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Sonntag, Juli 20, 2008
35) Deutschlandreise: Bamberg (1)
Bamberg (Sonntag, 20.7.2008)
Wetter: heiter bis schön /
Tmax.: 27 Grad / Wind: 1-3 Bf.
Wir verlassen nun die "Romantische Strasse" und ziehen 80 km weiter in Richtung Osten nach "Bamberg". Wir steuern einen der schönsten und idyllisch gelegensten Campingplätze an, den Campingplatz "Insel" in "Bug". Wir waren schon beim letzten Besuch total begeistert von seiner speziellen Lage. Der relativ grosse Campingplatz befindet sich am nördlichen Ende des Dorfes "Bug", nur etwa 5 km von "Bamberg" entfernt. Es existiert keine Parzellierung. Jeder kann seinen Platz selbst aussuchen.
Schon die Einfahrt in den Campingplatz mit dem geschmackvoll angelegten Brunnen versetzt einen in Ferienstimmung. Er liegt inmitten einer lockeren Bewaldung mit Eichen und Nadelbäumen.
Die altehrwürdige Reception mit dem gemütlichen Terrassenrestaurant liegt direkt an der "Regnitz". Aufs Internet muss man hier allerdings verzichten. Aber wer denkt bei so viel Idylle schon ans Internet?
Dennoch erstaunlich: Auf unserer Deutschlandreise waren bisher bestenfalls 50% der Campingplätze mit Internetanschluss ausgerüstet. Deutschland scheint im Gegensatz zu Italien, wo wir wenigstens auf 80% der Plätze Internetanschluss hatten (WLAN oder PC mit Internet), zurzeit doch noch eine Internetwüste zu sein.
Mit ein bisschen Glück erwischt man einen Platz unmittelbar an der ruhig dahinfliessenden "Regnitz", in guter Nachbarschaft mit den Enten, die an die Campinggäste längst gewöhnt sind.
Obwohl Hochsaison herrscht, finden wir unweit des Flusses einen wunderschönen, sonnigen Platz. Wir sind schnell eingerichtet und laden gleich unsere Fahrräder aus, um mit diesen nach "Bamberg" zu fahren.
Auch der Radweg nach "Bamberg" ist absolute Spitzenklasse. Er führt mehrheitlich entlang der "Regnitz" durch parkähnliche Waldpartien bis an den Rand der Altstadt.
In 20 Minuten sind wir bereits in Innenstadt und schliessen unsere Fahrräder, wie gewöhnlich an ein stabiles Geländer an. "Bamberg" ist bestimmt nicht weniger romantisch, als die Dörfer und Städte entlang der "Romantischen Strasse". An diesem Wochenende findet zudem ein besonderer Anlass statt, "Bamberg zaubert", ein internationales Kleinkunststrassenfest, welches tausende Besucher anlockt. Mit wenigen Schritt sind wir am grossen Maximilian-Platz, wo sich auch das Rathaus befindet. Am "Grünen Markt" liegt die "St. Martins-Kirche" eine ehemalieg Jesuitenkirche.
Heute sind die Gassen vollgestopft mit schaulustigen Leuten, die sich von den vielen Gauklern und Künstlern unterhalten lassen.
Neptun schaut dem wilden Treiben gelassen zu.
Rund um die beiden alten Brücken, welche den linken "Regnitz-Arm" überspannen, gibt es jede Menge wunderschöner Fotomotive.
Auch auf die "St. Michaelskirche", welche majestätisch über "Bamberg" thront, hat man von hier aus einen wunderbaren Blick.
Gleich unterhalb der Brücke liegt das berühmte, märchenhafte "Klein-Venedig" von "Bamberg" mit seinen wunderschönen Fachwerkhäusern.
Dieser romantische Teil an der "Regnitz" besteht aus einer Reihe von Schiffer- und Fischerhäusern, die von "König Maximilian I." diesen romantischen Namen bekamen.
An der oberen Brücke liegt das schmucke "Alte Rathaus" mit wunderschönen Verzierungen und Fresken.
Die amüsante Geschichte um das "Alte Bamberger Rathaus":
Der
in Bamberg residierende Bischof wollte den Bürgern für die Errichtung
eines Ratshauses nichts von seinem Grund und Boden abgeben. Darufhin
schlugen die listigen Bürger Pfähle in die "Regnitz" und schufen somit
eine künstliche Insel, auf dieser sie ihr Rathaus bauten.
Auf der Ostseite der "Regnitz" führt die Karolinenstrasse zum grossen Domplatz hoch, wo der 1237 in der heutigen Form fertiggestellte "Kaiserdom St. Peter und St. Georg" mit den vier charakteristischen Glockentürmen steht. Das Innere des Doms ist nach romanischer Bauweise ziemlich düster und schmucklos.
Gleich daneben liegt die "Alte Hofhaltung" der einstigen Kaiser- und Bischofspfalz, die früher direkt mit dem Dom verbunden war.
Vom Domplatz aus gelangen wir der "Oberen Karolinerstrasse" folgend zur "St. Michaelskirche" hoch.
Das ehemalige Benediktinerkloster ist auch im Innern eine Augenweide.
Die Kanzel mit ihren Goldverzierungen ist einzigartig.
Auch der Altar mit der goldenen Sonne ist aussergewöhnlich.
Gleich hinter der Kirche befindet sich eine tolle Aussichtsplattform mit Panoramablick über die ganze Stadt.
Die schmucken Häuser des "Klein Venedig" stechen aus dem Dächermeer besonders hervor.
Der hübsch angelegte Park bildet einen farbenfrohen Vordergrund für den Blick auf den Dom mit seinen vier Türmen.
Im Gartenrestaurant gönnen wir uns einen Café mit Kuchen und geniessen die herrliche Aussicht.
Von hier aus können wir sogar die "Altenburg" erkennen, die auf einem bewaldeten Hügel, weit über "Bamberg" thront.
Bamberg war nicht immer so gastfreundlich und friedlich, wie jetzt. Im 17. Jahrhundert war es ein Kerngebiet des Hexenwahns. In der Zeit der Hexenprozessserien wurden in den Jahren 1612/13 und 1617/18 allein in Bamberg über 300 Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt.