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Donnerstag, September 04, 2008
Camping in Githeo (1)
Radtour nach Githeo, Mani-Häuser-Museum (Donnerstag, 4.9.2008)
Wetter:
sehr schön / Tmax.: 30 Grad / Wasser: 26 Grad / Wind: 3-4 Bf. Süd
Nachdem wir im Tankstellenshop, welcher direkt an der Strasse vor unserem Campingplatz liegt, eine griechische 10 kg Propangasflasche gemietet haben, machen wir uns mit dem Fahrrad auf den Weg nach "Githeo". Es ist 10 Uhr und die Sonne brennt schon heiss vom Himmel. Die kleine Steigung über den Sattel vor "Githeo" treibt uns die ersten Schweissperlen auf die Stirn.
An der westlichen Ortseinfahrt liegt die Insel "Marathonisi", welche über einen Strassendamm erreichbar ist.
Die Aussicht von dieser Insel auf den westlichen Teil von "Githeo" ist speziell in der Morgensonne bezaubernd schön.
Auf der Insel gibt es ein gutes Essrestaurant mit toller Aussicht auf die Bucht von "Githeo". Wie gut es wirklich ist, werden wir noch testen :-)
Gleich daneben, an schönster Stelle, steht eine kleine Kirche.
Im hinteren Teil der Insel, in einem Pinienwald versteckt, befindet sich ein restauriertes "Mani-Haus" mit dem typisch wehrhaften Turm, welches ein historisches ethnologisches Museum beherbergt.
Mani (Peloponnes)
Die "Mani" ist ein Landstrich im Süden der
griechischen Halbinsel Peloponnes - genauer deren "Mittelfinger". Die
Mani beginnt südlich der Stadt "Kalamata" und endet an der Spitze des
Mittelfingers ("Kap Tenaro", auch "Kap Matapan" genannt). Die "Mani",
geprägt vom bis zu 2.400 Meter hohen Taygetos-Gebirge und dessen
südlichsten Ausläufern, war bis ins 20. Jahrhundert wegen ihrer
Unwegsamkeit Rückzugsgebiet für viele Menschen auf der Flucht vor
fremden Eroberern und aus dem gleichen Grund natürlich ideal für
Piraten. Durch die besondere Topographie war die "Mani" ein Landstrich
fast frei von staatlichen Eingriffen und entwickelte einen besonderen
Menschenschlag mit eigener Kulturform.
Von dort aus geniessen wir die wunderbare Aussicht auf "Githeo".
Nach unserem Abstecher fahren wir nach "Githeo" rein, um das einzige Internet-Café "Escape" im Ort aufzusuchen. Der Hafen mit dem Zentrum zeigt sich heute Morgen in grellem Sonnenlicht.
Das Internet-Café ist schnell gefunden. Der Preis für eine Stunde Internet ist mit 2 Euro vergleichsweise günstig und die Performance obendrein hervorragend. Es ist auch möglich, sein eigenes Notebook anzuschliessen.
Der Wind kommt auch heute unverändert mit 3-4 Bf. aus Süden. Wir surfen deshalb nur eine Stunde und machen dafür einen ausgedehnten Strandspaziergang, um noch den Nachbar-Campingplatz "Meltemi" zu inspizieren. Leider gibt es dort für grössere Wohnmobile nur 12 unromantischen Stellplätze unter Planen, die in einer Reihe gegliedert sind und an einem grossen Park-/Wendeplatz anschliessen. Wir schätzen die lichte Höhe der Planen auf ca. 3.80 m, was auch für uns reichen könnte. Die sanitären Anlagen sind in Ordnung, aber ziemlich weit weg von den Stellplätzen. Dafür gibt es hier einen kleinen Swimmingpool für diejenigen, die das salzige, wellige Meer nicht mögen. Aus unserer Sicht war der Entscheid für den "Camping Gythion Bay" dennoch richtig.
Ausflug Vathi Beach bis nach Skoutari (Freitag, 5.9.2008)
Wetter:
sehr schön / Tmax.: 32 Grad / Wasser: 26 Grad / Wind: 3 Bf. Süd
"Nur eine tote Mücke, ist eine gute Mücke!" Leider mussten wir auch diese Nacht mindestens fünf von diesen Plagegeistern mit unserem elektrischen Tennisschläger killen bzw. grillen ;-) Wie sie in unseren "Elchi" gelangen, ist uns nach wie vor ein Rätsel. Wir vermuten, dass sie sich an unseren Kleidern ins Innere schmuggeln.
Am Morgen fahren wir zuerst mit dem Roller nach "Githeo", um auf dem Markt etwas Gemüse und Früchte zu kaufen. Anita übernimmt diesen Job und ich aktualisiere inzwischen im Internet-Café unser Reisetagebuch.
Am Nachmittag unternehmen wir einen ersten kleinen Ausflug entlang der Küste nach Westen. Die Strassen zum "Vathi-Beach" ist teilweise sehr schmal und holperig. Oberhalb der Bucht von "Porto Ageranos" treffen wir auf ein Mani-Bauwerk gepaart mit einer kleinen Kirche.
Von hier aus können wir in der Ferne den westlichen Teil von "Githeo" und unsere Bucht gut erkennen.
"Porto Ageranos" selbst ist ein Minihafen, aber mit kristallklarem blaugrünen Wasser.
In der nächsten einsamen Bucht nach "Kamares" treffen wir auf ein paar wildstehende Camper.
Nach dieser "einsamen" Bucht führt die Strasse bergauf von der Küste weg. Bei einer wunderschön gelegenen Kirche machen wir Halt.
Der byzantinische Baustil gefällt uns besonders gut.
Auch das Innere der Kirchen ist für uns immer wieder faszinierend.
Herrlich ist auch der Ausblick vom Kirchenhügel auf "Githeo".
Bei "Skoutari" an der "Skoutariou Bay" fahren wir wieder zur Hauptstrasse zurück.
Was uns auf diesem Ausflug immer wieder zu denken gab, sind die omnipräsenten, stinkenden Abfallhaufen. Scheinbar haben die Griechen ihre Müllprobleme ebenso wenig gelöst, wie die "Neapolitaner" auf italienischer Seite.
Eine weitere Steigung und ganz schlimm finden wir solche Müllhaufen in der Stadt, wie zum Beispiel in "Githeo" vor dem ehemaligen "Hotel Laryssion", wo die Strasse praktisch zugemüllt wird. Der Gestank der hier verrottenden Abfälle durchdringt das ganze Quartier und ist nicht gerade Balsam für die Nase. Wie kann man nur?
Zurück zu unserem Ausflug: Die Hauptstrasse zurück nach "Githeo" ist super ausgebaut und verleitet zum Schnellfahren. Da wir nur T-Shirts tragen, fahren wir mit unserem Roller im gemütlichen 50 km/h Tempo zum Campingplatz zurück.
Küstenfahrt Githeo Richtung Skala (Samstag, 6.9.2008)
Wetter:
sehr schön / Tmax.: 33 Grad / Wasser: 26 Grad / Wind: 3-4 Bf. Süd
Am Morgen machen wir mit dem Roller einen kleinen Ausflug an die östliche Küste von "Githeo". Beim Leuchtturm auf der Insel "Marathonisi" machen wir einen kurzen Halt.
Nach dem östlichen Ortsende von "Githeo" fällt die Küste steil ins Meer ab. Die gelbrötlichen Felsenpartien bilden einen anmutigen Kontrast zum blaugrünen Meer.
Ein Blick zurück zeigt "Githeo" eingebettet zwischen zwei Hügelzügen.
In der nächsten grossen Bucht liegt der langgestreckte "Trinisa-Beach". Das Besondere daran ist ein alter Frachter, der vor ca. 25 Jahren hier gestrandet sein soll, nachdem er sich bei einem Sturm vom Anker losgerissen hat.
Das Schiff wurde damals wegen Schmuggel- und Rauschgiftgut von der Regierung beschlagnahmt und rostet seither vor sich hin.
Daneben gibt es viele kleiner versteckte Buchten, wo vor allem Einheimische baden gehen.
Zum Mittagessen fahren wir wieder den gleichen Weg zurück. Im Dunst können wir in der Ferne "Githeo" erkennen, welches sich von der Küste noch weit zwischen die umliegenden Hügel erstreckt.
Der Nachmittag gehört dem Windsurfen, wenigstens für 1 1/2 Stunden. Nachher nimmt der Wind seltsamerweise wieder ab. Scheinbar gibt es zurzeit eine gegenläufige Strömung zu örtlichen Thermik.
Der heutige Tag ist mit 33 Grad am Schatten einer der Wärmsten. Unser Absorber-Kühlschrank hat sichtlich Mühe und kühlt nur noch bis 16 Grad herunter. Beim nächsten Womo werden wir uns möglicherweise einen wärmeresistenteren Kompressor-Kühlschrank zulegen ;-)
Kochen tun wir bei der Hitze selbstverständlich im Freien mit unserem amerikanischen "Cago-Turbokocher".