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Dienstag, Mai 27, 2008

23) Peschici und Vieste

Abendessen in "Peschici" (27.5.2008)

Schon am frühen morgen zeigt das Thermometer 17 Grad an. Es ist windstill und die Sonne brennt heiss vom wolkenlosen Himmel. Unser tägliches Fitnessprogramm beschränken wir heute auf zwei Tai-Qi-Formen. Nach dem Morgenessen kommen Werner und Vreni noch schnell für einen "Morgenschwatz" vorbei.

Besuch

Doch bald einmal frischt von Osten ein warmer Wind auf, der um 11 Uhr ca. 5 Bf. erreicht. Im Nu ist die Bucht voller Surfer. Viele haben sich in der Segelgrösse vertan und müssen sich schon nach kurzer Zeit ein kleineres Segel holen.

Wir sind zuerst mit 6,2 und 5.4 m2 und später sogar mit 5.4 und 4.7 m2 unterwegs. Doch leider ist der tolle Starkwind nur von kurzer Dauer und wird vor allem in Ufernähe immer unbeständiger und schwächer. Um die Mittagszeit flaut er schliesslich total ab. Man sieht kaum mehr Surfer auf dem Wasser, dafür umso mehr frustrierte Spätaufsteher am Ufer. Für uns war es zwar kein Supertag, aber wir konnten immerhin fast 2 Stunden surfen.

Surfen

Heute ist der absolut wärmste Tag seit wir hier sind. Um ca. 15.00 Uhr messen wir über 30 Grad im Schatten und dies in Küstennähe. Im Landesinnern werden es weit über 30 Grad sein. Wir beschliessen heute Abend nach "Peschici" zu fahren und dort in einem der vielen Terrassenrestaurants über dem Hafen essen zu gehen.

In "Peschici" angelangt machen wir, wie gewöhnlich, vor dem Essen noch einen kleinen Rundgang durch die Altstadt. Die Temperatur in den Gassen beträgt selbst um 19.00 Uhr noch 29 Grad, ein richtig hochsommerlicher Abend.

Peschici

Der Blick von der Spitze "Peschicis" auf das nun sonnenbeschienene Trabucco ist eindrücklich.

Peschici

Da wir nur wenig zu Mittag gegessen haben, sind wir ziemlich hungrig und steuern schon bald das favorisierte Terrassenrestaurant "La Terretta" an. Wir sind wieder einmal die ersten Gäste, obwohl die Uhr schon 19.30 Uhr anzeigt. Dafür können wir noch unseren Tisch auswählen :-) Die Aussicht auf die westliche Bucht von "Peschici" ist fantastisch.

Peschici

Das Essen schmeckt sehr gut und der Preis stimmt auch. Bei dem wunderschönen Wetter geniessen wir heute die "Blaue Stunde" besonders.

Peschici

Mit einer traumhaften Dämmerstimmung geht unser Ausflug nach "Peschici" zu Ende.

Peschici

Ruhetag auf dem Campingplatz (28.5.2008)

Eigentlich sind auf heute 4 bis 5 Bf. Wind angesagt, doch weder der "Windguru", der "Windglider", noch "RAI Uno" haben richtig gelegen. Es weht gerade mal ein laues Lüftchen. Zum Surfen reicht es nicht und so geniessen wir wieder einmal das "Dolce far niente" auf dem Campingplatz. Die Temperaturen sind nach wie vor sommerlich und auch diese Nacht ist eine sogenannte Tropennacht über 20 Grad.

Schön und sehr warm (29.5.2008)

Heute Morgen früh hat uns unser Nachbar Lothar nach 4 Wochen Urlaub verlassen. Er hat noch einen langen Weg vor sich bis nach Bremen und fährt bereits um 07.00 Uhr los. Ironie des Schicksals: Endlich gibt wieder einmal Starkwind aus Südosten mit bis zu 6 Bf. Wenigstens hat Lothar bei der Heimfahrt ziemlich kräftigen Rückenwind. Sein Geldbeutel wird es ihm bei diesen Dieselpreisen danken. Inzwischen kostet der Liter Diesel nämlich über Euro 1.50 (= CHF 2.40).

Zunächst bringen wir unseren Körper, wie jeden Morgen, auf Trab mit den "Fünf-Tibetern-Übungen".

Tibeter

Nach dem Morgenessen geniessen wir die wenigen Stunden Starkwind (5.4 und 4.7 m2 Segel), denn schon nach Mittag schwächelt der Wind und wird löchriger. Es scheint mit 30 Grad einfach ein wenig zu warm zu sein. Zurzeit herrscht eine starke Südströmung von Afrika bis Skandinavien mit ebenso kräftigen Niederschlägen entlang des Apennin und der Südalpen. Die nächste Tropennacht liegt vor uns.

Auf heute Abend sind wir von einem Schweizerischen Ehepaar, welche wir auf dem Markt zufälligerweise kennengelernt haben, zu einem Besuch ihrer Wohnung eingeladen worden. Hans und Claire sind vor 14 Jahren nach "Vieste" ausgewandert und haben nahe dem Zentrum dieses schönen Städtchens eine Dachwohnung gekauft. Wir erwarten sie gespannt am verabredeten Treffpunkt an der Hafenpromenade. Pünktlich, wie es sich für schweizerische Verhältnisse gehört, treffen wir die Beiden vor der Gelateria und spazieren zu ihrem neuen Heim in Italien.

Das Haus liegt inmitten anderer Häuserkomplexe in dem nordöstlichen gelegenen Wohnquartier. Zunächst steigen wir die 30 überhohen Stufen aus Travertin empor ins zweite Obergeschoss, wo sich der Wohnungseingang befindet. Obwohl wir einigermassen gut trainiert sind, empfinden wir es wie eine kleine Bergbesteigung und bewundern Hans mit seinen 78 Jahren, dass er den nötigen Kraftakt noch so problemlos schafft.

Nach einer Garderobe kommen wir direkt in den Wohnbereich und sind erst einmal perplex von der Dichte der Accessoires, die an den Wänden hängen, kleben, bzw. sich auf Gestellen präsentieren. Claire erzählt uns, dass sie beide eine künstlerische Ader besitzen und deshalb die vielen Kunstwerke mit bunten, asiatischen Motiven geschaffen haben. Hans ist ein echter Tüftler: Er hat dazu für eine differenzierte Beleuchtung gesorgt, so dass man sich sozusagen wie in einem orientalischen Bazar vorkommt. Auf die Details wollen wir an dieser Stelle nicht eintreten. Es ist bestimmt nicht jedermanns Sache sich in solch' einer Umgebung wohl zu fühlen.

 Besuch

Claire führt uns wiederum über eine steile Treppe ins obere Geschoss, wo sich die Schlafzimmer und Bad/WC befinden. Als wir dann auf die Terrasse hinaustreten, sind wir angenehm überrascht. Uns präsentiert sich eine Aussicht, die wir von der Gasse aus niemals erwartet hätten. Ganz "Vieste" liegt uns zu Füssen. Die Aussicht auf die Altstadt ist eindrucksvoll. Leider fehlt heute Abend ein wenig das schöne Wetter mit Sonne, weil eben ein kleines Gewitter über "Vieste" hinweg gezogen ist.

Besuch

Eine enge Wendeltreppe führt auf das Dach über den Schlafräumen. Von hier aus können wir sogar das grosse Hafenareal einsehen und haben eine prachtvolle Aussicht auf die nördlich gelegene Bucht von "Vieste". Ein kleiner Schönheitsfehler: Die Sonne ist heute Abend leider durch eine Wolkenbank verdeckt.

 Besuch

Nachdem uns Hans und Claire alles erklärt und wir alles angeschaut haben, steigen wir wieder vorsichtig die vielen Stufen in die Gassen hinab und werfen noch einmal einen letzten Blick nach oben. Von aussen schaut das Haus wirklich unscheinbar aus und lässt die tolle Wohnlage kaum vermuten. Anschliessend führen uns die Beiden ins unweit liegende Terrassenrestaurant "Al Porto". Den wunderbaren Ausblick, den wir von hier aus geniessen, ist damit schon beschrieben. Es ist ein lauer Abend und wir sitzen nach dem hervorragenden Essen vergnügt bis fast 23.00 Uhr auf der Terrasse. Hans und Claire erzählen uns "Ihre Geschichte", wie und warum sie zusammengefunden und nach "Vieste" ausgewandert sind und was sie noch alles vorhaben.

Nach einem kleinen Spaziergang entlang der Küste vom Hafen bis zur Hafenpromenade, wo unser Auto steht, verabschieden wir uns anschliessend herzlich von den Beiden. Wer weiss, ob und wann wir uns wiedersehen werden?

Viel Sonne, aber kein Surfwind (30.5.2008)

Nach den letzten schwühlwarmen Tagen hat sich die Wetterlage grundlegend geändert. Der relativ trockene Wind kommt jetzt aus Osten und ist deshalb um einiges kühler, als der gestrige Südwind aus der Sahara. Bei dem leichtem Wind sieht man höchsten ein paar Kite-Surfer, die mit ihrem Übungs-Kite das Handling im Trockenen üben.

Kite

Kite

Nach dem Einkauf in "Vieste" geniessen wir am Nachmittag das Sonnenbaden und unternehmen zusammen mit Dagmar und Eugen einen kleinen Spaziergang zur Merino-Bar.

Strand

Bei einem Cappuccino erfreuen wir uns an der schönen Aussicht auf das blaugrüne Meer und den weiten, beinahe menschenleeren Sandstrand. Die Bayern sind ja schon weg und die Italiener noch nicht da :-)

Strand

Strand

Weil heute kein Surftag ist, gehen Eugen und ich, wie gewöhnlich, mit dem Fahrrad auf unsere obligatorische Fitnesstour entlang der Küstenstrasse. Wir schaffen die 22 km in einer Stunde.

Ci vediamo...

Sonntag, Mai 25, 2008

22) Vieste

Bummel und Nachtessen in Vieste (25.5.2008)

Seit langem kommen wir heute wieder einmal zum Windsurfen. Seit die "Pfingstler" weg sind hat der Wind beständig zugenommen und das Wetter ist gleichermassen wärmer geworden. Heute ist der bisher heisseste Tag (ca. 26 Grad) und auch der Abend verspricht entsprechend warm zu werden. Wir fahren um 18.00 Uhr zu viert mit dem PW nach "Vieste" um ein wenig zu bummeln und anschliessend in unserem bevorzugten Restaurant "Borgo Antico" etwas zu Abend zu essen. Üblicherweise sind die Gassen und Strassen um diese Zeit noch etwas leer.

Vieste

Erst beim Eindunkeln nimmt das Leben auf den Strassen, Gassen und Piazzi allmählich zu. Die Altstadt hat beim Einnachten ihren besonderen Reiz. Die sogenannte "Blaue Stunde" ist zum Fotografieren bestens geeignet, wenn die Strassenbeleuchtung schon eingeschaltet ist und der Himmel sich noch in sattem Blau präsentiert.

Vieste

Vieste

Nach 19.00 Uhr steigen wir durch die Altstadt zum Restaurant "Borgo Antico" hoch und finden gerade noch einen Aussichtsplatz auf der Terrassenpergola. Zufälligerweise bestellen die Frauen bestellen Orecchietti und die Männer eine Pizza. Beide Gerichte schmecken ausgezeichnet.

Vieste

Wir geniessen die Aussicht auf das Städtchen und den Hafen von "Vieste".

Vieste

Nach einem weiteren Spaziergang durch die wundervolle Altstadt fahren wir zurück zum Campingplatz. Die Bar am beleuchteten Swimmingpool hat zwar noch geöffnet. Weil wir morgen den Markt in "Vieste" besuchen möchten, ziehen wir unseren Alkoven der Bar vor und gehen schlafen.

Bar

Wochenmarkt in Vieste (26.5.2008)

Alle zwei Wochen wird in "Vieste" ein grosser Markt abgehalten. Nebst Kleidern verschiedenster Art werden dort auch Schuhe, Haushalts- und Lederwaren, Werkzeuge, Möbel, Sonnenbrillen, Schmuck, Blumen und Esswaren angeboten.

Markt Markt

Markt Markt

Schon um 08.30 Uhr haben wir uns am Eingang unseres Campingplatzes mit meinem Bruder und seiner Frau verabredet, um mit den Fahrrädern nach "Vieste" zu radeln. Am frühen Morgen hat es noch nicht so viele Leute, die Auswahl ist noch grösser und die Sonnenstrahlung ist noch erträglich.

Markt

Kunstblumen brauchen nicht getränkt zu werden und sind für Süditaliener mit Wassermangel besonders attraktiv. Gleich am Anfang unseres Einkaufbummels bleiben wir bei einem solchen Stand stehen. Auch wir haben uns schon überlegt, für unser Reisemobil so etwas zu kaufen.

Markt

In den zahlreichen Wühlauslagen gibt es für wenig Geld Kleidungstücke zu kaufen. Anita hat Glück und findet für nur 2 Euro ein schickes Jeansjäckchen.

Markt

Modische, italienische Schuhe kriegt man hier zum Spottpreis.

Markt

Irgendwann haben mein Bruder und ich vom ganzen Rummel genug. Wir setzen uns gemütlich auf eine schattige Bank unter Palmen und warten auf unsere Frauen.

Markt

Wir haben doch einige Schnäppchen ergattert und machen uns zufrieden auf den Heimweg.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Windsurfen. Ganze 5 Stunden vergnügen wir uns bei 3 bis 4 Bf. gleichmässigem Ostwind. Die Themperaturen sind mit 28 Grad schon richtig sommerlich. Morgen soll es sogar über 30 Grad warm werden!

Ci vediamo...

Erfasst von Heinz am Sonntag, Mai 25, 2008 - 9:36 AM
Aktualisiert: Mittwoch, Mai 28, 2008 9:57 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |

Samstag, Mai 24, 2008

21) Castel del Monte und Trani

Ausflug nach "Castel del Monte" und "Trani" (24.5.2008)

Wir nutzen den wunderbaren Tag um zusammen mit meinem Bruder und seiner Frau einen Ausflug zum ca. 200 km entfernten "Castel del Monte" zu unternehmen. Kurz nach 08.00 Uhr fahren wir los. Wir entschliessen uns für die direkte Strasse von "Vieste" nach "Mattinata" über die Berge des "Gargano", was nicht ganz optimal war, da es uns viel Zeit kostet. Nach unzähligen Kurven uns über 800 Höhenmeter sind wir froh, endlich bei "Mattinata" auf die Schnellstrasse wechseln zu können.

Mattinata

Unglücklicherweise erwischen wir die falsche Ausfahrt und fahren mitten durch das am Samstag Morgen ziemlich belebte "Manfredonia", was unsere Fahrt abermals etwas verzögert. Inzwischen hat das Thermometer die 25 Gradmarke erreicht und im Auto wird es durch die starke Sonneneinstrahlung schon mächtig heiss.

Erst um 11.00 Uhr sehen wir aus der Ferne die weithin sichtbare Festung "Castel del Monte" Friedrichs II. Das "Castel del Monte" (ursprünglich: castrum Sancta Maria de Monte) ist das wohl bekannteste Bauwerk aus der Zeit des Hohenstaufer-Kaisers Friedrich II. in Apulien. Das Schloss wurde von 1240 bis um 1250 errichtet, wahrscheinlich aber nie ganz vollendet. Insbesondere der Innenausbau scheint nicht beendet worden zu sein.

Castel del Monte

Wir umschreiten den wuchtigen Bau mit seinen acht achteckigen Türmen und bewundern die herrliche Aussicht auf die umliegende Landschaft.

Castel del Monte

Seine Bedeutung erhält das Bauwerk vor allem durch seine ideale Grundrissgestalt als Achteck. An den Ecken des oktogonalen Baus stehen Türme mit ebenfalls achteckigem Grundriss. Das Hauptachteck ist 25 m hoch, die Türme 26 m. Die Länge der Seiten des Hauptachtecks beträgt 16,50 m, die der Türme je 3,10 m. Eine Besonderheit ist, dass je zwei Seiten eines Turms mit den Seiten des Hauptachtecks zusammenfallen. Der Haupteingang ist nach Osten ausgerichtet.

Castel del Monte

Die Festung liegt auf einer Hügelspitze mitten in der kargen Landschaft und ist von weitem sichtbar. Der Bau war nicht umsonst auf eine Anhöhe gelegt worden, so dass man sich ihm von allen Seiten in Untersicht näherte. Wir geniessen die wunderbare Aussicht.

Castel del Monte

Die Klatschmohn sticht wie ein roter Teppich aus den grüngelben Feldern heraus.

Castel del Monte

Castel del Monte

Auch um die Festung herum blühen überall wunderschöne Blumen.

Castel del Monte

Nach dem Rundgang um die Burg besteigen wir die Treppe zum einzigen Eingang, um uns das Innere anzuschauen.

Castel del Monte

Als wir in die Eingangshalle eintreten, werden die Temperaturen so richtig angenehm. Wir zahlen die 3 Euro Besichtigungsgebühr pro Person und machen uns auf den Weg durch die beiden Geschosse, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Das zweite Obergeschoss dürfen wir leider nicht betreten. Der ebenfalls einfach gehaltene Innenhof diente wohl eher als Schutz- und weniger als Aufenthaltszone.

Castel del Monte

Wir sind generell etwas überrascht von der Einfachheit der schmucklos wirkenden Räumlichkeiten und vergessen dabei, dass diese Burg ja im Mittelalter erbaut wurde, wo auf Schönheit und Ästhetik wenig oder gar keinen Wert gelegt worden ist.

Castel del Monte

Interessanterweise ist das WC im ersten Obergeschoss für diese Zeit vergleichsweise luxuriös ausgefallen.

Castel del Monte

Bald einmal haben wir genug gesehen und fahren mit dem Shuttlebus zurück zum Parkplatz. Wir steuern auf direktem Weg unser nächstes Ziel an, das Fischerstädtchen "Trani". Auf halbem Weg machen wir noch kurz Halt bei ein paar Trulli-Bauten, welche in diesem Fall als Speicher erbaut wurden.

Trullibauten

Um die Mittagszeit kommen wir in "Trani" an und parkieren unser Auto gleich am Rande der Altstadt. "Trani" hiess im Altertum "Turenum" und ist heute eine süditalienische Hafenstadt mit ca. 55'000 Einwohnern. Die Hoch- und Blütezeit "Tranis" lag in der Zeit der Kreuzzüge im 12. und 13. Jahrhundert, als Kreuzfahrer und Kaufleute vor allem von "Bari" und "Trani" aus in das Heilige Land fuhren. Davon zeugt die Kathedrale "San Nicola Pellegrino", die einzigartig unmittelbar am Meer gelegen in die Ferne weist.

Wir haben inzwischen Hunger und essen in einem kleinen, gemütlichen Restaurant eine Pizza. Anschliessend machen wir uns auf die Socken um das Städtchen näher zu erkunden. Schon nach ein paar Schritten entdecken wir die Kathedrale mit dem separat stehenden Glockenturm.

Trani

Gleich dahinter schliesst der Fischer- und Yachthafen an.

Trani

Die Hafenpromenade mit seinen Cafeterias und Gelaterias, ein Anziehungspunkt für Touristen, wie auch für Einheimische, zieht sich bis zum nahen Stadtpark hin.

Trani

Mit seinen Sitzbänken und Schatten spendenden Bäumen läd dieser Ort auch bei sommerlichen Temperaturen zum Verweilen ein. Vom Meer her weht zudem immer ein kühlendes Lüftchen.

Trani

Zwischendurch erblicken wir immer wieder mal die zentrale Kathedrale.

Trani

Nach einem Cappuccino mit Gelati (versteht sich) machen wir uns wieder auf den Heimweg. Es war ein langer, aber interessanter Tag. Ob sich der lange Fahrweg von immerhin 400 km gelohnt hat, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber letztendlich ist ja der Weg das Ziel :-)

Ci vediamo...

Freitag, Mai 23, 2008

20) Ginsterfahrt

Ginsterfahrt nach "Vico del Gargano" (23.5.2008)

Wie jedes Jahr um diese Zeit steht der Ginster in voller Blüte. Der heutige Tag ist prädestiniert für unseren Ausflug: blauer Himmel, ausgezeichnete Sicht und wenig Wind (zum Surfen :-) Nach dem Mittagessen fahren wir mit dem PW meines Bruders und seiner Frau los in Richtung "Foreste Umbra". Nach dem grossen Waldgebiet, eröffnet sich, wie am Ende eines Tunnels, endlich ein erster Ausblick auf die ausgedehnten Ginsterfelder.

Ginsterfahrt

"Peschici" ist heute besonders gut zu erkennen, auch wenn es auf dem Foto wegen Rückenlicht etwas flach wirkt.

Ginsterfahrt

Wir fahren noch ein Stück weiter bis zu einem weiteren Aussichtspunkt. Der Ausblick ist einfach überwältigend.

Ginsterfahrt

Ginsterfahrt

Unser nächstes Ziel ist "Vico del Gargano" mit seiner berühmten Pasticceria "Pizzicato". Hier gibt es die beste Patisserie (Feingebäck) weit und breit und dies in grosser Auswahl.

Patisserie

Wir geniessen das delikate Feingebäck und den Cappuccino in vollen Zügen.

Patisserie

Wir fahren wieder zurück, diesmal entlang der Küste nach "Peschici". Beim letzten Aussichtspunkt vor "Peschici" machen wir Halt und geniessen den wunderbaren Blick aufs Meer und das in der grellen Sonne leuchtende "Peschici".

Peschici

Das westlich gelegene Trabucco, ebenfalls mit Restaurant, wirkt mit dem grünblauen Meer besonders imposant.

Peschici

In der Bucht vor "Peschici" machen wir den nächsten Halt. "Peschici" wirkt aus dieser Perspektive besonders majestätisch.

Peschici

Ein künstlich angelegter Steg verbindet einen Felspfad, damit man trockenen Fusses in die nächste Bucht gelangt.

Peschici

Vor uns liegt ein idyllischer Badestrand. Direkt an der Felswand befindet sich kleine Bar mit Terrasse.

Peschici

Bei einem feinen Cappuccino geniessen die wunderbare Aussicht auf das blaugrüne Meer.

Peschici

Gut gelaunt treten wir den Rückweg zum Campingplatz an. Es war ein herrlicher Ausflug.

Peschici

Ci vediamo...

Mittwoch, Mai 21, 2008

19) San Giovanni Rotondo und Monte Sant'Angelo

San Giovanni Rotondo (21.5.2008)

"Padre Pio" ist der vom Papst heilig gesprochene Mönch, welcher zurzeit in "San Giovanni Rotondo" aufgebahrt liegt und viele Pilger anzieht. Auch wir wollen diesem inzwischen berühmten Dorf einen Besuch abstatten. Früh morgens um 09.00 Uhr fahren wir los. Der Weg führt uns über den "Foreste Umbra", das riesige Waldgebiet, welches auf über 800 m.ü.M. hinauf reicht, über hügelige Landschaft mit grünen Wiesen und Wäldern, ähnlich wie in der Schweiz, hinunter ins "Valle Carbonara".

Monte Sant' Angelo

An der Kreuzung im Tal zweigen wir in Richtung "San Giovanni Rotondo" ab. Nach 20 km Fahrt nähern wir uns "San Giovanni Rotondo", welches am Fusse des "Monte Castellana" liegt. Das Städtchen wirkt mit seiner uneinheitlichen Bauweise nicht besonders attraktiv. Einen eigentlichen Altstadtkern können wir nicht erkennen. Der Ort scheint auch ein riesiges Parkplatzproblem zu haben. Die Strassen sind verstopft von chaotisch parkierten Fahrzeugen. Wir kämpfen uns bis auf die andere Seite des Städtchens, wo sich die Wallfahrtskirche "San Michele Arcangelo" befindet. Vergeblich suchen wir einen Parkplatz und entschliessen uns entnervt weiterzufahren zu unserem nächsten Ziel, dem Städtchen "Monte Sant' Angelo". Unterwegs treffen wir noch auf eine kleinere Pilgergruppe, welche sich zu Fuss, singend und betend in Richtung "San Giovanni Rotondo" bewegt.

Monte Sant' Angelo

Leider verschlechtert sich das Wetter zusehens. Dunkle Wolken bilden sich über dem Höhenzug, wo sich auch "Monte Sant'Angelo" auf 840 m.ü.M. befindet. Der Wallfahrtsort wurde auf dem östlichsten Teil des "Monte degli Angeli" erbaut und bietet eine tolle Rundumsicht. Bevor wir zum Ort hinauffahren, machen wir einen kurzen Halt um die blühenden Ginstersträuche zu bestaunen, welche den ganzen Berghang durchziehen.

Monte Sant' Angelo

Die gut ausgebaute Strasse führt mit nur ein paar wenigen Serpentinen entlang der Nordflanke nach "Monte Sant'Angelo" hoch.

Monte Sant' Angelo

Wir parkieren unser PW auf dem grossen Parkplatz. Schon als wir aussteigen, ist mir klar, dass ich mich mit meinen Shorts und T-Shirt tüchtig verschätzt habe. Zudem weht noch ein frischer Wind. Da hilft nur Bewegung. Als erstes besichtigen wir den Wallfahrtsort "San Michele". "San Michele", die Hauptkirche von Monte Sant'Angelo, ist eine Grottenkirche, eine Kirchenform, welche die Normannen in den neu eroberten Gebieten seit dem 7. Jahrhundert besonders bevorzugten.

Monte Sant' Angelo

Was oben auf der Bergspitze zu sehen ist, ist nur der achteckige Glockenturm der Kirche

Monte Sant' Angelo

"San Michele" ist eine dem Erzengel Michael geweihte Wallfahrtskirche und ist einer der ältesten Pilgerorte des Abendlandes. Über mehrere Treppen erreichen wir die faszinierende Grottenkirche, wo gerade ein Gottesdienst abgehalten wird.

Monte Sant' Angelo

Leider dürfen wir die Felsengrotte nicht fotografieren. So bleibt uns nur die Erinnerung an diesen sehenswerten Ort.

Nach einem kurzen Imbiss in einer kleine Trattoria wollen wir die Städtchen genauer unter die Lupe nehmen. Leider beginnt es nun zu regnen und so bewegen wir uns in zugigem Schritt mit Regenschirmen bewaffnet durch die Gassen. Ein Vergnügen ist es jedoch nicht und so kehren wir nach wenigen Minuten um und brechen unsere Sightseeigtour ab. Wir sind uns einig, dass wir später bei schönerem Wetter nochmals hierher kommen wollen.

Ci vediamo...

Dienstag, Mai 20, 2008

18) Peschici und Trabucco

Ausflug nach Peschici (20.5.2008)

Mein Bruder und seine Frau sind am Sonntag mit dem PW (PKW) angekommen. Wir benutzen die Gelegenheit und unternehmen ein paar ausgedehnte Ausflüge auf dem Gargano und in die nähere Umgebung. Das Wetter ist schön und warm. Zudem weht heute nur ein böiger, ablandiger Wind aus Süden, was fürs Windsurfen nicht gerade ideal ist. Wir entschliessen uns für eine kleinen Morgenausflug nach Peschici.

Die Sicht ist heute ausserordentlich gut. Wir können in der Ferne sogar die Insel "Tremiti" erkennen.

Peschici

Die Altstadt wirkt zurzeit noch etwas leblos. Der grosse Touristenrummel ist hier noch nicht spürbar. Wir schlendern durch die romantischen Gassen, welche nebenbei bemerkt, blitzsauber und ohne die bei uns zuhause üblichen Schmierereien zu bewundern sind.

Peschici

Peschici

"Peschici" hat seinen besonderen Charme, auch wenn das verträumt wirkende Dorf mit dem lebendigen "Vieste" kaum vergleichbar ist. "Vieste" bleibt zweifellos unser Lieblingsdorf.

Peschici

Peschici

Wir trinken noch einen Cappuccino und fahren dann geht's weiter zum "Trabucco", welches unweit der Bucht von "San Nicola" liegt und durch die letztjährige Brandkatastrophe traurige Berühmtheit erlangt hat. Die eben erst in der Rohplanie erstellte Zufahrtsstrasse ist leider immer noch nicht geteert und so rumpeln wir mit dem Ford Focus in behutsamem Tempo über diese holprige Schotterpiste.

Der Ausblick auf "Peschici" und die Nahe Bucht von "San Nicola" ist, wie immer, überwältigend. Was uns hingegen sofort auffällt, sind die kahlen Ostflanken der Hügelausläufer. Die grüne Bewaldung fehlt hier völlig und lässt die Landschaft leer und kontrastlos erscheinen. "Peschici" hat viel von seiner Faszination verloren, weil der felsige Boden nun übergangslos in die ebenfalls grauweissen Häuserflächen übergeht. Wirklich tragisch!

Trabucco

Mein Bruder und seine Frau können diese Wandlung der Landschaft weniger nachvollziehen, weil sie zum ersten Mal hier sind.

Trabucco

Sie sind von der Fischerplattform und dem wunderbaren Ausblick begeistert.

Trabucco

Trabucco

Auch wir können uns der Faszination des "Trabucco" nicht entziehen.

Trabucco

Bei der Rückfahrt auf die Uferstrasse versuchen wir die unfertige Zufahrtsstrasse zu umfahren und entdecken zu unserer Überraschung eine zweite Strasse, die schlussendlich auf dem höchsten Punkt vor "Peschici" in die Hauptstrasse einbiegt. Dieser Feldweg führt vom "Trabucco" unmittelbar bergwärts. Er ist zwar sehr schmal und teilweise auch steil, aber immerhin geteert.

Trabucco

Wenn allerdings, wie bei unserer Rückfahrt, ein anderes Fahrzeug entgegen kommt, wird es richtig schwierig, da Ausweichstellen nur sporadisch vorhanden sind und ein Rückwärtsfahren bei den engen Platzverhältnissen ziemlich heikel ist. Wir haben Glück und können an einer etwas ausgeweiteten Stelle gerade noch Aussenspiegel an Aussenspiegel kreuzen.

Ci vediamo...

Donnerstag, Mai 15, 2008

17) Giro d'Italia

Giro d'Italia (15.5.2008)

Wie jedes Jahr um diese Zeit, wird der "Giro d'Italia" auch diesmal teilweise entlang der Küstenstrasse von "Vieste" nach "Peschici" geführt, wo sich das Etappenziel befindet. Dieser Anlass ist vor allem für das Dorf "Peschici" auch ein Grund zum Feiern. Nach der letztjährigen Waldbrandkatastrophe hat das Dorf etwas positive Publicity bitter nötig.

Giro d'Italia

Auch vor unserem Campingplatz versammeln sich entlang der Strasse zahlreiche Schaulustige und warten gespannt auf die Rennfahrer.

Giro d'Italia

Giro d'Italia

Von weitem schon hören wir die Werbesprüche aus den Lautsprechern von vorausfahrenden Mercedes-Lieferwagen, welche rosarote T-Shirts des "Giro" an die vielen Zuschauer zu verkaufen versuchen.

Giro d'Italia

Dann folgen nach einer Weile als Werbeträger die neuen Piaggio-Scooter mit doppelten Vorderrädern. Das Doppelrad soll die Bodenhaftung erhöhen. Die Konstruktion ist ziemlich aufwendig und auch teurer.

Giro d'Italia

Unsere Geduld wir auf eine harte Probe gestellt. Dann endlich nach ca. einer halben Stunde Warten kommt Bewegung in die Sache. Zuerst fahren etliche Polizei-Motorräder mit blinkendem Blaulicht und teilweise hupend voraus. Die Spannung steigt.

Giro d'Italia

Dann endlich nähert sich die Spitzengruppe in schnellem Tempo, begleitet von einem riesigen Pulk von Service- und Reporterfahrzeugen. Die Zuschauer jubeln den Fahrern begeistert zu.

Giro d'Italia

Über uns kreist ein Hubschrauber des italienischen Fernsehens. Die Medien sind bei einem solchen Anlass omnipräsent.

Giro d'Italia

Schon nach wenigen Sekunden ist alles vorbei. Und wieder warten wir, diesmal fast 10 Minuten, bis endlich die Hauptgruppe dicht an dicht aus der Kurve in die Gerade einbiegt und an uns mit einem Rauschen vorbeibraust.

Giro d'Italia

Giro d'Italia

Anschliessend folgt eine riesige Kolonne von Service- und Begleitfahrzeugen mit Millionenwerten auf ihren Dächern. Wir sind beeindruckt.

Giro d'Italia

Giro d'Italia

Und schon ist alles vorbei. Zufrieden, aber auch ein wenig enttäuscht von der kurzen Show, bewegen wir uns wieder in Richtung Campingplatz. Am Fernsehschirm lässt sich so ein Anlass eben doch besser und vor allem ausgedehnter verfolgen, auch wenn dabei die Stimmung und Live-Atmosphäre nicht die Gleiche ist.

Giro d'Italia

Ein paar Wenige haben scheinbar doch noch ein "Giro d'Italia" T-Shirt gekauft. Wir gehen wieder zur Tagesordnung über. Einige vergnügen sich im nahen Swimmingpool; andere wollen heute, trotz des relativ schwachen Windes, doch noch zum Surfen kommen.

Giro d'Italia

In abendlicher Sonne wird noch eifrig Boccia gespielt.

Abendstimmung

Es ist ein wunderbarer Abend. Immer noch hat es "Surfer" und "Kiter" die den abendlichen Thermikwind nutzen.

Abendstimmung

Wir geniessen den wunderbaren Sonnenuntergang mit einem Spaziergang ans Ende der Bucht.

Abendstimmung

Auch Kinder finden den breiten Sandstrand am Abend für ihre Spiele wunderbar. Noch immer weht ein relativ kühler Wind, doch von frieren keine Spur.

Abendstimmung

Im neuen Strandrestaurant, ganz unter in unserer Bucht, wollen wir demnächst einmal essen gehen. Das Lokal ist gut besucht und das Preis-/Leistungsverhältnis scheint zu stimmen.

Abendstimmung

Ci vediamo...

Samstag, Mai 10, 2008

16) Die Bayern kommen

Pfingsten: die Bayern kommen (10.5.2008)

Wie jedes Jahr erwartet der Gargano einen Ansturm der Bayern, welche ab diesem Wochenende ihre 14-tägigen Pfingstferien haben. Die bis anhin nur mässig belegten Campingplätze werden im Nu gefüllt. Alle Läden, Cafés und Restaurants haben schlagartig geöffnet, die Strandliegen und -Sonnenschirme werden aufgebaut, die schwarzen nordafrikanerischen Händler schwärmen aus und versuchen am Strand ihre Waren los zu werden. Auch unser Campingplatz macht mittlerweile einen ziemlich vollen Eindruck.

Camping

Viele der Parzellen rund um uns sind inzwischen belegt. Die Sicht aus dem Alkoven aufs Meer ist uns vorübergehend verwehrt. Dafür sehen wir direkt auf einen Palmenstrand und viele weitere Landschaftsmotive, welcher auf dem Nachbar-Reisemobil kunstvoll aufgemalt worden sind und es zu einer eigentlichen Augenweide machen.

Camping

Camping

Unseren gemeinsamen Vorplatz hingegen konnten wir bislang erfolgreich "verteidigen".

Camping

Am Strand hat sich ebenfalls einiges verändert. Die Surfbretter liegen dicht an dicht, und auf dem Wasser in Strandnähe herrscht ein richtiggehendes Gerangel. So artet der normalerweise vergnügliche Freizeitspass in konzentrierte Arbeit aus.

Surfen

Da hilft nur die Flucht aufs offene Meer.

Surfen

Kleines Regenintermezzo (14.5.2008)

Nach einer schwachen Schlechtwetterfront (ca. 3 Stunden leichter Regen am Morgen) verziehen sich die Wolken zusehends. Der Regen vermochte kaum die seit Wochen ausgetrocknete Erde zu durchnässen. Noch sind die Wiesen und Wälder relativ grün. Aber die Brandgefahr nimmt mit jeder Woche der Trockenheit zu.

Am Nachmittag unternehmen wir zusammen mit Eugen, Lothar und Jürgen eine stündige Spritzfahrt mit dem Fahrrad entlang der Küstenstrasse in Richtung Peschici. Nach zweidrittel der Strecke kehren wir um. Der ganze Fitnesstrip dauert jeweils eine Stunde.

Am Abend können wir auf der Terrasse des Strandrestaurants "Le Diomedee" bei einer Pizza und einem Glas Rotwein den Sonnenuntergang bereits bei wolkenlosem Himmel geniessen. Solche schnelle Wetterwechsel sind im Gargano nicht ungewöhnlich.

Ci vediamo...

Mittwoch, Mai 07, 2008

15) Gargano "Festa Patronale Santa Maria"

Festa Patronale Santa Maria (7. bis 10. Mai 2008)

Jedes Jahr findet hier in Vieste das grossartige vier Tage dauernde "Festa Patronale Santa Maria" statt. Das Fest mit religiösem Hintergrund hat sich zu einem riesigen Volksfest entwickelt. Der Ursprung dieser Feiertage liegt im Mittelalter, als Piraten die Marienstatue gestohlen hatten. Ein unheimlicher Sturm liess das Piratenschiff kentern. Die Marienstatue wurde in wundersamer Weise in der Bucht von "Marino", etwa 6 km nördlich von "Vieste" an Land gespült. Dieser Ort ist deshalb zu einem Pilgerort für Gläubige geworden, welches jedes Jahr Zehntausende zu mobilisieren vermag.

Fiesta

Einer der Höhepunkte dieses Festes ist die riesige Prozession, welche jeweils am Freitag von Vieste grösstenteils entlang der Küste bis zur Kirche "Santa Maria di Merino" führt. Der riesige Pilgerzug ist absolut beeindruckend. Familien mit ihren Kindern, alte und junge Leute aus allen Schichten bewegen sich in gemächlichem Schritt in Richtung Kirche.

Festa

Über Funk gespiesene Lautsprecher, welche von in der Menge mitlaufenden Trägern getragen werden, lassen die Mariengebete für jedermann hörbar werden. Dazu wird von den Gläubigen die ganze Zeit "Viva Maria, Maria viva", gesungen, eine wirkliche Herausforderung, denn der ganze Gedenkzug inkl. Messe dauert immerhin von morgens 07.00 Uhr bis etwa Mitternacht. In der Mitte des Zuges, da wo die Menschenmassen am dichtesten sind, wird die Marienstatue von kräftigen Männern auf einem Schrein mitgetragen.

Fiesta

Ganz "Vieste" ist festliche dekoriert und fein säuberlich herausgeputzt. Dieses Jahr haben sie sogar einige der Zufahrtsstrassen neu geteert. Das Zentrum und die wichtigsten Strassen und Plätze sind mit einer aufwendigen Festbeleuchtung ausgestattet, welche einer Weihnachtsbeleuchtung in nichts nachsteht.

Fiesta

Auf einer Piazza findet am Freitagabend ein klassisches Konzert mit schönsten Partien aus verschiedenen Opern statt. Obwohl das Orchester relativ klein ist (fast jeder ist hier ein Solist), wächst es mit dem engagierten Dirigenten über sich hinaus. Tenor und Sopran tragen mit ihren fantastischen Stimmen zum wunderbaren Ambiente bei. Wir sind überwältigt. Eigentlich schade, dass mein Opern begeisterter Bruder mit seiner Frau erst in einer Woche ankommen. Es hätte ihnen hier bestimmt gefallen.

Fiesta

Fiesta Fiesta

Der grosse Parkplatz am Dorfeingang wurde in einen riesigen Rummelplatz mit Karussells und Essbuden umgewandelt. Wo die vielen auswärtigen Besucher nun ihre Autos hinstellen, könnt ihr unschwer erraten. Parkverbote dienen in Italien ohnehin nur der Strassenzierde. Zum Glück haben wir mit unserem Roller kaum Parkplatzprobleme.

Überall laden Strassencafés und Gelaterias zum gemütlichen Verweilen ein. Da können auch wir nicht widerstehen.

Fiesta

Die Hauptstrasse ist von girlandenartigen Beleuchtungsbogen gesäumt, welche in der blauen Stunde besonders zur Geltung kommen. Noch sind die Italiener nur wenig zahlreich vertreten. Dies ändert sich nach dem Einnachten schlagartig. Ganze "Vieste" ist dann auf den Beinen.

Fiesta

Feierliche Umzüge, begleitet von Blechmusiken und den Vertretern der Stadt ziehen durch die Strassen bis zur zentralen "Cattedrale Santa Maria Assunta", wo in diesen Tagen jeden Abend ein grosse Andachtsmesse zelebriert wird.

Fiesta

Der Höhepunkt bildet natürlich die Heimkehr der Mariastatue am Freitagabend. Ein einzigartiges Schauspiel, welches man nicht verpassen sollte, auch wenn es bis Mitternacht dauert.

Fiesta

Was uns auch immer wieder fasziniert, sind die vielen romantischen Gassen der Altstadt, welche zurzeit zusätzlich festlich beleuchtet sind und mit ihren zahlreichen Läden, Boutiquen und Restaurants, zum Flanieren einladen.

Festa

Dass wir hier auf den Fotos fast alleine sind, hat nur mit der Uhrzeit zu tun. Die Italiener wachen, wie bereits erwähnt, erst nach dem Einnachten allmählich auf.

Fiesta

Eine andere Attraktion bildet die grossartige Modeschau an der Hafenpromenade am frühen Samstagabend, die noch vor Sonnenuntergang beginnt und fast 2 Stunden dauert.

Modeschau

Modeschau

Jeden Abend findet übrigens auch ein Feuerwerk statt, welches allerdings erst um 24.00 Uhr abgefackelt wird. Der eigentliche Höhepunkt bildet das grosse Feuerwerk am Samstagabend im Hafenbecken. Eigentlich wollten wir uns dieses ebenfalls anschauen. Es wurde uns dann aber doch zu spät. Auf schöne Fotos müsst ihr deshalb für einmal verzichten. Von Lothar, unserem lieben Campingnachbarn erfahren wir am nächsten Morgen, dass es diesmal sogar erst um 00.30 Uhr begonnen hat. Der Grund für die späten Startzeiten liegen wohl in der italienischen Lebensweise: Die Italiener beginnen mit dem Abendessen gewöhnlich erst nach 21.00 Uhr.

Ci vediamo...

Montag, Mai 05, 2008

14) Gargano (Campingleben)

Velofahrt nach Peschici (5.5.2008)

Bereits um 06.30 Uhr wachen wir auf. Die Sonne scheint direkt durchs Alkovenfenster und ein wunderbarer Tag kündigt sich an. Wir beschliessen nach der morgendlichen Gymnastik spontan eine Velotour nach "Peschici" zu unternehmen und dort das typisch italienische Frühstück, Cappuccino mit Brioche, zu geniessen.

Wir kämpfen uns die Passstrasse hoch, die direkt nach "Peschici" führt und zweigen auf der Passhöhe auf eine kleine Höhenstrasse ab. Diese schlängelt sich entlang der Hügelkette, mal auf mal ab, bis nach "Peschici". Die ganze Vegetation ist um diese Zeit noch sehr grün, weil es anscheinend vor unserer Ankunft noch ausgiebig geregnet hat. Die goldgelben Ginstersträucher blühen dieses Jahr schön sehr früh. Wir werden unsere spezielle Ginsterfahrt wohl bald durchführen müssen, um noch die volle Blütenpracht zu erleben.

Peschici

In der Ferne sehen wir "Vico di Gargano", der Hauptort vom Gargano, welcher zuoberst auf einer Hügelkette erbaut ist.

Vico di Gargano

Eingangs "Peschici" werden wir wieder an die Brandkatastrophe erinnert. Doch auch ein Brand hat, wie alles, immer zwei Seiten. Zwischen den toten Bäumen wachsen nun junge Bäume, Gras und Blumen ungehindert heran, was sonst kaum der Fall gewesen wäre.

Peschici

"Peschici" selbst hat sich seit unserem letzten Besuch vor einem Jahr kaum verändert. Das verträumte kleine Dorf mit der Altstadt und seinen engen, romantische Gässchen scheint noch zu schlafen. Touristen sind erst vereinzelt zu sehen. Viele Gelaterias, Restaurants, Boutiquen und andere Läden haben noch nicht geöffnet.

Peschici Peschici

Verliebte Paare haben sich hier an einem Geländer ein Zeichen gesetzt und dutzende Hängeschlösser für die Ewigkeit plaziert. Das gefällt uns wesentlich besser als die vielen Schmierereien und Sachbeschädigungen, die man bei uns zuhause überall sieht.

Peschici

Unser bevorzugtes Café hat schon offen und wir können in Ruhe unseren Cappuccino mit Brioche geniessen und dabei das rege Leben auf dem zentralen Dorfplatz beobachten.

Peschici

Peschici

Mit leichtem Rückenwind geht's wieder zurück, diesmal auf der Küstenstrasse, zum Campingplatz. Das "Trabucco" ist heute von der Strasse aus gut zu erkennen. Wir hoffen, dass die Zufahrtsstrasse noch im Mai fertiggestellt sein wird, damit wir zusammen mit meinen Bruder und seiner Frau, welche in zwei Wochen bei uns eintreffen werden, einen Ausflug dorthin unternehmen können.

Peschici Trabucco

Auch entlang der Küstenstrasse wachsen bunte Blumen verschiedenster Art. Wir geniessen die Farbenpracht.

Peschici Blumen

Auf dem Campingplatz angekommen, bemerken wir unschwer, dass wir in der Zwischenzeit einen neuen Nachbarn bekommen haben. Und oh Freude, es ist Lothar mit seinem edlen Hymermobil, den wir schon seit ein paar Jahren kennen. Wir sind froh, dass sich nicht wieder Italiener, wie in den letzten zwei Tagen, plaziert haben, da diese doch einen etwas anderen Tagesrythmus wie wir pflegen.

Erfasst von Heinz am Montag, Mai 05, 2008 - 11:52 AM
Aktualisiert: Samstag, Mai 10, 2008 11:53 AM
Kategorie(n): * Camping, Italien |