosse Parkplatz unterhalb der Luftseilbahn, welcher übrigens kostenlos benutzt werden kann. Die Infrastruktur ist allerdings minimal. Der riesige, terrassenförmig angelegte Stellplatz für ca. 50 Fahrzeuge verfügt weder über Stromanschluss, noch Duschen. Einzig ein kleines WC und eine Entsorgungsstation stehen zur Verfügung.

Standplatz

Dafür wird man von der herrlichen Aussicht auf die umliegenden Hügel und Dörfer verwöhnt.

Standplatz

Die Fahrt verläuft reibungslos und der "Navi" führt uns zuverlässig zum programmierten Stellplatz in "Borgo Maggiore", welches direkt unterhalb von "San Marino" liegt. Von unten sieht man von "San Marino" nicht viel mehr als ein paar Türme und die Kirche.

San Marino

Als wir ankommen, ist es 16.30 Uhr und ein paar Reisemobile und Wohnwagen befinden sich bereits auf dem Platz.

Standplatz

"Elchi" ist schnell parkiert und so machen wir uns gleich auf den Weg um den Tag noch zu nutzen. Die Luftseilbahntalstation liegt nur 5 Gehminuten oberhalb des Stellplatzes.

Luftseilbahn

Die Fahrt auf den Berg dauert nur wenige Minuten und schon sind wir am westlichen Rand von "San Marino" und können die fantastische Aussicht auf "Borgo Maggiore" und die umliegenden Hügel und Dörfer bewunden. Leider ist die Fernsicht heute infolge der grossen Luftfeuchtigkeit und Wärme nicht sehr gut.

San Marino

Was uns bald einmal auffällt, ist die totale Vermarktung von Waren aus aller Welt, die hier steuerfrei zu spottpreisen gekauft werden können. Uhren, Sonnenbrillen, Waffen aller Art, Parfüme, Lederwaren und viel Kitschzeugs werden in grosser Zahl an jeder Ecke angeboten. Wir sind nicht besonders angetan von dieser Art des Tourismus, aber "San Marino" lebt davon.

San Marino

Was die vielen Waffenangebote hier sollen, ist uns schleierhaft.

Waffen

Eben so zahlreich sind die Restaurants und Caffetterias mit teilweise wunderbaren Aussichtterrassen.

Restaurant

Wir schlendern durch die wenigen, schmucken Gässchen, die "San Marino" zu bieten hat, mit den teilweise sehr alten Gebäuden.

 San Marino

San Marino

San Marino

Die Zeit bis zur letzten Talfahrt scheint uns für ein Abendessen zu knapp. Wir fahren deshalb mit der Luftseilbahn wieder nach "Borgo Maggiore" zurück. Von Einheimischen wird uns das Gasthaus und Restaurant "Hostaria da Lino" an der "Piazza Grande" empfohlen. Die wahrscheinlich beste Gaststätte am Platz ist geschmackvoll eingerichtet, das Essen vielfältig und gut und auch die Preise sind noch moderat. Wir sind deshalb auch nicht erstaunt, dass das Lokal gegen 21.00 Uhr mit mehrheitlich einheimischen Gästen praktisch voll ist. Wir genehmigen uns eine Pizza, etwas Pasta und einen feinen Rotwein und geniessen das typisch italienische Ambiente.

Die Nacht auf dem Camper-Stellplatz verläuft ausgesprochen ruhig, so dass wir bei Sonnenaufgang gut ausgeschlafen erwachen. Wir geniessen wieder einmal unsere eigene Hausdusche, welche wir auf den Campingplätzen ansonsten nie verwenden. Unser Wasservorrat ist durch die selbst während der Nacht herrschende Wärme mittlerweile so warm, dass wir sogar "kalt" duschen können.

Die Rückreise in die Schweiz am nächsten Morgen gestaltet sich problemlos: keine LKWs, keine Staus und angenehme Temperaturen. Um 19.30 Uhr sind wir bereits zuhause. Zusammen mit Vreni und Werner fahren wir, wen wundert's, zum Italiener und lassen uns die Pizzas schmecken.

Damit endet unsere Italienreise. Wir haben in unserem Lieblingsland drei wunderschöne und interessante Monate verlebt. Das Wetter, welches bei solchen Reisen immer eine entscheidende Rolle für den Gesamteindruck spielt, war ausgezeichnet. Wir hatten über die Zeitdauer nur etwa 5 Tage bzw. Nächte mit etwas Regen. Auch die Temperaturen waren bis zum Schluss angenehm. Da kann man nicht meckern. Wir hoffen, dass uns das Wetterglück auch in der folgenden Reise durch Deutschland wieder begleiten wird.

Ci vediamo...

Heinz und Anita


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Erfasst von Heinz am Samstag, Juni 28, 2008 - 12:59 PM
Aktualisiert: Montag, Juli 07, 2008 7:25 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Donnerstag, April 24, 2008

12) Gargano

Reise nach Gargano (24.4.2008)

Eigentlich wollten wir vor "Gargano" noch einen Abstecher nach "Alberobello" machen. Der dortige Campingplatz ist jedoch einer der Teuersten, und zudem sind die typischen Trulli-Bauten überall in dieser Gegend beim Durchfahren zu sehen. Wir haben deshalb umdisponiert - ein Vorteil des Reisemobils - und fahren heute direkt nach "Gargano".

Trullibauten

Via "Lecce", "Brindisi", "Bari" rollen wir mit unserem "Elchi" auf der mautfreien Autobahn entlang der Adria-Küste in Richtung Norden. Von ferne sehen wir das weisse Dorf "Ostuni", was bestimmt auch ein Besuch wert wäre. Vielleicht ein andermal.

Ostuni

Nach "Barletta" nehmen wir die normale Küstenstrasse und nähern uns diesmal von Süden, statt wie gewöhnlich von Norden, unserem Traumziel, dem "Gargano". In der Ferne erkennen wir bereits die ersten Hügel der Halbinsel.

Gargano Hügel

Nach "Manfredonia" führt die gut ausgebaute Strasse zuerst durch mehrere Tunnels unter "Monte Sant' Angelo" durch. Anschliessend schlängelt sich die kurvige Strasse teils entlang der Küste, teils durchs Landesinnere bis nach "Vieste".

Gargano Küstenstrasse

Die Fahrt verläuft reibungslos. Bereits um 14.30 Uhr fahren wir durch das Tor unseres bevorzugten Campingplatz "Oriente". So früh, wie dieses Jahr, waren wir noch nie hier. Wir sind deshalb gespannt, wie sich der Campingplatz und der Strand präsentiert. Man munkelte letztes Jahr, dass er umgebaut würde. Bei den Italienern weiss man nie, was das für Konsequenzen hat.

Wir sind froh, dass wir den letztjährigen Platz unversehrt und unbesetzt vorfinden. Ein paar wenige Gäste, meist Windsurfer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind bereits hier. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel geändert. Wir fühlen uns gleich wie zuhause und beginnen mit dem Auspacken und Installieren. Wir sind mittlerweile ein gut eingespieltes Team. Bereits um 18.00 Uhr sind das ganze Surfequipment, die Fahrräder und der Roller abgeladen, der Strom angeschlossen, die Sonnenmarkise ausgefahren und unser Vorplatzteppich ausgelegt.

Gargano Campingplatz

Unsere Freunde aus Deutschland werden am Sonntag ebenfalls eintreffen. Wir werden versuchen ihre letztjährige Parzelle gleich neben uns bis zu diesem Zeitpunkt freizuhalten, damit wir die zwei Monate in guter Nachbarschaft geniessen können.

Erster Surftag (25.4.2008)

Sanft werden wir von den pfeifenden Vögeln und der Sonne geweckt, die durch das Fenster direkt auf unserer Alkovenbett scheint. Wir haben beide sehr gut geschlafen. Noch geniessen wir die ruhigen Nächte auf dem Campingplatz. Dies wird sich spätestens dann ändern, wenn die Bayern kommen, welche ab 3. Mai 14 Tage Pfingstferien haben.

Gargano Sonnenaufgang

Vor dem Morgenessen wollen wir heute etwas für unsere Fitness tun. Schliesslich müssen wir sobald wie möglich unseren idealen "Surfshape" erreichen. Beim Joggen weht uns ein steifer und relativ kühler Wind aus Norden entgegen. Es verspricht ein guter Surftag zu werden. Zunächst müssen wir allerdings noch unsere Segel aufgeriggen und unser Surfmaterial vorbereiten. Erst um 11.00 Uhr kommen wir aufs Wasser.

Noch im Dezember haben wir uns ein weiteres Surfbrett gekauft um die etwas grosse Lücke zwischen 115 und 95 Liter zu schliessen. Unsere Wahl ist auf den "Lorch Glider", 105 Liter, gefallen. Das neue Brett möchte ich sobald als möglich ausprobieren. Und als hätte Petrus meine Wünsche erhört, der heutige Wind ist mit 4-5 Beaufort geradezu ideal dafür. Ich stürze mich in den neuen 4 mm Neopren, denn Luft und Wasser sind zurzeit noch verhältnismässig kalt und ich friere nur ungerne. Mit gebührender Vorsicht (der erste Kratzer kommt bestimmt) trage ich das neue Brett an den Strand und dann kann's endlich losgehen.

Mit dem 6,2 m2 Segel gleitet der "Glider", seinem Namen getreu, zügig los und hüpft leichtfüssig über die ersten Wellen. Auch die Halsen klappen auf Anhieb. Nachdem ich den Trimm des Mastfusses noch optimiert habe, läuft der "Glider" nun auch anständig Höhe. Ich bin mit dem neuen Brett vollauf zufrieden. Auch Anita wird vom leichtfüssigem Lorch bestimmt begeistert sein.

Windsurfen

Was uns auffällt, dass um diese Zeit schon so viele "Windsurfer" und "Kiter" unterwegs sind. Bisher waren wir zwar noch nie im April hier, haben somit auch keinen echten Vergleich. Allmählich, so scheint es auch, holen die "Kiter" gegenüber den "Windsurfern" auf.

Windsurfer, Kiter

Gemäss Wetterlage wird der Wind auch in den nächsten Tagen anhalten. Mal sehen, ob's stimmt.

Hohe Wellen und wenig Wind (26.4.2008)

In der Nacht regnet es überraschenderweise ein wenig. Die Wolken lösen sich am Morgen bald einmal auf und machen einem weiteren strahlenden Tag Platz. Der stetige Wind hat eine 2 bis 2,5 m hohe Welle aufgebaut. Der Wind hat inzwischen leider etwas nachgelassen, so dass dadurch ein Missverhältnis zwischen Welle und Wind entstanden ist. Das bedeutet erschwerte Bedingungen für das Windsurfen. Es wird sehr schwierig durch die mehrfachen Brecherwellen zu kommen.

Surfer

Ich habe Glück und komme gleich beim ersten Anlauf durch die tosende Brandung. Ich fliege mit dem neuen "Lorch" nur so über die riesigen Wellen. Sprünge sind bei diesen Verhältnissen kaum zu vermeiden und natürlich mit Sturzgefahr verbunden. Die Bedingungen sind ziemlich anstrengend und ich bin ja erst den zweiten Tag am Surfen. Leider lassen meine Kräfte bald einmal nach, so dass ich mir eine Ruhepause gönne. "Awsome!" würden die Amerikaner jetzt sagen.

"Kiter" haben damit weniger Probleme, weil der Wind in der Höhe konstanter ist und sie ausserdem weniger davon benötigen, um mit ihren Boards ins Gleiten zu kommen.

Kiter

Wenn man die kräfteraubende Brandung einmal überwunden hat, macht auch das Windsurfen Spass. Hier ein toller einhändiger Sprung eines einheimischen Surfers.

Surfer

Der Strand ist heute nicht mehr so voll, obwohl die Italiener ein verlängertes Wochenende mit Landesfeiertrag haben und zahlreich angereist sind. Es ist einfach zu kalt um bei dem steifen Nordwind am Strand zu flanieren. Zudem sind die herrschenden Wind- und Wellenbedingungen nur etwas für Fortgeschrittene.

Strand

Anita bleibt heute an Land und wäscht freundlicherweise unseren "Elchi". Er hat in den letzten 3 Wochen einiges an Schmutz und Insektenschmauch abbekommen. Nun schaut unser Reisemobil wieder fast wie neu aus.

Unverändert hohe Wellen mit auflandigem Wind (27.4.2008)

Ein wunderschöner Tag zwar, dennoch sind die Verhältnisse heute für Windsurfer nicht gerade optimal, weil man bei auflandigem Wind kaum über die Brandung kommt. Am Nachmittag dreht der Wind leicht auf Nord, so dass ich mit viel Glück die Brandung überwinden kann und doch noch zum Surfen komme. Ein idealer Surftag war es trotzdem nicht.

Unsere Freunde Dagmar und Eugen sind nun auch eingetroffen. Sie sind froh, dass sie aus dem nasskalten Mitteleuropa endlich an die Wärme und vor allem ihre letztjährige Parzelle wieder bekommen, denn ihr Wohnmobil ist im Vergleich zu unserem um einiges länger. Dazu kommt noch ein grosser Anhänger für das Motorrad und die ganze Surfausrüstung.

Reisemobil Gritsches

Die Parzellen auf diesem Campingplatz sind für die meisten Gäste zu klein und reichen nur für kleinere Reisemobile ohne umfangreiche Surfausrüstung, Fahrräder, Roller etc. Die meisten belegen darum auch mehr als eine Parzelle, was von dem Betreiber, zumindest in der Vorsaison, tolleriert wird. Zusammen mit unseren Nachbarn haben wir eine richtige Wagenburg gebildet mit einem geschützten Bereich für die umfangreiche Ausrüstung, welche hier jedermann mit sich führt.

Camperburg

Und noch ein "Highlight": Wir weihen heute unseren neuen Kugelgrill, den "City Grill Outdoorchef", ein und grillen als erstes Puletbrüstchen mit Kartoffelscheiben. Und oh Wunder, es gelingt auf Anhieb. Das Puletbrüstchen ist zart und saftig und die Kartoffeln knackig, aber durchgegart.

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 24, 2008 - 10:53 AM
Aktualisiert: Dienstag, April 29, 2008 11:00 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Dienstag, April 22, 2008

11) Leuca, Otranto, Gallipoli

Ausflug nach Leuca und Otranto (22.4.2008)

Das schöne Wetter ist bestellt, und unser Roller steht auch schon bereit für den grossen Ausflug zuunterst an die südöstlichste Küste Italiens, welche sich zwischen "Leuca" und "Otranto" erstreckt. Die Küstenstrasse nach "Leuca" wollen wir ein andermal erkunden. Nach "Santa Maria di Leuca", wie der ausführliche Name des Ortes heisst, sind es immerhin 45 km, die wir auf der direkten Schnellstrasse mit Rückenwind in 30 Minuten schaffen. Die Halbinsel nennt sich "La Penisola Salentina" und beherbergt wunderschöne Landschaften und unzählige Dörfer an der Küste, wie auch im Landesinnern. Wir konzentrieren uns heute auf die Küste.

Salentina

"Santa Maria di Leuca" ist ein kleiner Ort an der südlichsten Spitze "Apuliens" mit der etwas abseits stehenden Kirche "Santuario die Santa Maria de Finibus Terrae" (ein hübscher Name), die demnächst auch der Papst besuchen wird. Auf Plakaten wird dieser hohe Besuch stolz angekündigt. Gleich daneben steht der "Faro" (Leuchtturm), welcher den äussersten Punkt für die Schifffahrt markiert.

Leuca

Leuca Leuca

Das Dorf "Santa Maria di Leuca" liegt in einer Bucht und wird von den Hafenanlagen dominiert.

Santa Maria di Leuca

Ab hier fahren wir nun gemütlich der felsigen Küste entlang bis nach "Otranto". Die Gegend erinnert uns stark an den "Gargano", der ähnliche Küstenstrassen mit herrlichen Aussichten auf blaugrüne Buchten vorzeigen kann. Die Gegend ist äusserst steinig. Dennoch wachsen hier inmitten der Steine Olivenbäume und Blumen der verschiedensten Art.

Leuca

Dazwischen gibt es auch jede Menge Kakteen und Blumen in allen Farben.

Leuca

Leuca

Die Baumeister bauen aus den vielen Steinen kunstvolle Mauern und Häuser, ohne Mörtel oder sonstigen Bindemitteln.

Leuca

Die kurvige Strasse führt uns über Schluchten mit klarem, blaugrünem Wasser unter steilen Felspartien hindurch.

Leuca

Leuca

Allmählich wird die Küste etwas flacher und offener. Die Steine jedoch bleiben.

Leuca

Wir kommen an weiteren malerischen Dörfern vorbei. Das klare und saubere Wasser, selbst in den Häfen, erstaunt uns immer wieder.

Dorf

Wir nähern uns "Castro", einem Dorf mit Burg auf einem Hügelzug, der sich bis ins Meer erstreckt.

Gastro

Gastro

In "San Cesarea Terme" machen wir eine kleine Café-Pause und treffen zufälligerweise zwei deutsche Campingnachbarn mit ihren BMW-Motorrädern, welche ebenso hier Rast machen. Sie haben ihren Urlaub erst begonnen und wollen mit ihrem Womo plus Anhänger für die grossen Motorräder noch über Kalabrien entlang der Westküste bis nach Rom hochfahren. Wir geben ihnen noch ein paar Tipps für "Pompei" und "Rom" mit auf den Weg.

San Cesarea Terme

Die Kirchen haben hier einen maurischen Stil, ähnlich wie in Südspanien.San Cesarea Terme

San Cesarea Terme

An den wunderschönen, aber geschlossenen Hotels merkt man unschwer, dass hier zurzeit noch Nebensaison herrscht.

San Cesarea Terme

Wir fahren weiter bis vor uns endlich "Otranto" auftaucht, das vorläufige Ziel unseres Ausflugs. Wir haben noch einige Mühe bis wir den Eingang zur Altstadt finden. Es ist inzwischen schon fast 14.00 Uhr. Die Sonne brennt heiss, so dass wir in unserer Motorradkleidung ins Schwitzen kommen. Zum Glück weht auch heute ein straffer Wind. Am Hafen unten parkieren wir unseren Roller und machen uns zu Fuss auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant zum Mittagessen.

Was uns auch in "Otranto" angenehm aufällt, ist das äusserst saubere und klare Wasser, sogar im Hafenbecken.

Otranto

Die Hafenpromenade ist grosszügig angelegt und ebenso blitzsauber, wie das Wasser. Hier herrschen sichtbar andere Sitten, als in Neapel und Umgebung.

Otranto

Wir spazieren durch die romantischen Gassen der Altstadt, welche durch starke, grösstenteils erhaltene Stadtmauern umschlossen ist.

Otranto Otranto

Zentraler Punkt der massiven Stadtmauer sind die beiden Festungstürme, welche vom Burggraben zusätzlich geschützt sind.

Otranto

Nachdem wir in einem preiswerten Restaurant inmitten der Altstadt eine Pizza mit Salat zu uns genommen haben, finden wir im Wirrwarr der Gassen auch noch die Kathedrale von "Otranto", welche vor allem innen ein paar Kostbarkeiten enthält. Die vergoldete Kassettendecke ist eines der sehenswerten Kunstwerke.

Otranto Kathedrale Otranto Kathedrale

Die Zeit ist schon fortgeschritten (nach 15.00 Uhr) und wir müssen uns langsam auf den Heimweg machen. Die ca. 50 km auf der direkten Strasse via "Maglie" nach "Gallipoli" legen wir in einer Stunde zurück. Der starke Gegen- und Seitenwind machen uns zu schaffen, so dass wir mit unserem Roller nur 60 km/h fahren können. Die Strasse ist mehrheitlich schnurgerade und erinnert uns an Amerika mit seinen unendlichen langen, geradlinigen Highways.

Otranto

Was wäre ein wunderschöner Tag in "Apulien" ohne einen zauberhaften Sonnenuntergang über dem Meer?

Gallipoli Sonnenuntergang

Vorbereitungen auf die Reise nach Gargano (23.4.2008)

Heute ist zwar ein wunderschöner Tag, aber wir möchten uns auf unsere nächst Reiseetappe vorbereiten und legen einen WCRD ein. Für neu hinzugekommene: WCRD heisst auf Englisch "washing cleaning and recreation day", was auf Deutsch "Wasch- Reinigungs- und Erholungstag" bedeutet. Die Wäscheleinen sind gespannt. Die Sonne scheint und ein leichter Wind weht. Anita kann loslegen.

Camping Wäsche

Inzwischen fahren wir mit unserem Roller kurz nach "Gallipoli" rein. Wir haben noch einige Besorgungen zu machen und sollten wohl noch ein paar Ansichtskarten von dieser schönen und interessanten Stadt an diejenigen versenden, welche keinen Zugriff aufs Internet haben und somit unser Reisetagebuch nicht mitverfolgen können. Das sind zum Glück nur noch wenige ;-)

Anschliessend fahren wir noch etwas dem Südstrand entlang. Und noch einmal sehen wir "Gallipoli" vom südlich gelegenen Sandstrand aus. Ein bisschen Wehmut kommt schon auf. Ausser ein paar wenigen Kite-Surfern gibt es hier keine Menschenseele. Dies wird sich in den Sommermonat gehörig ändern.

Wieder einmal heisst es packen. Wir sind bereits 3 Wochen unterwegs und haben viele schöne Landschaften, Städte und Dörfer kennengelernt. Zu Reisen ist interessant, aber auch anstrengend. Wir sehnen uns nach ein bisschen Ruhe und Sesshaftigkeit. Morgen früh fahren wir los zum "Gargano", unserem Traumziel, wo wir schon seit vielen Jahren unsere Ferien zum Windsrufen verbringen. Diesmal wollen wir uns dort nicht nur drei Wochen erholen, sondern ganze zwei Monate. Wir freuen uns darauf.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Dienstag, April 22, 2008 - 10:51 AM
Aktualisiert: Dienstag, April 29, 2008 10:59 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Donnerstag, April 17, 2008

10) Metaponto, Gallipoli

Reise nach Metaponto (17.4.2008)

Unter bedecktem Himmel machen wir uns am Morgen auf den Weg nach dem "Golfo di Taranto". Der einzige zurzeit geöffnete Campingplatz ist laut unserem Campingführer das "Camping-Village Internazionale" in "Metaponto Lido", direkt am Meer gelegen. Dank "Navi" finden wir problemlos auf die A3. Wir haben uns aus bekannten Gründen für die Autobahn entschlossen, die ab "Salerno" ohnehin gratis zu befahren ist. Fast unglaublich, aber der Belag ist auf der gesamten Strecke in tadellosem Zustand. Das hätten wir nach den lausigen Strassen in der Region um "Neapel" nun wirklich nicht erwartet.

Als wir auf den Campingplatz einfahren, sind wir die einzigen Gäste. Der Platzwart erklärt uns, dass die Meisten nur zum Übernachten hierher kommen, weil es einer der wenigen offenen Campingplätze in der Region sei. Der Platz ist klein aber hübsch und mit viel Liebe zum Detail angelegt. Wegen der kleinen Parzellen bleibt uns keine andere Wahl, als unseren "Elchi" quer über zwei Plätze hinzustellen.

Camping Metaponto

Camping Metaponto Camping Metaponto

Im Campingplatz angegliederten Restaurant essen wir noch etwas Kleines zu Mittag. Anschliessend machen wir einen kleinen Rundgang um den Campingplatz und die nähere Umgebung. Die blühenden Akazien ziehen uns mit ihrem Duft und dem leuchtenden Gelb ihrer Blüten magisch an.

Camping Metaponto

Der unendlich weite Sandstrand ist zwar zurzeit nicht gerade einladend, da heute ein kräftiger Wind aus Süden weht. Wenigsten sind die Temperaturen dank Sonne mit 17 Grad noch erträglich. Wir entschliessen uns den Rest des Tages auf dem Campingplatz zu verbringen. Da wir letzte Nacht wegen der lärmigen Umgebung beide nicht sehr gut geschlafen haben, machen wir ausnahmsweise ein kleines Nachmittagsschläfchen. Ausser dem gleichmässigen Hintergrundrauschen des Meeres ist hier gar nichts zu hören.

Metaponto (18.4.2008)

Im ziemlich unruhigen "Pompei" hat sich bei uns ein richtiges Schlafmanko angesammelt. Hier in ruhigen "Metaponto" konnten wir nun mal richtig auschlafen. Zehn Stunden an einem Stück werden es wohl gewesen sein. Wir fühlen uns jedenfalls wieder prächtig und das Wetter macht auch gute Laune. Bereits am frühen Morgen ist es 15 Grad warm und der Himmel fast wolkenlos.

Wir machen unsere erste Entdeckungsfahrt mit unseren Fahrrädern. Zwischen "Metaponto Lido" und "Metaponto" gibt es sogar einen Fahrradweg, was eher selten ist in Italien. Entang der Strasse blühen die Akazienbäume. Die Wiesen zeigen sich in saftigem grün und voller Blumen.

Metaponto

Metaponto Metaponto

Zunächst werfen wir noch einen Blick auf den nahen Strand und die Uferpromenade. Auch hier sind wir offensichtlich ganz alleine. Wir stellen uns die Sommermonate mit dem grossen Touristenrummel vor und sind für den Moment wieder zufrieden. Allerdings gibt es da nicht viel zu entdecken. Bald einmal wird es uns da langweilig werden. Kein Shop, keine Gellateria, kein Café, rein gar nichts hat hier geöffnet. "Tote Hose", wie der Volksmund sagt.

Metaponto Strand

Metaponto Strand

Nach einem kurzen Einkauf in "Metaponto" gönnen wir uns einen Ruhetag auf dem Campingpatz. "Elchi" mussten wir noch etwas verschieben, um heute Abend für den Wetterbericht einen einwandfreien SAT-Empfang zu haben.

Metaponto Camping

Noch haben wir den Campingplatz fast für uns alleine. Nur noch ein Engländer mit einem Minicamper steht ganz hinten in der Ecke.

Metaponto Camping

Wir geniessen die wohlige Wärme von 23 Grad und nehmen uns Zeit, wieder mal ein Buch zu lesen. Anita liest einen englischen Agentenkrimi und ich lese das von Joachim Fernau verfasste Buch "Rosen für Apoll", eine amüsante Zusammenfassung der griechischen Geschichte, zugleich eine faszinierende Reise in die Vergangenheit zu den Ursprüngen der westlichen Zivilisation. Wir wollen im Herbst nach Griechenland fahren. Eine Auffrischung über die alten Griechen ist also angebracht.

Inzwischen sind wir nicht mehr so alleine. Vier deutsche Camper und ein Franzose sich noch dazugekommen. Das grosse Hymermobil des Franzosen haben wir schon in "Pompeji" bestaunt. Auch er muss sich wegen der kleinen Parzellen quer hinstellen. Morgen geht's weiter nach "Alberobello".

Kleine Anmerkung: Das Wetter hat sich definitiv in Richtung Sommer entwickelt. Selbst um 21.00 Uhr messen wir heute noch laue 20 Grad.

Reise nach Gallipoli (19.4.2008)

Heute Morgen hat es zwar immer noch 16.5 Grad, aber das Wetter ist diesig, und die Sonne mag noch nicht aufstehen. Es ist ja schliesslich Samstag. Wir haben gestern Abend im Restaurant wieder einmal etwas zuviel gegessen und zu wenig für unsere Fitness getan. Nachdem wir unsere Morgengymnastik (5 Tibeter) absolviert haben, gehen wir deswegen, nach langer schöpferischer Pause, ein halbes Stündchen joggen. Der weite Sandstrand gehört uns ganz alleine.

Nach dem ausgiebigen Frühstück (das aufgebackene Brot schmeckt doch um einiges besser), machen wir uns auf den Weg nach "Gallipoli" zuunterst am "Golfo di Taranto", sozusagen am Absatz des Italienstiefels. Die grosse, stinkende Industriestadt "Taranto" umfahren wir gerne. Leider werden nach "Taranto" die Strassen immer schlechter. Unser "Elchi" wird gehörig durchgerüttelt. Obendrein wird unsere Fahrt ein wenig von dem starken Seiten- bzw. Gegenwind gehemmt. Unser hohes Aklovenmobil reagiert darauf besonders sensibel.

Wir haben uns den untersten Süden Italiens immer in gelbbraunen Tönen vorgestellt. Zurzeit zeigt sich die Natur in saftigem Grün. Blumige Wiesen, wechseln mit Oliven- Orangen-, Zitronen- und Rebplantagen ab. Der Boden scheint hier sehr fruchtbar zu sein. Zudem ist hier alles eben. Weit und breit sind keine Hügel oder gar Berge zu sehen.

Gallipoli Anreise

Nach 3-stündiger Fahrt haben wir unser Ziel, den Campingplatz "Centro Vacanze la Masseria" um 13.30 Uhr erreicht. Die Receptionistin lässt uns trotz angebrochener Mittagsruhe (13.00 bis 16.00 Uhr) herein und führt uns in alle Einrichtungen des riesigen Platzes ein. Der Campingplatz ist noch um einiges grösser als der "Tiber" bei Rom. Wir erhalten zum gleichen ADAC-Spezialpreis sogar eine privates Bad (WC, Bidet, Dusche und Waschbecken). Wirklich toll hier!

Der eben fertig gestellte, vielgliedrige, geschwungene Swimmingpool beeindruckt uns sehr. Er ist, wie die meisten Schwimmbecken in Italien, mit viel Liebe zum Detail in die Gartenlandschaft eingebettet. Warum werden bloss bei uns zuhause nur immer rechteckige Schwimmbecken gebaut?

Camping Swimmingpool

Wir sind hier zwar nicht alleine. Da der Platz aber weitläufig ist, stehen wir dennoch ganz für uns. Der nächste Camper, ein Deutscher mit zwei Motorrädern, steht ca. 50 m von uns entfernt.

Camping Gallipoli

Wir beschliessen wegen des heutigen Windes das Campingleben zu geniessen und verschieben den Ausflug in die Altstadt von "Gallipoli" auf morgen. Der Wind verfolgt uns seit wir in Italien sind. Hoffentlich bleibt er uns auch im Gargano erhalten, wenn wir ihn zum Windsurfen sehnlichst wünschen.

Spaziergang nach Gallipoli (20.4.2008)

Die Nacht war doch ein bisschen unruhiger als wir gehofft hatten. Schuld daran war nicht das "Rollende Hotel" mit den ca. 40 Gästen aus Deutschland, welche noch am Abend angekommen waren und sich in unmittelbarer Nähe von uns aufgestellt hatten. Wir hatten das "Rollende Hotel" früher oft auf Sardinien erlebt und wussten, dass die Leute meistens älter und disziplinierter waren als es Jugendliche gewöhnlich sind. Das zeigt sich auch hier wieder. Im übrigen sind sie fleissig wie die Bienchen und räumen die gesamte Auslage mit gemeinsamer Kraft speditiv und sauber auf. Super organisiert, das Ganze!

Camping

Um ca. 24.00 Uhr werden wir unsanft durch laute Discomusik mit Ultrabässen aus dem Schlaf gerissen. Da hilft kein Jammern. Wir müssen Ohrenpropfen einsetzen um wieder einzuschlafen. Am anderen Morgen haben wir die Disco ein paar hundert Meter vom Campingplatz entfernt entdeckt. Noch hoffen wir, dass die Disco nur am Samstagabend göffnet hat. Wir werden sehen bzw. hören...

Der heutige Sonntag beginnt bereits am frühen Morgen mit 15 Grad. Nach dem Frühstück beschliessen wir, zunächst "Gallipoli" zu erkunden. Wir laufen die ca. 4 km zu Fuss. Es ist fast windstill und die Sonne heizt schon gewaltig auf, so dass wir schon das erste Mal ins Schwitzen geraten. Wir sind bestimmt die einzigen, die zu Fuss unterwegs sind. Italiener sind keine grossen Fussgänger. Das sieht man auch am dichten Verkehr, der bald einmal die Hauptzufahrtsstrasse zum alten "Gallipoli" verstopft.

Gallipoli

"Gallipoli" hat eine attraktive Haupteinkaufstrasse mit vielen Läden, Restaurants, Gelaterias und schönen Plätzen zum flanieren.

Gallipoli

Am Sonntag sind besonders viele Einheimische auf den Strassen und Plätzen unterwegs. Auch die Kleinen sind mit von der Partie. Hier findet das Familienleben noch statt.

Gallipoli Kinder Gallipoli Kinder

An einem zentralen Platz mit lieblichem Brunnen machen wir Halt um unsere Gelati in Ruhe zu geniessen.

Gallipoli Platz

Am Eingang zum alten "Gallipoli" befindet sich der Fischmarkt. Auch heute Sonntag ist da reger Betrieb. Der Fisch und die Meeresfrüchte werden hier direkt frisch aus dem Meer angeboten und finden reissenden Absatz.

Gallipoli Fischmarkt

Über die Brücke, an der mittelalterlichen Festung vorbei, geht's in die Altstadt. Seeigel scheinen hier geschätzt zu werden. Ansonsten hätten die Gallipolaner nicht eine übergrosse Skulptur ins Hafenbecken gesetzt.

Gallipoli Seeigel

Gallipoli Hafen

Alleine in der Altstadt sollen sich 14 Kirchen befinden und tatsächlich, fast in jeder Gasse treffen wir auf mehr oder weniger grosse Gotteshäuser, manchmal gleich zwei nebeneinander. Wir schlendern vergnügt durch die schmucken Gassen und geniessen das bezaubernde italienische Ambiente.

Gallipoli Gassen

Gallipoli Gassen Gallipoli Gassen

Selbst kleinste Piazzi geben einer Stadt ein lebendiges Gesicht. Darauf verstehen sich die italienischen Stadtplaner besonders.

Gallipoli Piazza Gallipoli Piazza

Um in den gemütlichen Restaurants etwas zu essen, ist es für uns noch etwas zu früh. Wir haben schliesslich ein ausgiebiges Frühstück hinter uns.

Gallipoli Piazza

Gallipoli Piazza

Wie bereits erwähnt, ist hier schon alles am Blühen. Was bei uns zum Teil mühsam in Blumenbeeten gesäht und gepflegt wird, wächst hier praktisch am Strassenrand.

Gallipoli Blumen Gallipoli Blumen

Nach vier Stunden Bummeln haben wir genug und spazieren gemächlich zum Campingplatz zurück. Anita macht uns einen feinen Tomaten-Gemüsesalat. Der Nachmittag gehört dem "Dolce far niente". Wir sind ja nicht zum Stressen hier.

Campingplatzleben (21.4.2008)

Entgegen der Wetterpognosen beginnt der heute Tag diesig mit bedecktem Himmel. Erst heute morgen sehen wir im Internet das dafür verantwortliche Wolkenband, welches ganz im Süden entlang des "Golfo di Taronto" verläuft. Schade, aber wir müssen unser Vorhaben, an die südöstlichste Spitze Italiens zu fahren, verschieben. Morgen soll es wieder schön und warm werden.

Nach einem kurzen Trip mit dem Roller entlang der Küste südlich von "Gallopoli", fahren wir noch zum nahen Supermarkt um unsere Vorräte aufzustocken. Ansonsten verbringen wir den Tag mit lesen, Tagebuch schreiben und putzen.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 17, 2008 - 11:56 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 12:03 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Montag, April 14, 2008

9) Pompei, Amalfi-Küste

Reise nach Pompei (14.4.2008)

Nach sieben wunderschönen und interessanten Tagen in Rom machen wir uns auf den Weg nach Pompei. Von den schlechten Hauptstrassen der Region "Lazio" haben wir vorerst genug und fahren diese relativ kurze Strecke (240 km) deshalb auf der Autobahn A1. Der Verkehr ist mässig und wir kommen gut voran. Entlang der "Abruzzen", welche weit über 2000 m hoch und zurzeit noch Schnee bedeckt sind, geht's über die liebliche, hügelige Landschaft in Richtung Süden.

Reise nach Pompei Reise nach Pompei

Reise nach Pompei

Ohne Staus, geführt von unserem "Navi", kommen wir kurz nach Mittag in Pompei an. Wir entscheiden uns für den kleinen Campingplatz "Spartacus", da alle übrigen Campingplätze mit grossen Parkplätzen für Pompei-Besucher kombiniert sind, d.h. jedermann kann rein und raus wie er will. Die Parzellen sind zwar klein und wir müssen doch ein wenig manövrieren bis wir unseren "Elchi" zwischen den eng stehenden Bäumen platziert haben.

Camping Spartacus

Hier geht es wirklich eng zu und her, links von uns Franzosen, rechts von uns Deutsche. Unseren Roller laden wir diesmal ab, denn wir wollen morgen unsere Entdeckungsreise entlang der Amalfi-Küste mit unserer "Honda" unter die Räder nehmen. Das edle Stück findet gerade noch ein Plätzchen an der Seite von "Elchi", dann ist die Parzelle endgültig voll.

Camping Spartacus

Eigentlich wollten wir das altertümliche Pompei anschauen, wie die meisten Touristen, die hierher kommen. Als wir aber die gesalzenen Preise sehen (Euro 11 pro Person), vergeht uns die Lust gründlich und wir beschliessen für das Geld lieber eine Pizza zu essen. Anschliessend schlendern wir noch ein wenig durch die Gegend und sehen so mehr als genug vom alten "Pompei" und seinen Ruinen.

Pompei Ruinen

An jeder Ecke bietet irgend ein "Guide" für teures Geld seine Dienste als Ruinenführer an. Wir lehnen dankend ab und spazieren entlang der Abschrankungen weiter. Überhaupt ist das Ganze sehr touristisch aufgezogen und wirkt auf uns eher abstossend, nicht nur wegen der Preise.

Pompei Ruinen

Auch hier reifen die Orangen scheinbar das ganze Jahr über. Das Angebot auf dem Markt scheint jedenfalls frisch zu sein.

Orangen Orangen

Im Hintergrund erkennen wir unschwer den Gipfel des "Vesuv", eingehüllt in Wolken. Er ist der einzige heute noch aktive Vulkan des europäischen Festlandes. Er ist zurzeit 1270 m hoch. Gemäss Experten ist er einer der 5 gefährlichsten Vulkane der Welt. Einen Ausflug hinauf zum 200 m tiefen Krater haben wir diesmal nicht geplant. Schliesslich haben wir die Vulkane auf Hawaii gesehen, und die sind um einiges grösser und imposanter.

Vesuv

Nun kaufen wir uns am Bahnhofkiosk noch einen Reiseführer für die morgige Fahrt um die Amalfi-Küste und kehren zum Campingplatz zurück.

Ausflug mit dem Roller nach Sorrento (15.4.2008)

In der Nacht hat es mal kräftig geregnet und selbst heute Morgen ist der Himmel noch wolkenverhangen. Wir beschliessen, statt die ganze Amalfi-Küste abzufahren, zunächst nur einen kleinen Ausflug bis nach Sorrento zu machen. In voller Motorradmontur fahren wir los, diesmal ohne "Navi", dafür mit Regenhose, denn es ist heute sehr windig und wechselhaft.

Eigentlich wollten wir "Castellammare di Stabia" auf der Schnellstrasse umfahren. Leider verpassen wir die Auffahrt und landen mitten im Stadtgetümmel mit den vielen verstopften Gassen und Umleitungen. Die Strassen sind eine einzige Katastrophe. Da es geregnet hat, sind diese mit Pfützen übersät und es ist äusserst tückisch mit unserem Roller mit seinen kleinen Rädern einfach hindurchzufahren. Wir fahren daher sehr vorsichtig im Slalom, wie die Italiener auch. Nach ca. einer Stunde Irrfahrt (Odysseus brauchte einiges mehr), landen wir wieder auf der Uferstrasse nach "Sorrento". Der Ausblick auf die Vororte von "Neapel" mit dem dahinter liegenden "Vesuv" ist imposant.

Castellammare di Stabia

Vesuv

Da sich nun auch die Sonne für kurze Zeit zeigt, machen wir bei "Vico Equense" einen kurzen Fotohalt.

Vico Equense

Vico Equense

Noch ein paar Buchten weiter, und wir stehen kurz vor "Sorrento". Ohne Sonne sieht die Aussicht auf die zwischen Hügeln und Steilküste eingebettete Stadt leider nur halb so schön aus. Hoffentlich haben wir morgen mehr Glück. Wir sind nach zwei Wochen mit grösstenteils schönem Wetter etwas verwöhnt.

Sorrento

Es ist inzwischen schon nach 12.00 Uhr. Üblicherweise fängt des Schweizers Magen dann zu knurren an, so auch bei uns ;-) Nach "Sorrento" hineinfahren wollen wir nicht, also kehren wir kurzerhand um und suchen uns in "Vico Equense" ein geeignetes Lokal um unseren Hunger zu stillen. Das Essen schmeckt gut und ist preiswert. Anschliessend fahren wir zurück nach "Castellammare di Stabia" diesmal über die Umfahrung. Auf der auf Pfählen erbauten Schnellstrasse über den Dächern der Stadt kämpfen wir gegen die starken seitlichen Windböen. Seit wir in Italien sind, scheint der Wind unser ständiger Begleiter zu sein. Hoffentlich bleibt dies auch so im "Gargano", unserem Windsurfziel.

Am Stadtrand angekommen, fahren wir noch schnell zum Supermarkt, um unsere Vorräte aufzustocken.

Ausflug mit dem Roller an die Amalfi-Küste (16.4.2008)

Wir haben für unseren "Amalfi"-Trip einen wunderbaren Tag erwischt. Bei fast wolkenlosem Himmel fahren wir los. Zunächst tanken wir unseren Roller an der nächsten Tankstelle noch voll. Unsere Rundfahrt um den "Monti Lattari" mit dem höchsten Berg "Monte Sant' Angelo" (1443 m) ist immerhin ca. 100 km lang und wir wissen nicht, ob da Tankstellen anzutreffen sind. Wir werfen noch einen Blick zurück und sehen den "Vesuv" heute in voller Grösse mit nur einem kleinen Wolkenhut.

Vesuv

Diesmal fahren wir direkt auf der Schnellstrasse bis "Meta" und überqueren dann den Pass auf die Südseite des "Monti Lattari". Endlich sehen wir sie, die sagenhafte Amalfi-Küste.

Amalfi Wir sind überwältigt. Die stark zerklüftete Steilküste präsentiert sich uns mit türkisblauem Wasser. Steile Felsenpartien wechseln ab mit von Büschen, Nadelbäumen und Blumen bewachsenen Schluchten und kleinen Tälern. Die Dörfer mit den engen Gassen kleben an den Hängen wie Schwalbennester oder Adlerhoste. Einige erstrecken sich von schmalen Küstenstreifen bis hinauf in aufsteigende Bergtäler, andere sind terrassenförmig mitten in die Hänge hineingebaut, durch verschlungene Strassen, Wege und Treppen erschlossen.

Amalfi

Die Küstenstrasse schlängelt sich in akrobatischer Manier entlang der zerklüfteten Steilhängen, durch Tunnels, auf schmalen Felsvorsprüngen, mal auf, mal ab, von Dorf zu Dorf. Was uns erstaunt, die Strasse ist grösstenteils gut ausgebaut und der Belag ohne Makel.

Amalfi

Eigentlich ist die Strasse fast durchgehen mit einer Sicherheitslinie versehen, was die Italiener bekanntlich nicht daran hintert, auch an unübersichtlichen Stellen, wagemutig und risikoreich zu überholen. Uns graust bei der Vorstellung eines Frontallzusammenstosses auf dieser Strasse, die an vielen Stellen 100 m und mehr direkt ins Meer abfällt.

Amalfi Amalfi

Das Dorf "Positano" ist ein besonders Bijoux und gefällt uns ausserordentlich gut. Es liegt in einer grösseren Bucht und erstreckt sich weit in die zerklüfteten Täler hinauf. Wir staunen, wie die Zufahrtswege überhaupt so steil in die Hänge gebaut werden konnten. Wir können uns kaum satt sehen an so vielen malerisch schönen Ausblicken. Die nachfolgenden Bilder sprechen für sich selbst.

Positano

Positano Positano

Positano

Positano

Selbst der Friedhof hat hoch oben auf einem Felsvorsprung einen besonders schönen Platz mit Ausblick auf das blaue "Mar Tirreno".

Positano

Nichtdestotrotz müssen wir weiter. Wir wollen schliesslich auch "Amalfi" selbst einen Besuch abstatten, dem Dorf, welches dieser Küste den bekannten Namen gegeben hat. Wir kommen vorbei an anderen Dörfern, wie "Praiano", "Conca dei Marini" und anderen klingenden Namen.

Amalfi

Amalfi

In "Minori" machen wir einen Mittagshalt und suchen uns ein preiswertes Restaurant, welches nicht so touristisch an der Promenade liegt. Wir sind inzwischen Spezialisten darin und haben durchwegs gute Erfahrungen gemacht.

Minori

Frisch gestärkt fahren wir noch eine zeitlang weiter in Richtung "Salerno". Die Strasse wird immer enger, so dass die Touristenbusse hier etliche Mühe haben und vor jeder Kurve hupen. Irgendwann entschliessen wir uns dann zu wenden und den Heimweg über die Passstrasse via "Ravello" anzutreten. Zwischen "Minori" und "Amalfi" führt die steile Bergstrasse hoch. Die Aussicht auf terrassenförmig angelegten Rebberge und die Buchten ist fantastisch.

Ravello

Ravello

Plötzlich stehen wir vor einer Strassensperre. Ein freundlicher Verkehrskadett klärt uns auf, dass die Strasse nach "Ravello" wegen Steinschlags zerstört worden sei und wir die andere Passstrasse ab "Minori" nehmen müssten. Also fahren wir die ganze Strecke wieder zurück, was bei dem schönen Wetter und der bezaubernden Landschaft kein Problem für uns ist und uns im Gegenteil neu Ausblicke auf die herrliche Landschaft eröffnet.

Die andere Passstrasse ist zwar nicht so spektakulär, aber schlussendlich landen wir auf der gleichen Passhöhe. Ein atemberaubender Ausblick auf die total überbaute Ebene zwischen "Vesuv" und dem "Monti Lattari" Gebirge überwältigt uns. Wenn man sich vorstellt, dass alle diese Dörfer und Städte innerhalb dem potenziell gefährdeten Gebiet des "Vesuv" liegen, überkommt einen direkt Hühnerhaut. Es sind inkl. der Grossstadt Neapel bestimmt über eine Million Einwohner. Gemäss Vulkanologen ist der nächste Ausbruch längst überfällig. Aber so ist es wohl auf der ganzen Welt, jeder denkt, "mich trifft es sowieso nicht."

Vesuv

Und nochmals ein Blick auf den schicksalshaften und die Landschaft dominierende "Vesuv" in seiner vollen Grösse. Wie wir aus dem Geschichtsunterricht alle wissen, liegt der letzte grosse Ausbruch beinahe 2000 Jahre zurück. Am 24. August 79 brach der "Vesuv" aus und verschüttete nebst "Pompei" auch "Herculaneum" und "Stabiae", drei blühende Städte, darunter der Stolz und das Kleinod der Römer: "Pompei". Das Schicksal von "Pompei" war der an diesem Tag wehende Nordnordwestwind. Normalerweise uninteressant, aber an diesem Tag von furchtbaren Folgen. Wäre der Wind von Osten gekommen, so würde die Katastrophe über dem Meer niedergegangen sein. Um es kurz zu machen, der Vulkanausbruch dauerte zwei Tage und zwei Nächte. Dann erst kam die Sonne wieder durch. "Pompei" und "Herculaneum" waren verschwunden unter dem meterhohem Auswurf und der Asche des Vulkans. Schrecklich!

Vesuv

Ein toller Tag geht für uns zu Ende.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Montag, April 14, 2008 - 11:50 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 12:01 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Sonntag, April 13, 2008

8) Rom Vatikan, Piazza Navona, Villa Borghese, Pincio

Nochmals Vatikan (13.4.2008)

Wir wollen es einfach noch wissen, wie sich der "St. Petersplatz" bei schönem Wetter präsentiert. Zwar ist heute Sonntag, so dass auch viele Italiener auf der Piazza sein werden. Die Warteschlange für die Dombesichtigung lassen wir diesmal links liegen, ein guter Entscheid, wie das Foto zeigt.

St. Petersplatz

St. Petersplatz St. Petersplatz

Wir finden auch immer weitere reizvolle Perspektiven dieses eindrücklichen Bauwerks.

St. Petersplatz St. Petersplatz

Was wir beim letzten Mal gar nicht so richtig realisiert haben, sind die flankierenden Leuchten-Säulen der "Via della Conciliaziona", welche direkt zum "Castel Sant' Angelo" führt.

St. Petersplatz

Die "Piazza Navona", der beliebteste Treffpunkt aller Römer, wollen wir heute etwas genauer anschauen. Der Platz ist auch heute voll von Künstlern, Händlern und Besuchern verschiedenster Herkunft. Hier herrscht eine friedliche und fröhliche Atmosphäre.

Piazza Navona

Piazza Navona

Viele kommen hierher um auszuspannen oder sich auch nur etwas von den verschiedenen Künstlern unterhalten zu lassen.

Piazza Navona Piazza Navona

Ein weiterer Statuen gespickter Brunnen dient vielen Fotografen als Vordergrund.

Piazza Navona

Unser nächstes Ziel ist die zweitgrösste Parkanlage in Rom, die "Villa Borghese". Dazu spazieren wir quer durch die Innenstadt, vorbei an "Pantheon", "Fontane di Trevi", durch romantische Gässchen mit Künstlern, wie diesem hervorragend gespielten Säufer.

Künstler Künstler

Dann geht's steil aufwärts, denn der Park liegt erhöht auf einem Hügel nordöstlich des Stadtzentrums, vorbei an herrschaftlichen Häusern, bis wir bei der "Porta le Brasile" in den Park eintreten.

Villa Borghese

Villa Borghese

Zuerst studieren wir die Parkkarte um uns nicht zu verirren.

Villa Borghese

Der Park mit seinem alten Baumbestand ist wunderschön angelegt. Zwischen verschieden Hügeln eingebettet liegen auch Weiher, die sogar mit kleinen Ruderbooten befahren werden. Auch für Jogger ist es ein idealer Ort um das tägliche Training inmitten der Stadt zu absovieren.

Villa Borghese

Am Sonntag wird er Park vor allem von Familien zum Spazieren und Entspannen aufgesucht.

Villa Borghese Villa Borghese

Mitten im Parkgelände liegt auch eine Arena für Pferderennen. Dass der Orangenbaum bereits rote Früchte trägt, bleibt uns ein Rätsel. So warm, wie in Südspanien, ist es in Rom bestimmt nicht.

Villa Borghese Villa Borghese

Die "Piazza del Popolo" mit dem zentralen Obelisk und Brunnen liegt am Anfang unserer täglichen Touren in die Altstadt Roms.

Piazza del Popolo

Was wir bisher unbeachtet links liegen gelassen haben, ist der "Pincio" eine terrassenförmige Aussichtsplattform am westlichen Rand des Parks "Villa Borghese". Die späte Nachmittagssonne beleuchtet heute die Terrassen optimal.

Pincio

Unsere Spezialität Treppen hochsteigen kommt auch diesmal erfolgreich zum Einsatz. Unsere Anstrengung wird belohnt. Die Aussicht auf "Piazza del Popolo" und dem Vatikan im Hintergrund ist traumhaft schön.

Pincio

Bezaubernde Durchblicke auf die unzähligen Kirchtürme und Kuppeln ziehen auch hier viele Menschen an.

Pincio Pincio

Auch Anita lässt sich von der wunderschönen Aussicht gerne verzaubern.

Pincio

Es wird Zeit für die Rückkehr zum Campingplatz. Durch die "Porta Flaminio" gehen wir zurück zum Bahnhof und erwischen gerade noch einen direkten Entlastungszug. Selbst am Sonntag sind hier die Züge in die Vororte Roms ziemlich überfüllt.

Porta Flaminio

Römer "Wo sind den die Gallier geblieben?", dachte sich wohl dieser einsam zurückgebliebene Römer und kehrte verwirrt nach Rom zurück.

Wir unsererseits verlassen morgen "Rom" und reisen nach "Pompei" weiter. Der Wettergott ist uns wohlgesinnt, denn für die nächsten Tage scheint voraussichtlich die Sonne, für unseren Trip entlang der "Amalfi"-Küste ein absolutes Muss.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Sonntag, April 13, 2008 - 11:44 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:48 AM
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Samstag, April 12, 2008

7) Rom Piazza Spagna, Fontana di Trevi, Pantheon, Gianicolo

Piazza Spagna (12.4.2008)

Der heutige Tag beginnt noch mit leichtem Regen. Doch schon bald lockert die Bewölkung auf und macht immer mehr der Sonne Platz. Wir packen unsere Sachen und fahren schon fast routinemässig bis zum Bahnhof "Flamino". Durch die "Via del Babuino", welche nobelste Geschäfte beherrbergt, nähern wir uns der "Spanischen Treppe" mit der Kirche "Trinidà del Monti". Der Touristenstrom ergiesst sich durch die schmalen Gassen auf die "Piazza Spagnia" mit dem der Treppe vorgelagerten Brunnen.

Spanische Treppe Spanische Treppe

Spanische Treppe

Der Blick auf die Kirche wird allerdings durch den eingerüsteten Obelisk getrübt. Dieses Foto müssen wir wohl ein andermal schiessen. Der Blick von oben zeigt eindrücklich die unzähligen Touristen, die dieser schöne Platz anzuziehen vermag.

Spanische Treppe

Fontana di Trevi (12.4.2008)

Weiter geht's zum ebenso berühmten und gut besuchten "Fontana di Trevi", ein wahres Prachtstück seiner Art. Mit diesem Brunnen schufen sich die Barockpäpste 1750 ein letztes grosses Denkmal, denn ihre Macht im Kirchenstaat schwand dahin.

Trevi-Brunnen

Trevi-Brunnen

Wenn man eine Münze ins Wasserbecken wirft, bedeutet dies, dass man irgendwann wieder nach Rom zurückkommt. Anita tut es mit Überzeugung, denn wir werden Rom bestimmt wieder einmal einen Besuch abstatten. Die lebendige Stadt mit ihren Altertümern übt auch auf uns eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.

Trevi-Brunnen

Pantheon (12.4.2008)

Unser nächstes Ziel vor dem Mittagessen ist das "Pantheon" an der "Piazza della Rotonda". Der antike Tempel besteht aus einem Zylinder mit einer Kuppel und wurde von "Marcus Agrippa", dem Schwiegersohn von "Augustus", den Göttern geweiht.

Pantheon

Pantheon

Vorbei an der riesigen "Piazza Navona" steuern wir die "Via del Governo Vecchio" an. Die barocke Arena ist noch heute der beliebteste Treffpunkt aller Römer.

Piazza Navona

Dort liegt nämlich das familiäre Restaurant "Gino e Pietro", zwar nicht antik, aber ein Geheimtipp. Die "Bruschetta melanzane" hat uns besonders gemundet. Anita wird versuchen, sie nachzumachen. Auch die nachfolgende "Pasta" war sehr gut.

Aussichtspunkt Gianicolo (12.4.2008)

Unser nächstes Ziel ist der "Gianicolo", ein herrlicher Aussichtspunkt in mitten eines Parks westlich des "Tiber" und der Innenstadt. Der Ausblick auf die Altstadt und die vielen antiken Bauten ist einzigartig.

Gianicolo

Gianicolo

So können wir viele bereits besuchte Bauten nun von oben betrachten.

Gianicolo Gianicolo

Gianicolo Gianicolo

Auf dem Gianicolo steht auch das Denkmal des italienischen Freiheitshelden "Guiseppe Garibaldi".

Gianicolo

Entlang der Allee zum "Gianicolo" stehen lauter mehr oder weniger berühmte Köpfe.

Gianicolo

Nach dem Abstieg passieren wir nochmals die "Ponte Vittorio Emanuele II" mit dem "Castel Saint' Angelo" im Hintergrund.

Castel

Castel

Durch die belebte Haupteinkaufsstrasse "Via del Corso" spazieren wir zum Bahnhof zurück. Heute Samstag ist da besonders viel los. Bei einer jugendlichen "Break Dance" Gruppe verharren wir noch ein wenig und schauen den fitten Jungs fasziniert zu.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Samstag, April 12, 2008 - 11:27 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:33 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Donnerstag, April 10, 2008

6) Rom Kolosseum

Kolosseum, Monumento Nationale Vittorio Emanuele II, u.v.a.m. (10.4.2008)

Den Wetterprognosen zum Trotz beginnt der Tag fast wolkenlos und schon am Morgen früh mit 15 Grad. Um es gleich vorweg zu nehmen, es wird ein Traumtag mit bis zu 24 Grad am Nachmittag. Selbst am Abend um 20.00 Uhr hat es immer noch 20 Grad, schon fast sommerlich (bei uns zuhause wenigstens). Was will man mehr?

Am Eingang warten um 09.00 Uhr schon viele Gäste auf den Bus in die Stadt. Sicherheitshalber nehmen wir noch unsere Regenjacken mit, man weiss ja nie...

Camping Eingang

Aus dem Garten ertönt leise Hindergrundmusik. Das Geheimnis ist schnell geklärt: Der Gärtner hat Steine mit Lautsprechern verlegt. Übrigens - die Inschrift "S.P.Q.R." findet man erstaunlicherweise auch auf dem Eingangstor des Campingplatzes eingraviert. Scheinbar gehört hier alles dem Senat und Volk von Rom :-)

Lautsprecher Campingplatztor

Unser erstes Ziel ist das Kolosseum. Vom Bahnhof aus marschieren wir auf direktem Wege auf der "Via del Corso" zur "Piazza Venezia".

Denkmal 1 Denkmal 2

Auf der "Via dei Fori Imperiali" geht es, vorbei an den vielen Denkmälern und Altertümern bis wir in der Ferne das mächtige Kolosseum erblicken.

Kolesseum 1

Was wir sofort feststellen: Wir sind hier nicht allein ;-) Da heisst es erst mal anstehen und die 2 x 11 Euro für den Eintritt bereithalten. Wenn wir nochmals 4 Euro für ein Audiophone locker machen würden, könnten wir uns in der schnellen Kolonne für Gruppen anschliessen. Da ist uns nun doch zu viel. Dann endlich der erste Blick ins Kolosseum. Ehrfürchtig betreten wir den Rundgang, im Wissen, dass hier einmal zu tausenden Gladiatoren auf Leben und Tod zur Belustigung der Menge gekämpft haben. Der Bau wurde von "Kaiser Vespasian" im Jahre 72 n. Chr. begonnen. Der grausame Sohn "Titus" hat das Kolosseum dann mit einem 100-tägigen Festspiel im Jahre 80 n. Chr. eingeweiht. Es soll in diesem Kolosseum damals, wie auch später, viel Blut geflossen sein. Es hat sich nicht viel geändert auf dieser Welt seit Rom.

Kolosseum 2

Kolosseum 3

Dann nehmen wir die steile Treppe hoch zur Empore. Die Römer mussten doch noch knackige Beine gehabt haben. Die Stufen sind überdurchschnittlich hoch. Oben angelangt, der imposante Rundblick auf die Arena. Über den heutzutage sichtbaren Gängen befand sich damals eine geschlossene Decke, worauf die Kämpfe stattfanden.

Kolosseum 4

Man beachte den stolzen Blick der edlen Römerin ;-)

Kolosseum 5

Kolosseum 6

Noch ein paar Worte zu der auf Schritt und Tritt sichtbaren Inschrift "SPQR". Selbst auf den Strassendeckeln, auf allen Denkmälern, Bauten etc. findet man diesen Schriftzug. "SPQR" ist lateinisch "senatus populusque romanus" und bedeutet "Senat und Volk von Rom".

SPQR SPQR

Puncto Römisches Reich: Seine grösste Ausdehnung kann man auf dieser Landkarte, in Stein gehauen, bestaunen. Der gesamte Mittelmeerraum stand unter römischer Herrschaft, inkl. weiten Teilen Mitteleuropas und sogar England. Allein die Germanen konnten sich scheinar erfolgreich der römischen Hand entziehen.

Römisches Reich

Ein paar von den "edlen" Römern stehen vor dem Kolosseum herum für Fotos bereit. Entgegen der weit verbreiteten Meinung kann man hier unschwer erkennen, dass schon die alten Römer "Handys" benutzten.

Römer 2 Römer 1

In unmittelbarer Nähe steht der Triumphbogen, der nach jeder gewonnenen Schlacht für die Triumphzüge gebraucht wurde. Heute findet davor ironischerweise eine Wahlveranstaltung für die Präsidentenwahlen statt. Drei Mal dürft Ihr raten, für wen das riesige Podium mit entsprechendem Fernsehaufgebot aufgebaut wird. Es ist der Ex-Präsident Berlusconi, der heute Abend seine grossartige Inszenierung hat. Ob er sich schon wie ein römischer Kaiser fühlt?

Triumphbogen 1 Triumphbogen 2

Es ist Zeit etwas zu Mittag zu essen. Wir verlassen uns wiederum auf die Empfehlung unseres Reiseführers und suchen das Lokal "Hostaria i Clementini" in der "Via San Giovanni in Laterano" auf. Das Lokal ist ein typischer Familienbetrieb und eher klein, verfügt aber zusätzlich über einen romantischen Hinterhof mit ein paar Tischen. Anita bestellt Gnocchi und Salat. Die Portionen sind riesig. Meine Tagessuppe erweist sich als fast vollständiges Hauptmenü, so dass ich Mühe habe, anschliessend die Portion Rigatoni noch zu bewältigen. Alles ist preiswert und geschmackvoll gekocht.

Nach dem Essen wollen wir noch etwas bummeln und uns das Shopping in Rom "anschauen". Ihr habt schon richtig gelesen, nur "anschauen", zum Einkaufen fehlt uns im "Elchi" schlichtweg der Platz. Mehr zufällig als geplant finden wir unweit der vielen Altertümer ein paar wunderschöne Ecken in klassischem Stil mit vielen modernen Shops und Cafeterias.

Shopping 1 Shopping 2

Weiter geht's durch romantische Gassen zum "Piazza Venezia", wo wir uns das monumentale "Monumento Nationale Vittorio Emanuele II" anschauen wollen.

Gassen 1

Leider ist zurzeit ein grosser Teil der Hauptfassade eingerüstet. Überhaupt werden an den meisten Altertümern Renovierungsarbeiten durchgeführt, was das Schiessen von schönen Fotos ein wenig erschwert.

Piazza Venezia 1

Piazza Venezia 2 Piazza Venezia 3

Ein Blick hinunter auf die riesige "Piazza Venezia".

Piazza Venezia 4

Gleich dahinter im Hof befindet sich das Denkmal des berühmten und gütigsten aller Kaiser, "Marc Aurel", der Philosoph. Er hat den Kaiserstuhl sage und schreibe 23 Jahre warm gehalten. Sein voller Name lautet übrigens "Marcus Aurelius Annius Verus Antoninus Caesar Augustus Imperator". Er soll als erste Reiterstatue der römischen Geschichte hoch zu Ross Vorbild aller späteren Reiterstandbilder gewesen sein. Dabei war er alles andere als kriegerisch, eben gütig.

Kaiser Marc Aurel

Die von aussen unscheinbare in Backstein gehaltene Basilica "Santa Maria in Aracoeli" schliesst unmittelbar an diesen Hof an. Die inneren Kunstwerke sind aber kaum zu übertreffen.

Basilica 1 Basilica 2

Der Aufgangstreppe zur Basilica ist imposant und gesäumt von duftenden, violetten Büschen.

Basilica 3 Basilica 4

Nun ist es Zeit für eine kleine Erfrischung. Die Terrassen-Cafeteria auf dem "Monumento Nationale" bietet sich mit seiner wunderbaren Aussicht auf das "Alte Rom" geradezu an. Der Cappuccino ist mit Euro 1.60 vergleichsweise günstig. In Florenz haben wir dafür rekordverdächtige Euro 4.50 bezahlt! Nur der Markusplatz in Venedig übertrifft diesen horrenden Preis noch um ein Vielfaches.

Cafeteria

Anschliessend machen wir uns langsam auf den Rückweg zum Bahnhof "Prima Porta". Es ist "Rushhour" und viel los auf den Strassen. Scooter immer und überall.

Scooter

Die Stadt lebt, wie keine andere. Selbst Denkmäler leben hier ;-)

Denkmal 1 Denkmal 2

Glücklich und zufrieden über den heutigen Tag erreichen wir unser Heim.

WCRD (11.4.2008)

Wir werden von einem sanften Regen geweckt. Das Thermometer zeigt bereits laue 16 Grad an. Auf unserem Panoramafenster hat sich ein Saum von gelbem Wüstensand gebildet. Scheinbar kommt diese warmfeuchte Luft direkt aus Nordafrika zu uns.

Macht nix, wir haben heute sowieso unseren WCRD, was auf Englisch "washing cleaning and recreation day" bedeutet und auf Deutsch: "Wasch- Reinigungs- und Erholungstag". Da wir diesmal nicht schon nach 2 - 3 Wochen Ferien wieder nach Hause fahren und dort bequem unsere Wäsche waschen könnten, machen wir dies nun eben auf gut eingerichteten Campingplätzen, wie dem Campingplatz "Tiber". Ausserdem muss die WC-Kassette geleert, der Teppich und Polster gestaubsaugt, die Betten ausgelüftet und unsere bescheidene Wohnung wieder einmal aufgeräumt werden.

Wäsche Als der Regen aufhört, fahren wir mit dem Campingbus auf den kleinen Obstmarkt beim nahen Bahnhof "Prima Porta". Unsere Früchte- und Gemüsevorräte müssen wieder aufgestockt werden.

Für Interessierte noch ein paar Angaben zum Campingplatz "Tiber":

Der professionell organisierte Campingplatz mit 300 Touristenplätzen und 120 Mietunterkünften liegt unmittelbar am Tiber, nur 1,5 km entfernt vom Römer Autobahnring und ist auch mit grösseren Reisemobilen gut zu erreichen. Er verfügt über gut ausgerüstete, saubere Sanitäranlagen, ein preiswertes Restaurant mit Bar und Gratis-Internetecke (5 PCs), sowie über einen kleinen Einkaufsmarkt mit Waren für den täglichen Bedarf. Für Notebook-Besitzer gibt es auch die Möglichkeit, sich an einem der 5 WLAN-Hotspots des Platzes mit dem Internet zu verbinden, allerdings kostenpflichtig für Euro 3 pro Stunde. Kimik- und Entsorgungsstation sind ebenso vorhanden, wie auch Waschmaschinen und Tumbler für die Kleiderwäsche. Sogar ein Platz für Wagenwäsche mit Schlauch ist vorgesehen.

Im gefällig angelegten Wiesengelände mit Pappeln, Sträuchern ist auch ein Swimmingpool eingelegt. Ein besonderer Service des Campingplatzes ist der Gratis-Shuttlebus zur nächsten Metrostation. Dort gibt es auch ein Gemüse-, Früchte- und Supermarkt. Mit der Metro fährt man direkt zum Bahnhof "Flamino" bzw. "Roma Nord", welcher ein idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge in die Altstadt Roms ist.

An der Reception spricht man nebst Italienisch auch Englisch und ein wenig Deutsch. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 10, 2008 - 11:26 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:38 AM
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Montag, April 07, 2008

5) Rom Vatikan

Fahrt von Siena nach Rom (7.4.2008)

Wir packen unsere sieben Sachen zusammen und programmieren unser "Navi" auf den ausgewählten Campingplatz "Tiber" ausserhalb des Römer Autobahnringes, direkt am Tiber gelegen. Wir wollen unser Ziel diesmal ohne Autobahnen erreichen und stellen das "Navi" entsprechend ein. Nun kann's losgehen. Das Wetter ist, wie schon in den letzten Tagen, eher kühl, jedoch sonnig und trocken, also ideal zum Reisen.

Wir haben bewusst nicht die Autobahn A1 gewählt, sondern die parallel verlaufende Hauptstrasse "Cassia" westlich davon, um die wunderschöne Toscana zu geniessen. Je näher wir Rom kommen, desto schlechter wird der Strassenbelag. Man könnte auch sagen, sobald wir die Grenze zur Region "Lazio" überschritten hatten, wurde der Strassenzustand immer katastrophaler. Rom ist scheinbar am verarmen. In der Toscana waren selbst die Nebenstrassen in einem hervorragenden Zustand und auch die Strassenränder einigermassen sauber. Nun säumen riesige Müllhalden die Strassen und vor allem die Ausstellplätze. Wie muss es erst in Neapel aussehen?

Wir kommen am "Lago di Bolsena" vorbei. Der Ort "Bolsena" liegt am oberen Seeende erhöht auf einem Hügelzug. Leider finden wir für unseren "Elchi" keinen geeigneten Parkplatz um die herrliche Aussicht auf den See zu geniessen. Auch auf der Strasse entlang des Sees gibt es nicht einen Ausstell- oder Parkplatz. Wirklich erstaunlich. So fahren wir denn weiter bis zum Römer Autobahnring. Unser "Navi" lotst uns zielsicher auf den Campingplatz "Tiber".

Das Wetter macht Fortschritte. Die 20 Grad Marke haben wir bereits geknackt. Leider weht noch ein starker Wind aus Westen, so dass wir die Sonne nicht so recht geniessen können. Aber wir hoffen, dass er morgen für unseren ersten Rom-Ausflug etwas nachlässt. Der riesige Campingplatz liegt unmittelbar am Tiber und verfügt über gut ausgerüstete, saubere Sanitäranlagen.

Tiber

Zurzeit ist infolge Vorsaison nur ein Teil des Platzes geöffnet. Wir sind in guter Gesellschaft mit ein paar wenigen Campern aus Italien, Frankreich, Belgien, Holland, Grossbritanien und Deutschland.

Camping Tiber

Ausflug nach Rom mit dem Bus (8.4.2008)

Nach dem Frühstück mit frischen Panini vom Campingmarkt nehmen wir den platzeigenen Gratisbus bis zu Bahnhof "Prima Porta". Von da weg geht's mit der S-Bahn bis zum Bahnhof "Flaminio" bei der Stazione "Roma Nord". Unser erstes Ziel ist der Vatikan mit dem "St. Peters Dom". Leider ist kein Fotowetter. Der Himmel ist bedeckt. Es hat jedoch milde 18 Grad.

Wir wollen Rom zu Fuss entdecken. Was uns sofort auffällt, ist der dichte und chaotische Verkehr auf den Strassen mit holprigem Kopfsteinpflaster. Als Fussgänger muss man hier selbst aufpassen um nicht unter die Räder zu kommen. Hier gibt es keine Fussgänger, welche wie in der Schweiz, einfach bei Rot, gerade wie es ihnen passt, den Fussgängerstreifen überqueren. Zwischen den endlosen Autokolonnen kurven flink und frech unzählige Scooters im Slalom und pflanzen sich bei jeder Ampel frech vor den Autos auf um als erste zu starten. Scooters sind wahrscheinlich die einzige Möglichkeit in nützlicher Frist durch diese Stadt zu kommen und vor allem noch irgendwo einen Parkplatz zu ergattern.

Auf der "Via Cola di Rienzo" nähern wir uns seitlich der monumentalen "Piazza San Pietro". Die Strasse vom Tiber bis zur Piazza ist gesäumt von wunderbar blühenden Bäumen mit violett-roten Blüten. Der Frühling hat in Rom wirklich schon Einzug gehalten.

Rom Frühling

Je näher wir der Piazza kommen, um so mehr Touristen bewegen sich auf der Strasse. Dazwischen tummeln sich viele schwarze Händler die ihrem "Ramsch" an den Mann bzw. die Frau bringen wollen. Auch die Polizei-Präsenz nimmt schlagartig zu. Und dann endlich stehen wir vor dem monumentalen Meisterwerk, welches Jahrhunderte überstanden hat und seines Gleichen sucht. Wir sind beide überwältigt, obwohl Anita vor Jahren schon mal hier war.

Sankt Petersplatz

Fotomotive gibt es mehr als genug. Ich weiss kaum, in welche Richtung ich meine Kamera halten und welche der unzähligen Skulpturen ich aufnehmen soll. Auch die Grösse der Piazza übersteigt die Möglichkeiten meines Zoomobjektives. Zum Schluss des heutigen Tages werden es weit über 100 Fotos sein, die auf Speicherchip festgehalten sind. Die Piazza wird von einem 4-teiligen, ovalen, zangenförmigen Säulengang begrenzt, welche vorne offen ist und den Blick auf das "Castel Sant Angelo" freigibt. Im Zentrum steht der mächtige "St. Peters Dom" mit seiner grossen Kuppel.

Sankt Petersplatz

Nachdem wir uns auf dem riesigen Platz satt gesehen haben, stellen wir uns in die Warteschlange zur Dombesichtigung. Alle Personen werden, wie auf dem Flughafen, geröntgt und durchsucht, bevor sie das kostbare Prunkstück betreten dürfen. Deshalb auch die Warteschlange. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. So viele versammelte Kunstwerke gibt es wohl nirgendwo sonst.

Dom

Dom Dom

Die kunstvollen Bilder der riesigen Kuppel lassen sich wegen der grossen Höhe nur erahnen.

Kuppel

Aber ihr ahnt es schon, es gibt eine Möglichkeit um die Kunstwerke aus der Nähe zu betrachten, nämlich die Kuppel zu besteigen. Gedacht, getan. Wiederum stellen wir uns in die Schlange zur Kuppelbesichtigung an. Trotz Lift, entschliessen wir uns zu Fuss die ca. 700 Stufen zu bewältigen. Diese Variante ist erst noch um 2 Euro billiger pro Person und hält uns zudem fit. Erstaunlicherweise treffen wir auf dem ganzen Aufstieg nicht eine einzige Person an. Es scheinen alle mit dem Lift hochgefahren zu sein. Der Blick von oben auf das Hauptschiff ist beeindruckend, auch wenn das 3 m hohe Gitter die Aussicht etwas trübt.

Dom

Die malerischen Kunstwerke der Kuppel lassen sich jetzt gut erkennen.

Kuppel

Ganz oben auf der Kuppel angelangt, sieht es dann ziemlich anders aus. Hier wimmelt es nur von Touristen, die sich gedrängt im Kreis um die Aussichtsplattform bewegen und versuchen ihre Fotos zu schiessen. Der Ausblick auf den Sankt Petersplatz und die Stadt ist fulminant.

Aussicht

Nur schade, dass das Wetter etwas grau in grau ist. Ein blauer Himmel mit weissen Cumuli wäre hier der geeignete Hintergrund. Auch der Kontrast lässt zu wünschen übrig. Falls das Wetter in den nächsten Tagen doch noch ein Einsehen hat, werden wir diesen Trip wohl noch einmal machen. Der Blick auf die vatikanischen Gärten mit den wunderschönen Bauten ist auch ohne blauen Himmel imposant.

Garten

Der Abstieg verläuft problemlos und diesmal in Gesellschaft von anderen Touristen. Abwärts geht's halt einfacher...

Kuppel Abstieg

Beim Ausgang entdecken wir noch die legendäre Schweizergarde in Aktion. Die disziplierten Jünglinge mit ihren farbigen, mittelalterlichen Kostümen sind wirklich eine Augenweide.

Schweizergarde

Nach so viel Kultur und Fitness beschliessen wir der Empfehlung unseres Reiseführers "Marco Polo" zu folgen und im Restaurant "Il Pozzetto" etwas zu essen. Das Restaurant gefällt uns sehr gut und das Essen schmeckt ausgezeichnet. Das Lokal ist wirklich eine Empfehlung wert.

Restaurant

Inzwischen hat es zu regnen begonnen. Wir beschliessen unsere Tour abzubrechen und via "Castel Sant Angelo" dem Tiber entlang zum Bahnhof zurückzulaufen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Castel Sant Angelo

Beim Umsteigen auf dem Bahnhof "Flaminio" auf den Campingplatzbus warten wir fast eine halbe Stunde und fahren als alleinige Gäste im grossen Bus zurück.

Bus Endlich erreichen wir bei strömendem Regen unseren "Elchi". Ein Blick ins Internet lässt wenig Hoffnung auf durchgreifende Wetterbesserung für die nächsten Tage. Erst am Samstag ist wieder schönes, warmes Frühlingswetter vorhergesagt mit 21 Grad. Mal sehen, ob's stimmt. Unsere Erfahrungen mit den italienischen Wetterprognosen sind nicht die Besten.

"La dolce far niente" (9.4.2008)

Gestern Abend und in der Nacht hat es teilweise kräftig geregnet. Das Wetter soll auch heute Nachmittag wieder umschlagen und regnerisch werden. Deshalb schalten wir heute einen Ruhetag ein und geniessen das gemütliche Campingleben. Dennoch scheint die Sonne häufiger, als von den Wetterprognosen vorgesehen und erwärmt die Luft auf immerhin 19 Grad. Vielleicht hätten wir doch nach Rom fahren sollen. Morgen werden wir es auf jeden Fall tun, denn wer rastet, der rostet.

Camping 3 Camping 4

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Montag, April 07, 2008 - 11:21 AM
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:37 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |

Samstag, April 05, 2008

4) Siena und San Gimignano

Fahrt von Florenz nach Siena (5.4.2008)

Ein strahlend schöner Tag empfängt uns. Allerdings hat es in der Nacht massiv abgekühlt. Nur noch 4 Grad zeigt das Thermometer. Der eigentliche Campingplatz von Siena, "Colleverde", bleibt bis zum Juni wegen Umbaus geschlossen. Unser Ziel ist deshalb der Campingplatz "La Montagnola" bei "Sovicille", ca. 10 km westlich von Siena. Er wird von unserem "Navi" zuverlässig gefunden. Nach ca. 2 Stunden fahren wir durchs Tor des parkähnlich angelegten Campingplatzes. Wir können unseren Quartier frei wählen. Nur noch ein weiterer Gast teilt den grossen Platz mit uns. Wir bereuen es keineswegs, den von Siena entfernten Platz ausgewählt zu haben. Seine ruhige und naturverbundene Lage kommt unserer Vorliebe sehr entgegen.

Siena Camping

Ausflug mit dem Bus nach Siena (5.4.2008)

Die Bushaltestelle befindet sich gleich vor dem Tor des Campingplatzes. Wir entscheiden uns deshalb spontan für den öffentlichen Bus und fahren bequem bis an den Altstadtrand von Siena. Diesmal versichern wir uns gleich beim Busfahrer, wo wir für die Rückfahrt einsteigen müssen ;-)

Die Altstadt von Siena ist im Gegensatz zu Florenz weitgehend autofrei. Der Touristenstrom kann sich hier frei bewegen. Die Atmosphäre ist wesentlich entspannter und stressfreier. Überhaupt gefällt uns Siena auf Anhieb besser. Insbesondere der berühmte "Piazza del Campo" mit dem Turm "Torra del Mangia" hat es uns angetan. Wir sind in guter Gesellschaft, denn hier scheinen sich Jung und Alt, Einheimische und Touristen gleichermassen versammelt zu haben um die schon kräftige Frühlingssonne zu geniessen.

Campo 1

Türme ziehen uns magisch an und so nehmen wir die ca. 400 Stufen trotz der 7 Euro pro Person in Angriff. Der Aufstieg ist nur etwas für schlanke Leute. Dies wird unten beim Eingang auch erwähnt. Wohlweislich wird man angehalten, alle Taschen und Rücksäcke unten zu lassen und in Schliessfächer zu deponieren. Die obersten Etagen erreicht man nur über leiterähnliche Stufen, etwas für einigermassen Schwindelfreie.

Campo 2 Campo 3

Unsere Mühe wird belohnt durch die fantastische Aussicht auf die Dächer und Plätze von Siena. Da Siena auf einem Hügel erbaut wurde, hat man ungehinderten Weitblick auf das wunderschöne Chianti-Land mit seiner lieblichen Hügellandschaft.

Torre 1

Torre 2

Torre 4 Torre 3

Auch der "Duomo von Siena" ist eine wahre Augenweide. Leider wird zurzeit ein grosser Teil davon renoviert und ist deshalb eingerüstet.

Dom 1 Dom 2

Nach so viel Kultur schlendern wir noch etwas durch die vielen Gassen mit zahlreichen attraktiven und stilvoll eingerichteten Boutiquen, welche oft in ebenerdigen Kellern mit Kreuzgewölben eingelassen sind.

Gassen Wir haben noch ein wenig Zeit um in einer gemütlichen Cafeteria Ansichtskarten an unsere Eltern und Geschwister zu schreiben. Dann geht es planmässig mit dem Bus zurück auf den Campingplatz. Heute kochen wir selbst, d.h. Anita macht uns ein paar Nudeln an Tomatensauce mit Salat. Wir haben in den letzten Tagen etwas Bauchspeck zugelegt, was sich für den angestrebten Surf-Shape negativ ausgewirkt hat.

Ausflug mit dem Roller nach San Gimignano (6.4.2008)

Da von unserem Campingplatz nur ein indirekter Bus über Siena nach San Gimignano fährt, entschliessen wir uns, diesmal unseren Roller zu benutzen. Dennoch sind es immerhin 2 x 40 km, die wir auf Nebenstrassen zurücklegen werden. Bei den frühlingshaften Temperaturen müssen wir uns warm anziehen.

Die direkte Strasse von unserem Campingplatz bei Sovicille führt über einen kleinen Pass via Colle di Val d'Elsa nach Gimignano, eine romantische Strecke mit vielen Kurven. Der Himmel ist noch ziemlich bedeckt und die Sonne nur zeitweise zu sehen. Doch das Wetter bessert sich zusehens. Als wir in San Gimignano ankommen, stellen wir mit Schrecken fest, dass wir für einmal unsere Digitalkamera im "Elchi" vergessen haben. Zum Glück haben wir wenigstens das Handy von Anita bei uns, auch wenn der Akku bald leer ist und die eingebaute Kamera mit 1,3 Megapixel nur bedingt tauglich ist. Die Detailschärfe leitet schon merklich.

San Gimignano

San Gimignano liegt auf einem Hügelzug und ist mit seinen vielen Türmen unverkennbar von weitem zu sehen. Die Hauptgasse "Via Giovanni" führt uns direkt zum zentralen "Palazzo di Popolo" mit dem höchsten Turm.

San Gimignano Gasse San Gimignano Piazza

Ihr wisst bereits, was nun kommt. Der Torre ist zwar nicht ganz so hoch, wie der von Siena oder Florenz, aber auf jeden Fall eine Besteigung wert. Die Dächer von San Gimignano mit den vielen Gassen und der herrlichen Aussicht auf die Weinlandschaft sind wie geschaffen um gemalt bzw. fotografiert zu werden.

San Gimignano Torre San Gimignano Torre

Die Gassen sind voll von Cafeterias, Gelaterias, Kleider- und Lederwaren-Geschäften. Erstaunlicherweise sind die Preise für Lederwaren trotz Tourismus nicht mal teuer.

San Gimignano Geschäfte

Auch die Preise für Café und Gelati halten sich in Grenzen. Florenz war da schon wesentlich teuerer.

San Gimignano Piazza

Nachdem auch wir uns einen Cappuccino mit Gelati einverleibt haben, machen wir uns allmählich wieder auf den Rückweg zu unserem Roller, den wir auf einem der vielen Parkplätze zurückgelassen haben. Nun heisst es den Weg zurück nach Sovicille zu finden, was nicht ganz einfach ist, da dieses kleine Dorf auf keinem Wegweiser zu finden ist und wir nur einen kleinen Kartenausschnitt 1:300'000 bei uns haben. Um es kurz zu machen, wir haben uns verfahren und landen zuletzt auf einer schmalen Passstrasse bei Scorgiano. Ein Dorfpolizist hilft uns weiter und meint, dass wir schon auf dem richtigen Weg seien und einfach den Pass überqueren müssten. Nach diesem ungeplanten Umweg kommen wir sodann aus Richtung Siena auf unseren Campingplatz zurück. Wie haben einmal mehr eine interessante Gegend kennen gelernt, wenn auch ungewollt.

Morgen verabschieden wir uns vorerst von der Toscana und fahren weiter nach Rom.

Ci vediamo...

Anita und Heinz

Erfasst von Heinz am Samstag, April 05, 2008 - 5:29 PM
Aktualisiert: Mittwoch, April 09, 2008 6:22 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |