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Freitag, August 29, 2008
Reisen auf dem Peloponnes (2)
Von Delphi nach Korinthos (Freitag, 29.8.2008)
Wetter: sehr
schön / Tmax.: 34 Grad / Wasser: 26 Grad
Wir stehen beizeiten auf, denn wir möchten um Mittag in "Korinth" sein. Unser heutiges Ziel ist der Campingplatz "Isthmia Beach" bei "Isthmia", etwa 10 km östlich von "Korinth". Wir geniessen zum letzten Mal die traumhafte Aussicht auf die noch beleuchteten Dörfer in der morgendlichen Dämmerung.
Es gibt nichts schöneres, als beim erwachenden Tag vor einer so schönen Kulisse "Tai-Qi-Chuan" zu üben.
Kurz nach acht Uhr fahren wir los. Zuerst geht's bergauf durchs Dorf "Delphi". Nach einer kurzen Abwärtsfahrt führt die Hauptstrasse hoch zum traumhaft gelegenen Wintersportort "Aràchova".
Wir blicken zurück auf die bezaubernde Berglandschaft um "Delphi".
Die Strasse ist gut ausgebaut und führt über mehrere kleinere und grössere Pässe in Richtung "Athen". Wir fahren weit westlich an "Athen" vorbei. Auf der sechsspurigen Autobahn nähern wir uns "Korinth".
Die Überfahrt über den "Kanal von Korinth" nehmen wir kaum wahr. Auf der Autobahn kann man ja nicht gut anhalten. Zuerst suchen wir den erwählten Campingplatz auf. Von dort aus fahren wir dann mit unserem Roller zum Kanal zurück.
Der Campingplatz macht einen guten Eindruck. Das nette Fräulein an der Rezeption spricht nebst Griechisch auch gut Deutsch und Englisch. Wir suchen uns einen schönen Platz unweit des Meeres aus. Gross sind die Parzellen indessen nicht, aber dafür sorgen Bäume für genügend Schatten. Zurzeit messen wir "nur" noch 30 Grad am Schatten.
Wir essen kurz etwas zu Mittag. Der Roller ist schnell abgeladen und in 10 Minuten sind wir wieder auf der Kanalbrücke von "Korinth". Vielleicht etwas phantasielos, aber wir schiessen das typische Foto, welches wohl schon Millionen vor uns gemacht haben.
Für den in den Jahren 1881 bis 1893 gebauten, etwa 6,3 km langen Kanal durchgrub man die Landenge von "Korinth", den so genannten "Isthmus von Korinth", an ihrer schmalsten Stelle. Seitdem verbindet der Kanal von "Korinth" den "Saronischen Golf" mit dem "Golf von Korinth". Um diese Durchfahrtsmöglichkeit zu erhalten und sich so die etwa 400 km lange Fahrt rund um den "Peloponnes" zu ersparen, nahm man es auf sich, bis zu 84 m in die Tiefe durch Felsgestein zu graben. Dadurch erreichte man eine Wassertiefe von etwa 8 m. Das Kanalbett ist oben etwa 24 m breit, verengt sich jedoch nach unten auf ca. 21 m.
Beachtenswert sind weiterhin die absenkbaren Brücken an beiden Enden des Kanals. Wenn sich ein Schiff nähert, werden diese durch ein motorengetriebenes Gestänge im Kanal versenkt. Dies konnten wir allerdings nicht beobachten, da während unserer Anwesenheit nicht ein einziges Schiff den Kanal passierte.
Einen kurzen Abstecher zum Dorf "Korinth" ist für uns eher enttäuschend. So fahren wir einfach durch und verbringen den Rest des Nachmittags am Campingstrand. Das 26 Grad warme, saubere Wasser des "Saronischen Meeres" lädt zum Schwimmen ein. Sandstrand sucht man hier leider vergeblich, und so quälen wir uns barfüssig über den grobkörnigen Kies ins Wasser.
Ein einsamer Surfer versucht vergeblich ins Gleiten zu kommen. Bei den relativ hohen Wellen reicht der auflandige Wind dazu nicht aus.
Von Korinthos nach Nafplio (Samstag, 30.8.2008)
Wetter: schön,
gewittrig / Tmax.: 32 Grad / Wasser: 26 Grad
Ein wunderschöner Sonnenaufgang über dem Meer empfängt uns heute. Wir machen am Strand unsere morgendlichen Übungen und rüsten uns nach dem Frühstück für die Weiterfahrt.
Eigentlich wollten wir die Küstenstrasse nach "Epidauros" fahren. Die Strasse schien uns für unser hohes und breites Reisemobil dann doch etwas zu zweitklassig. So haben wir und nun entschlossen, direkt via Autobahn nach "Nafplio" zu fahren.
Die Autobahn schlängelt sich elegant durch das gebirgige Hinterland des "Peloponnes".
Von Ferne sehen wir noch die Festung des alten "Korinth" (Akro Korinthos).
Erstaunt sind wir von der üppigen Beschilderung der Griechen auf der Autobahn. Sie müssen lastwagenweise Schilder verteilt haben. Praktisch alle 10 m steht ein Schild und dies über mehrere Kilometer weit.
Wir haben diesmal etwas Mühe, einen geeigneten Campingplatz zu finden, weil sehr viele für unseren fetten "Elchi" zu eng sind. Auf dem Campingplatz "Camping Lido" in "Tolo" werden wir nach über zweistündiger Suche endlich fündig und dürfen unser Reisemobil, weil es nicht unter die Planen passt, immerhin ausserhalb der Parzelle quer parkieren.
Dafür können wir unsere Parzelle in voller Grösse nutzen. Mit vier Keilen stellen wir unseren "Elchi" einigermassen ins Lot, damit unser Kühlschrank bei der Hitze optimal kühlt. Wir haben zurzeit 32 Grad am Schatten. Der Nachmittag gehört dem "Dolce far niente".
Wir unternehmen noch einen kleinen Spaziergang ins Dorf. "Tolo" ist ziemlich touristisch und hat einen wunderbaren Sandstrand mit feinem, weissem Muschelsand.
Die Dorfpromenadenstrasse ist bestimmt über 1 km lang. Sie ist gesäumt von unzähligen Restaurants, Cafés und Läden und lädt zum flanieren ein. Auch der Strandweg entlang des Sandstrandes ist durchgehend begehbar. Das Dorf ist ein echter Geheimtipp.
Unser Campingplatz liegt am östlichen Dorfrand von "Tolo" und ist nur durch die Dorfstrasse vom Meer getrennt.
Von der Uferstrasse östlich von "Tolo" aus die ganze Bucht gut überschaubar.
Überall in Griechenland findet man an den Strassenrändern diese kleinen Gedenkstätten. Ihre genaue Bedeutung ist uns bislang noch unbekannt.
Auf unserem Spaziergang vergleichen wir ein wenig die Angebote für eine griechische "Mussaka", damit wir heute Abend unser favorisiertes Lokal direkt ansteuern können ;-) Die Preise liegen zwischen 4 bis 7 Euro. Unsere Wahl fällt auf das Restaurant "Chez Chilles" an der Promenade, unweit unseres Campingplatzes.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist eine sehr gute Entscheidung. Das Lokal ist geschmackvoll eingerichtet. Das "Satziki" als Vorspeise, das "Suvlaki Chef" als Hauptgang und das Joghurt mit Hönig und Nüssen als Dessert schmecken ausgezeichnet. Die Bedienung ist sehr freundlich und spricht Griechisch, Englisch, Französich, Italienisch und Deutsch. Und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt ebenfalls.
Ausflug nach Nafplio (Sonntag, 31.8.2008)
Wetter:
gewitterig, schön / Tmax.: 32 Grad / Wasser: 26 Grad
Am frühen Morgen zieht ein kleines Gewitter über "Tolo" hinweg. Bei uns regnet es aber nur wenig. Dahinter zeigt sich schon wieder blauer Himmel. Immerhin hat es ein bisschen abgekühlt. Wir messen heute Morgen nur noch 22 statt 25 Grad.
Wir geniessen heute Morgen das Campingleben und sehen uns ein wenig auf dem Campingplatz um. Der "Camping Lido" liegt zwischen der Zufahrtsstrasse nach "Tolo" und der Strandstrasse. Dies ist aber kaum ein Problem, da diese in der Nacht nur schwach befahren sind. Der Platz verfügt über viele schattenspendende Bäume und Gerüste mit Sonnenplanen. Die sanitären Einrichtungen sind in ausreichender Zahl vorhanden und sauber. Ein Internetanschluss existiert zwar, aber nur in der Rezeption. Die Besitzerin lässt einen freimütig an ihren PC um im Internet zu surfen. Sie gestattet mir auch während der Mittagsruhezeit mein eigenes Notebook ans ADSL anzuschliessen.
"Nafplio" liegt etwa 10 km von "Tolo" entfernt und ist mit dem Roller oder Fahrrad gut zu erreichen. Wir entschliessen uns wegen der Hitze spontan für den Roller ;-) Wir fahren direkt ins Zentrum beim Hafen und der Altstadt von "Nafplio". Die Hauptstadt der "Argolis" besitzt eines der schönsten und geschlossensten Altstadtviertels des griechischen Festlandes. Direkt über der Altstadt thront eine der drei Festungen.
Östlich davon auf einem 220 m hohen Berg thront die venezianische "Palamidi-Festung", die weithin sichtbar ist. Von der Stadtseite aus führt eine Treppe mit über 850 Stufen hinauf. Diese Strapaze wollen wir morgen auf uns nehmen. Wir hoffen dafür auf sichtigeres Wetter als heute.
Wir nehmen uns für heute die kleinere Festung "Akronàfplia" vor, welche durch ein paar Treppen von der Altstadt gut erreichbar ist.
Die Aussicht auf die Altstadt und die davon deutlich abgetrennten neuen Stadtviertel ist wunderbar.
Auch die Aufstiegstreppen der Nachbarfestung "Palamidi" sind von hier aus gut zu erkennen.
Anschliessend bummeln wir durch die gemütlichen Gassen der Altstadt in Richtung Hafen.
Weil heute Sonntag ist, sind leider die meisten Geschäfte geschlossen.
Nur die Restaurants haben offen und davon gibt's in "Nafplio" jede Menge.
Vor allen die Hafenpromenade ist voll von gemütlichen Strassencafés und Tavernen.
Die Hafenpromenade ist gesäumt von Palmen. Sie erinnern uns etwas an das "Mar Menor" in Spanien.
Von hier aus sehen wir die dritte Burg von "Nafplio", die kleine "Bourtsi-Festung" auf einem vorgelagerten Inselchen.
Wir beabsichtigen das Mittagessen auf dem Campingplatz zu uns zunehmen und fahren zurück. Auf der Rückfahrt schauen wir uns noch den zweiten alternativen Campingplatz in "Tolo" an, den "Camping Kastraki". Dieser liegt etwas östlich unweit von "Tolo". Wir sind erstaunt von der Grosszügigkeit der Parzellen. Auch ein eigener Strand schliesst direkt an den Campingplatz an. Rückblickend wäre dieser von den Platzverhältnissen her für unser Reisemobil wohl besser geeignet gewesen.
Als wir auf dem Campingplatz eintreffen, staunen wir nicht schlecht. Die meisten unserer Campingnachbarn sind verschwunden. Viele sind offenbar heute morgen abgereist, weil in vielen Ländern Europas die Schulferien an diesem Wochenende zu Ende gehen.
Weil wir gestern sehr zufrieden waren, entscheiden wir uns fürs Abendessen noch einmal fürs Restaurant "Chez Chilles" in"Tolo". Wir sind wirklich begeistert von dem Lokal.
Mittwoch, August 27, 2008
Reisen auf dem Peloponnes (1)
Von Patras nach Delphi (Mittwoch, 27.8.2008)
Wetter: sehr
schön / Tmax.: 34 Grad
Es ist noch dunkel, als wir am Morgen um 05.00 Uhr (griechische Zeit = GMT+2h) in Patras ankommen. Wir messen bereits 28 Grad. Wegen der Hitze haben wir nicht allzu viel geschlafen. Das Ausschiffen geht problemlos vor sich.
Wir parkieren unseren "Elchi" auf dem geschützten Hafengelände und frühstücken erst mal in aller Ruhe. Wir haben ja genügend Zeit, denn unser nächstes Ziel "Delphi" liegt nur etwa 120 km entfernt. In der Dunkelheit wollen wir uns nach Möglichkeit nicht auf griechischen Strassen aufhalten (Empfehlung verschiedener Reiseführer). Unsere korrigierte Routenplanung (blau) ab "Patras" mit den Aufenthaltsstandorten (rot) sieht nun wie folgt aus:
Kartendaten © 2014 Basarsoft, Google
Um ca. 07.00 Uhr fahren wir dann endlich los. Freunde haben uns empfohlen, möglichst noch in "Patras" zu tanken, weil der Diesel da am billigsten sein soll. Patras wimmelt nur so von Tankstellen. Da ist die Konkurrenz gross. Dennoch sind die Preisunterschiede beträchtlich. Der Literpreis für Dieselkraftstoff differiert bis zu 15 Cents. Es lohnt sich also zu vergleichen und eventuell auch ein paar Meter dafür zu fahren.
Nach dem Tanken überqueren wir als erstes die neue "Rio-Andirrio-Brücke" (wurde 2004 eröffnet), welche vom "Peloponnes" aufs griechische Festland führt. Sie ist die zweitlängste Schrägseilbrücke der Welt. Für unser Reisemobil kassieren sie dafür stolze 12 Euro (Klasse 2).
Die 2,8 km lange Brücke ist ein technisches Wunderwerk. Die Brücke ist genügend hoch, so dass auch grössere Schiffe passieren können.
Soeben geht über dem "Golf von Korinth" die Sonne auf und sorgt für eine wunderbare Morgenstimmung.
Die Landschaft ist hier sehr karg und von der lang anhaltenden Sommerhitze ziemlich ausgetrocknet.
Wir fahren weiter der Uferstrasse entlang via "Nafpaktos", "Galaxidi" bis "Chrisso". Das Dorf "Galaxidi" gefällt uns besonders gut.
Der angepeilte Campingplatz "Delphi Camping" liegt oberhalb von "Chrisso" nur ein paar Kilometer von "Delphi" entfernt. Diesmal müssen wir ohne "Navi" auskommen. Griechenland ist im Kartenmaterial von "Navteq" nur zu etwa 50% erfasst. Nebenstrassen sind kaum enthalten. Da es nur eine Strasse nach "Delphi" gibt, ist dies hier kein Problem.
Der terrassenartig aufgebaute Campingplatz liegt etwa 600 m über Meer, hoch über der "Bucht von Itea" und bietet eine herrliche Aussicht auf die Bucht und die riesigen Olivenhaine.
Ein Swimmingpool, ein kleines Restaurant und ein kleiner Laden gehören ebenso zur Ausstattung dieses einmalig schön gelegenen Platzes, wie der Zugriff auf einen WLAN-Hotspot für nur 2 Euro pro Tag. Dieser Reisebericht und die Fotos sind also nur wenige Stunden alt ;-)
Wir stehen mit unserem "Elchi" direkt am Terrassenrand zwischen den schattenspendenden Bäumen und haben ein wunderbare Aussicht.
Eigentlich wollten wir heute Nachmittag zu Fuss einen Ausflug auf das geschichtliche "Delphi" unternehmen. Nach einer Viertelstunde Fussmarsch in der glimmenden Sonne bei über 40 Grad, sind wir wieder umgekehrt. Das antike "Delphi" liegt hinter dem heutigen Dorf "Delphi" (Bild).
Dafür lassen wir uns jetzt gemütlich im Swimmingpool nieder, weniger um zu schwimmen, als um uns ein wenig abzukühlen.
Anita wäscht noch ein paar Kleidungsstücke und staunt nicht schlecht, als diese nach zwei Stunden vollständig trocken sind. Bei 34 Grad und trockenem Wind eigentlich kein Wunder.
Wir werden morgen früh, wenn die Temperaturen noch unter 30 Grad liegen, direkt mit dem Roller nach "Delphi" fahren und von dort aus die Altertümer anschauen.
Das alte Delphi (Donnerstag, 28.8.2008)
Wetter: sehr schön
/ Tmax.: 34 Grad
Wir haben sehr gut und lange geschlafen, obwohl es in der Nacht nicht unter 25 Grad abgekühlt hat. Nach der üblichen Morgengymnastik und dem Frühstück machen wir unseren Roller fahrbereit.
Wir haben die Distanz bis nach "Delphi" gestern gründlich unterschätzt. Das liegt wohl auch ein wenig am ungenügenden Kartenmaterial, das wir vom griechischen Festland mitführen. Wir wollten uns ursprünglich nur auf den "Peloponnes" konzentrieren. Mit dem Roller geht's die kurvenreiche, aber gut ausgebaute Strasse hoch bis zum Dorf "Delphi".
"Delphi" verdankt seine Berühmtheit der griechischen Geschichte und Mythologie. Das Orakel von "Delphi" war dem "Apollon" geweiht und gilt als das wichtigste Orakel im antiken Griechenland. Als Medium des Gottes diente die "Pythia", die als einzige Frau den Apollon-Tempel betreten durfte. Das Amt der weiblichen Priesterin geht wohl noch auf den alten Kult der Erdgöttin Gaia zurück. Die "Pythia" versetzte sich wahrscheinlich durch die Inhalation von ethylenhaltigen Gasen, die aus einer Erdspalte austraten, in Trance. Interpretiert wurden ihre Worte von den Oberpriestern des "Apollon".
Das Ausgrabungsgelände von "Delphi" erstreckt sich über 300 Höhenmeter am Hang.
Das heute rekonstruierte Schatzhaus der Athener wurde in der Zeit zwischen 510 und 490 v. Chr. in der Form eines Antentempels im dorischen Baustil erbaut Es diente zur Aufbewahrung von Weihgeschenken der Stadt "Athen".
Vom Apollon-Tempel, dem Sitz des Orakels, stehen noch 6 der ursprünglich 38 dorischen Säulen.
Oberhalb des Heiligtums liegt das Theater, das etwa 5000 Zuschauern Platz bot.
In dem Bau aus dem 4. oder 3. Jahrhundert v. Chr. fand der musische Teil der "pythischen Spiele" statt. Die sportlichen Wettkämpfe wurden im noch weiter hangaufwärts gelegenen Stadion ausgetragen.
Die Pythischen Spiele (auch: Delphische Spiele oder Pythien) waren nach den Olympischen Spielen die zweitwichtigsten Panhellenischen Spiele der Antike. Die Spiele wurden zunächst alle acht, ab 586 v. Chr. dann alle vier Jahre zu Ehren des pythischen Apollon ausgetragen.
Ursprünglich bestanden die Spiele nur aus einem Wettkampf, dem Gesang zur "Kithara". Später kamen weitere musische und gymnastische Wettkämpfe sowie Wagen- und Reiterrennen hinzu. Die musischen Disziplinen wurden im Theater, die gymnastischen im Stadion von "Delphi" ausgetragen. Die Pferdewettkämpfe fanden in der benachbarten Ebene von "Krisa" statt.
Und nun haben wir genug alte Steine gesehen, auch wenn uns die Bearbeitung derselben heutzutage in Erstaunen versetzt.
Noch einen letzten Blick auf die heiligen Steine. Dann wir nehmen den steilen Weg zurück zum Parkplatz unter die Füsse.
Am Nachmittag geniessen wir das Campingleben und den tollen Swimmingpool.
Eine exquisitere Lage kann man sich kaum vorstellen.
Der Zulauf auf den Campingplatz ist heute wesentlich grösser als gestern. Heute Morgen waren wir fast alleine. Am späten Nachmittag ist er erstaunlicherweise zu zweidritteln belegt. Die Gäste kommen aus den unterschiedlichsten Ländern, wie Frankreich, Italien, Deutschland, Holland, Österreich und der Schweiz.
Morgen verlassen wir das interessante und faszinierende "Deplhi" und fahren weiter nach "Korinth".
Montag, August 25, 2008
Schifffahrt nach Griechenland
Mit der Fähre zum Peloponnes (Montag, 25.8.2008)
Wetter:
sehr schön / Tmax.: 30 Grad
Unsere Fähre fährt erst um 17.00 Uhr los. Bis um 12.00 Uhr müssen wir den Campingplatz verlassen haben. Da bleibt noch genügend Zeit um Wasser zu tanken, Abwasser abzulassen, Staub zu saugen, einzukaufen und unseren "Elchi" wieder mobil zu machen.
Tipps für Reisemobilfahrer:
Bevor
man losfährt, empfiehlt es sich generell immer einen Kontrollgang durchs
und ums Wohnmobil zu machen - wie es die Stewardessen im Flugzeug tun.
Eine Liste und viele nützliche Fahrtipps für Reisemobilfahrer findet ihr
jederzeit auf unserer Homepage unter Reisen.
Pünktlich um 12.00 Uhr fahren wir durchs Tor des Campingplatzes und lassen uns von unserem "Navi" zum Fährhafen von Venedig führen. Die Reederei empfiehlt für "Camping on Board" 3 Stunden vor Abfahrt vor Ort zu sein. Für einen weiteren Ausflug reicht uns die Zeit dann aber doch nicht. Über die lange Strassenbrücke "Ponte della Libertà", welche erst zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gebaut wurde, nähern wir uns Venedig. Die parallele, über 3 km lange Eisenbahnbrücke besteht übrigens schon seit 1846 und wurde vom Habsburgerkaiser Ferdinand I. initiiert.
Gleich am Ende der Brücke zweigen wir nach rechts zum Fährhafen ab. Die Strasse führt praktisch direkt vor die Einspurparkplätze für die Fähre. Wir sind jedoch bei weitem nicht die Ersten hier am Platz. Es warten mindestens schon hundert Fahrzeuge hier. Wir wählen uns eine Spur aus und parkieren unseren "Elchi".
Das "Check in" ist schnell erledigt und nun heisst es einfach abwarten bis wir zur Einfahrt aufgerufen werden. Bereits 3 Stunden vor Abfahrt werden die ersten Fahrzeuge aufs Parkdeck dirigiert. Auch wir brauchen nicht lange zu warten, denn die Fahrzeuge mit Destination "Patras" werden zuerst aufgerufen. Bald einmal verschwinden wir im grossen Maul der "Ikarus Palace".
Wir fahren eine steile Rampe hoch aufs "Camping on Board Deck". Noch ist wenden hier problemlos möglich. Mit unserem wendigen "Elchi" ist dies sowieso kein Problem. In Kürze wird das Deck jedoch gerangelt voll sein.
Wir erhalten in der zweiten Fensterreihe einen tollen Platz mit direkter Aussicht aufs Meer.
Dann erhalten wir noch ein Stromkabel aus einer der vielen Deckenkabeltrommeln, so dass wir unseren Kühlschrank normal mit Strom betreiben können. Generell ist Gasgebrauch auf Deck aus Sicherheitsgründen verboten.
Nun aber nichts wie hoch aufs Oberdeck. Der Ausblick auf den riesigen Parkplatz und den Hafen ist beeindruckend.
Es gibt noch wesentlich grössere Schiffe hier im Hafen als unser "Ikarus Palace".
Uns bleiben noch etwas 2 Stunden bis zur Abfahrt, die wir zur Entdeckung des Schiffes und für ein kleines Abendessen benutzen. Unser Schiff ist erst 11 Jahre alt und modern eingerichtet.
Auch eine Internetecke ist vorhanden. Der Zugriff ist allerdings kostenpflichtig, 6 Euro pro Stunde.
Im Selbstbedienungsrestaurant essen wir eine gefüllte Peperoni mit Reis und als Dessert eine Quarkcrème mit Honig. Beides schmeckt uns ausgezeichnet.
Pünktlich um 17.00 Uhr legen wir ab. Um die Lagune von Venedig zu verlassen, müssen alle grossen Schiffe praktisch durch Venedig hindurch fahren. Diese Hafeneinfahrt durch den "Canale della Giudecca" ist einzigartig schön, wie kaum eine andere auf der Welt.
Damit das Schiff keine grosse Wellen erzeugt, fährt es bis zur Lagunenausfahrt nur sehr langsam. Die Durchfahrt dauert dadurch annähernd eine Stunde.
Der Markusplatz mit dem Campanile ist auch aus dieser Perspektive wunderschön.
Vor uns sehen wir endlich die Halbinsel "Lido von Venedig". Gleich dahinter steuern wir durch die Hafenausfahrt aufs offene Meer.
Heute erleben wir unseren ersten Sonnenuntergang auf Deck.
Mit diesem wunderbaren Naturschauspiel beschliessen wir den heutigen Tag.
Einen Tag auf der Fähre (Dienstag, 26.8.2008)
Wetter:
sehr schön / Tmax.: 30 Grad
Während der Nacht hat es nicht unter 25 Grad abgekühlt. Scheinbar hat das Meer in etwa diese Temperatur. Es ist 07.30 Uhr und die Sonne steht bereits über dem Horizont.
Für uns besonders interessant ist jedoch die andere Seite, wo unser geliebter "Gargano" aus dem Dunst auftaucht.
Wir können die beiden Dörfer "Vieste"...
...und "Peschici" gut erkennen.
Heute frühstücken wir ausgiebig, weil wir das Mittagessen ausfallen lassen möchten. Zu den Brötchen mit Butter und Konfitüre essen wir eine deftige Eieromelette mit Speck. Statt Honig aufs Brot zu streichen, geniessen wir zum Nachtisch die delikate Quarkcrème mit Honig übergossen, was eine griechische Spezialität zu sein scheint.
Den wolkenlosen und warmen Tag verbringen wir mehrheitlich auf Deck mit Lesen. Der Swimmingpool ist uns etwas zu klein. Ausserdem hat es schon genug plantschende Fahrgäste.
Ab und zu schauen wir aufs flache Wasser, ob da nicht doch noch ein Rudel Delphine vorbeischwimmt. Ausserdem versuche ich über das boardeigene WLAN dieses Reisetagebuch zu aktualisieren. Mit 6 Euro für 2 Stunden ist hier der Internetzugriff vergleichsweise günstig.
Überhaupt macht die "Ikarus Palace" von "Minoan Lines" einen sehr guten Eindruck. Alles ist sehr sauber, das Personal freundlich und hilfsbereit. Mit Englisch kommt man problemlos weiter. Auch das Essen schmeckt gut und ist vergleichsweise günstig, allerdings nicht im bedienten Restaurant.
Die Lounge auf Deck 7 ist Aufenthaltsort für jedermann. Hier kann man sich von der Bar einen Café oder ein külhles Bier holen oder auch nur hier sitzen und etwas lesen.
Der Hotspot mit WLAN hat ADSL-Qualität und klappt einwandfrei. Der Internetzugriff kann jederzeit unterbrochen und später fortgesetzt werden. Begeistert sind wir auch vom "Camping on Board". Im eigenen Bett schläft man immer noch am besten. Wir werden bestimmt wieder mit "Minoan Lines" fahren und dies, wegen der traumhalft schönen Hafendurchfahrt, von Venedig aus.
Wo sind sie denn, wo bleiben sie denn? Anita schaut eifrig nach eventuellen Delphinen Ausschau, leider vergebens.
Wir laufen "Igoumenitsa" an, den ersten Hafen auf dem griechischen Festland.
Dazu muss die riesige Fähre um 90 Grad gedreht und rückwärts ans Pier gefahren werden. Das Manöver klappt reibungslos. Nur wenige Fahrzeuge warten hier auf den Verlad. Ein paar Dutzend verlassen den Bauch unserer Fähre.
Und weiter geht die Fahrt in Richtung Süden. Am nächsten Morgen um 05.00 Uhr werden wir "Patras" anlaufen, und unsere Entdeckungsreise auf dem "Peloponnes" kann beginnen.
Sonntag, August 24, 2008
3) Venedig
Dritter Tag in Venedig (Sonntag, 24.8.2008)
Wetter: sehr
schön / Tmax.: 25 Grad
Ein Gewitter in der Nacht hat die Luft richtig reingewaschen, so dass wir am Morgen bei gestochen blauem Himmel aufwachen. Wir nehmen es gemütlich, denn wir haben heute keine besonderen Pläne. Wir möchten einfach durch die Stadt bummeln und uns die schönsten Ecken nochmals ansehen. Dazu gehören auch die "Gondolieri" mit ihren virtuosen Ruderkünsten.
Die kunstvoll gestalteten Gondeln werden, wie wir gesehen haben, ebenfalls hier in Venedig gefertigt und unterhalten.
Wir könnten den "Gondelieri" stundenlang zusehen. Gerne wären wir auch mitgefahren, aber 120 Euro für eine halbe Stunde waren uns dann doch etwas zu viel.
Ebenso virtuos spielt dieser Künstler auf seiner Glasorgel wunderschöne mehrstimmige Melodien, so dass selbst Nonnen andächtig davor stehen bleiben.
Weniger mit Kunst, als mit Taubenfutter hat dieser Mann auf dem "Markusplatz" zu tun.
Uns faszinieren zwar eher die kunstvollen Bauwerke, welche auch heute Zehntausende anziehen.
Wir schlendern weiter durch die malerischen Gassen mit den verschlungenen Kanälen und den vielen Brücken, die das Besondere in Venedig ausmachen.
Die besten Gelati haben wir übrigens in der "Gelateria Millevoglie da Tarcisio" südlich des "Campo dei Frari" gegessen.
Auch die preiswerten Pizzas schmecken hier ausgezeichnet.
Eine venezianische Maske mit Kostüm würde Anita bestimmt passen. Man kann diese zu bestimmten Anlässen auch hier mieten.
Venedig ist eine einzigartige Stadt, die wir bestimmt wieder einmal besuchen werden. Der heutige Tag mit Fotowetter war ein toller Abschluss unseres Venedig-Aufenthalts. Die leuchtenden Augen des Fotografen kommen nicht von ungefähr :-)
Morgen werden wir die Fähre nach Griechenland besteigen und Venedig noch einmal von oben betrachten können.
Aktualisiert: Dienstag, August 26, 2008 10:12 AM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |
Freitag, August 22, 2008
2) Venedig
Fortsetzung vom 22.8.2008
Eine Besonderheit von Venedig sind die "Gondolieri". Wir bewundern die Geschicklichkeit mit der sie ihre Gondeln durch die engen Kanäle dirigieren. Oft gibt es sogar Staus, die sie ohne Bootsberührung meistern.
Nicht nur die Fahrgäste haben ihr Vergnügen daran, sondern auch die vielen Zuschauer entlang der Kanäle. Ein besonderes spannendes Schauspiel findet bei den Brücken statt, wenn sich zwei Gondeln darunter kreuzen. Die Gondeln neigen sich manchmal gefährlich zu Seite.
Gesungen haben die "Gondolieri" nicht, obwohl dieses Foto ganz danach aussieht.
Wir können es bestätigen. Die Touristen sind doch intelligenter als man denkt. Auf dem berühmtesten Platz von Venedig, dem "Markusplatz", gibt es den teuersten Kaffee dieser Stadt, aber keiner trinkt ihn. Praktisch sämtliche Plätze bleiben auch am Nachmittag leer.
Mal abgesehen davon, ist der "Markusplatz", wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann, nach wie vor der Besuchermagnet Nummer eins.
Mit einem Foto von der wunderschönen Uferpromenade am "Markusplatz" beschliessen wir den heutigen Tag.
Zweiter Tag in Venedig (Samstag, 23.8.2008)
Wetter: leicht
bewölkt bis schön / Tmax.: 30 Grad
Der Tag beginnt leicht bewölkt, aber angenehm warm. Wir stehen heute etwas später auf und nehmen den 09.15 Uhr Bus. Heute Morgen lassen wir uns vom "Marco Polo Reiseführer" durchs "volkstümliche Venedig" geleiten. Unser Fussmarsch beginnt beim Bahnhof und führt quer durch die weniger begangenen Stadtteile "Santa Croce", "San Polo" und " Dorsoduro". "San Marco" lassen wir für einmal aus. Auf diesen "Calli" und "Piazzi" ist vom Massentourismus kaum mehr etwas zu spüren.
Nur ab und zu treffen wir auf Einheimische. Selbst die Kirchen sind hier keine Anziehungspunkte, obwohl durchaus sehenswert.
Sehenswert sind auch die typisch venezianischen Fassaden, auch wenn sie nicht immer im besten Zustande sind.
In Venedig findet vieles über die Wasserwege statt. Selbst Obst und Früchte kann man auf den Kanälen kaufen.
Besonders gefallen uns auch die in der ganzen Stadt verwendeten Strassenlaternen.
Sie geben den Strassen und Gassen ein einheitliches Bild und in der Nacht eine warme Beleuchtung.
Unser Weg durchs "volkstümliche Venedig" führt uns entlang der Uferpromenade des "Canale della Giudecca" bis zu äussersten Spitze, wo der "Canal Grande" beginnt. Auf der andern Seite des Kanals sehen wir die drei Kirchen auf der vorgelagerten Insel "San Giorgio Maggiore": "Redentore", "Zitelle" und "Chiesa di San Giorgio-Maggiore e Chiostri".
Es ist inzwischen schon nach Mittag und unsere Mägen knurren. Wir haben am Morgen einen kleinen Imbissstand mit guten Pizzas entdeckt und schlängeln uns nun durch die Gassen bis zum "Campo dei Frari". Die "Pizza Calzone" schmecken uns vorzüglich und die Gelatis als Nachtisch sind einsame Spitze.
Am Nachmittag entschliessen wir uns kurzfristig für eine Bootsfahrt auf die Glasbläserinsel "Murano". Die Schiffsfahrt führt uns um ganz Venedig herum, da "Murano" auf der Nordostseite der Stadt liegt. Noch einmal lassen wir die Kulisse vom touristischen "Markusplatz" an uns vorüberziehen...
... und fahren in grossem Bogen östlich um Venedig herum.
Bald einmal taucht in der Ferne die Friedhofsinsel "Isola di San Michele" mit der umgebenden Backsteinmauer und seiner Kirche auf.
Dann landen wir auf der Insel "Murano, welche eigentlich aus fünf Inseln besteht. Das Strassenbild ähnelt demjenigen von Venedig.
Nur hat es hier an jeder Ecke Läden mit Murano-Glaskunstwerken.
Die grossen Kunstwerke darf man allerdings nicht fotografieren. Meist sind diese mehrere tausend Euro wert. Wir halten uns an kleinere, nicht weniger beeindruckende Exemplare.
Es sind nicht nur die Formen, welche die Faszination ausmachen, sondern auch die leuchtenden Farben.
Ein besonderes Kunstwerk stellt der Kristall "Natale di luce in una cometa di vetro" dar.
Von "Murano" aus fahren wir mit dem Schiff direkt zum Bahnhof zurück und besteigen dort den Bus zum Campingplatz. Diesmal erhaschen wir uns sogar einen Sitzplatz. Unsere Beine sind ganz schön müde.
Mittwoch, August 20, 2008
1) Venedig
Vorbereitungen zu unserer Reise nach Venedig (Mittwoch, 20.8.2008)
Wetter:
bewölkt bis heiter / Tmax.: 19 Grad
Wie wir bereits in unserem Beitrag vom 21.3.2008 angekündigt haben (bitte nachlesen), wenden wir uns nun wieder dem Süden zu. Unser erstes Ziel ist "Venedig", wo wir uns etwa 4 Tage aufhalten werden. Anschliessend geht's weiter mit der Fähre nach Griechenland, wo wir in der ersten Woche den "Peloponnes" entlang der Küste erkunden wollen. Insgesamt haben wir für diese Reise 7 Wochen reserviert. Einen grossen Teil davon werden wir allerdings dem Windsurfen widmen und auf einem Campingplatz in "Githio" unsere Zelte aufschlagen.
Als "kleines" Geburtstagsgeschenk haben wir uns einen neuen Roller zugelegt. Hauptgründe für den vorzeitigen Austausch sind die stark verbesserte Federung (grössere Reifen) und Bremsanlage (ABS), sowie die wesentlich grössere Beschleunigung des doppelt so starken Honda SH300iA. Diese für uns wichtigen Sicherheitsaspekte sind nun alle erfüllt. Weil der neue Roller auch um einiges schwerer ist als der alte, mussten wir unseren Motorradträger noch auf 200 kg Traglast erweitern.
Reise nach Venedig (Donnerstag, 21.8.2008)
Wetter: schön /
Tmax.: 13 bis 32 Grad
Früh am Morgen fahren wir mit unserem "Elchi" los. Wir haben uns für die Fahrt nach "Venedig" die Route über den Flüela- und Ofenpass ausgesucht. Bei "Bozen" geht's auf die Autobahn, wo wir bis nach "Venedig" durchfahren. Eigentlich wollten wir ursprünglich auf den Campingplatz "Camping Fusina". Da dieser scheinbar bei Jugendgruppen sehr beliebt ist und dies zu den unterschiedlichen Überlastungserscheinungen führt, haben wir uns nun für den relativ kleinen Campingplatz "Camping della Serenissima" in "Oriago" nahe bei "Venedig" entschieden.
Zur Eröffnung des "Vereina"-Tunnels wurden im "Prättigau" verschiedene Dorfumfahrungen erstellt. Dazu gehört auch dieses Meisterwerk von ein Brücke.
Der Aufstieg mit voll beladenem Reisemobil auf den 2383 Meter hohen "Flüelapass" macht "Elchi" ziemlich zu schaffen. Oft müssen wir sogar in den dritten Gang runterschalten. Mit dem neuen Motorradträger mit Roller sind bestimmt nochmals 50 bis 60 kg dazugekommen. Auf der Passhöhe gönnen wir uns eine kurze Verschnaufpause.
Ebenso steil geht's wieder runter ins Unterengadin bis nach "Susch", welches auf 1400 m liegt. Die heissen Bremsen lassen grüssen bzw. quietschen. Unser Reisemobil ist wohl eher für die Ebene gebaut ;-) Die Auffahrt durch den "Schweizer Nationalpark" verläuft harmonischer. Wir geniessen die wunderbare Aussicht auf den unberührten Wald.
Die Gegend erinnert uns etwas an die urtümlichen Wälder Nordamerikas.
Nach der Grenze fahren wir mit unserem "Elchi" weiter bis wir in "Glums" kurz vor der Reschenpass-Strasse nicht mehr weiterkommen. Das Stadttor hat nur 2.80 m Durchfahrtshöhe, viel zu wenig für unseren mit Surfbrettern beladenen "Elchi". Da hilft nix. Wir müssen zurück und uns einen anderen Weg suchen.
Glücklicherweise zweigt ein paar Kilometer vor "Glums" noch eine weitere Strasse in Richtung "Reschenpass" ab. Vorsichtig schlängeln wir uns durch das enge Dorf "Laatsch" bis wir endlich auf der "Reschenpass"-Strasse landen. Wir sind heilfroh, dass es geklappt hat. Die nächste Ausweichroute via "Schuls" hätte uns wieder zurück ins Unterengadin geführt und wäre ein riesiger Umweg gewesen.
Je weiter wir nach Süden kommen, um so wärmer wird es. In Bozen hat es bereits 28 Grad und bald einmal erreichen wir die 32 Gradmarke. Auf der Brenner-Autobahn ist der Verkehr mässig und wir kommen jetzt gut voran. Um halb sechs fahren wir durch das Tor des auserwählten Campingplatzes "Camping della Serenissima". Trotz Hochsaison erhalten wir einen schönen, ruhigen Platz.
Wir sind schnell eingerichtet. Dafür hat man ja schliesslich ein Reisemobil. Anschliessend begutachten wir die Infrastruktur des Campingplatzes. Die sanitären Anlagen sind einwandfrei. Es gibt auch einen kleinen Laden für das Nötigste sowie ein gemütliches Restaurant mit Pizzeria. Wir entschliessen uns spontan, dort heute Abend eine Pizza zu essen.
Die Nacht ist warm und es kühlt kaum unter 20 Grad ab. Dennoch schlafen wir gut, denn wir sind von der langen Reise ziemlich müde.
Ausflug nach Venedig (Freitag, 22.8.2008)
Wetter: schön /
Tmax.: 30 Grad
Schon um 06.00 Uhr stehen wir auf. Venedig, wir kommen :-) An der Rezeption kaufen wir uns für 31 Euro ein 3-Tagesticket nach Venedig. Darin sind sämtliche Bus- und Schiffsverbindungen inbegriffen. Der Bus hält direkt vor unserem Campingplatz.
Nach einer halben Stunde sind wir bereits am Bahnhof. Wir besteigen gleich ein Schiff der "Actv", welches in unserem Ticket inbegriffen ist, und machen zuerst eine Rundfahrt um den Hafen bis zum "Markusplatz". Zufälligerweise kommen wir unweit an unserem Fährschiff der "Minoan Lines" vorbei, welches wir in 4 Tagen nach Griechenland besteigen werden.
Wir nähern uns der weltweit bekannt Kulisse des "Markusplatzes" mit der "Basilica San Marco", welche auch vom Meer aus eine imposante Erscheinung ist.
Das Meer nagt deutlich sichtbar an den Millionen von Pfählen auf denen die Stadt erbaut ist.
Noch sind wir früh dran und vom grossen Touristenrummel ist noch wenig zu spüren.
Lediglich vor der "Basilica San Marco" hat sich bereits eine Warteschlange aufgebaut.
Wir verzichten auf eine Besichtigung und fahren stattdessen lieber mit dem Lift hoch auf den fast 100 m hohen "Campanile", um Venedig von oben zu bewundern. Mit 8 Euro pro Person sind wir dabei. Eine billigere Alternative, zum Beispiel Treppen steigen, gibt es hier leider nicht.
Die Rundsicht vom Glockenturm ist, wie erwartet, fantastisch. Der fast menschenleere Markusplatz liegt uns zu Füssen,
ebenso die "Basilica San Marco" mit ihren fünf imposanten Kuppeln.
Vom Campanile aus kann man auch einige der vielen vorgelagerten Inseln, die auch zu Venedig gehören, überschauen.
Erstaunlicherweise gibt es kaum einen Gast, der sich hier bewirten lässt. Vielleicht ändert sich dies noch im Laufe des Tages.
Wir besteigen ein Schiff, das uns durch den "Canal Grande" fährt, um Venedig zuerst vom Wasser aus zu entdecken. Mit unserem 3-Tagespass können wir jederzeit zu- und aussteigen. Unser Ziel ist die berühmte "Rialtobrücke". Vorbei geht es an wunderschönen Häusern im venezianischem Stil.
Auch eine erste Ansammlung von "Gondolieri" mit ihren kunstvollen Gondeln bewegen sich in gemütlichem Tempo entlang der schmucken Häuserfassaden.
Endlich erblicken wir die riesige "Rialtobrücke" vor uns. Sie ist, nebst dem Markusplatz, das wohl am meisten fotografierte Objekt hier in Venedig.
Auch wir lassen uns nicht lumpen und schiessen ebenfalls ein paar Dutzend Fotos aus allen Perspektiven.
Bei der Haltstelle "Rialto Markt" steigen wir aus und machen uns zu Fuss auf zur Brücke. In vielen Läden findet man die typischen venezianischen Masken.
Die Brücke mit den vielen Boutiqen hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der "Ponte Vecchio" in Florenz.
Der Ausblick auf den "Canal Grande" ist beeindruckend.
Weiter geht's mit dem Schiff dem "Canal Grande" entlang, vorbei an wunderschönen venezianischen Häusern und Kirchen.
Beim Bahnhof steigen wir wieder aus und machen uns zu Fuss auf den Weg. An wunderschönen Fotosujets ist Venedig kaum zu überbieten. An diesem Tag haben wir über 300 Fotos geschossen. Ein paar wenige davon könnt ihr nun ohne Kommentar geniessen.
Stellvertretend für die vielen Kirchen hier zwei Fotos der "Chiesa di San Stefano".
Infolge Grössenlimite der Software folgt die Fortsetzung im Bericht "2) Venedig"...
Aktualisiert: Dienstag, Oktober 21, 2008 7:10 PM
Kategorie(n): * Reisen, Italien |
Mittwoch, August 06, 2008
42) Deutschlandreise: Rügen (3)
Campingleben und Fahrt nach Bergen (Mittwoch, 6.8.2008)
Wetter:
heiter bis bewölkt / Tmax.: 21 Grad / Wind: 1-2 Bf. Nordwest / Wasser:
24 Grad
Der Wind hat nachgelassen. Der Wasserstand hat sich normalisiert. Das Wetter lässt leider etwas zu wünschen übrig. Mit Surfwind haben wir heute auch nicht zu rechnen. Und so fahren wir gegen Mittag zusammen mit Dagmar und Eugen nach "Bergen" zum Einkauf. Auf dem Stadtring sind alle bekannten Kettenmärkte Deutschlands, wie Lidl, Aldi, Real, Netto, Familia, Schlecker und EDEKA vertreten.
Campingleben und Fahrt nach Schaprode (Donnerstag, 7.8.2008)
Wetter:
schön / Tmax.: 29 Grad / Wind: 1-3 Bf. Süd / Wasser: 25 Grad
In der Nacht hat es kurz geregnet. Der Morgen empfängt uns wieder mit Sonnenschein. Wir sind früh aufgewacht. Für das tägliche Fitnesstraining nehmen wir heute unsere "Nordic Walking Stöcke" und marschieren in Richtung "Schaprode" los. Der Fussweg führt entlang des Ufers bis zum "Campingplatz Schaprode". Dort machen wir kehrt und "walken" den gleichen Weg zurück. Wir sind uns einig, es gibt nichts Schöneres als den Morgen mit einem Fitnesstrip in der freien Natur zu beginnen. Wir fühlen uns super und freuen uns auf das ausgiebige Frühstück.
Am Nachmittag kommt für kurze Zeit Wind auf. Ich messe 4 bis 5 Bf. Kaum sind wir auf dem Wasser, nimmt der Wind leider wieder ab, so dass wir die Turnübungen am Gabelbaum wieder abbrechen.
Anita hat dafür gerade mal ein müdes Lächeln übrig.
Aber wir haben ja noch Alternativen. Eugen, Anita und ich satteln unsere Drahtesel und fahren dem Uferweg entlang nach "Schaprode".
Inzwischen ist es absolut windstill und die Sonne brennt heiss vom Himmel. Wir messen 28 Grad am Schatten. Da unser Weg ohnehin am Campingplatz "Schaprode" vorbeiführt, schauen wir uns diesen noch kurz an.
Wir sind uns einig, dass unser Platz am "Seehof" für Windsurfer wesentlich besser geeignet ist, weil bei allen Windrichtungen gesurft werden kann. Bei Ostwind ist dies hier in "Schaprode" wegen Abdeckungen kaum möglich. Ausserdem muss man hier wegen Untiefen noch um Einiges weiter rauslaufen als in "Seehof".
Anschliessend fahren wir weiter bis zum Hafen. Im Restaurant am Fährhafen gibt's einen erfrischenden Apfelschorle und ein Eis mit Sahne. Zurück fahren wir über "Poggenhof".
Wir geniessen den wunderbaren Sommerabend. Bei Sonnenuntergang messen wir immer noch 27 Grad.
Campingleben und Windsurfen (Freitag, 8.8.2008)
Wetter:
heiter bis sonnig / Tmax.: 22 Grad / Wind: 4-5 Bf. West / Wasser: 24 Grad
Schon in der Nacht legt der Wind massiv zu und weht am Morgen mit 4 bis 5 Beaufort übers Wasser. Mit dem 6.0 und 5.4 m2 Segel und den kleinen Brettern sind wir gut unterwegs. Eugen und Dagmar sind vom tollen Surfrevier begeistert.
Nach einer kurzen Flaute mit Regenschauer frischt der Wind wieder auf und Eugen geht noch einmal aufs Wasser.
Das schöne Wetter und der tolle Wind melden sich wieder zurück. Die schnellen Wetterwechsel auf "Rügen" sind immer wieder überraschend.
Wir haben leider schon geduscht und schauen Eugen bei seinen Halsen zu.
Wir hatten bei GUN-Sails vor drei Tagen noch weitere Seegras-Finnen bestellt, weil wir nur zwei davon hatten und diese laufend von einem Brett aufs andere wechseln mussten. Diese sind eben auf dem Campingplatz eingetroffen. Ein super Service von GUN.
Wie immer, beschliessen wir den Tag mit einem wunderbaren Sonnenuntergang.
Windsurfen bei Starkwind (Samstag, 9.8.2008)
Wetter: schön
/ Tmax.: 20 Grad / Wind: 6-7 Bf. West / Wasser: 24 Grad
Schon am frühen Morgen messe ich am Strand 5 bis 6 Bf. Wind. Der heutige Tag ist eindeutig dem Windsurfen gewidmet. Doch zuerst fahren wir mit dem Roller noch kurz zum Einkaufen nach Schaprode. Bei dem starken Seitenwind habe ich ziemliche Mühe, den Roller auf der schmalen Fahrspur zu halten.
Wieder beim Campingplatz angelangt, gibt es kein Halten mehr. Wir stürzen uns in die warmen 4 mm Neoprenanzüge und ziehen unsere neuen Sturzhelme von GUN an. Dann packen wir unsere kleinsten Bretter und Segel (4.2 und 4.7 m2) und brettern los. Auf dem Flachwasser erreichen wir bei diesem Starkwind eine ungeheure Geschwindigkeit. Nur fliegen ist schöner :-) Wir sind mit unseren Segeln manchmal an der Grenze. Leider haben wir das 3.7 m2 zuhause vergessen.
Nach 3 Stunden surfen gehen wir für eine kurze Mittagspause an Land. Nach weiteren 3 Stunden haben wir endgültig genug. Es war ein toller Surftag. Unsere Zeit an der Ostsee geht leider dem Ende zu. Wegen der relativ schlechten Wetterprognose für morgen Sonntag, haben wir uns kurzfristig entschlossen, nun einen Tag früher als geplant abzureisen.
Nach dem Abendessen riggen wir in Rekordzeit alle Segel ab und laden unser gesamtes Surfmaterial auf. Dann folgen die Fahrräder und die ganze Campingausrüstung. Dank eingespieltem Teamwork sind wir nach nur 3 Stunden fertig. Den Roller laden wir erst am Morgen vor der Abreise auf.
Rückreise in die Schweiz, 1. Teil (Sonntag, 10.8.2008)
Wetter:
Regen bis heiter / Tmax.: 22 Grad / Wind: 5-6 Bf. Südwest / Wasser: 24
Grad
Unser Zeit an der Ostsee geht leider dem Ende zu. Wir haben verschiedene Termine einzuhalten und sollten Mitte nächster Woche wieder in der Schweiz sein. Hauptgrund ist unser Entschluss, unseren 150 kg Motorradträger auszutauschen und das 200 kg Modell von SMV-Metall montieren zu lassen. Dieser Termin und auch der Termin für den neuen Honda-Roller SH 300iA sind gefixt. Darüber hinaus steht der Anreisetermin für die Autofähre nach Griechenland vor der Tür.
Um neun Uhr sind wir startbereit und verabschieden uns herzlich von der bemerkenswert freundlichen Gastfamilie "Palke". Wir haben für die Rückreise die kürzeste Route über "Stralsund" - "Rostock" - "Berlin" - "Dessau" - "Leipzig" - "Bayreuth" - "Nürnberg" - "Ulm" ausgesucht. Rügen durchqueren wir ohne Probleme. Am Sonntagmorgen herrscht hier nur wenig Verkehr. Auch die Fahrt bis "Rostock" verläuft reibungslos.
Weiter geht's auf der A24 in Richtung "Berlin". Bis "Neuruppin" können wir ungestört durchfahren. Leider wird unsere flotte Fahrt dann infolge Verkehrsüberlastungen vor Berlin andauernd gestört. Ganz schlimm wird es im grossen Berlinerring auf der A10, wo uns ein mehrere Kilometer langer Stau wegen eines Brückenneubaus über eine Stunde aufhält. Insgesamt verlieren wir mindesten 2 1/2 Stunden in sonntäglichen Staus.
Wir sind heute immerhin 630 km weit gefahren und sind ziemlich müde. Wir übernachten auf einem grossen Autohof beim bayrischen "Hof". Die restlichen 470 km werden wir morgen unter die Räder nehmen.
Rückreise in die Schweiz, 2. Teil (Montag, 11.8.2008)
Wetter:
schön / Tmax.: 28 Grad
Auf dem Autohof war es einigermassen ruhig, so dass wir gut geschlafen haben. Nach einem kurzen Frühstück machen wir uns schon um 07.00 Uhr wieder auf den Weg in Richtung "Bayreuth". Die heutige Fahrt verläuft ohne Unterbruch. Einen Stau infolge eines schweren Unfalls bei "Feuchtwangen" umfahren wir via "Nördlingen" und gewinnen dadurch sogar ein paar Dutzend Kilometer Wegstrecke. Selbst in den beiden Nadelöhrs "Bregenz" und "Hard" kommen wir wider Erwarten gut durch.
Das schöne Wetter begleitet uns. Je weiter wir nach Süden vorankommen, umso wärmer wird es. Am Bodensee messen wir sommerliche 28 Grad. Die Luft ist allerdings sehr schwül. Wir schaffen es gerade noch, unseren "Elchi" vor dem Haus meines Bruders zu parkieren, als es in Strömen zu regnen beginnt. Ein heftiges Gewitter entläd sich genau über uns. Wir ersparen uns für einmal die Wagenwäsche für unser Reisemobil und erhalten zum Abschluss unserer Deutschlandreise erst noch einen wunderschönen, doppelten Regenbogen.
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Kategorie(n): * Camping, * Reisen, Deutschland |
Samstag, August 02, 2008
41) Deutschlandreise: Rügen (2)
Radtour, zu spät fürs Windsurfen (Samstag, 2.8.2008)
Wetter:
schön / Tmax.: 24 Grad / Wind: 2-3 Bf. West / Wasser: 25 Grad
Während der Nacht hat es nur leicht geregnet. Der Morgen empfängt uns wieder mit blauem Himmel. Der Wind hat gewechselt und weht jetzt mit 2-3 Bf aus Westen. Wir entschliessen uns, heute Morgen eine 2-stündige Radtour zu unternehmen.
Vom "Seehof" fahren wir mehrheitlich entlang des Nordufers bis zur "Wittower-Fähre", linkerhand das Naturschutzgebiet mit Schilfgürtel,
rechterhand kilometerweite, ausgedehnte Kornfelder.
Die Zeitersparnis, mit der Fähre, anstatt über die Strasse nach "Witten" zu fahren, ist gross, und so herrscht bei der Autofähre reger Betrieb.
Die Überfahrt über den schmalen Kanal dauert lediglich wenige Minuten, so dass nur ein Fährschiff im Einsatz steht.
Wir setzen diesmal nicht über, sondern fahren auf dem gut ausgebauten Radweg, der parallel zur Landstrasse nach "Trent" führt, weiter.
Bei "Holstenhagen" zweigen wir nach rechts ab und landen schliesslich auf der Landstrasse, die "Trent" mit "Schaprode" verbindet. Wir nehmen den parallel dazu führenden Pseudoradweg. Der Gegenwind und dieser holperige Feldweg machen uns ein wenig zu schaffen. Weiter geht's auf der Landstrasse von "Schaprode" nach "Poggenhof". Der Rückweg führt uns über die bekannte Zufahrtsstrasse zum "Seehof".
Nach dem Mittagessen wollen wir wieder Surfen gehen. Diesmal haben wir uns gründlich verschätzt. Eine Wolkenbank aus Westen lässt den Wind unerwartet abflauen. Wegen des niedrigen Wasserstandes hat meine Finne obendrein noch einen Stein gestreift. Meine ursprünglich gute Laune schmilzt dahin. Glücklicherweise ist nur ein kleiner Kratzer an der Finnenspitze entstanden, so dass ich den Schaden mit Schleifpapier gut reparieren kann. Für heute lassen wir das Surfen sein.
Der Tag verabschiedet sich einmal mehr mit einem traumhaft schönen Sonnenuntergang.
Roller-Ausflug auf Insel Wittow verschoben (Sonntag, 3.8.2008)
Wetter:
Morgen regnerisch, Nachmittag sonnig / Tmax.: 22 Grad / Wind: 5-6 Bf.
West / Wasser: 25 Grad
Der Morgen beginnt leicht bewölkt und sehr windig. Bald einmal verdichten sich aber die Wolken und es beginnt zu regnen. Die Lufttemperaturen halten sich mit bis zu 22 Grad noch im angenehmen Bereich. Den geplanten Ausflug auf die "Insel Wittow" verschieben wir bis auf weiteres.
Gegen Mittag reisst der Himmel auf, so dass wir den super Wind (5 bis 6 Bf.) doch noch geniessen können. Für Anita riggen wir noch schnell das 4.7 m2 Segel auf und ich nehme das 5.4 m2. Für zwei Stunden brausen wir fast alleine durch die Bucht und schneiden ungestört unsere Halsen ins seichte Wasser. Ein etwas ungutes Gefühl verfolgt uns dabei schon wegen des niedrigen Wasserstandes.
Gegen vier Uhr lässt der Wind etwas nach, so dass wir eigentlich die Segel wechseln müssten. Wir entschliessen uns kurzerhand für Kaffee/Kuchen, was sich im Nachhinein als richtiger Entscheid erweist, weil der Wind immer weniger wird.
Währenddessen macht die Truthahnfamilie wieder ihre Runde.
Wo sind sie denn, wo bleiben sie denn?
Eigentlich sollten heute noch unsere Freunde aus "Germersheim" zu uns stossen. Sie scheinen sich verspätet zu haben. Schade, denn für morgen hat der Wetterfrosch kälteres, windiges Regenwetter vorhergesagt, was nicht gerade ideal wäre, um sich auf dem Campingplatz in Ruhe einzurichten.
Anita guckt eben aus dem Fenster, als Dagmar und Eugen auf unser Reisemobil zulaufen. Sie haben es also doch noch geschafft. Grund für die Verspätung waren grosse Staus rund um Hamburg. Sie stellen ihr Reisemobil vorerst auf den grossen Terrassenplatz, welcher durch den Bauernhof vor dem starken Westwind geschützt ist. Morgen wollen sie sich dann weiter umsehen.
Campingleben und Surfen (Montag, 4.8.2008)
Wetter: bewölkt
bis sonnig / Tmax.: 20 Grad / Wind: 6-8 Bf. West / Wasser: 25 Grad
In der Nacht hat es teilweise kräftig geregnet. Mitte Morgen reist die Wolkendecke allmählich auf und es wird wieder sonniger. Der Wind hat stark zugelegt. Wir messen schon am Ufer 6 bis 7 Beaufort. Der ganze "Bodden" ist mit Schaumkronen übersät.
Wie wir leider erst jetzt feststellen, haben wir zuhause unser kleinstes Segel 3.7 m2 vergessen. Infolgedessen bauen wir unser 4.2 m2 Segel auf und nehmen unser kleinstes Brett, den Naish Freeride 85 Liter, vom Dach. Im Wissen, dass das Equipment für diesen Wind eigentlich zu gross ist, wage ich mich trotzdem aufs Wasser. Es wäre schade um den schönen Wind, es nicht wenigstens probiert zu haben
Surfen im überpowerten Zustand macht eigentlich wenig Spass, weil jedes Manöver ein Sturzrisiko mit Verletzungsgefahr darstellt. Sicherheitshalber ziehe ich mir den Sturzhelm über.
Da der Wind aber nicht überall gleich stark ist, gelingen mir doch ein paar tolle Schläge und Halsen.
Der Wind peitscht mit 8-er Böen übers Wasser, obwohl das Ganze infolge geringer Wassertiefe bei weitem nicht so stürmisch aussieht.
Der überpowerte Zustand zerrt an meinen Kräften, so dass ich nach kaum einer Stunde genug habe und zurück an Ufer steuere.
Müde aber zufrieden, dass ich es geschafft habe, trage ich mein Brett an Land.
Beim abendlichen Spaziergang werfen wir einen Blick auf die Windkrafträder auf der Nachbarinsel "Hiddensee". Obwohl der Wind immer noch mit satten 6 bis 8 Beaufort weht, drehen die Windkrafträder deshalb nicht schneller, wie wenn der Wind mit 3 Beaufort wehen würde. Scheinbar wird die Umdrehzahl durch die Rotorstellung so geregelt, dass diese immer im optimalen Bereich drehen.
Campingleben (Dienstag, 5.8.2008)
Wetter: bewölkt bis
sonnig / Tmax.: 20 Grad / Wind: 6-8 Bf. Nordwest / Wasser: 24 Grad
Der Wetterdienst hatte für die Nacht Orkanböen bis 120 km/h vorausgesagt. Wir haben deshalb am Abend das ganze Surfmaterial noch speziell festgezurrt und unseren Roller vorsorglich hinter das Reisemobil gestellt. Ein etwas mulmiges Gefühl hatten wir dennoch. Stürmische Windböen haben denn auch die ganze Nacht über kräftig am "Elchi" gerüttelt. Wir haben nicht sehr ruhig geschlafen, sind oft aufgewacht und haben geschaut, ob noch alles an seinem gewohnten Platz steht.
Als wir am Morgen zum Fenster hinaus gucken, stellen wir mit Erstaunen fest, dass der Wasserstand über Nacht massiv gesunken ist. Der Wind hat scheinbar das ganze Wasser aus dem "Bodden" gespült. Der Wasserstand ist dadurch um mindestens 20 cm gesunken. Dabei war er vorher schon unter dem Normalniveau. Zudem ist das ganze Ufer noch mit Algenschaum verziert.
Ans Windsurfen ist bei diesem minimalen Wasserstand nicht zu denken. Zu gross ist die Gefahr aufzulaufen und dabei die Finne zu beschädigen. Wir werden heute wohl einen ruhigen Campingtag einlegen und laden Dagmar und Eugen zu Kaffee/Kuchen ein. Obwohl es draussen mittlerweile 20 Grad hat und die Sonne scheint, ziehen wir es vor, in unserem "Elchi" zu bleiben. Der Wind bläst noch unvermindert mit 6 bis 7 Windstärken, in Böen über 8, also nicht wirklich gemütlich.
Für Dagmar und Eugen gibt es noch viel zu tun. Sie haben schliesslich ihr gesamtes Material noch auszuladen und müssen sich erst mal richtig einrichten. Das dauert. Auch ich sollte wieder einmal dieses Reisetagebuch nachführen, obwohl hier weit und breit kein Internetzugriff vorhanden ist und ihr diese Beiträge erst im Nachhinein zu lesen bekommt.
Fürs Abendessen fahren wir mit dem Roller nach "Poggenhof" und zum Restaurant "Zur Alten Schmiede". Der Fisch, "Zander" gebacken, schmeckt ausgezeichnet und der Pfannkuchen mit Heidelbeeren und Vanilleeis noch besser :-)