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Donnerstag, April 24, 2008

12) Gargano

Reise nach Gargano (24.4.2008)

Eigentlich wollten wir vor "Gargano" noch einen Abstecher nach "Alberobello" machen. Der dortige Campingplatz ist jedoch einer der Teuersten, und zudem sind die typischen Trulli-Bauten überall in dieser Gegend beim Durchfahren zu sehen. Wir haben deshalb umdisponiert - ein Vorteil des Reisemobils - und fahren heute direkt nach "Gargano".

Trullibauten

Via "Lecce", "Brindisi", "Bari" rollen wir mit unserem "Elchi" auf der mautfreien Autobahn entlang der Adria-Küste in Richtung Norden. Von ferne sehen wir das weisse Dorf "Ostuni", was bestimmt auch ein Besuch wert wäre. Vielleicht ein andermal.

Ostuni

Nach "Barletta" nehmen wir die normale Küstenstrasse und nähern uns diesmal von Süden, statt wie gewöhnlich von Norden, unserem Traumziel, dem "Gargano". In der Ferne erkennen wir bereits die ersten Hügel der Halbinsel.

Gargano Hügel

Nach "Manfredonia" führt die gut ausgebaute Strasse zuerst durch mehrere Tunnels unter "Monte Sant' Angelo" durch. Anschliessend schlängelt sich die kurvige Strasse teils entlang der Küste, teils durchs Landesinnere bis nach "Vieste".

Gargano Küstenstrasse

Die Fahrt verläuft reibungslos. Bereits um 14.30 Uhr fahren wir durch das Tor unseres bevorzugten Campingplatz "Oriente". So früh, wie dieses Jahr, waren wir noch nie hier. Wir sind deshalb gespannt, wie sich der Campingplatz und der Strand präsentiert. Man munkelte letztes Jahr, dass er umgebaut würde. Bei den Italienern weiss man nie, was das für Konsequenzen hat.

Wir sind froh, dass wir den letztjährigen Platz unversehrt und unbesetzt vorfinden. Ein paar wenige Gäste, meist Windsurfer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind bereits hier. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel geändert. Wir fühlen uns gleich wie zuhause und beginnen mit dem Auspacken und Installieren. Wir sind mittlerweile ein gut eingespieltes Team. Bereits um 18.00 Uhr sind das ganze Surfequipment, die Fahrräder und der Roller abgeladen, der Strom angeschlossen, die Sonnenmarkise ausgefahren und unser Vorplatzteppich ausgelegt.

Gargano Campingplatz

Unsere Freunde aus Deutschland werden am Sonntag ebenfalls eintreffen. Wir werden versuchen ihre letztjährige Parzelle gleich neben uns bis zu diesem Zeitpunkt freizuhalten, damit wir die zwei Monate in guter Nachbarschaft geniessen können.

Erster Surftag (25.4.2008)

Sanft werden wir von den pfeifenden Vögeln und der Sonne geweckt, die durch das Fenster direkt auf unserer Alkovenbett scheint. Wir haben beide sehr gut geschlafen. Noch geniessen wir die ruhigen Nächte auf dem Campingplatz. Dies wird sich spätestens dann ändern, wenn die Bayern kommen, welche ab 3. Mai 14 Tage Pfingstferien haben.

Gargano Sonnenaufgang

Vor dem Morgenessen wollen wir heute etwas für unsere Fitness tun. Schliesslich müssen wir sobald wie möglich unseren idealen "Surfshape" erreichen. Beim Joggen weht uns ein steifer und relativ kühler Wind aus Norden entgegen. Es verspricht ein guter Surftag zu werden. Zunächst müssen wir allerdings noch unsere Segel aufgeriggen und unser Surfmaterial vorbereiten. Erst um 11.00 Uhr kommen wir aufs Wasser.

Noch im Dezember haben wir uns ein weiteres Surfbrett gekauft um die etwas grosse Lücke zwischen 115 und 95 Liter zu schliessen. Unsere Wahl ist auf den "Lorch Glider", 105 Liter, gefallen. Das neue Brett möchte ich sobald als möglich ausprobieren. Und als hätte Petrus meine Wünsche erhört, der heutige Wind ist mit 4-5 Beaufort geradezu ideal dafür. Ich stürze mich in den neuen 4 mm Neopren, denn Luft und Wasser sind zurzeit noch verhältnismässig kalt und ich friere nur ungerne. Mit gebührender Vorsicht (der erste Kratzer kommt bestimmt) trage ich das neue Brett an den Strand und dann kann's endlich losgehen.

Mit dem 6,2 m2 Segel gleitet der "Glider", seinem Namen getreu, zügig los und hüpft leichtfüssig über die ersten Wellen. Auch die Halsen klappen auf Anhieb. Nachdem ich den Trimm des Mastfusses noch optimiert habe, läuft der "Glider" nun auch anständig Höhe. Ich bin mit dem neuen Brett vollauf zufrieden. Auch Anita wird vom leichtfüssigem Lorch bestimmt begeistert sein.

Windsurfen

Was uns auffällt, dass um diese Zeit schon so viele "Windsurfer" und "Kiter" unterwegs sind. Bisher waren wir zwar noch nie im April hier, haben somit auch keinen echten Vergleich. Allmählich, so scheint es auch, holen die "Kiter" gegenüber den "Windsurfern" auf.

Windsurfer, Kiter

Gemäss Wetterlage wird der Wind auch in den nächsten Tagen anhalten. Mal sehen, ob's stimmt.

Hohe Wellen und wenig Wind (26.4.2008)

In der Nacht regnet es überraschenderweise ein wenig. Die Wolken lösen sich am Morgen bald einmal auf und machen einem weiteren strahlenden Tag Platz. Der stetige Wind hat eine 2 bis 2,5 m hohe Welle aufgebaut. Der Wind hat inzwischen leider etwas nachgelassen, so dass dadurch ein Missverhältnis zwischen Welle und Wind entstanden ist. Das bedeutet erschwerte Bedingungen für das Windsurfen. Es wird sehr schwierig durch die mehrfachen Brecherwellen zu kommen.

Surfer

Ich habe Glück und komme gleich beim ersten Anlauf durch die tosende Brandung. Ich fliege mit dem neuen "Lorch" nur so über die riesigen Wellen. Sprünge sind bei diesen Verhältnissen kaum zu vermeiden und natürlich mit Sturzgefahr verbunden. Die Bedingungen sind ziemlich anstrengend und ich bin ja erst den zweiten Tag am Surfen. Leider lassen meine Kräfte bald einmal nach, so dass ich mir eine Ruhepause gönne. "Awsome!" würden die Amerikaner jetzt sagen.

"Kiter" haben damit weniger Probleme, weil der Wind in der Höhe konstanter ist und sie ausserdem weniger davon benötigen, um mit ihren Boards ins Gleiten zu kommen.

Kiter

Wenn man die kräfteraubende Brandung einmal überwunden hat, macht auch das Windsurfen Spass. Hier ein toller einhändiger Sprung eines einheimischen Surfers.

Surfer

Der Strand ist heute nicht mehr so voll, obwohl die Italiener ein verlängertes Wochenende mit Landesfeiertrag haben und zahlreich angereist sind. Es ist einfach zu kalt um bei dem steifen Nordwind am Strand zu flanieren. Zudem sind die herrschenden Wind- und Wellenbedingungen nur etwas für Fortgeschrittene.

Strand

Anita bleibt heute an Land und wäscht freundlicherweise unseren "Elchi". Er hat in den letzten 3 Wochen einiges an Schmutz und Insektenschmauch abbekommen. Nun schaut unser Reisemobil wieder fast wie neu aus.

Unverändert hohe Wellen mit auflandigem Wind (27.4.2008)

Ein wunderschöner Tag zwar, dennoch sind die Verhältnisse heute für Windsurfer nicht gerade optimal, weil man bei auflandigem Wind kaum über die Brandung kommt. Am Nachmittag dreht der Wind leicht auf Nord, so dass ich mit viel Glück die Brandung überwinden kann und doch noch zum Surfen komme. Ein idealer Surftag war es trotzdem nicht.

Unsere Freunde Dagmar und Eugen sind nun auch eingetroffen. Sie sind froh, dass sie aus dem nasskalten Mitteleuropa endlich an die Wärme und vor allem ihre letztjährige Parzelle wieder bekommen, denn ihr Wohnmobil ist im Vergleich zu unserem um einiges länger. Dazu kommt noch ein grosser Anhänger für das Motorrad und die ganze Surfausrüstung.

Reisemobil Gritsches

Die Parzellen auf diesem Campingplatz sind für die meisten Gäste zu klein und reichen nur für kleinere Reisemobile ohne umfangreiche Surfausrüstung, Fahrräder, Roller etc. Die meisten belegen darum auch mehr als eine Parzelle, was von dem Betreiber, zumindest in der Vorsaison, tolleriert wird. Zusammen mit unseren Nachbarn haben wir eine richtige Wagenburg gebildet mit einem geschützten Bereich für die umfangreiche Ausrüstung, welche hier jedermann mit sich führt.

Camperburg

Und noch ein "Highlight": Wir weihen heute unseren neuen Kugelgrill, den "City Grill Outdoorchef", ein und grillen als erstes Puletbrüstchen mit Kartoffelscheiben. Und oh Wunder, es gelingt auf Anhieb. Das Puletbrüstchen ist zart und saftig und die Kartoffeln knackig, aber durchgegart.

Erfasst von Heinz am Donnerstag, April 24, 2008 - 10:53
Aktualisiert: Dienstag, April 29, 2008 11:00
Kategorie(n): * Reisen, Italien |