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Mittwoch, Juli 23, 2008
37) Deutschlandreise: Quedlinburg (1)
Kloster-Camping, Thale (23.7.2008)
Wetter: schön und warm /
Tmax.: 25 Grad / Wind: 0-2 Bf.
Der Morgen empfängt uns mit 12 Grad Lufttemperatur, einem wolkenlosen Himmel und Nebelschwaden über der "Regnitz", eigentlich eine typische Herbststimmung. Wir vertrauen darauf, dass die Wetterprognosen stimmen, die ab heute, vor allem für das nördliche Deutschland, schönes und warmes Sommerwetter vorhersagen.
Unser heutiges Ziel, der "Kloster-Camping" in "Thale", liegt etwa 300 km nördlich von "Bamberg". Bis nach Erfurt folgen wir der Autobahn. Weiter geht's auf gut ausgebauten Landesstrassen über "Nordhausen" quer durch einen Teil des Harzgebirges. Die Strasse führt uns durch kilometerweite Getreidefelder, bewaldete Hügeln und liebliche Flusstäler, durch eine wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft.
Beeindruckt sind wir auch von den vielen Windrädern und Solaranlagen zur Stromerzeugung. Deutschland scheint hier der Schweiz weit voraus zu sein.
Durch die allgegenwärtigen Windräder entstehen skurrile optische Perspektiven.
Der "Kloster-Camping" liegt am Rand von "Thale" auf dem Gelände des "Klosters Wendhusen". Der kleine Vierstern-Campingplatz besteht erst seit 2007 und bietet Platz für ca. 50 Reisemobile und Wohnwagen sowie diverse Wiesenflächen für Zelte. Die Parzellen sind allerdings ziemlich klein geraten (40 bis 50 m2) und ausserdem scheint die Infrastruktur des Campingplatzes noch nicht ganz fertig zu sein. So erfolgt der Stromanschluss zurzeit noch nicht an übliche Stromzapfsäulen, sondern an provisorisch angebrachte Kabelrollen.
Ausflug nach Quedlinburg (Donnerstag, 24.7.2008)
Wetter:
schön und warm / Tmax.: 26 Grad / Wind: 0-2 Bf.
Obwohl wir gestern Abend die Wolken-Animation für den heutigen Tag im Deutschen Fernsehen mit Sorge betrachtet haben, präsentiert sich der Himmel heute morgen wolkenlos und in sattem Blau.
Wir haben uns vergeblich bemüht, bei der Rezeption des Campingplatzes und beim Touristenbüro von "Thale" einen brauchbaren Radwegplan zu erhalten, um nach "Quedlinburg" zu kommen. Mit einer halbwegs plausiblen Wegbeschreibung machen wir uns auf den Weg. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen würden...
Gleich hinter dem "Klosters Wendhusen" führt ein steiler Kopfsteinpflasterweg den Hügel hoch. Er erinnert uns an eine alte Römerstrasse, was in diesem Falle ja nicht sein kann, da die Römer unseres Wissens nicht bis hierher vorgestossen sind.
Nach der Steigung führt der Weg zwischen ausgedehnten Getreidefeldern hindurch.
Das nette Fräulein an der Rezeption hat zwar etwas von einer "Teufelsmauer" gesagt, die wir hier queren sollten. Davon ist leider nichts zu sehen. Scheinbar haben wir eine Abzweigung verpasst. Macht ja nichts. Die allgemeine Richtung stimmt und die Landschaft hier ist wunderschön und abwechslungsreich.
Die riesigen Getreidefelder sind wirklich beeindruckend.
Von ferne sehen wir ein paar Steinbrocken. Ob das die Teufelsmauer gewesen ist? Bei der Rückfahrt werden wir mehr darüber wissen.
Beim nächsten Dorf "Weddersleben" fragen wir zwei ältere Frauen nach dem Weg. Leider kennen sie sich bei den Radwegen nicht so aus und schicken uns auf die Autostrasse. Wir wagen noch einen Feldwegversuch und landen schliesslich doch auf der Landstrasse nach "Quedlinburg".
"Quedlinburg" verfügt über eine grosse Anzahl gut erhaltener Fachwerkbauten aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Für einen Fotografen ein wahres Eldorado. Die nachfolgenden Bilder sind nur eine kleine Auswahl der über 100 wunderschönen Fotos, die wir an diesem Tag geschossen haben.
Einer der schönsten Plätze ist der zentrale gelegene Marktplatz. Hier befinden sich auch das alte Rathaus und gleich daneben ein märchenhaftes Fachwerkhäuschen mit Café, welches oft auch auf Ansichtkarten abgebildet ist.
Viele Plätze entwickeln ihren Charme vor allen durch die kunstvollen Fachwerkbauten.
Nach dem Mittagessen besteigen wir, quasi als Verdauungsspaziergang, den Schlossberg. Leider wird die Kirche "St. Servatius" gerade renoviert und ist eingerüstet.
Die Aussicht auf die Dächer der Stadt ist jedoch herrlich.
Auch die Gassen rund um den Schlosshügel sind sehenswert.
Auf der Rückfahrt nach "Thale" versuchen wir den Weg über die "Teufelsmauer" zu finden und tatsächlich, nach ein paar kleinen Irrwegen sehen wir endlich die "Teufelsmauer" vor uns, welche eigentlich aus mehreren, aneinander gereihten Steinblöcken auf einem Hügel besteht.
Ein kleines "Monument Valley" in Deutschland steht vor uns. Durch die schwarze Färbung und die skurrilen Formen machen die Felsen wirklich einen durchaus teuflischen Eindruck.
Erst, wenn Menschen davor stehen, erkennt man die gewaltige Grösse der Felsformationen.
Zudem regen sie ab und zu die Fantasie an. Der Fels auf dem Foto schaut von weitem nun wirklich aus, wie ein sich aufbäumender "Dinosaurus Rex".
Die Aussicht auf das nahe Dorf "Weddersleben" ist imposant.
Der Rückweg endet wiederum am steilen Kopfsteinpflasterweg, wo wir am Morgen die Abzweigung übersehen haben. Beim nächsten Mal werden wir versuchen doch noch den direkteren Weg entlang des Flüssleins "Bode" zu finden :-)