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Montag, Juli 28, 2008

40) Deutschlandreise: Rügen (1)

Fahrt nach Rügen (Montag, 28.7.2008)
Wetter: schön und heiss / Tmax.: 33 Grad / Wind: 1-3 Bf.

Nach fünf wunderbaren Tagen in "Thale" und Umgebung fahren wir weiter in Richtung Norden. Unser Ziel ist die Insel "Rügen". Die Fahrt verläuft reibungslos. Nur beim Tanken haben wir leider die falsche Tankstelle erwischt und 5 Eurocents zu viel bezahlt pro Liter Diesel.

Stralsundbrücke

Stralsundbrücke

Und dann passiert es: Am Ende dieser Ausbaustrecke verzweigt sich die Strasse ohne jeglichen Hinweis! Wir entscheiden uns, wie unser Vorfahrer übrigens auch, spontan für rechts, - und landen prompt wieder auf der Brücke, nur um 180 Grad verkehrt in Richtung Stralsund. Wir sind entrüstet über soviel Unfähigkeit der Verkehrsplaner. Auch unser Vorfahrer im PKW verwirft seine Hände. Es bleibt uns keine andere Wahl, als wieder über die Brücke zurückzufahren.

In Stralsund wenden wir bei der erst besten Möglichkeit und fahren ein zweites Mal über die Brücke. Diesmal passen wir besonders auf, ob wir nicht etwa einen versteckten Wegweiser übersehen haben. Und wirklich ein paar hundert Meter vor der Verzweigung zeigt ein Vorwegweiser, dass wir in Richtung Bergen bei der nächsten Kreuzung geradeaus fahren sollen. Wir fahren weiter. Bei der Abzweigung, die ein geradeaus gar nicht ermöglicht, steht wirklich kein Schild. Wir sind nicht die Einzigen, die hier ratlos stehen bleiben und zögern, welche Strasse sie denn nun nehmen sollen.

Stralsundbrücke

Dieser unhaltbare Zustand der Beschilderung sollte unbedingt behoben werden. Für Einheimische ist dies bestimmt kein Problem, für die vielen Touristen, die zurzeit unterwegs sind, hingegen schon.

Wir fahren weiter quer durch "Rügen" hindurch. Unser Ziel, des Stellplatz "Seehof" liegt nämlich an der nordwestlichen Spitze der Insel. Die letzten 3 km nach dem kleinen Dorf "Schaprode" führen über einen schmalen Feldweg, welcher nur aus zwei Radstreifen besteht. Nach einer Stunde haben wir es dann endlich geschafft. Uns scheint, wir sind am Ende der Welt angelangt. Vor uns liegt direkt am "Schaproder Bodden" der idyllischste und ruhigste Camping Stellplatz, den man sich vorstellen kann. Natur pur, mal abgesehen von der riesigen Mobilfunkantenne auf dem Platz!

Seehof

Wie gewöhnlich, machen wir unseren Rundgang, um einen geeigneten Platz für unseren "Elchi" zu finden. Eine grosse Auswahl haben wir nicht, denn der Stellplatz ist gut belegt und wir möchten, wegen dem Windsurfen, nicht allzu weit vom Wasser entfernt stehen.

Seehof

Für Windsurfer ist es allerdings schwierig auf einem Stellplatz, wo der Platz doch begrenzt ist, genügend Raum für sein Material zu finden. Wir parken unser Fahrzeug deshalb möglichst weit weg vom nächsten Womo.

Wir sind müde von der weiten Fahrt und gehen früh zu Bett. Wir bekommen gerade noch unseren ersten Sonnenuntergang auf "Rügen" mit.

Seehof

Ausflug nach Schaprode und Suhrendorf (Dienstag, 29.7.2008)
Wetter: schön und warm / Tmax.: 27 Grad / Wind: 3-5 Bf. Osten / Wasser: 25 Grad

Wir haben gut geschlafen. Auf dem Stellplatz war Totenstille. So richtig glücklich über unsere Platzwahl sind wir indessen nicht. Auf dem "Seehof" selbst erhält man im kleinen Laden wirklich nur das Nötigste um nicht gerade zu verhungern oder zu verdursten. Der nächste Einkaufsmarkt befindet sich im 5 km entfernten "Schaprode". Für grössere Einkäufe bieten sich das ca. 30 Autominuten entfernte "Gingst" oder die Hauptstadt "Bergen" an. Das nächste Restaurant "Zur Alten Schmiede" in "Poggenhof" liegt mit 3 km schon etwas näher. Es macht aber einen hervorragenden Eindruck und hat noch annehmbare Preise.

Poggenhof

Etwas trauern wir unserem bisherigen Campingplatz "Suhrendorf", mit seiner sehr guten Infrastruktur und den schönen grossen Parzellen, schon nach. Und so beschliessen wir, heute mit unserem Roller alternative Campingplätze anzuschauen. Zuerst nehmen wir uns den naheliegenden Campingplatz "Schaprode" vor. Doch schon beim Eintreten wird uns klar, dass zurzeit Hochsaison ist. Zudem ist das Angebot dieses Campingplatzes für grössere Reisemobile, die erst noch nahe am Wasser stehen wollen, ziemlich begrenzt. Wie wir unschwer erkennen können, sind zurzeit nur noch wenige Plätze fern vom Ufer frei.

Also machen wir uns auf den Weg auf den 30 Autominuten entfernten Campingplatz "Suhrendorf" auf der Insel "Ummanz". Auch hier leider dasselbe Bild. Eine Anfrage bei der Rezeption macht uns klar, dass zu dieser Zeit ohne Reservation kaum ein Platz zu bekommen ist. Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns mit dem Stellplatz "Seehof" zufrieden zu geben. Etwas Positives gibt es vom "Camping Suhrendorf" dennoch zu berichten: Er verfügt inzwischen über einen Internetzugriff via WLAN.

Bei der Rückfahrt schauen wir beim "Bauer Klieve" vorbei, der seinen Betrieb erst kürzlich total erneuert hat und jetzt in seinem Laden ein riesiges Angebot an Esswaren, Früchten und Gemüsen aus eigener Produktion anbietet. Aus seinem ehemaligen Gartencafé ist ein richtiges Gartenrestaurant mit vielfältigem Angebot geworden. Wir essen hier zu Mittag und kaufen sonst noch ein paar Kleinigkeiten ein. In "Gingst" beim EDEK-Markt decken wir uns für die nächsten Tage mit Esswaren ein und fahren anschliessend zurück in die selbst erwählte Einsamkeit.

Eigentlich wäre heute ein toller Surftag gewesen mit Wind bis zu 5 Bf. aus Osten. Leider habe ich mich vor zwei Tagen erkältet und muss noch etwas pausieren.

Seehof

Dafür drehen wir unseren "Elchi" noch um 180 Grad, um für unser Surfzeugs genügend Platz erhalten, denn unser Nachbar ist heute morgen abgereist.

Seehof

Durch den neuen Standort haben wir aus unserem Heckfenster überdies einen wunderbaren Ausblick auf das Meer und können jeden Abend den Sonnenuntergang bewundern.

Seehof

Campingleben und Windsurfen (Mittwoch, 30.7.2008)
Wetter: schön und warm / Tmax.: 26 Grad / Wind: 3-5 Bf. Ost / Wasser: 25 Grad

Auf dem Stellplatz ist bereits ein reges Kommen und Gehen als wir um acht Uhr aufwachen. Das ist wohl der grosse Unterschied zu den Campingplätzen. Der Wind kommt heute aus Südost. Unser jetziger Platz ist aus dieser Richtung gut windgeschützt durch eine ausgedehnte Hecke mit Bäumen und der dahinterliegenden Siedlung des Bauers.

Ab und zu erhalten wir auch Besuch von einer netten Truthahnfamilie. Was wir hingegen nicht so gerne sehen, wenn sie auf unseren Segeln herumtappen.

Seehof

Einen guten Surftag haben wir gestern schon verstreichen lassen. Den heutigen Wind wollen wir endlich nutzen und unsere beiden neuen Segel testen. Ich hatte das alte 6.2 m2 Expression-Segel von "Neile Pryde" im Gargano schon mehrmals reparieren müssen. Das UV-Licht hat die Folie derart spröde gemacht, dass es beim Auspacken nun buchstäblich zerbröselt.

Wir riggen also heute unser neues "Torro" 6.0 m2 von "GUN-Sails" auf. Schon beim Aufriggen lässt sich gut erkennen, dass es einen harmonischen Segelschnitt aufweist und durch die Abkröpfung des Achterlieks mit eine relativ kurzen Gabel auskommt. Nach wenigen Schlägen mit ihrem "Mistral Flow" 115 Liter zeigt sich Anita begeistert vom ausgezeichneten Handling in den Manövern. Es zieht zudem hervorragend und liegt federleicht in der Hand. Auch Wasserstarts gelingen mühelos. Es könnte ihr neues Lieblingssegel werden.

Der Wind frischt für kurze Zeit auf 5 Bf. auf, so dass auch ich das "Torro" zusammen mit dem "Lorch Glider M" 105 Liter ausprobieren kann. Abgesehen von der etwas tiefen Schothorn-Position, bin ich der gleichen Meinung wie Anita. GUN-Sails ist hier ein ausserordentlicher guter Wurf gelungen und das erst noch zu einem fairen Preis.

Auch heute geniessen wir das einzigartige Panorama des "Seehof" Camping bei Sonnenuntergang.

Seehof

Die der grossen Insel "Hiddensee" vorgelagerte keine "Fähr-Insel" ist im abendlichen Himmel kaum unterscheiden.

Seehof

Ausflug nach Schaprode und Windsurfen (Donnerstag, 31.7.2008)
Wetter: schön und warm / Tmax.: 27 Grad / Wind: 4-5 Bf. Osten / Wasser: 25 Grad

Nach der üblichen Morgengymnastik am Strand und dem Morgenessen mit frischen Brötchen fahren wir mit dem Fahrrad nach "Schaprode".

Seehof

Der Weg führt bis zum nächsten Weiler "Poggenhof" mehrheitlich entlang des Ufers. Vom Ende der Bucht aus können wir unseren Stellplatz noch gut erkennen.

Seehof

Seehof

Von dort aus geht es weiter auf der normalen, wenig befahrenen Strasse bis nach "Schaprode".

Schaprode

Das Dorf ist sehr klein und besteht eigentlich nur aus der Kirche,

Schaprode

ein paar Häusern, Restaurants, dem bereits erwähnten Einkaufmarkt

Schaprode Schaprode

und dem Hafen, um mit dem Schiff nach "Hiddensee" zu kommen.

Schaprode

Am späten Morgen ist hier viel Betrieb, denn viele möchten den wunderschönen Tag nutzen und auf "Hiddensee" eine Rundfahrt mit dem Fahrrad unternehmen oder einfach die einzelnen Dörfer per Schiff anfahren.

Schaprode

Eben fahren 3 Fähren und 2 Schifftaxis fast gleichzeitig los.

Schaprode

Wir schauen dem munteren Treiben diesmal nur zu und machen uns anschliessend auf den Rückweg. Den Ausflug auf "Hiddensee" haben wir uns für später aufgehoben. Der Wind hat inzwischen zugenommen, zum Glück für uns hauptsächlich Rückenwind.

Am Nachmittag gehen wir ausgiebig Surfen. Anita zuerst mit dem 6.0 und ich mit dem 7.2 m2. Der Wind legt weiter zu, so dass wir die Segel um eine Grösse verkleinern können. Heute kann ich das "Torro" ausgiebig testen. Die Leichtigkeit des Handlings ist wirklich erstaunlich. Man hat nicht das Gefühl, ein 6.0 m2 Segel in der Hand zu halten.

Aus unserem Panoramaheckfenster geniessen wir mückengeschützt den märchenhaft schönen Sonnenuntergang.

Seehof

Ausflug nach Bergen und Windsurfen (Freitag, 1.8.2008)
Wetter: schön und warm / Tmax.: 29 Grad / Wind: 5-6 Bf. Osten / Wasser: 25 Grad

Was für ein wunderbarer Tag. Wir haben uns schon fest an das schöne Wetter gewöhnt und daran, dass am Nachmittag immer toller Surfwind bläst. Auch für den heutigen Tag trifft das wieder zu. Schon beim Morgenessen zeigt das Thermometer warme 20 Grad an. Heute wird es besonders warm werden.

Seehof

Wir entschliessen uns deshalb nach dem Morgenessen einen Ausflug nach der Hauptstadt "Bergen" zu unternehmen. Wir benötigen, trotz flotter Fahrt, eine halbe Stunde bis ins Zentrum, der auf einem Hügel erbauten Stadt. Die Kopfstein gepflasterte Hauptstrasse führt direkt zum zentralen Marktplatz.

Bergen

Wunderschöne Blumenbeete und auch ein Brunnen tragen zur Verschönerung des Platzes bei.

Bergen

Am Platz befindet sich auch das älteste Haus von "Bergen". Es wurde 1538 als Fachwerkbau erbaut, trägt den Namen "Benedix" und gehörte lange Zeit der gleichnamigen Familie. Heute wird es als Standesamt und Touristeninfo genutzt.

Bergen

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die gleich dahinter stehende Klosterkirche, welche landestypisch aus Backstein erstellt wurde.

Bergen

Nachdem wir beim grossen "Real" Einkaufsmarkt am Stadtrand noch etwas Käse für unser Nachtessen (Gschwellti mit Käse) gekauft haben, geht es wieder zurück, diesmal mit sattem Rückenwind. Wir freuen uns schon aufs Surfen.

Am Nachmittag geniessen wir den super Surfwind (5 bis 6 Bf.) aus östlicher Richtung in vollen Zügen. Die Bedingungen sind ideal um "Halsen" zu üben: Kaum Wellen, konstanter Starkwind und den ganzen "Bodden" für uns alleine. Die beiden Bretter "Flow" 95 Liter und "Lorch Glider M" mit 105 Litern passen hervorragend zu den Segeln 5.4 und 6.0 m2. Bei solchen Bedingung erreichen die Surfbretter eine atemberaubende Geschwindigkeit. Man hört nur ein gleichmässiges Rauschen von den ultrakleinen Wellen. Die Halsen lassen sich ohne das kleinste Versetzen ins Wasser schneiden, ein super "Feeling". Leider können wir Euch an dieser Stelle leider keine Fotos präsentieren, da wir uns beide auf dem Wasser 3 Stunden vergnügt haben ;-)

Am Abend nähert sich aus Westen ein kurzes Gewitter. Ausser ein paar Regentropfen bleibt es bei uns aber ruhig.