wir über uns zum Fotoalbum

« Camping in Pilos (3) | Hauptseite | Wanderwoche auf La Gomera »

Dienstag, Oktober 14, 2008

Camping in Olympia (1)

Ausflug nach Pirgos, Katakolo und Amaliada (Dienstag, 14.10.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 27 Grad

Auf der Landkarte schaut es nach wenig aus. Dennoch liegen die Dörfer und Städte weiter auseinander, als wir dachten und so haben wir am Ende des Tages weitere 140 km auf dem Zähler. Eigentlich wollten wir noch den Stausee "Piniou" im Landesinnern ansehen. Diesen Ausflug müssen wir wohl fürs nächste Mal aufheben.

Auf der breit ausgebauten Strasse sind wir in nur 15 Minuten in "Pirgos". Die Stadt liegt im Delta des Flusses "Alfios" auf einer kleinen Erhebung, jedoch nicht unmittelbar am Meer. Zum eigentlichen Hafen, der beim Dorf "Katakolo" auf einer vorgelagerten Halbinsel liegt, führt eine 4-spurige Schnellstrasse. Wir fahren sogleich auf den höchsten Punkt und haben eine wunderbare Aussicht auf den Hafen und das Dorf.

Pirgos

Dort treffen wir auf eine niedliche Hundefamilie mit ihren vier Welpen.

Olympia

In "Pirgos" spazieren wir im Zentrum durch die lebendigen Strassen. Hier sehen wir ein typisches Beispiel griechischer Sorglosigkeit, wenn es ums Parkieren auf Strassen geht. Selbst ein Fussgängerstreifen ist da kein Hindernis.

Pirgos

Etwas einfacher haben es da die vielen Roller und Motorräder, die hier besonders häufig anzutreffen sind.

Pirgos

Am zentralen Platz befindet sich eine grosse Kirche und wir staunen, sie ist sogar geöffnet.

Pirgos

Die Kirche macht aussen, wie innen einen hellen, freundlichen Eindruck. Bisher hatten wir in Griechenland eher dunkle Gotteshäuser vorgefunden.

Pirgos

Der Dorfplatz mit zahlreichen Tavernen und Cafés ist riesig und lädt zum Verweilen ein.

Pirgos

Auch wir genehmigen uns ein kühles Café-Frappé; diese zwei scheinen so richtig verliebt zu sein.

Pirgos

Der Platz wird durch einen anmutigen Zierbrunnen verschönert.

Pirgos

Wir fahren weiter in die 20 km Stadt entfernte "Amaliada", welche uns von Kollegen als sehenswert empfohlen wurde. Wir können indessen an der Stadt nichts Besonderes finden und fahren nach einem kleinen Lunch zum Campingplatz zurück. Bei "Pirgos" füllen wir noch den Benzintank auf. Der Benzinpreis ist hier zum ersten Mal, seit wir hier sind, auf Euro 0,99 pro Liter gesunken. Die günstigsten Dieselpreise bewegen sich um Euro 1,09.

Zum Abendessen spazieren wir wieder nach "Olympia" rein. Wir wollen noch einmal die Küche der Taverne "Zeus" testen. Die gefüllten Auberginen und das Chicken-Souvlaki mit Gemüsegarnitur schmecken ausgezeichnet.

Olympia

Nach einem letzten Spaziergang durch die Hauptstrasse von "Olympia" kehren wir zum Campingplatz zurück.

Olympia

Der Vollmond begleitet uns auf dem Heimweg.

Olympia

Von Olympia nach Patras (Mittwoch, 15.10.2008)
Wetter: sehr schön / Tmax.: 24 Grad

Unser letzter Tag auf dem "Peloponnes" bricht an. Um Mitternacht fährt unsere Fähre zurück nach "Venedig". Wir haben für heute kein grosses Programm. Bis kurz nach "Kato Ahaia" fahren wir auf der Schnellstrasse, dann bewegen wir uns gemütlich der Küste entlang auf der alten Nationalstrasse bis nach "Patras". Kurz vor "Patras" auf einem Parkplatz am Strand machen wir Halt. Die grosse Hafenstadt ist in der Ferne bereits erkennbar.

Patras

Wir geniessen noch einmal das schöne, warme Spätsommerwetter und überbrücken die Wartezeit bis am späten Nachmittag mit Lesen, Reisetagebuch nachführen und Sonnenbaden. Die Wassertemperatur beträgt zwar immer noch ca. 23 Grad, aber zum Baden ist es uns hier in der Nähe der Hafenstadt zu schmutzig.

Patras

Am Stadtrand von "Patras" füllen wir noch den Dieseltank unseres Reisemobils auf. Mit Euro 1,09 liegt der Literpreis immerhin über 10 Cents unter dem Preis, den wir bei unserer Ankunft bezahlt haben. Günstiger als hier in Griechenland kommen wir derzeit nirgendwo auf unserem Heimweg zum Diesel.

Auf vielseitigen Wunsch der Reisetagebuchleser/Innen hier nochmals die korrigierte Route:
Unsere Routen (blau), die wir mit unserem Reisemobil in den letzten sieben Wochen ab "Patras" zurückgelegt haben, mit den Aufenthaltsstandorten (rot), sehen wie folgt aus:

Routen
Kartendaten © 2014 Basarsoft, Google

Auf dem eingezäunten Hafengelände parkieren wir unseren "Elchi". Leider ist unsere Minoan-Lines Fähre "Ikarus Palace" in Revision, und wir müssen uns mit der Ersatzfähre "Eurostar Barcelona" der "Grimaldi-Lines", ohne "Camping on board" begnügen. Wenigstens erhalten wir als Ersatz eine Zweibettkabine auf dem Upperdeck und ein gratis Frühstück.

Patras

Eine üble Angelegenheit vor dem Hafengelände von "Patras" sind die Hunderten von herumlungernden Flüchtlingen aus "Albanien", anderen ehemaligen Ostblockstaaten und Afrika, die als blinde Passagiere via Italien nach Mitteleuropa gelangen möchten.

Patras

Sie versuchen trotz hohen Zäunen mit Stacheldraht und Polizei und Armee geschützten Eingängen aufs Hafengelände zu kommen. Sind sie erst einmal drinnen, versuchen sie sich bei LKWs und bei grösseren Reisemobilen unten im Fahrgestell zu verstecken und so auf die Schiffe zu gelangen. Die Polizei und auch das Schiffspersonal kontrollieren bei der Einfahrt jedes Fahrzeug, um dies zu verhindern.

Laufend kommen neue Fahrzeug hinzu und das ist auch gut so, denn im Schwarm hat man mehr Chancen ungeschoren davon zu kommen.

Patras

Eigentlich wollten wir uns an der Hafenpromenade noch ein wenig umsehen und etwas essen. Inzwischen kommen Flüchtlinge jedoch bis auf unsere Parkfläche und laufen von den Sicherungskräften unbehelligt zwischen den Fahrzeugen umher. Wir haben ein sehr ungutes Gefühl und bleiben bei unserem Reisemobil.

Patras

Warum die Sicherheitsleute nicht eingreifen, ist uns unverständlich, denn die meist jungen, dunkelhäutigen Männer suchen sich ungehindert eventuelle Verstecke unter, in oder auch auf den Fahrzeugen aus.

Patras

Und dann passiert es: Anita hört hinten plötzlich ein Geräusch und die Frau eines Wagens hinter uns deutet aufs Heck. Ich schnelle um den Wagen und sehe gerade, wie ein Mann versucht, über die an sich gesicherte Heckleiter aufs Dach zu klettern. Sofort packe ich den Angreifer am Bein und zerre ihn mit Gewalt herunter. Nach einem kleinen Handgemenge rennt dieser dann davon. Nochmal Glück gehabt!

Ein wunderschöner Sonnenuntergang lässt uns diese negativen Begebenheiten für eine Weile vergessen.

Patras

Ab und zu fährt ein Auto der "Coast Guard" vorbei und sofort verduften alle Gestalten auf die andere Seite des Parkplatzes und verstecken sich hinter Bäumen und anderen Autos. Ein ziemlich nutzloses Unterfangen, die Leute vom Gelände zu vertreiben.

Patras

Wir fühlen uns inzwischen gar nicht mehr wohl in unserer Haut und patroullieren immer wieder um unser Fahrzeug. Plötzlich entdeckt Anita bei der Abdeckplane unseres Rollers eine Erhöhung und weist mich darauf hin. Und tatsächlich hat sich hier einer unter der Plane auf dem Rollersitz eingenistet. Ich bin fassungslos über die Dreistigkeit dieser Leute und schlage mit meinem "Tessen" mit voller Wucht auf die Plane bzw. auf das, was darunter versteckt ist. Ein kurzes Stöhnen, ein Sprung vom Roller und der Dunkelhäutige ist zwischen den Autos verschwunden. Wenigstens einen Bluterguss wird er wohl abgekriegt haben, auch wenn meine Karateschläge nicht mehr so hart sind, wie zu früheren Zeiten ;-)

Patras

Nach dem Eindunkeln wird es immer schwieriger, die dunklen Gestalten unter Kontrolle zu halten. Mit unserer Taschenlampe kontrollieren wir ab und zu, ob sich einer unter unserem Fahrgestell oder bei Rollerträger eingenistet hat. Die Sicherheitskräfte machen inzwischen mit kleinen Motorrädern jagt auf die unerwünschten "Gäste". Es ist ein echtes Katz- und Mausspiel. Uns scheint auch, dass hier eher eine grosse Show abgezogen wird, denn bisher wurde nicht ein Einziger erwischt.

Um halb zehn Uhr fahren wir dann endlich mit unserem "Elchi" in den riesigen Bauch der Fähre. Strom gibt's leider keinen. Viele Reisemobilisten sind deswegen ungehalten und beschweren sich bei der Rezeption. Hauptproblem sind wohl die Kühlschränke mit den verderblichen Esswaren. Wir stellen unseren Kühlschrank kurzerhand auf Gasbetrieb um, packen unsere sieben Sachen und beziehen unsere Kabine. An unserer Unterkunft gibt es nichts auszusetzen. Die Kabine ist grosszügig dimensioniert und verfügt über eine eigene Dusche mit Waschtrog und WC. Zudem haben wir durch das Bullauge, über den Bug des Schiffes hinweg, eine wundervolle Aussicht.

Patras

Ein übler Nachgeschmack dieser Vorkommnisse auf dem Hafengelände von Patras bleibt uns freilich erhalten. Wir hätten uns nach den sieben wunderschönen Wochen auf dem "Peloponnes" einen angenehmeren Ausklang gewünscht.

Erfasst von Heinz am Dienstag, Oktober 14, 2008 - 8:20 PM
Aktualisiert: Mittwoch, Oktober 22, 2008 7:30 PM
Kategorie(n): * Camping, * Reisen, Griechenland |