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Donnerstag, April 10, 2008

6) Rom Kolosseum

Kolosseum, Monumento Nationale Vittorio Emanuele II, u.v.a.m. (10.4.2008)

Den Wetterprognosen zum Trotz beginnt der Tag fast wolkenlos und schon am Morgen früh mit 15 Grad. Um es gleich vorweg zu nehmen, es wird ein Traumtag mit bis zu 24 Grad am Nachmittag. Selbst am Abend um 20.00 Uhr hat es immer noch 20 Grad, schon fast sommerlich (bei uns zuhause wenigstens). Was will man mehr?

Am Eingang warten um 09.00 Uhr schon viele Gäste auf den Bus in die Stadt. Sicherheitshalber nehmen wir noch unsere Regenjacken mit, man weiss ja nie...

Camping Eingang

Aus dem Garten ertönt leise Hindergrundmusik. Das Geheimnis ist schnell geklärt: Der Gärtner hat Steine mit Lautsprechern verlegt. Übrigens - die Inschrift "S.P.Q.R." findet man erstaunlicherweise auch auf dem Eingangstor des Campingplatzes eingraviert. Scheinbar gehört hier alles dem Senat und Volk von Rom :-)

Lautsprecher Campingplatztor

Unser erstes Ziel ist das Kolosseum. Vom Bahnhof aus marschieren wir auf direktem Wege auf der "Via del Corso" zur "Piazza Venezia".

Denkmal 1 Denkmal 2

Auf der "Via dei Fori Imperiali" geht es, vorbei an den vielen Denkmälern und Altertümern bis wir in der Ferne das mächtige Kolosseum erblicken.

Kolesseum 1

Was wir sofort feststellen: Wir sind hier nicht allein ;-) Da heisst es erst mal anstehen und die 2 x 11 Euro für den Eintritt bereithalten. Wenn wir nochmals 4 Euro für ein Audiophone locker machen würden, könnten wir uns in der schnellen Kolonne für Gruppen anschliessen. Da ist uns nun doch zu viel. Dann endlich der erste Blick ins Kolosseum. Ehrfürchtig betreten wir den Rundgang, im Wissen, dass hier einmal zu tausenden Gladiatoren auf Leben und Tod zur Belustigung der Menge gekämpft haben. Der Bau wurde von "Kaiser Vespasian" im Jahre 72 n. Chr. begonnen. Der grausame Sohn "Titus" hat das Kolosseum dann mit einem 100-tägigen Festspiel im Jahre 80 n. Chr. eingeweiht. Es soll in diesem Kolosseum damals, wie auch später, viel Blut geflossen sein. Es hat sich nicht viel geändert auf dieser Welt seit Rom.

Kolosseum 2

Kolosseum 3

Dann nehmen wir die steile Treppe hoch zur Empore. Die Römer mussten doch noch knackige Beine gehabt haben. Die Stufen sind überdurchschnittlich hoch. Oben angelangt, der imposante Rundblick auf die Arena. Über den heutzutage sichtbaren Gängen befand sich damals eine geschlossene Decke, worauf die Kämpfe stattfanden.

Kolosseum 4

Man beachte den stolzen Blick der edlen Römerin ;-)

Kolosseum 5

Kolosseum 6

Noch ein paar Worte zu der auf Schritt und Tritt sichtbaren Inschrift "SPQR". Selbst auf den Strassendeckeln, auf allen Denkmälern, Bauten etc. findet man diesen Schriftzug. "SPQR" ist lateinisch "senatus populusque romanus" und bedeutet "Senat und Volk von Rom".

SPQR SPQR

Puncto Römisches Reich: Seine grösste Ausdehnung kann man auf dieser Landkarte, in Stein gehauen, bestaunen. Der gesamte Mittelmeerraum stand unter römischer Herrschaft, inkl. weiten Teilen Mitteleuropas und sogar England. Allein die Germanen konnten sich scheinar erfolgreich der römischen Hand entziehen.

Römisches Reich

Ein paar von den "edlen" Römern stehen vor dem Kolosseum herum für Fotos bereit. Entgegen der weit verbreiteten Meinung kann man hier unschwer erkennen, dass schon die alten Römer "Handys" benutzten.

Römer 2 Römer 1

In unmittelbarer Nähe steht der Triumphbogen, der nach jeder gewonnenen Schlacht für die Triumphzüge gebraucht wurde. Heute findet davor ironischerweise eine Wahlveranstaltung für die Präsidentenwahlen statt. Drei Mal dürft Ihr raten, für wen das riesige Podium mit entsprechendem Fernsehaufgebot aufgebaut wird. Es ist der Ex-Präsident Berlusconi, der heute Abend seine grossartige Inszenierung hat. Ob er sich schon wie ein römischer Kaiser fühlt?

Triumphbogen 1 Triumphbogen 2

Es ist Zeit etwas zu Mittag zu essen. Wir verlassen uns wiederum auf die Empfehlung unseres Reiseführers und suchen das Lokal "Hostaria i Clementini" in der "Via San Giovanni in Laterano" auf. Das Lokal ist ein typischer Familienbetrieb und eher klein, verfügt aber zusätzlich über einen romantischen Hinterhof mit ein paar Tischen. Anita bestellt Gnocchi und Salat. Die Portionen sind riesig. Meine Tagessuppe erweist sich als fast vollständiges Hauptmenü, so dass ich Mühe habe, anschliessend die Portion Rigatoni noch zu bewältigen. Alles ist preiswert und geschmackvoll gekocht.

Nach dem Essen wollen wir noch etwas bummeln und uns das Shopping in Rom "anschauen". Ihr habt schon richtig gelesen, nur "anschauen", zum Einkaufen fehlt uns im "Elchi" schlichtweg der Platz. Mehr zufällig als geplant finden wir unweit der vielen Altertümer ein paar wunderschöne Ecken in klassischem Stil mit vielen modernen Shops und Cafeterias.

Shopping 1 Shopping 2

Weiter geht's durch romantische Gassen zum "Piazza Venezia", wo wir uns das monumentale "Monumento Nationale Vittorio Emanuele II" anschauen wollen.

Gassen 1

Leider ist zurzeit ein grosser Teil der Hauptfassade eingerüstet. Überhaupt werden an den meisten Altertümern Renovierungsarbeiten durchgeführt, was das Schiessen von schönen Fotos ein wenig erschwert.

Piazza Venezia 1

Piazza Venezia 2 Piazza Venezia 3

Ein Blick hinunter auf die riesige "Piazza Venezia".

Piazza Venezia 4

Gleich dahinter im Hof befindet sich das Denkmal des berühmten und gütigsten aller Kaiser, "Marc Aurel", der Philosoph. Er hat den Kaiserstuhl sage und schreibe 23 Jahre warm gehalten. Sein voller Name lautet übrigens "Marcus Aurelius Annius Verus Antoninus Caesar Augustus Imperator". Er soll als erste Reiterstatue der römischen Geschichte hoch zu Ross Vorbild aller späteren Reiterstandbilder gewesen sein. Dabei war er alles andere als kriegerisch, eben gütig.

Kaiser Marc Aurel

Die von aussen unscheinbare in Backstein gehaltene Basilica "Santa Maria in Aracoeli" schliesst unmittelbar an diesen Hof an. Die inneren Kunstwerke sind aber kaum zu übertreffen.

Basilica 1 Basilica 2

Der Aufgangstreppe zur Basilica ist imposant und gesäumt von duftenden, violetten Büschen.

Basilica 3 Basilica 4

Nun ist es Zeit für eine kleine Erfrischung. Die Terrassen-Cafeteria auf dem "Monumento Nationale" bietet sich mit seiner wunderbaren Aussicht auf das "Alte Rom" geradezu an. Der Cappuccino ist mit Euro 1.60 vergleichsweise günstig. In Florenz haben wir dafür rekordverdächtige Euro 4.50 bezahlt! Nur der Markusplatz in Venedig übertrifft diesen horrenden Preis noch um ein Vielfaches.

Cafeteria

Anschliessend machen wir uns langsam auf den Rückweg zum Bahnhof "Prima Porta". Es ist "Rushhour" und viel los auf den Strassen. Scooter immer und überall.

Scooter

Die Stadt lebt, wie keine andere. Selbst Denkmäler leben hier ;-)

Denkmal 1 Denkmal 2

Glücklich und zufrieden über den heutigen Tag erreichen wir unser Heim.

WCRD (11.4.2008)

Wir werden von einem sanften Regen geweckt. Das Thermometer zeigt bereits laue 16 Grad an. Auf unserem Panoramafenster hat sich ein Saum von gelbem Wüstensand gebildet. Scheinbar kommt diese warmfeuchte Luft direkt aus Nordafrika zu uns.

Macht nix, wir haben heute sowieso unseren WCRD, was auf Englisch "washing cleaning and recreation day" bedeutet und auf Deutsch: "Wasch- Reinigungs- und Erholungstag". Da wir diesmal nicht schon nach 2 - 3 Wochen Ferien wieder nach Hause fahren und dort bequem unsere Wäsche waschen könnten, machen wir dies nun eben auf gut eingerichteten Campingplätzen, wie dem Campingplatz "Tiber". Ausserdem muss die WC-Kassette geleert, der Teppich und Polster gestaubsaugt, die Betten ausgelüftet und unsere bescheidene Wohnung wieder einmal aufgeräumt werden.

Wäsche Als der Regen aufhört, fahren wir mit dem Campingbus auf den kleinen Obstmarkt beim nahen Bahnhof "Prima Porta". Unsere Früchte- und Gemüsevorräte müssen wieder aufgestockt werden.

Für Interessierte noch ein paar Angaben zum Campingplatz "Tiber":

Der professionell organisierte Campingplatz mit 300 Touristenplätzen und 120 Mietunterkünften liegt unmittelbar am Tiber, nur 1,5 km entfernt vom Römer Autobahnring und ist auch mit grösseren Reisemobilen gut zu erreichen. Er verfügt über gut ausgerüstete, saubere Sanitäranlagen, ein preiswertes Restaurant mit Bar und Gratis-Internetecke (5 PCs), sowie über einen kleinen Einkaufsmarkt mit Waren für den täglichen Bedarf. Für Notebook-Besitzer gibt es auch die Möglichkeit, sich an einem der 5 WLAN-Hotspots des Platzes mit dem Internet zu verbinden, allerdings kostenpflichtig für Euro 3 pro Stunde. Kimik- und Entsorgungsstation sind ebenso vorhanden, wie auch Waschmaschinen und Tumbler für die Kleiderwäsche. Sogar ein Platz für Wagenwäsche mit Schlauch ist vorgesehen.

Im gefällig angelegten Wiesengelände mit Pappeln, Sträuchern ist auch ein Swimmingpool eingelegt. Ein besonderer Service des Campingplatzes ist der Gratis-Shuttlebus zur nächsten Metrostation. Dort gibt es auch ein Gemüse-, Früchte- und Supermarkt. Mit der Metro fährt man direkt zum Bahnhof "Flamino" bzw. "Roma Nord", welcher ein idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge in die Altstadt Roms ist.

An der Reception spricht man nebst Italienisch auch Englisch und ein wenig Deutsch. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit.

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 10, 2008 - 11:26
Aktualisiert: Mittwoch, April 23, 2008 11:38
Kategorie(n): * Reisen, Italien |