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Mittwoch, Juli 16, 2008
33) Deutschlandreise: Romantische Strasse, Nördlingen
Nördlingen (Mittwoch, 16.7.2008)
Wetter: schön /
Tmax.: 27 Grad / Wind: 1-3 Bf.
Zum Glück irren sich Meteorologen ab und zu. Der Tag empfängt uns mit wolkenlosem Himmel und Sonne pur. Dennoch beeilen wir uns nach dem Morgenessen und brechen mit dem Roller in Richtung "Nördlingen" auf. Man weiss ja nie ;-)
Diesmal fahren wir direkt in die Altstadt rein, um mit unserem Roller nicht wieder Parkplatzprobleme infolge fehlender Parkfelder für Zweiradfahrzeuge zu bekommen. Und tatsächlich, gleich bei der zentral gelegenen "St. Georgs-Kirche" finden wir ein Plätzchen, wo wir unseren Roller problemlos parken können. Zudem ist dies ein idealer Ausgangspunkt für den historischen Rundgang durch die Stadt, welcher ausgeschildert und auf dem kleinen Stadtplan von "Nördlingen" eingezeichnet und beschrieben ist.
Wir beginnen unseren Rundgang mit der Besteigung des Glockenturms (90 m hoch), dem berühmten "Daniel", der "St. Georgs-Kirche". Die Aussichtsplattform auf 70 m Höhe erreichen wir spielend, ganz im Gegenteil zu einer Grundschulklasse, deren Kinder sich keuchend und hustend die steilen Treppen empor schleppen. Etwas stolz auf unsere Fitness in unserem Alter sind wir schon ;-)
Im oberen Teil treffen wir auf eine interessante Holzkonstruktion: Das Tretrad eines Aufzugs, welches im Mittelalter zur Beförderung von Bauelementen und Brennholz verwendet wurde. Innerhalb des Rades mussten mehrere Personen nach vorne streben und durch ihr Körpergewicht das Rad in Bewegung halten. Der Antrieb wurde in der Regel durch Häftlinge sichergestellt.
Die Aussicht auf die, wie mit einem Zirkel gezogene, runde Altstadt und das berühmte "Nördlinger Ries" ist fantastisch.
Etwas zur Geschichte des "Nördlinger Ries":
Vor
etwa 15 Mio. Jahren stürzte ein fast 1 Kilometer grosser Steinmeteorit
mit der kosmischen Geschwindigkeit von ca. 70'000 km/h nahe der heutigen
Stadt Nördlingen auf die Erde und riss mit der Energie von annähernd
250'000 Hiroshima-Atombomben einen inneren Krater von 12 Kilometern
Durchmesser aus der Landschaft heraus. Die ungeheure Wucht des
Meteoriteneinschlags bewegte über 150 Kubikkilometer Gestein! Im Umkreis
von über 100 km wurde jegliches Leben vernichtet.
Der Blick auf die Dächer einer Stadt fasziniert uns immer wieder.
Auch "Nördlingen" verfügt, wie "Rothenburg o.d.Tauber", über eine intakte Stadtmauer mit Wehrgang, die auch von oben gut erkennbar ist.
Die Hauptstrassenzüge, die durch die 5 Stadttore bis zur zentralen Kirche führen, zerschneiden das Städtchen wie einen Kuchen.
Ein Blick steil nach unten zeigt eine besonders schöne, farbige Hauszeile.
Wieder unten angekommen, folgen wir anhand des Stadtplans dem historischen Rundgang. Auch in Nördlingen gibt es wieder wunderschöne Fachwerkhäuser zu bestaunen.
Entsprechend unserer historischen Route besteigen wir beim "Löpsingertor", welches das Stadtmauermuseum beherbergt, den Wehrgang der Stadtmauer.
Nach dem Besuch des Museums und der Turmbesteigung folgen wir dem Wehrgang bis zum "Feilturm". Dieses Teilstück ist besonders sehenswert.
Die vielen direkt an die Stadtmauer angebauten Häuser sind offensichtlich später dazugekommen.
Mitten durch die Altstadt fliesst die "Eger". Das leichte Gefälle des Gewässers wird von der "Neumühle" zum Antrieb ihres unterschlächtigen Wasserrads genutzt.
Auf unserem historischen Rundgang kommen wir an weiteren wunderschönen, mittelalterlichen Bauten vorbei.
Allmählich arbeiten wir uns wieder ins Zentrum vor, um da etwas zu essen. Zum Schluss unseres "Nördlinger"-Beitrags noch ein Foto eines wunderschönen Broncebrunnens, der uns sehr beeindruckt hat.
Aktualisiert: Dienstag, Juli 22, 2008 17:14
Kategorie(n): * Reisen, Deutschland |