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Sonntag, Juni 01, 2008

24) Campingleben und Windsurfen

Ein toller Surftag (1.6.2008)

Seit Tagen sind die Temperaturen sommerlich und auch in den Nächten fallen die Temperaturen nicht mehr unter 20 Grad. Vreni und Werner reisen heute ab. Vom Gargano und seiner wunderbaren Umgebung sind sie inzwischen fast so begeistert, wie wir. Wir haben mit ihnen zusammen immerhin zwei wunderschöne Wochen mit vielen Ausflügen verbracht und haben sie nun gestern Abend mit einem "Barbecue-Essen" verabschiedet.

Camping

Schon beim Joggen macht sich heute der konstante Gegenwind bemerkbar. Gemäss Max, sagt auch "RAI Uno" für heute guten Wind aus Norden voraus. Und so kommt es dann auch. Nach dem Frühstück gehe ich für kurze Zeit noch mit meinem 7.0 m2 Segel und dem grossen Lorch aufs Wasser. Doch schon bald sind kleinere Segel angesagt. Mit unseren 6,2 und 5,4 m2 Segeln sind wir gut unterwegs. Am Nachmittag nimmt der Wind sogar noch ein wenig zu und bleibt konstant. Wir bringen es heute auf gute 6 Stunden Windsurfen. "Jogi", wahrscheinlich der eifrigste Surfer auf dem Campingplatz, bringt es sogar auf satte 7,5 Stunden. Fürs "Radeln" haben Eugen und ich keine Power mehr. Uns tun alle Muskeln weh.

Italienischer Landesfeiertag (2.6.2008)

Heute feiern die Italiener ihren Landesfeiertag (Gründung der Republik Italien 1946). Viele sind wegen des verlängerten Wochenendes angereist um ein paar Tage auszuspannen. Die eigentlichen Ferien beginnen für die Italiener aber erst ab Mitte Juni. Wegen des Feiertages bleiben die Läden ab Mittag geschlossen. Auch der Tagesrhythmus auf dem Campingplatz ändert sich üblicherweise ein wenig :-) Die südliche Lebensweise unterscheidet sich auch auf dem Campingplatz von der nördlichen. Allerdings ist eine gewisse Annäherung festzustellen, weil die herrschende Wärme kaum grosse körperliche Anstrengungen zulässt. Zur Feier des Tages lassen wir deshalb das Joggen ausfallen ;-)

Der Morgen beginnt mit einem leichten Wind aus Norden. Doch schon um 09.00 Uhr legt der Wind kräftig zu und erreicht satte 5 Bf. Da hilft nichts, wir "müssen" aufs Wasser.

Surfen

Ich ziehe gleich mit dem 6.2 m2 und dem Lorch 105 Liter los, Anita mit dem 5,4 m2 und dem "Flow". Eine gute Wahl, wie sich zeigt, denn der Wind bleibt uns den ganzen Tag in konstanter Stärke erhalten. Es macht richtiggehend Spass, die regelmässigen Wellen abzusurfen. Auch zum Springen ist die Wind- bzw. Wellenrichtung ideal. Nach 5 Stunden Surfen habe ich genug. Bei der anschliessenden Strandbesprechung sind wir uns alle einig: Es war wieder einmal ein toller Surftag.

Am späten Nachmittag leert sich der Campingplatz zusehens. Die Italiener haben zum Teil noch einen weiten Heimweg vor sich. Wir haben sogar Camper aus Mailand gesichtet. Bis dahin sind es immerhin ca. 900 km, beinahe eine Tagesreise! Zurück bleiben die Gäste aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Wir tragen unser Schicksal mit Fassung ;-)

Schwachwindtag (3.6.2008)

Nach einer weiteren Tropennacht beginnt der Tag schwühlwarm ohne das geringste Lüftchen. Ein typischer Übergangstag zu schlechtem Wetter, wie er sich hier im Gargano oft ankündigt. Wir entschliessen uns für den Einkauf und einen Datenabtausch im Internet mit dem Roller nach "Vieste" zu fahren. Doch entgegen aller Windvorhersagen von "Windguru" und "Windfinder", etc. frischt der Wind bereits um 10.00 Uhr wieder auf und erreicht immerhin 2 bis 3 Bf., gerade gut genug, um mit meinem grossen Material noch ins Gleiten zum kommen. Nach 1 1/2 Stunden flaut der Wind jedoch bereits wieder ab, so dass Eugen und ich uns entschliessen, die obligate Radtour nach "Peschici" zu machen.

Gewitterregen (4.6.2008)

Mitten in der Nacht werden wir von einem lauten Donnerschlag unsanft aus dem Schlaf gerissen. Das erste Gewitter bzw. der erste starke Regen seit über 6 Wochen kündigen sich an. Wir haben schon am Vorabend vorsorglich alle exponierten Fenster geschlossen und können das Prasseln der grossen Regentropfen aufs Dach in aller Ruhe geniessen.

Da wir leider keine Fotos von den Blitzen machen konnten/wollten, hoffen wir, dass ihr uns für einmal ein nicht gerade aktuelles Foto eines Gewitters vom Gargano, verzeihen könnt. Dieses Foto entstand eines Abends im Juni 1999, als sich ein Gewitter über der Adria gebildet hatte, welches erstaunlicherweise für eine Stunde beinahe am gleichen Ort verharrte und von uns aus bequem zu beobachten war. Die Blitze zuckten, fast wie von einer Uhr gesteuert, jede Minute hernieder und spiegelten sich im ruhigen Meer, ein seltenes Naturschauspiel für die Feriengäste.

Gewitter

Doch schon am Morgen ist der ganze Spuk vorbei und der Tag empfängt uns einmal mehr mit Sonnenschein. Nur der von Regentropfen gezeichnete Sandstrand zeugt noch vom nächtlichen Regen.

Sandstrand

Auf heute haben die Meteorologen eigentlich einen Regentag vorhergesagt. Doch wie schon oft, gelten für die Nordostküste des Gargano andere Gesetze. Es bleibt zwar gewittrig, aber dennoch sonnig und einigermassen warm. Auf guten Surfwind müssen wir heute allerdings verzichten. Mehr als kurzzeitige Winde mit 1 bis 3 Bf. aus verschiedenen Richtungen liegen gegenwärtig nicht drin, zu wenig Anreiz für uns, um nach den tollen Windverhältnissen der vergangenen Tage, heute Surfen zu gehen.

Anita backt uns dafür als Trost einen feinen Schokokuchen und Eugen wird uns zum Abendessen die legendäre "Knoblauch-Brotsuppe" zubereiten. Eigentlich müsste sie "Knoblauch-Zwiebel-Brot-Tomaten-Milch-Olivenöl-Suppe" heissen. Das sind die Hauptzutaten dieser schmackhaften Mahlzeit. Schon wochenlang haben wir uns darauf gefreut. Jetzt sollte es endlich klappen ;-)

Doch vorher macht Petrus um ca. 16.00 Uhr nochmals die Schleusen auf. Ein kräftiges Gewitter steuert vom "Forreste Umbra" direkt auf unsere Bucht zu und entlädt sich direkt über dem Campingplatz, so scheint es uns wenigstens.

Gewitter

Die armen "Zeltler" tun uns, wie immer, leid. Davon gibt es zurzeit aber nur wenige. Ihnen bleibt nur die Flucht ins Auto oder das nahe Restaurant.

Gewitter

Selbst unter unserer grossen Sonnenmarkise wird alles nass und unser Vorplatzteppich verschwindet allmählich unter dem Wasser. Das Gute daran: Unsere Markise und auch unsere Fahrräder werden wieder einmal tüchtig gewaschen :-)

Gewitter

Obwohl der Regen gegen Abend wieder aufhört und uns einen unverhofften Sonnenuntergang beschert, entschliessen wir uns, beim nahen Restaurant "Le Diomedee" eine Pizza essen zu gehen. Die "Knoblauch-Brotsuppe" verschieben wir auf morgen.

Sonne, aber kein Wind (5.6.2008)

Der Tag beginnt viel versprechend mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über dem Meer. Vom versprochenen Wind des "Windguru" jedoch keine Spur. Nach dem üblichen Morgenfitnessprogramm fahren wir zur Olivenplantage "La Piodella", wo wir uns seit Jahren mit dem köstlichen Olivenöl eindecken. Wir haben gestern den letzten Tropfen vom letzten Jahr aufgebraucht. Die Blumen geschmückte "Hazienda" liegt nur 5 Roller-Minuten von uns entfernt.

Olivenöl

Zum Surfen reicht der Wind heute sowieso nicht und so verbringen wir den Morgen vor allem mit Aufräumarbeiten vom gestrigen Gewitter: Trocknen, Wischen, Putzen, etc. Ein kleiner Zwischenfall am Rande: Als ich heute Morgen aus dem Dunkel der WC-Anlage in die grelle Sonne hinaustrete, schliesse ich reflexartig die Augen und mache zugleich mit dem Kopf eine Abwärtsbewegung. Unglücklicherweise touchiere ich mit meiner Stirn unsanft mit der Flügelmauer, so dass mir der Schädel brummt. Trotz sofortiger Kühlung kann ich der schnell wachsenden Beule geradewegs zuschauen, wie sie zügig in den Himmel wächst.

Beule

Zum Glück ist meine Haut schon gut gebräunt, so dass die unschönen Farbveränderungen der nächsten Tage von dunkelrot über blau nach grün und violett nicht so sehr auffallen.

Beule

Am Nachmittag spazieren wir mit Dagmar und Eugen zur Strandbar "Marino" und genehmigen uns einen Cappuccino. Anschliessend machen Eugen und ich, wie üblich, unsere Radtour. Ohne Gegenwind und mit tieferen Temperaturen (nur noch 25 Grad) ist es heute wesentlich angenehmer zu fahren.

Am Abend dann endlich die lang ersehnte "Knoblauch-Zwiebel-Brot-Tomaten-Milch-Olivenöl-Suppe", von Eugen mit viel Liebe zubereitet.

Brotsuppe

Ein etwas flauer Tag (6.6.2008)

Zurzeit liegt nördlich von uns ein umfangreiches Tiefdruckgebiet, welches sich im Kreis dreht und kaum vom Fleck kommt. Das Wetter bleibt in den nächsten Tagen deshalb unbeständig, obwohl wir im Gargano dessen ungeachtet meist sonniges Wetter abkriegen. Auch heute beginnt der Tag mit sonnigem Wetter. Auf dem "Foreste Umbra" und über der "Adria" bilden sich zwar ab und zu Wolkentürme, aber das Wetter bleibt trocken.

Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang entlang des Strandes in Richtung "Vieste" bis zum Trabucco in unserer Bucht.

Strand

Scheinbar wurde das Trabucco renoviert, denn alle Pfähle und Spanndrähte machen einen neuen Eindruck.

Trabucco

Der Blick durch das Gebälk des Trabucco auf unsere Bucht ist faszinierend.

Strand

Vom Trabucco aus kann man die tolle Lage des relativ neuen Terrassenrestaurants "Cala Azzurra" bereits erahnen. Auf dem Rückweg wollen wir hier einen feinen "Cappuccino" trinken.

Cala Azzuro

Das Restaurant liegt, anders als die andern Strandrestaurants und Cafeterias, fast majestätisch über der Sanddüne und ist über eine steile Treppe vom Strand oder vom dahinter liegenden Bungalow-Village her zu erreichen. Die nach innen gebogenen Stützen aus weiss gestrichenem Holz verleihen dem Bauwerk eine zusätzliche Leichtigkeit.

Cala Azzuro

Cala Azzuro

Auf der Terrasse angelangt, geniessen wir zunächst die herrliche Aussicht auf das Trabucco und die Bucht.

Strand

Wir sind zum erstem Mal hier zu Besuch und bestaunen die geschmackvolle Einrichtung des nobel wirkenden Restaurants. Durch den verglasten Boden (im Vordergrund) kann man sogar einen direkten Blick in den Weinkeller werfen.

Cala Azzuro

Beim Blick auf die Speisekarte sind wir über die moderaten Preise überrascht. Das gediegene Ambiente liess uns eher gehobene Preise vermuten. Über die Qualtät der Speisen können wir zurzeit noch nicht viel aussagen. Die Aussicht von der Terrasse ist auf jeden Fall ein wahrer Genuss.

Cala Azzuro

Hier am Abend den Sonnenuntergang mit zu erleben, muss ein herrlicher Anblick sein, weil die Sonne zu dieser Zeit von hier aus über dem Meer untergeht. Wir entschliessen uns spontan, an einem nächsten schönen, warmen Sommerabend hier essen zu gehen.

Cala Azzuro

Ganz speziell: Gleich daneben auf gleicher Höhe angegliedert befindet sich noch eine kleine Strandbibliothek für Village-Gäste.

Internet Access: Ausserdem kann man hier, mit einem Notebook mit WLAN-Anschluss ausgerüstet, quasi gratis bei einem Cappuccino im Internet surfen, da hier ein für Gäste freier Internet-Accesspoint eingerichtet ist. Die Geschwindigkeit ist zwar nicht berauschend, aber für eMails und Wetter reicht es allemal.

Cala Azzuro

Wir machen uns auf den Rückweg zu unserem Campingplatz, nicht ohne noch einmal einen Blick zurück auf das gelungene Bauwerk geworfen zu haben.

Cala Azzuro

Auch die Strandliegen beim "Village Cala Azzurra" sind sehr gepflegt. Der Überblick von hier aus auf die zurzeit fast menschenleere Bucht ist einmalig.

Cala Azzuro

Anita macht vor lauter Vorfreude noch einen tüchtigen Luftsprung.

Strand

Da der Wind heute wiederum nicht zum Surfen gereicht hat, kommen Eugen und ich nicht um unsere Pflichtübung herum: Die 24 km Fitnessfahrt mit dem Rad in Richtung "Peschici". "Von nix kommt nix!" :-) Inzwischen fühlen wir uns schon ziemlich fit, denn wir haben bereits 6 Wochen konsequentes Training hinter uns.

Ci vediamo...