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Samstag, Mai 24, 2008

21) Castel del Monte und Trani

Ausflug nach "Castel del Monte" und "Trani" (24.5.2008)

Wir nutzen den wunderbaren Tag um zusammen mit meinem Bruder und seiner Frau einen Ausflug zum ca. 200 km entfernten "Castel del Monte" zu unternehmen. Kurz nach 08.00 Uhr fahren wir los. Wir entschliessen uns für die direkte Strasse von "Vieste" nach "Mattinata" über die Berge des "Gargano", was nicht ganz optimal war, da es uns viel Zeit kostet. Nach unzähligen Kurven uns über 800 Höhenmeter sind wir froh, endlich bei "Mattinata" auf die Schnellstrasse wechseln zu können.

Mattinata

Unglücklicherweise erwischen wir die falsche Ausfahrt und fahren mitten durch das am Samstag Morgen ziemlich belebte "Manfredonia", was unsere Fahrt abermals etwas verzögert. Inzwischen hat das Thermometer die 25 Gradmarke erreicht und im Auto wird es durch die starke Sonneneinstrahlung schon mächtig heiss.

Erst um 11.00 Uhr sehen wir aus der Ferne die weithin sichtbare Festung "Castel del Monte" Friedrichs II. Das "Castel del Monte" (ursprünglich: castrum Sancta Maria de Monte) ist das wohl bekannteste Bauwerk aus der Zeit des Hohenstaufer-Kaisers Friedrich II. in Apulien. Das Schloss wurde von 1240 bis um 1250 errichtet, wahrscheinlich aber nie ganz vollendet. Insbesondere der Innenausbau scheint nicht beendet worden zu sein.

Castel del Monte

Wir umschreiten den wuchtigen Bau mit seinen acht achteckigen Türmen und bewundern die herrliche Aussicht auf die umliegende Landschaft.

Castel del Monte

Seine Bedeutung erhält das Bauwerk vor allem durch seine ideale Grundrissgestalt als Achteck. An den Ecken des oktogonalen Baus stehen Türme mit ebenfalls achteckigem Grundriss. Das Hauptachteck ist 25 m hoch, die Türme 26 m. Die Länge der Seiten des Hauptachtecks beträgt 16,50 m, die der Türme je 3,10 m. Eine Besonderheit ist, dass je zwei Seiten eines Turms mit den Seiten des Hauptachtecks zusammenfallen. Der Haupteingang ist nach Osten ausgerichtet.

Castel del Monte

Die Festung liegt auf einer Hügelspitze mitten in der kargen Landschaft und ist von weitem sichtbar. Der Bau war nicht umsonst auf eine Anhöhe gelegt worden, so dass man sich ihm von allen Seiten in Untersicht näherte. Wir geniessen die wunderbare Aussicht.

Castel del Monte

Die Klatschmohn sticht wie ein roter Teppich aus den grüngelben Feldern heraus.

Castel del Monte

Castel del Monte

Auch um die Festung herum blühen überall wunderschöne Blumen.

Castel del Monte

Nach dem Rundgang um die Burg besteigen wir die Treppe zum einzigen Eingang, um uns das Innere anzuschauen.

Castel del Monte

Als wir in die Eingangshalle eintreten, werden die Temperaturen so richtig angenehm. Wir zahlen die 3 Euro Besichtigungsgebühr pro Person und machen uns auf den Weg durch die beiden Geschosse, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Das zweite Obergeschoss dürfen wir leider nicht betreten. Der ebenfalls einfach gehaltene Innenhof diente wohl eher als Schutz- und weniger als Aufenthaltszone.

Castel del Monte

Wir sind generell etwas überrascht von der Einfachheit der schmucklos wirkenden Räumlichkeiten und vergessen dabei, dass diese Burg ja im Mittelalter erbaut wurde, wo auf Schönheit und Ästhetik wenig oder gar keinen Wert gelegt worden ist.

Castel del Monte

Interessanterweise ist das WC im ersten Obergeschoss für diese Zeit vergleichsweise luxuriös ausgefallen.

Castel del Monte

Bald einmal haben wir genug gesehen und fahren mit dem Shuttlebus zurück zum Parkplatz. Wir steuern auf direktem Weg unser nächstes Ziel an, das Fischerstädtchen "Trani". Auf halbem Weg machen wir noch kurz Halt bei ein paar Trulli-Bauten, welche in diesem Fall als Speicher erbaut wurden.

Trullibauten

Um die Mittagszeit kommen wir in "Trani" an und parkieren unser Auto gleich am Rande der Altstadt. "Trani" hiess im Altertum "Turenum" und ist heute eine süditalienische Hafenstadt mit ca. 55'000 Einwohnern. Die Hoch- und Blütezeit "Tranis" lag in der Zeit der Kreuzzüge im 12. und 13. Jahrhundert, als Kreuzfahrer und Kaufleute vor allem von "Bari" und "Trani" aus in das Heilige Land fuhren. Davon zeugt die Kathedrale "San Nicola Pellegrino", die einzigartig unmittelbar am Meer gelegen in die Ferne weist.

Wir haben inzwischen Hunger und essen in einem kleinen, gemütlichen Restaurant eine Pizza. Anschliessend machen wir uns auf die Socken um das Städtchen näher zu erkunden. Schon nach ein paar Schritten entdecken wir die Kathedrale mit dem separat stehenden Glockenturm.

Trani

Gleich dahinter schliesst der Fischer- und Yachthafen an.

Trani

Die Hafenpromenade mit seinen Cafeterias und Gelaterias, ein Anziehungspunkt für Touristen, wie auch für Einheimische, zieht sich bis zum nahen Stadtpark hin.

Trani

Mit seinen Sitzbänken und Schatten spendenden Bäumen läd dieser Ort auch bei sommerlichen Temperaturen zum Verweilen ein. Vom Meer her weht zudem immer ein kühlendes Lüftchen.

Trani

Zwischendurch erblicken wir immer wieder mal die zentrale Kathedrale.

Trani

Nach einem Cappuccino mit Gelati (versteht sich) machen wir uns wieder auf den Heimweg. Es war ein langer, aber interessanter Tag. Ob sich der lange Fahrweg von immerhin 400 km gelohnt hat, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber letztendlich ist ja der Weg das Ziel :-)

Ci vediamo...