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Montag, April 07, 2008

5) Rom Vatikan

Fahrt von Siena nach Rom (7.4.2008)

Wir packen unsere sieben Sachen zusammen und programmieren unser "Navi" auf den ausgewählten Campingplatz "Tiber" ausserhalb des Römer Autobahnringes, direkt am Tiber gelegen. Wir wollen unser Ziel diesmal ohne Autobahnen erreichen und stellen das "Navi" entsprechend ein. Nun kann's losgehen. Das Wetter ist, wie schon in den letzten Tagen, eher kühl, jedoch sonnig und trocken, also ideal zum Reisen.

Wir haben bewusst nicht die Autobahn A1 gewählt, sondern die parallel verlaufende Hauptstrasse "Cassia" westlich davon, um die wunderschöne Toscana zu geniessen. Je näher wir Rom kommen, desto schlechter wird der Strassenbelag. Man könnte auch sagen, sobald wir die Grenze zur Region "Lazio" überschritten hatten, wurde der Strassenzustand immer katastrophaler. Rom ist scheinbar am verarmen. In der Toscana waren selbst die Nebenstrassen in einem hervorragenden Zustand und auch die Strassenränder einigermassen sauber. Nun säumen riesige Müllhalden die Strassen und vor allem die Ausstellplätze. Wie muss es erst in Neapel aussehen?

Wir kommen am "Lago di Bolsena" vorbei. Der Ort "Bolsena" liegt am oberen Seeende erhöht auf einem Hügelzug. Leider finden wir für unseren "Elchi" keinen geeigneten Parkplatz um die herrliche Aussicht auf den See zu geniessen. Auch auf der Strasse entlang des Sees gibt es nicht einen Ausstell- oder Parkplatz. Wirklich erstaunlich. So fahren wir denn weiter bis zum Römer Autobahnring. Unser "Navi" lotst uns zielsicher auf den Campingplatz "Tiber".

Das Wetter macht Fortschritte. Die 20 Grad Marke haben wir bereits geknackt. Leider weht noch ein starker Wind aus Westen, so dass wir die Sonne nicht so recht geniessen können. Aber wir hoffen, dass er morgen für unseren ersten Rom-Ausflug etwas nachlässt. Der riesige Campingplatz liegt unmittelbar am Tiber und verfügt über gut ausgerüstete, saubere Sanitäranlagen.

Tiber

Zurzeit ist infolge Vorsaison nur ein Teil des Platzes geöffnet. Wir sind in guter Gesellschaft mit ein paar wenigen Campern aus Italien, Frankreich, Belgien, Holland, Grossbritanien und Deutschland.

Camping Tiber

Ausflug nach Rom mit dem Bus (8.4.2008)

Nach dem Frühstück mit frischen Panini vom Campingmarkt nehmen wir den platzeigenen Gratisbus bis zu Bahnhof "Prima Porta". Von da weg geht's mit der S-Bahn bis zum Bahnhof "Flaminio" bei der Stazione "Roma Nord". Unser erstes Ziel ist der Vatikan mit dem "St. Peters Dom". Leider ist kein Fotowetter. Der Himmel ist bedeckt. Es hat jedoch milde 18 Grad.

Wir wollen Rom zu Fuss entdecken. Was uns sofort auffällt, ist der dichte und chaotische Verkehr auf den Strassen mit holprigem Kopfsteinpflaster. Als Fussgänger muss man hier selbst aufpassen um nicht unter die Räder zu kommen. Hier gibt es keine Fussgänger, welche wie in der Schweiz, einfach bei Rot, gerade wie es ihnen passt, den Fussgängerstreifen überqueren. Zwischen den endlosen Autokolonnen kurven flink und frech unzählige Scooters im Slalom und pflanzen sich bei jeder Ampel frech vor den Autos auf um als erste zu starten. Scooters sind wahrscheinlich die einzige Möglichkeit in nützlicher Frist durch diese Stadt zu kommen und vor allem noch irgendwo einen Parkplatz zu ergattern.

Auf der "Via Cola di Rienzo" nähern wir uns seitlich der monumentalen "Piazza San Pietro". Die Strasse vom Tiber bis zur Piazza ist gesäumt von wunderbar blühenden Bäumen mit violett-roten Blüten. Der Frühling hat in Rom wirklich schon Einzug gehalten.

Rom Frühling

Je näher wir der Piazza kommen, um so mehr Touristen bewegen sich auf der Strasse. Dazwischen tummeln sich viele schwarze Händler die ihrem "Ramsch" an den Mann bzw. die Frau bringen wollen. Auch die Polizei-Präsenz nimmt schlagartig zu. Und dann endlich stehen wir vor dem monumentalen Meisterwerk, welches Jahrhunderte überstanden hat und seines Gleichen sucht. Wir sind beide überwältigt, obwohl Anita vor Jahren schon mal hier war.

Sankt Petersplatz

Fotomotive gibt es mehr als genug. Ich weiss kaum, in welche Richtung ich meine Kamera halten und welche der unzähligen Skulpturen ich aufnehmen soll. Auch die Grösse der Piazza übersteigt die Möglichkeiten meines Zoomobjektives. Zum Schluss des heutigen Tages werden es weit über 100 Fotos sein, die auf Speicherchip festgehalten sind. Die Piazza wird von einem 4-teiligen, ovalen, zangenförmigen Säulengang begrenzt, welche vorne offen ist und den Blick auf das "Castel Sant Angelo" freigibt. Im Zentrum steht der mächtige "St. Peters Dom" mit seiner grossen Kuppel.

Sankt Petersplatz

Nachdem wir uns auf dem riesigen Platz satt gesehen haben, stellen wir uns in die Warteschlange zur Dombesichtigung. Alle Personen werden, wie auf dem Flughafen, geröntgt und durchsucht, bevor sie das kostbare Prunkstück betreten dürfen. Deshalb auch die Warteschlange. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. So viele versammelte Kunstwerke gibt es wohl nirgendwo sonst.

Dom

Dom Dom

Die kunstvollen Bilder der riesigen Kuppel lassen sich wegen der grossen Höhe nur erahnen.

Kuppel

Aber ihr ahnt es schon, es gibt eine Möglichkeit um die Kunstwerke aus der Nähe zu betrachten, nämlich die Kuppel zu besteigen. Gedacht, getan. Wiederum stellen wir uns in die Schlange zur Kuppelbesichtigung an. Trotz Lift, entschliessen wir uns zu Fuss die ca. 700 Stufen zu bewältigen. Diese Variante ist erst noch um 2 Euro billiger pro Person und hält uns zudem fit. Erstaunlicherweise treffen wir auf dem ganzen Aufstieg nicht eine einzige Person an. Es scheinen alle mit dem Lift hochgefahren zu sein. Der Blick von oben auf das Hauptschiff ist beeindruckend, auch wenn das 3 m hohe Gitter die Aussicht etwas trübt.

Dom

Die malerischen Kunstwerke der Kuppel lassen sich jetzt gut erkennen.

Kuppel

Ganz oben auf der Kuppel angelangt, sieht es dann ziemlich anders aus. Hier wimmelt es nur von Touristen, die sich gedrängt im Kreis um die Aussichtsplattform bewegen und versuchen ihre Fotos zu schiessen. Der Ausblick auf den Sankt Petersplatz und die Stadt ist fulminant.

Aussicht

Nur schade, dass das Wetter etwas grau in grau ist. Ein blauer Himmel mit weissen Cumuli wäre hier der geeignete Hintergrund. Auch der Kontrast lässt zu wünschen übrig. Falls das Wetter in den nächsten Tagen doch noch ein Einsehen hat, werden wir diesen Trip wohl noch einmal machen. Der Blick auf die vatikanischen Gärten mit den wunderschönen Bauten ist auch ohne blauen Himmel imposant.

Garten

Der Abstieg verläuft problemlos und diesmal in Gesellschaft von anderen Touristen. Abwärts geht's halt einfacher...

Kuppel Abstieg

Beim Ausgang entdecken wir noch die legendäre Schweizergarde in Aktion. Die disziplierten Jünglinge mit ihren farbigen, mittelalterlichen Kostümen sind wirklich eine Augenweide.

Schweizergarde

Nach so viel Kultur und Fitness beschliessen wir der Empfehlung unseres Reiseführers "Marco Polo" zu folgen und im Restaurant "Il Pozzetto" etwas zu essen. Das Restaurant gefällt uns sehr gut und das Essen schmeckt ausgezeichnet. Das Lokal ist wirklich eine Empfehlung wert.

Restaurant

Inzwischen hat es zu regnen begonnen. Wir beschliessen unsere Tour abzubrechen und via "Castel Sant Angelo" dem Tiber entlang zum Bahnhof zurückzulaufen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Castel Sant Angelo

Beim Umsteigen auf dem Bahnhof "Flaminio" auf den Campingplatzbus warten wir fast eine halbe Stunde und fahren als alleinige Gäste im grossen Bus zurück.

Bus Endlich erreichen wir bei strömendem Regen unseren "Elchi". Ein Blick ins Internet lässt wenig Hoffnung auf durchgreifende Wetterbesserung für die nächsten Tage. Erst am Samstag ist wieder schönes, warmes Frühlingswetter vorhergesagt mit 21 Grad. Mal sehen, ob's stimmt. Unsere Erfahrungen mit den italienischen Wetterprognosen sind nicht die Besten.

"La dolce far niente" (9.4.2008)

Gestern Abend und in der Nacht hat es teilweise kräftig geregnet. Das Wetter soll auch heute Nachmittag wieder umschlagen und regnerisch werden. Deshalb schalten wir heute einen Ruhetag ein und geniessen das gemütliche Campingleben. Dennoch scheint die Sonne häufiger, als von den Wetterprognosen vorgesehen und erwärmt die Luft auf immerhin 19 Grad. Vielleicht hätten wir doch nach Rom fahren sollen. Morgen werden wir es auf jeden Fall tun, denn wer rastet, der rostet.

Camping 3 Camping 4

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Montag, April 07, 2008 - 11:21
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:37
Kategorie(n): * Reisen, Italien |