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Montag, September 29, 2008
Camping in Githeo (9)
Campingleben (Montag, 29.9.2008)
Wetter: schön, teilweise
leicht bewölkt / Tmax.: 24 Grad / Wasser: 24 Grad / Wind: 5 bis 7 Bf.
West bis Nordwest
Wir hatten eine klare Nacht und starten mit gerade mal 13 Grad in den Tag. Im Unterschied zu Mitteleuropa hat hier die Sonne noch wesentlich mehr Kraft, so dass wir bereits um ein Uhr 23 Grad messen. Wir fahren mit dem Fahrrad nach "Githeo" zum Café Frappé.
Im Hafenbild wird heute von einem kleineren Passagierschiff dominiert. Scheinbar reicht die Wassertiefe doch, um direkt am Hafenquai vor Anker zu gehen.
Der Fischreichtum in diesem Bereich des Mittelmeeres ist sogar im Hafenbecken augenfällig.
Bei der Rückfahrt fahren wir bei der Taverna "o Gialos" vorbei um zu sehen, was es heute Abend zu essen gibt. Hausgemachte "Mousaka" steht als Tagesgericht auf dem Menüplan. Das passt. Entlang der sandigen Strandstrasse fahren wir zum Campingplatz zurück.
Am Nachmittag gibt's für zwei bis drei Stunden überraschenden Starkwind aus West bis Nordwest. Er ist zwar ein bisschen böig. Mit unseren 5.4 bzw. 4,7 m2 Segel sind wir aber gut unterwegs. Anschliessend treffen wir uns bei Reinhold und Heidi zu einer kleinen Bierrunde um den heutigen Surftag zu plaudern. Unser neuer Surfnachbar Markus ist auch dabei. Wir freuen uns schon auf die "Mousaka" bei "o Gialos". Die haben wir uns redlich verdient.
Campingleben (Dienstag, 30.9.2008)
Wetter: schön / Tmax.:
25 Grad / Wasser: 24 Grad / Wind: 3 bis 5 Bf. Südwest bis Süd
Es verspricht ein wunderbarer warmer Spätsommertag zu werden. Die meisten Ausflüge vom jetzigen Standort aus haben wir bereits gemacht und am Nachmittag soll wieder ein toller Starkwind aus Westen blasen. Es spricht also nichts dagegen, wieder einmal einen Wäschetag einzulegen.
Bereits um ein Uhr frischt der Wind aus Westen auf. Markus, unser 95 kg Mann, ist der Erste auf dem Wasser.
Doch das Vergnügen währt nur kurze Zeit. Der Wind beginnt nach Süden zu drehen und wird unbeständiger. Dann um halb fünf Uhr dreht der Wind wieder auf West und bläst für ca. zwei Stunden mit 5 bis 6 Bf.
Unser Surfmaterial haben wir bereits nach hinten getragen und geduscht haben wir auch schon. Zudem ist der Himmel inzwischen ziemlich verschleiert, so dass wir dem Treiben lieber zuschauen. Bernd mit seinem 6.0 m2 geniesst den späten Wind.
Campingleben (Mittwoch, 1.10.2008)
Wetter: bewölkt / Tmax.:
22 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 0 bis 1 Bf. West bis Nordwest
Schon gestern Abend haben wir auf dem Satellitenfilm in der Tagesschau ein Wolkenband gesehen, welches sich von Sizilien geradezu auf Griechenland zu bewegt. Am Morgen ist der Himmel bedeckt und es fallen auch ein paar Regentropfen. Wir fahren mit unseren Fahrrädern nach Githeo zum Einkauf.
Als wir mit vollen Taschen aus dem Supermarkt herauskommen, beginnt es leicht zu regnen, und so legen wir bei unserem Stamm-Café erst noch einen Halt ein. Noch etwas unsicher stammle ich: "Dhio frapé métrios me ghála, parakalo", was übersetzt heisst, "zwei Frappé mit wenig Zucker und Milch, bitte." Der Kellner hat mich jedenfalls verstanden, lächelt freundlich und bringt uns unser Lieblingsgetränk.
Am Hafen schauen wir anschliessend noch etwas der Fähre zu, wie die Autos und LKWs verladen werden. Es sind auch etliche Reisemobile dabei. Diese innergriechische Fähre fährt jeden Mittwoch ab "Githeo" nach "Kreta".
Am Nachmittag scheint teilweise die Sonne und es wird immerhin 22 Grad warm. Vom Wind ist heute nichts zu spüren. Viele Campinggäste sind gestern und auch heute abgereist. Der Campingplatz ist zurzeit ziemlich leer. Auch wir werden nächste Woche weiterreisen und uns noch den Westen des Peloponnes anschauen. Gegenwärtig hoffen wir aber immer noch auf ein paar tolle Starkwindtage. Unser Bedürfnis an Surftagen ist noch lange nicht gedeckt.
Campingleben (Donnerstag, 2.10.2008)
Wetter: schön, teilw.
bewölkt / Tmax.: 25 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 3 bis 4 Bf. Süd bis
Südost
Die Sonne erhebt sich heute in fahlgelbem Kleid aus dem Meer. Wegen des nächtlichen Regens liegt heute ziemlich viel Feuchtigkeit in der Luft. Obschon das Thermometer um sieben Uhr bereits angenehme 18.5 Grad anzeigt, haben wir zum ersten Mal einen herbstlichen Eindruck.
Nach unserer Joggingrunde dem Strand entlang (ca. 6 km) fühlen wir uns top. Etwas "Tai-Qi" bringt den Körper und Geist wieder zur Ruhe. Wir fahren mit dem Roller noch kurz nach "Githeo" um im Internetcafé ein paar wichtige Telefonate zu tätigen. Die Strassen sind heute voller Touristen. Des Rätsels Lösung ist ein italienischer Passagierdampfer, der in "Githeo" vor Anker liegt. Für die Gastronomie und Shops ist der Besuch eines Schiffes bestimmt ein lohnendes Ereignis.
Noch mehr erstaunt sind wir bei unserer Rückkehr auf dem Campingplatz. Während unserer Abwesenheit sind bestimmt zwanzig neue Reisemobile und Wohnwagen eingetroffen. Wie sich herausstellt, ist es eine organisierte Hymermobil-Reisegruppe auf der Durchreise.
Unsere Katzenfamilie ist wieder mal zu Besuch. Die Verpflegung der kleinen Kätzchen ist noch gesichert. Die Alte muss dafür aber hart Arbeiten und befindet sich immer auf Nahrungssuche. Solange noch so viele Campinggäste da sind, ist dies kaum ein Problem. In den Wintermonaten wird sich dies aber bestimmt ändern.
Wir haben heute eine relativ hohe auflandige Welle, vermutlich von einem Sturm weit draussen auf dem Meer verursacht. Der Wind frischt zwar auf 3 bis 4 Bf. auf, aber niemand wagt sich bei dieser für Surfer ungünstigen Windrichtung aufs Wasser. Morgen soll wieder Westwind herrschen und demzufolge auch fürs Windsurfen gute Verhältnisse.
Wir geniessen den lauen Abend. Um zehn Uhr messen wir immer noch 23 Grad :-) Um es vorneweg zu nehmen, es wird wieder einmal eine Tropennacht mit Minimum 20 Grad!!!
Der ultimative beste Surftag (Freitag, 3.10.2008)
Wetter:
schön / Tmax.: 28 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 5 bis 6 Bf. Südwest
In der Nacht soll es noch ein wenig gewittert haben, sagen uns am Morgen unsere neuen Nachbarn. Wir haben trotz der hohen Nachttemperatur von 20 Grad anscheinend tief geschlafen und davon nichts verspürt. Die relativ labile Wetterlage der letzten Tage scheint nun endgültig vorüber zu sein. Obwohl wir nur wenig Regen zu beklagen hatten, war das Wetter doch zu unsicher gewesen, um grosse Ausflüge zu unternehmen. Langjährige Griechenlandbesucher sprechen dieses Jahr von einem aussergewöhnlich schlechten und verhältnismässig kühlen Wetter. Normalerweise hätte es um diese Zeit immer noch 30 Grad Lufttemperatur und das Meer wäre etwa 27 Grad warm. Wir sind mit dem milden Wetter eigentlich ganz zufrieden. Einzig vom viel gerühmten Surfwind in dieser Bucht haben wir uns mehr versprochen.
Doch dies wird sich heute ändern. Bereits bei der Rückfahrt von "Githeo" zum Campingplatz (wir waren Einkaufen auf dem grossen Obst- und Gemüsemarkt) weht uns ein straffer Wind entgegen. Obwohl es erst halb zwölf Uhr ist, weht aus Südwesten ein gleichmässiger Wind mit etwa 4 Bf., Tendenz zunehmend. Dazu besteht immer noch eine ca. ein Meter hohe, auflandige Dünungswelle. Und es kommt noch besser....
Die Sonne heizt gewaltig ein, wodurch wir heute wieder einmal die 28 Gradmarke erreichen. Der herrschende Westwind wird durch die hier typische Thermik unterstützt, so dass wir den ganzen Nachmittag hindurch bis halb sechs Uhr satte 5 bis 6 Bf. schräg auflandigen Wind geniessen können. Zusammen mit der Dünung ergibt dies beste Windsurfverhältnisse, fast wie auf Hawaii :-)
Mittlerweile sind wir auf dem Campingplatz nur noch etwa 10 Windsurfer, so dass wir in der Bucht jede Menge Platz haben. Wir sind volle fünf Stunden auf dem Wasser und toben uns richtig aus. Anita ist inzwischen die einzige surfende Frau.
Auch Reinhold, einer unserer Mitsurfer, hat sichtlich Spass an den konstanten Windverhältnissen.
Für Interessierte, hier ein Halsen-Video von Heinz (Achtung Download = 4 MB).. Als Abschluss des tollen Tages kocht uns Anita feine Spaghetti. Mit einer Bierrunde bei Reinhold und Heidi beschliessen wir den ultimative besten Surftag der letzten vier Wochen.
Ausflug nach Kosmas und noch ein toller Surftag (Samstag, 4.10.2008)
Wetter:
schön / Tmax.: 28 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 6 bis 7 Bf. West
Wir stehen heute früh auf, denn wir möchten am Morgen mit dem Roller einen Ausflug ins 60 km entfernte "Kosmas" unternehmen. Am Nachmittag ist wieder Starkwind vorhergesagt und diesen wollen wir unter keinen Umständen verpassen.
Wir sind mit unserem Reisemobil bei der Anreise schon einmal durch "Kosmas" gefahren. Parkieren war damals geradezu unmöglich, weil alle Strassen und auch der offizielle Parkplatz zuparkiert waren. Im übrigen waren wir froh, dass wir uns mit unserem "Elchi" überhaupt durch den engen Ort durchschlängeln konnten. Heute nun wollen wir uns dieses kleine Dorf in den Bergen etwas genauer ansehen.
Kartendaten © 2014 Google
Bei der östlichen Ausfahrtstrasse von "Githeo" bewundern wir die rötlich gelben Felsformationen, welche in der Morgensonne mit dem tiefblauen Himmel besonders imposant ausschauen.
Bei "Skala" überqueren wir die einzige Brücke über den Fluss "Evrota", welche nicht gerade vertrauenserweckend ausschaut.
Weiter geht unsere Fahrt quer durch die Ebene des "Evrota"-Flusses auf das "Parnon"-Gebirge zu.
Die Strasse führt in ein immer enger werdendes Tal mit teilweise üppiger Bewaldung.
Ein Blick zurück zeigt die steil aufsteigende Passstrasse.
"Kosmas" liegt unmittelbar hinter der Passhöhe an einem Südhang eingebettet in Nadel- und Kastanienbäumen.
Ganz im Zentrum neben dem Dorfplatz steht die Kirche und, oh Wunder, sie ist ausnahmsweise sogar geöffnet.
Kronleuchter spielen bei den griechischen Kirchen offensichtlich eine grossen Rolle. Unzählige grössere und kleinere hängen an der Decke und seitlich an speziellen Trägern.
Der zentrale Dorfplatz befindet sich praktisch durchgehend unter einem riesigen Blätterdach einiger uralten Bäume und ist mit grossen Steinplatten bepflastert. Die Tische und Stühle der verschiedenen Tavernen reichen bis an die Durchfahrtsstrasse, welche eigentlich mit einem Halteverbot versehen ist.
Doch die Griechen halten wenig oder gar nichts von Verboten. So wird ohne Skrupel überall und selbst neben Halteverbotstafeln trotzdem parkiert. Bestenfalls wird noch die Warnblinkanlage eingeschaltet.
Nachdem wir uns ein wenig im Dorf umgesehen haben, genehmigen wir uns bei einem der vielen einladenden Tavernen einen Café.
Anschliessend machen wir uns wieder auf den Heimweg. Eine Ziegenherde, diesmal mit Hirt, kreuzt unseren Weg.
Ein besonders schöner Ziegenbock (oder Geissbock, wie es im Schweizerischen heisst) präsentiert sich auf einem Felsblock.
Bereits vor "Githeo" werden wir wieder, ähnlich, wie gestern, vom aufkommenden Gegenwind gebremst. Auf dem Campingplatz angekommen, verschaffen wir uns rasch einen Überblick über die Windlage. Es ist kurz nach zwölf Uhr und der Wind weht bereits mit 5 bis 6 Bf. aus Westen, Tendenz steigend. Wir entschliessen uns für das kleine Material, 4,2 und 4,7 m2 mit den kleinsten Brettern und liegen absolut richtig. Für ca. 3 Stunden geniessen wir den tollen Starkwind von 6 bis 7 Bf. bis er langsam beginnt böiger und schwächer zu werden. Grund dafür sind Regenwolken, die sich von Westen über den Bergkamm des "Taigetos"-Gebirges schieben und am Abend dann auch ein paar Regentropfen bringen. Zufrieden über den wundervollen Nachmittag tragen wir unser Surfequipment wieder nach hinten.
Wir (Reinhold, Heidi, Markus, Anita und ich) treffen uns heute Abend bei der Taverna "Souvlaki Taki" in "Githeo" zum Essen. Ein uraltes Motorrad steht als besonderes Kennzeichen vor der Taverna. Bei Regen wird dieses sogar ins Lokal reinstellt.
Wir haben selten so riesige Portionen für so wenig Geld erhalten und dazu noch so gut zubereitet. Auch der rote Hauswein mundet uns sehr.
Hinzu kommt, dass auch das Ambiente stimmt, auf der Terrasse, wie auch im Restaurant selber. Nur die griechische Background-Musik ist uns ein wenig zu laut.
Campingleben und Windsurfen (Sonntag, 5.10.2008)
Wetter:
schön / Tmax.: 27 Grad / Wasser: 23 Grad / Wind: 6 bis 7 Bf. Nordwest
In der Nacht kommt ein föhnsturmähnlicher, böiger Wind auf, so dass ich um 03.00 Uhr die Markise einfahren muss. Die Lufttemperatur beträgt immer noch erstaunliche 23,5 Grad. Es ist die wärmste Nacht seit ca. zwei Wochen und dies bei sternenklarem Himmel. Dass wir nicht allzu gut geschlafen haben, wird wohl eher der grossen Esserei und dem Alkohol zuzuschreiben sein und weniger der Wärme :-)
Es ist ein wunderbarer, weitsichtiger Tag. Leider hat der Wind im Laufe der Nacht auf Nordwest gedreht und weht demzufolge schräg ablandig. Wir hoffen alle, dass er noch auf Westen dreht und konstanter wird. Unsere Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Dann um etwa halb drei Uhr packt Markus als erster sein Brett und arbeitet sich zur nächsten Bucht in Richtung Mani-Halbinsel hoch. Dort oben bläst der Wind konstanter und ausserdem kräftiger mit 6 bis 7 Bf. Markus ist mit dem 5,7 m2 Segel unterwegs, da er ca. 97 kg auf die Waage bringt.
Auch Erwin und ich wagen den langen Schlag in die obere Bucht. Dort ist der Teufel los.
Wir sind teilweise total überpowert und fliegen nur so übers Wasser. Markus misst mit seiner GPS-Uhr über 57,2 km/h. Er hofft in den nächsten Wochen noch die 60 km/h zu knacken.
Für die ganze nächste Woche sind die Wetterprognosen ausgezeichnet, nämlich schönes, warmes Sommerwetter. Ob der Wind dabei mitspielt, ist eine andere Sache. Mal sehen.....
Aktualisiert: Donnerstag, November 20, 2008 11:17
Kategorie(n): * Camping, Griechenland |