Verhaltenstipps für Reisende auf Autobahnen
gilt vor allem für Frankreich, Spanien und Italien
(Verfasst im Oktober 2009)
 
VORSICHT!
Überfälle auf Spanischen und Französischen Autobahnen sind nach wie vor an der Tagesordnung. Die Polizei in diesen Ländern ist anscheinend nicht in der Lage (oder nicht willens), diese bandenmässig organisierten Gangster erfolgreich zu bekämpfen. Nach wie vor existieren auf den Autobahnen wildwestmässige Zustände mit hohem Gefahrenpotential für Reisende und ihre Fahrzeuge.

Wir haben versucht zusammen mit den Betroffenen in unserem Bekannten- und Freundeskreis präventive Massnahmen auszuarbeiten, die wir hiermit allen zur Verfügung stellen. Vielleicht hat der eine oder andere Leser schon etwas Ähnliches erlebt und kann uns noch weitere Tipps für angepasstes Verhalten auf Autobahnen geben. Für Feedbacks sind wir dankbar (EMail genügt). Wir werden solche Anregungen gegebenenfalls in unsere Liste aufnehmen.

Präventive Vorsichtsmassnahmen:

Natürlich wäre es das Beste, solche Strassenabschnitte (oder Länder) generell zu meiden. Da dies nicht immer möglich/gewünscht ist, sollte man sich vorsehen und sich entsprechend umsichtig verhalten.

Gefährdete Strecken sind grundsätzlich alle mautfreien Autobahnen, z.B. um Grossstädte herum (Alicante, Valencia, Barcelona, Montpellier ...). Die Banditen scheuen Mautstellen, da sie dort abgefangen werden können. Nur auf mautfreien Strecken können sie die Autobahn ungehindert verlassen.
 
  • Handy und eine Digitalkamera bereithalten. Die Notrufnummer 112 ist in Spanien und den meisten Ländern Europas heutzutage eingeführt (kann ohne Landesvorwahl gewählt werden).
  • Eine oder zwei DashCams zulegen um die Szenerie nach vorne und auch nach hinten permanent aufzunehmen. Damit können Kfz-Nummern erfasst und Vorfälle jederzeit protokolliert werden.
  • Für Betroffene auf der AP7 und A7, speziell im Bereich "Barcelona" und "Taragona", ist eine Telefon-Hotline eingerichtet worden, die auch Anrufe in deutscher Sprache entgegen nimmt und einen beratend zur Seite steht.
    Sie lautet: 0034-902 200 320
  • Tankstellen umsichtig auswählen: Etappen planen und möglichst abseits der Autobahn tanken (z. B. bei Carrefour-, ALDI-, Netto und anderen Supermärkten).
  • Bei der Tankstellen und Parkplätzen einer Autobahnraststätte Bauchgefühl folgen und gegebenenfalls weiterfahren.
  • Bei der Tankstelle nicht die äussersten Zapfsäulen benutzen, um ein unbemerktes Anschleichen von aussen möglichst zu verhindern.
  • Beim Tanken sollte der Beifahrer den Fahrersitz einnehmen und mit Hilfe der Aussenspiegel und Rückfahrkamera die Situation beobachten und, wenn möglich, Augenkontakt mit dem Fahrer halten. Im Notfall kann er dann auch sofort die Hupe betätigen.

    Achtung:     Die Beschädigung von Reifen geschieht heutzutage mit spitzen Nägeln oder Messern, die in die Schuhe der Gangster eingearbeitet sind.
  • Beim Tanken und generell beim Verlassen des Fahrzeugs zum Selbstschutz evtl. Pfefferspray (Oleoresin-Capsicum) mitführen und sich umsichtig verhalten.
  • Nicht auf Ablenkungen hereinfallen und Körperkontakt mit Anwesenden vermeiden (Distanz halten). Resolutes bestimmtes Auftreten und keine Ängstlichkeit zeigen.
  • Alarmanlage für Innenbetrieb sollte eingeschaltet sein, wenn vorhanden, damit bei Aufbruch von Türen, Fenstern und Klappen ein Alarm erfolgt.
  • Während des Tankvorgangs müssen alle Türen und Fenster verriegelt sein, um ein heimliches Anschleichen bzw. Einsteigen zu vereiteln. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sich ein Tankwart aufdrängt.
  • Beim Bezahlen an der Tankstelle sollte der Fahrer nur soviel Geld auf sich tragen, wie er für das Tanken benötigt und nicht die ganze Geldtasche mit Ausweisen mitnehmen. Entreissdiebstähle geschehen immer wieder. Kreditkarte ist in diesem Fall sicherer.
  • Auf gefährdeten Strecken sollte nicht die rechte Fahrspur zu benützt werden, sondern eine mittlere oder gar die linke Überholspur. Dabei sollte man solche Abschnitte in zügigem Tempo durchfahren.
    Achtung: Trotzdem möglichst die Höchstgeschwindigkeit einhalten!
  • Bei Autobahnmautstellen sollte man immer eine der linken oder mittleren Kassierstellen anfahren. Dadurch wird es Gaunern massiv erschwert sich unbemerkt von rechts ans Fahrzeug heranzumachen und möglicherweise die Reifen anzupiecksen.

    Achtung: Die Beschädigung von Reifen geschieht heutzutage mit spitzen Nägeln oder Messern, die in die Schuhe der Gangster eingearbeitet sind.
Bei Vorfällen zu beachten:
 
  • Bei einem Knall liegt nicht unbedingt ein Reifenplatzer vor. Bevor überhaupt angehalten wird, sollte der Fahrer das Fahrverhalten des Fahrzeugs und des Wohnanhängers kritisch überprüfen und, wenn immer möglich, vorsichtig (eventuell mit eingeschalteter Warnblinkanlage) bis zur nächsten belebten Autobahnraststätte weiterfahren.
  • Bei einem Knall sofort Reifendruck-Warnanlage überprüfen, falls vorhanden.
  • Achtung! Nicht auf Ablenkungsmanöver hereinfallen.
  • Achtung! Nach dem Verlassen des Fahrzeuges auf Taschendiebstahl achten und bei aufdringlichem Körperkontakt Distanz suchen.
  • Im Gefahrenverzug sollte der Beifahrer andauernd die Autohupe betätigen, damit der Fahrer gewarnt wird und gegebenenfalls zurückrennen kann. Ausserdem wirkt Lärm auf Gangster abschreckend.
  • Bei Kontakt mit Gangstern möglichst resolutes, bestimmtes Auftreten und keine Ängstlichkeit zeigen.
  • Kein unnötiges Verletzungsrisiko eingehen. Geld und Waren sind ersetzbar, die Gesundheit nicht!

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