wir über uns zum Fotoalbum

« Deutschland | Hauptseite | Holland »

Freitag, 28 September, 2007

1) Reise nach Südspanien (La Manga am Mar Menor)

1. Etappe (28.9.2007): Engelburg - Raststätte La Côte Nord (nach Rolle am Genfersee)

Nun ist es soweit. Spanien, wir kommen. "Elchi", unser Wohnmobil ist schon fast fertig gepackt. Nur der Heckträger mit dem Honda-Roller, die Velos und ein paar Kleinigkeiten fehlen noch. Der grosszügig bemessene Stauraum erweist sich plötzlich als knapp. Für unser neues Küchenzelt mit Kochtisch und Gasherd haben wir gerade noch Platz gefunden. Wir werden uns nochmals genau überlegen müssen, was wir für unsere grosse Reise ab April 2008 nun wirklich alles mitnehmen wollen. Dies herauszufinden, war/ist auch eines der Ziele unserer zweimonatigen Spanienreise.

Am Freitag morgen, 28.9.2007, fahren wir los in Richtung Genfersee, wo wir uns auf dem Raststätte "La Côte Nord" nach "Rolle" mit unseren Freunden aus Germersheim treffen wollen. Die Fahrt auf der A1 verläuft problemlos, obwohl wir uns für unsere erste Reise mit dem Wohnmobil durch die Westschweiz etwas schöneres Wetter gewünscht hätten. Wir haben uns vorgenommen, die ganze Strecke mit nur mehr 80, statt der erlaubten 100 km/h für Wohnmobile über 3,5 to, zu fahren. Wir haben nämlich auf unserer Fahrt nach Rügen festgestellt, dass wir damit 3 bis 4 Liter Diesel auf 100 km sparen können; das sind nahezu 25 %! Der Hauptgrund für dieses Einsparpotential ist der Alkoven unseres "Elchi", welcher naturgemäss einen sehr grossen Luftwiderstand aufweist. Gemäss Tests im Windkanal der Zeitschrift "Reisemobil International" (Ausgabe 09/2007) soll sich der Luftwiderstand bei unserem Wohnmobil von 80 auf 100 km/h fast verdoppeln. Das wären dann für unsere Reise von ca. 3600 km ca. 125 Liter Einsparung, was bei den heutigen Dieselpreisen einen stattlichen Betrag von ca. SFr. 250.-- ausmacht! Als Rentner lernt man sparen ;-)

Auf dem Rastplatz gibt es 6 Wohnmobil-Standplätze mit gratis Strom, Wasser und Entsorgungsstation. Einen "Hotspot" für den Internetzugang gibt es auch, allerdings nur gegen Bezahlung. Das Thermometer zeigt nur mehr 10 Grad an und ausserdem weht draussen ein straffer Westwind mit 4 Bf. Wir sind froh unsern "Elchi" mit Strom aufheizen zu können..

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

2. Etappe (29.9.2007): Raststätte La Côte Nord (nach Rolle) - Gruissan (Süd-Frankreich)

Nach leichtem Regen in der Nacht überrascht uns das Wetter am Morgen mit einem wolkenlosen Himmel. Weiter geht's entlang des Genfersees ins Zentrum von Genf. Wir fahren bewusst nicht den Autobahnring über den Flughafen um die traumhafte Promenande mit dem berühmten Springbrunnen nicht zu verpassen. Die Aussicht von der Küstenstrasse ist wunderschön, der Springbrunnen ist leider nicht in Betrieb. Was soll's, wir werden Genf bestimmt nochmals einen Besuch abstatten.

Weiter geht's über die Grenze in Richtung Chamonix, zu unserer Überraschung: eine grosszügig angelegte, 6-spurige Autobahnstrecke. Die französischen Alpen zeigen sich heute tief verschneit. Zusammen mit dem tiefblauen Himmel und den herbstlich getönten Wäldern ergibt sich eine traumhafte Morgenstimmung. Wir sind begeistert, denn wir waren beide noch nie in dieser Gegend und geniessen die traumhafte Kulisse umsomehr. Diesmal wollen wir ja nur durchreisen und möglichst schnell nach Spanien an die Wärme kommen. Aber wir werden bestimmt nochmals, aber dann gemütlicher, durch diese herrliche Voralpenlandschaft kurven.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Was uns in Frankreich vor allem auffällt, ist die ruhige und disziplinierte Fahrweise der Franzosen, keine aggressiven Fahrmanöver, keinen Stress und keine Staus. Die Autobahnen sind in einem hervorragenden Zustand, wie wir ihn in Europa noch nie erlebt haben, keine Schlaglöcher und keine Brücken-Dilatationen, wie in Italien, keine Betonplatten wie in Deutschland und der Schweiz, einfach superflache, gute signalisierte und grosszügig angelegte Fahrpisten. Hinzu kommt, dass wir auf der ganzen Strecke nicht eine Baustelle angetroffen haben. Einzig die Zahlungsmodalitäten mit den verschiedenen Fahrzeugklassen bleiben uns ein Rätsel. Einmal werden wir in die Klasse 2, ein andermal in die Klasse 3 eingestuft. Es scheint, dass es jedem Mautkassierer überlassen wird, wie er abkassiert. Die Differenz zwischen den Klassen ist aber beträchtlich und geht ganz schön ins Geld. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Weiter geht's vorbei an berühmten Städten, wie Chambery, Grenoble, Valence, Avignon, Nîmes, Montpellier, die wir diesmal unbeachtet lassen wollen. Die Temperaturen steigen stetig bis auf angenehme 24 Grad. Wir erreichen unser Etappenziel "Gruissan", ein kleines Fischerdorf, nur 100 km von der spanischen Grenze entfernt, um ca. 19.00 Uhr und sind nicht wenig erstaunt über die unzähligen Wohnmobile, die hier schon Quartier bezogen haben. Es sind bestimmt mehr als hundert an der Zahl aus allen Ländern Europas, die hier auf dem staubigen Kiesplatz am Hafen für eine oder mehrere Nächte "ihre Zelte aufgeschlagen haben". Leider ist der Himmel inzwischen ziemlich bedeckt, so dass wir die Vollmondstimmung nicht, wie erhofft, am Fischerhafen geniessen können. Es war eine lange und anstrengende Etappe, so dass bald müde ins Bett fallen. Der Standplatz ist trotz der vielen Gäste erfreulich ruhig, so dass wir auch nicht lange auf das "Sandmännchen" zu warten brauchen.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

3. Etappe (30.9.2007): Gruissan (Süd-Frankreich) - Spätzle-Fritz (Spanien)

Am frühen Morgen ist der Himmel fast wolkenlos. Doch leider nur kurz. Durch den morgentlichen Seewind kommt etwas Nebel auf, so dass wir diesmal auf einen schönen Sonnenaufgang verzichten müssen. Immerhin ist die Morgentemperatur mit 19 Grad angenehm warm. Nach einem Tankstellenhalt geht's weiter in Richtung Spanien. Übrigens der Preis für den Diesel ist hier in Frankreich mit über Fr. 2.--/Liter sündhaft teuer. Wir tanken darum nur das Nötigste. Kurz vor der spanischen Grenze löst sich der Morgennebel auf und macht einem Schönwetterhimmel Platz. "Elchi" kämpft sich über die Steigungen der 4 bis 6-spurigen Autobahn durch die Pyrenäen. Barcelona ist schnell erreicht. Wir staunen einmal mehr über die grosszügig angelegte Umfahrungs-Autobahn mit bis zu 10 Spuren plus parallel verlaufende Hauptstrasse, ebenfalls doppelspurig geführt.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Die heutige Etappe ist wesentlich kürzer, so dass wir unseren nächstes Ziel beim "Spätzle-Fritz" in der Nähe von "Sant Rafel del Maestrat" schon um 17.00 Uhr erreichen. Wir freuen für uns auf die hausgemachten Spätzle und ein kühles Bier. Zum Nachtisch gibt es dann eine feine Crêpe mit Vanille-Eis und Schlagrahm. Die Wirtin freut sich über das üppige Trinkgeld und spendiert zum Abschluss gleich noch einen feinen Zitronen-Schnapps.

Die Temperatur um 20.00 Uhr beträgt immer noch 24 Grad und wir sperren alle Fenster, damit wir die Wärme vor dem Schlafengehen aus unserem Wohnmobil rausbringen. Wir besprechen noch kurz die letzte Reiseetappe und gehen alle, zufrieden über den heutigen Tag, zu Bett.

Für Vergrösserung klicken...

4. Etappe (1.10.2007): Spätzle-Fritz - La Manga (Spanien)

Wir möchten heute beizeiten auf dem Camping "Caraving La Manga" eintreffen, damit wir uns noch vor dem Eindunkeln einrichten können. Kurz vor 09.00 Uhr fahren wir los in Richtung Valencia. Dort wollen wir auf der Küstenautobahn über das berühmte Benidorm nach Alicante fahren. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Prompt erwischen wir an der Hauptverzweigung nach Valencia die falsche Autobahn. Der Grund dafür ist, dass die Spanier beide Autobahnen in Richtung Albacete, Madrid sowie die Küstenstrasse nach Alicante mit A7 angeschrieben haben, obwohl diese ins Landesinnere gemäss Landkarte eigentlich A35 heissen sollte. So gibt es halt zur Zeit zwei spanische Autobahnen mit dem selben Namen A7 :-)

Wie meistens im Leben, hat alles seine zwei Seiten. Wir freuen uns über die gebührenfreie Autobahn und den günstigen Diesel an dieser Strecke. Ausserdem schlängelt sich die Autobahn in wunderbarer Weise durch die Täler, hindurch zwischen Bergketten und Hügeln mit Burgen. Wir nehmen noch eine Abkürzung über eine normale Hauptstrasse und kommen durch das Dorf "La Font de la Figuera". Die dreispurige Strasse windet sich hier in rennbahnähnlicher Manier durch das Bergdorf. PKW und LKW liefern sich hier beinahe ein Bergrennen, so dass beim Fahren volle Konzentration nötig ist. Wir sind froh, dass wir bald wieder auf der Autobahn landen. Das Thermometer zeigt inzwischen 28 Grad an. Bald erreichen wir Alicante. Noch 60 km weiter am Flughafen "Murcia San Javier" vorbei und wir sind endlich am Ziel.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Der Campingplatz ist riesengross, eigentlich ein ganzes Dorf mit Supermarkt, Restaurant, Internet-Café, Swimmingpool, Hallenbad, Tennis- und anderen Sportplätzen. Wir haben diesmal vorab eine Parzelle im Bereich PQ, relativ nahe am Wasser reserviert (siehe roter Pfeil auf Übersichtsfoto) und können unseren Platz deshalb schnell und ohne Papierkram beziehen. Die Parzellen sind 100 m2 gross und auf 3 Seiten mit grünen Lebzäunen bepflanzt. Jeder Platz hat Strom (10 A abgesichert), Frischwasser- und Abwasser-Anschluss. Eines der vielen Sanitärhäuser liegt nur 50 m von uns entfernt. Was will man mehr?

Die Surfbretter vom Dach nehmen, den Roller und die Velos abladen, unseren grünen Teppich ausrollen, Tische und Stühle aufstellen sind inzwischen Routinearbeiten. Bei unserem neuen Küchenzelt dauert's etwas länger. Schliesslich sind wir seit langem keine geübten Zelter mehr. Nach getaner Arbeit lassen wir uns im Strandrestaurant die erste "Paellia" hier in Spanien schmecken. Wir geniessen den lauen Abend. Noch immer hat es 24 Grad. Da heisst es zünftig durchlüften, damit wir auch gut schlafen können.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...  


Wie komme ich zu weiteren Beiträgen dieses Reisetagebuches?
Auf der Hauptseite des Reisetagebuches werden immer nur die letzten 5 Beiträge gleichzeitig angezeigt, der neueste zuerst. Weitere bzw. ältere Beiträge kannst Du auf 4 Arten im Navigationsbereich (rechts) aufrufen:
  • Innerhalb des aktuellen Monats kannst Du auf dem "Monatskalender" beliebige Tage direkt aufrufen.
  • Unter "Archivierte Einträge" kannst Du auf alle "Beiträge pro Monat" zugreifen. Zwischen den verschiedenen Monaten kannst Du blättern.
  • Ausserdem kannst Du die Beiträge nach "Kategorien" aufrufen. Zwischen den verschiedenen "Kategorien" kannst Du ebenfalls blättern.
  • Als weitere Möglichkeit kannst Du unter "Archivierte Einträge" den "Archiv Index" aufrufen und dort beliebige "Monate" oder "Kategorien" auswählen.

Erfasst von Heinz am Freitag, 28 September, 2007 - 13:02
Aktualisiert: Montag, 21 Januar, 2008 16:47
Kategorie(n): * Reisen, Frankreich, Spanien |

Donnerstag, 06 Dezember, 2007

26) Heimreise

Vom "Mar Menor" zum "Spätze Fritz" (1.12.2007)

Um 7.00 Uhr klingelt der Wecker. Wir wollen bei Zeiten abfahren, denn vor uns liegen 450 km Autobahn bis zum "Spätzle Fritz", wo wir schon bei der Hinfahrt gastierten. Eugen freut sich schon seit Wochen auf den Zwiebelrostbraten, der dort besonders lecker zubereitet wird. Dann um 08.45 Uhr fahren wir durchs Tor des Campingplatzes direkt auf die Autobahn und sagen dem "Mar Menor" ade. Es waren zwei wunderbare und erfahrungsreiche Monate, und wir werden wieder kommen, ganz bestimmt.

Nach einem kurzen Tankstellenhalt bei "Los Belones" geht's mit 80 km/h weiter in Richtung Nordosten, vorbei an bekannten Ferienorten, wie "Torrevieja", "Alicante", "Benidorm", "Dénia", "Gandia", "Valéncia", "Castelló de la Plana", ohne diesmal irgendwo Halt zu machen. Dies wollen wir beim nächsten Mal bei der Hinfahrt nachholen, denn die Küstenlandschaft ist hier traumhaft schön und sehr abwechslungsreich. Das schöne und warme Wetter begleitet uns auf der ganzen Fahrt. Um die Mittagszeit ist es unglaubliche 20 Grad warm. Noch geniessen wir die Wärme, denn schon übermorgen erwarten uns in Frankreich voraussichtlich aus Nordwesten die ersten Kaltfrontausläufer.

Beidseitig der Autobahn dehnen sich riesige Orangen-Plantagen aus, vor allem im Raum "Alicante" bis "Valéncia". Die schon beinahe reifen Orangen und Mandarinen leuchten wie kleine Laternchen aus dem dunkelgrünen Blätterwald.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

"Benidorm" mit seiner ungezügelten Bauwut und seinen grossstädtischen Wolkenkratzern wirkt dagegen wie eine Faust aufs Auge.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Die Autobahn schlängelt sich zwischen felsigen Gebirgszügen hindurch, mal auf, mal ab, um die grossen Agglomerationen herum, bei "Alicante" durch den neuen langen Umfahrungstunnel. Die Strassenbeläge der Autobahnen hier in Spanien sind generell in einem hervorragenden Zustand, so dass wir eher Verständnis für die hohen Mautgebühren aufbringen, als z.B. in Italien. Unser armer "Elchi" wird bei Italienreisen regelmässig durchgeschüttelt, dies vor allem bei den Brücken, wegen der unzähligen mangelhaften Dilatationsfugen bzw. Fahrbahnübergänge ;-)

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Wir verlassen die Autobahn bei "Vinaroz". Kurz vor vier Uhr sind wir bereits beim "Spätzle Fritz" und suchen uns auf dem riesigen Parkplatz eine ruhig gelegene Stelle, möglichst weit weg von der Strasse. Noch sind nur wenige Wohnmobile versammelt. Dagmar und Eugen sind auch noch nicht da.

Wir nutzen die Gelegenheit und schauen uns in der nahe gelegenen Mandarinen-Plantage ein wenig um. Die Früchte scheinen bereits ertereif zu sein. Teilweise wurden die Mandarinen schon geerntet. Hier gibt es noch viel zu tun. Aus Nordafrika kommen viele Saisoniers hierher um als Erntehilfsarbeiter ihren Lebensunterhalt verdienen.

Im Gartencafé trinken wir in Ruhe kurz vor dem Sonnenuntergang noch einen "Café con leche" und warten, bis Dagmar und Eugen mit ihrem Wohnmobil eintreffen. Wir sind alle hungrig und setzen uns beim "Spätzle Fritz" ins bereits beheizte Nichtraucherabteil zum gemütlichen Spätzle-Essen. Dazu gibt es Zwiebelrostbraten, Jägersteakes, Schweinsfilet, Wiener- oder Rehschnitzel. Zum Dessert genehmige ich mir als Einziger noch eine feine Crêpe mit Vanille-Eis, Preiselbeeren, Schokolade und Schlagrahm. Na ja, wer sich viel bewegt, darf dazwischen auch mal schlemmen ;-)

Inzwischen hat es draussen nur noch 15 Grad. Bei dem klarem Himmel werden die Temperaturen bestimmt noch um einiges sinken. Wir lassen deshalb zum ersten Mal bei Nacht etwas die Heizung auf niedriger Stufe laufen.

Vom "Spätzle Fritz" nach "Gruissan" in Südfrankreich (2.12.2007)

Wieder einmal haben wir den elektronischen Wecker verschlafen und stehen erst nach halb Acht auf. Die 5 Tibeter lassen wir kurzerhand aus und gehen direkt zum Morgenessen über. Die heutige Etappe ist zwar die kürzeste. Wir möchten aber schon am Nachmittag in "Gruissan" ankommen um noch etwas durch das Hafenstädtchen zu bummeln. Das Wetter zeigt sich wieder von seiner besten Seite. Es ist wolkenlos und klar, so richtiges Fotowetter ;-)

Um 08.45 Uhr starten wir wieder in Richtung Autobahn. Weiter geht's entlang der "Costa Daurada" und "Costa Brava" vorbei an den grossen Städten "Tarragona" und "Barcelona" in Richtung "Pyrenäen". Die Gegend ist sehr abwechslungsreich. Die Vegetation ändert sich langsam. Die ersten Laubbäume mit goldgelben Blättern tauchen auf und erinnern uns, dass eigentlich Herbst ist, obwohl das Thermometer heute wieder 16 Grad erreicht. Wir sehen beim Vorbeifahren auch viele Bäume, die in Reih' und Glied stehen. Scheinbar wurde hier viel aufgeforstet.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Auch auf diese Strecke ist die Landschaft abwechslungsreich und interessant. Felsige Gebirgszüge wechseln sich ab mit lieblichen Hügeln, ähnlich wie bei uns zuhause, oder mit weiten fruchtbaren Ebenen mit Reben- und Orangen-Plantagen.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Nach einem kurzen Mittagshalt mit Auftanken noch auf spanischen Boden beginnen wir dem kurzen Aufstieg über die Pyrenäen, vorbei an Burgen die von der Grenznähe zeugen.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Tipp: Der Diesel ist in Frankreich zur Zeit immerhin 18 Euro-Cents teurer pro Liter als in Spanien. Es lohnt sich also den Tank noch in Spanien voll zu machen.

Nach der Grenze geht's dann steil bergab, vorbei an "Perpignan" und "Leucate", dem berühmten Starkwindrevier für Windwurfer. Diesmal bleiben wir vom berüchtigten Seitenwind aus den Bergen verschont.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Bei "Narbonne" verlassen wir die Autobahn und fahren in Richtung Meer weiter. Nach ca. 12 km erreichen wir das wunderschön gelegene "Gruissan". Wir geniessen bei der Einfahrt die herrliche Aussicht über die vorgelagerte Lagune auf das Dorf im Hintergrund.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

"Gruissan" ist sehr touristisch und verfügt auch über einen riesigen Standplatz für Wohnmobile direkt am Bootshafen. Zu dieser Zeit kann er sogar gratis benutzt werden. Das wissen scheinbar viele, denn hier haben sich bestimmt schon einige Dutzend Wohnmobile versammelt. Dennoch finden wir einen der wenigen Plätze direkt am Hafenbecken mit Blick aufs Meer. So können wir den Sonnenuntergang und -Aufgang in vollen Zügen geniessen.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Die Tage sind nicht mehr allzu lang und wir beschliessen zuerst einen Spaziergang ins Dorf zu unternehmen. Der Hafen ist wirklich beeindruckend. Er stark gegliedert und besteht aus mehreren Becken. Er bietet hunderten von Segel- und Motorbooten sicheren Schutz vor den Wellen des Mittelmeers. Auf der Karte (ganz unten) kann man der Standplatz für Wohnmobile gut erkennen. Er liegt auf einer Halbinsel eingebettet zwischen zwei Hafenbecken.

Für Vergrösserung klicken...

Entlang der verschiedenen Hafenbecken zieht sich eine stark gegliederte Strandpromenade, gesäumt von Palmen, mit vielen einladenden Restaurants und Cafés. Um gemütlich draussen zu sitzen sind die Temperaturen aber mittlerweile schon zu tief.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Im Wintergarten einer "Crêperia" mit Blick auf den Hafen genehmigen wir uns einen heissen Milchcafé.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Als wir zum Wohnmobil zurückkehren, ist die Sonne bereits untergegangen und ein leichtes Abendrot spiegelt sich in der Lagune. Der Wind hat sich inzwischen auch gelegt und es breitet sich über das ganze Hafengelände eine wohltuende Ruhe aus.

Für Vergrösserung klicken...

Da wir bereits gestern auswärts gegessen hatten und morgen am Genfersee voraussichtlich wieder im Restaurant essen werden, gibt's heute zum Abendessen Gemüsereis mit Salat im Wohnmobil zubereitet. Anschliessend plaudern wir im gut geheizten Wohnmobil von Dagmar und Eugen nochmals über die heutigen Erlebnisse und besprechen die morgige Fahrt. Wir hoffen auf nicht zu starken Seitenwind. Dieser hat schon manchen Wohnwagen- bzw. Wohnmobil-Besitzer zum Anhalten gezwungen.

Weiterfahrt von "Gruissan" nach "Genève" verschoben (3.12.2007)

Am frühen Morgen werden wir in unserem "Elchi" unsanft von heftigen Windböen aus dem Schlaf geschüttelt. Wir ahnen schon, dass bei unserer Heimreise nun ein unfreiwilliger Stop bevorsteht. In den Nachrichten sprechen sie jetzt schon von 85 km/h Wind aus Nordwest. Eugen kommt im Morgenrock zu uns rüber und legt uns nahe, besser noch einen Tag hier in "Gruissan" zu warten, als auf der Autobahn möglicherweise bei Seitenwind umgeworfen zu werden. Er ist diese Strecke schon oft gefahren und weiss um deren Gefährlichkeit bei seitlichen Windböen. Da er zusätzlich noch einen Anhänger hinten nachzieht, ist es für ihn noch eine Stufe gefährlicher.

Wir verschieben unsere Weiterreise und bleiben vorerst auf dem Standplatz von "Gruissan". Beim Morgenessen geniessen wir die schöne Aussicht aufs aufgewühlte Hafenbecken. Man sieht gut, wie die heftigen Windböen übers Wasser peitschen und unweit des Ufers bereits Schaumkronen bilden. Eugen misst mittlerweile Windböen mit bis zu 8 Bf.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Die Hafeneinfahrt präsentieren sich mit der strahlenden Sonne und dem starken Wind in tiefstem Blau. Die vielen Schaumkronen, welche sich bereits im Hafen aufbauen, zeigen, dass der Wind ausserordentlich stark ist.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Das Wetter ist immer noch schön und die Temperaturen liegen trotz des Windes bei immerhin 18 Grad. Wir nutzen die Gelegenheit und unternehmen zusammen mit Dagmar und Eugen einen kleinen Spaziergang ins Dorf um beim Bäcker noch etwas Brot zu kaufen. Heute kommen die frischgeputzten, weissen Yachten mit dem aufgewühlten Wasser im Hafen so richtig zu Geltung.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Wir bewundern die vielen grossen Segel-Yachten, die hier von der Servicestelle der Schiffsbaufirma "Beneteau" für ihren Winterschlaf hergerichtet werden. Dagmar und Eugen sind ja seit Jahrzehnten eifrige Segler und können uns zum Aufbau der "Takelage" einiges erklären.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Am Nachmittag zieht es uns nochmals an die Hafenpromenade. Wir wollen in die "Crêperia" einen Café und eine feine Crêpe zu uns nehmen. Als wir die Hafenpromenade entlang laufen, scheint es schon ungewöhnlich ruhig zu sein. Offensichtlich haben viele am Montag geschlossen und leider auch unsere angepeilte "Crêperia". So geniessen wir Café mit "Guetzli" eben in unserem Wohnmobil und besprechen gleichzeitig unsere Weiterfahrt.

Bei der Hafen-Gendarmerie sind die Windprognosen für die nächsten Tage für ganz Frankreich angeschlagen. Wie es scheint, herrschen zur Zeit extreme Windverhältnisse mit bis 9 Bf. im Rohne-Tal. Ab Mittag soll der Wind dann allmählich etwas abnehmen von 5 - 6 Bf. bis am Mittwoch auf nur noch 2 - 3 Bf. . Um den gefährlichen Seitenwind zwischen "Montpellier" und "Orange" zu vermeiden beschliessen wir, erst am Mittwoch Morgen loszufahren und dann über "Montpellier" und "Orange", "Valence", "Grenoble", "Chambery", "Annecy" bis nach "Rolle" am Genfersee durchzufahren.

Unvorhergesehener Aufenthalt in "Gruissan" (4.12.2007)

Am frühen Morgen weht der Wind immer noch mit ca. 7 Bf. aus Nordwesten. Der traumhaft schöne Sonnenaufgang kündigt es an: Es wird wieder ein wunderbarer, sonniger Tag werden. Schon am Morgen zeigt das Thermometer 15 Grad an. Am Nachmittag werden es wieder warme 19 Grad. Gott sei Dank sind wir hier geblieben :-)

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Am Nachmittag wandern wir die ganze Hafenpromenade ab, auf der Suche nach einem offenen Café mit Crêpes. Und siehe da, wir finden ein geschmackvoll eingerichtetes Café, welches auch ausserhalb der Saison noch geöffnet hat. Die Preise sind allerdings gesalzen. Aber wir haben ja keine andere Wahl. Wir sind fast die einzigen Gäst. Der Haushund leistet uns freundlicherweise Gesellschaft.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Zum letzten Mal geniessen wir den traumhaften Sonnenuntergang über der Hafenbucht von "Gruissan".

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Anita kocht zum Nachtessen Makaroni an einer würzigen Tomaten-Gemüse-Sauce und dazu gibt's einen gemischter Salat. Ein guter spanischer Rotwein darf natürlich nicht fehlen.

Für Vergrösserung klicken...

Von "Gruissan" nach "Rolle" am Genfersee (5.12.007)

Gruissan begrüsst uns ein letztes Mal mit einem traumhaften Sonnenaufgang. Wetter und Wind sind heute optimal. Bereits um 07.30 Uhr sind wir abfahrbereit. Endlich nach zwei Tagen Verspätung geht's weiter in Richtung Schweiz.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Die wegen Seitenwind gefürchtete Strecke von "Narbonne" bis nach "Orange" legen wir heute ohne das kleinste Lüftchen zurück. Da und dort sind leichte Bodennebelfelder zu sehen. Wir kommen gut voran. Auch die Fahrt das Rohnetal hinauf bis nach "Valence" verläuft der Verkehr ohne Staus oder andere besondere Vorkommnisse. Was uns hingegen bei der Strassenmaut auffällt, sind die unterschiedlichen Bewertungen unseres Wohnmobiles bei den verschiedenen Strassenabschnitten. Sie wechseln munter zwischen Klasse 2 und 3 hin und her und decken sich auch nicht mit der Maut-Klasse bei der Hinfahrt. Vielleicht begreifen wir das System beim nächsten Mal ;-)

Im "Vallée de Noix" machen wir eine kurze Mittagspause. Die Fahrt vorbei an "Grenoble" verläuft reibungslos. Wir nähern uns immer mehr den Alpen mit den schon winterlichen Schneebergen.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Die Autobahn schlängelt sich von "Chambery" nach "Annency" und dann immer höher hinauf bis auf 800 m.ü.M. Dann geht's bergab hinunter zum Genfersee.

Für Vergrösserung klicken... Für Vergrösserung klicken...

Eigentlich wollten wir wieder mitten durch "Genève" fahren, verpassen aber die Ausfahrt ins Zentrum und landen im Genfer-Umfahrungsring. Ein Fehler kommt selten allein. Bei der nächsten Ausfahrt verlassen wir die Autobahn und überqueren die Grenze in Richtung "Genève Centre" und kommen mitten in den stockenden Stadtverkehr. Wir verlieren eine halbe Stunde im Strassengewühl und verfahren uns anschliessend bei der Suche nach einer günstigen Dieseltankstelle. Der Diesel hat gegenüber vor zwei Monaten unglaubliche 16 Rappen aufgeschlagen! Dann um ca. 17.00 Uhr kommen wir endlich auf dem Rastplatz von "Rolle" an. Gerade als wir unser Wohnmobil eingeparkt haben, fahren auch Dagmar und Eugen mit ihrem Gefährt heran.

Wir übernachten ein letztes Mal in unserem "Elchi". Zum Glück gibt es auf dem Rastplatz "Rolle" eine Versorgungsstation mit Stromanschluss für Wohnmobile. Wir sind froh, dass wir damit etwas heizen und zugleich unsere Batterien wieder aufladen können. In der Nacht setzt leichter Regen ein, für uns der erste seit Wochen.

Von "Rolle" am Genfersee nach Hause (5.12.007)

Nach dem Frühstück mit frischen Brötchen aus dem Rastplatz-Einkaufsmarkt machen wir uns um 07.00 Uhr auf den Weg nach Hause. Den Pendlerverkehr um "Lausanne" herum überstehen wir ohne Stau. Zügig geht es weiter auf der A1 über "Bern", "Zürich" in die Ostschweiz. Während der ganzen Fahrt haben wir glücklicherweise leichten Rückenwind aus Südwest und fahren zudem nicht schneller als 80 km/h. Bei einem Alkovenmobil hat dies enormen Einfluss auf den Spritverbrauch, was wir bei den momentanen Dieselpreisen besonders zu schätzen wissen. So schaffen wir es diesmal den durchschnittlichen Verbrauch von "Gruissan" nach Hause von normal 16,5 auf genügsame 13,5 Liter Diesel/100 km herunterzudrücken! Das ist für ein voll beladenes Alkovenmobil der 6-Tonnenklasse ein ausgezeichneter Durchschnitt.

Endlich wieder zuhause! Inzwischen haben die Regenwolken wieder der Sonne Platz gemacht und wir können unser Wohnmobil in Ruhe entladen und auch noch kurz reinigen. Morgen ist leider bereits wieder schlechtes Wetter vorhergesagt, so dass wir froh sind, "Elchi" für den verdienten Winterschlaf noch heute in die Garage stellen zu können.

Wir hoffen, die Berichte unserer Spanienreise haben euch etwas angesprochen oder vielleicht sogar begeistert. Wir haben versucht, auch ein paar wertvolle Tipps und Informationen einzuflechten für diejenigen, welche ebenfalls einmal vorhaben, diesen Teil Spaniens zu besuchen. Für uns jedenfalls waren es zwei wunderbare und erlebnisreiche Monate, welche wir in vollen Zügen geniessen konnten. Wir werden sicher nicht das letzte Mal in dieser schönen und interessanten Gegend gewesen sein.

Wir wünschen allen, die uns auf unserer Reise begleitet haben, ein frohes Weihnachtsfest und ein erfülltes Neues Jahr.
Feliz Navidad y hasta luego...

Heinz und Anita


Wie komme ich zu weiteren Beiträgen dieses Reisetagebuches?
Auf der Hauptseite des Reisetagebuches werden immer nur die letzten 5 Beiträge gleichzeitig angezeigt, der neueste zuerst. Weitere bzw. ältere Beiträge kannst Du auf 4 Arten im Navigationsbereich (rechts) aufrufen:
  • Innerhalb des aktuellen Monats kannst Du auf dem "Monatskalender" beliebige Tage direkt aufrufen.
  • Unter "Archivierte Einträge" kannst Du auf alle "Beiträge pro Monat" zugreifen. Zwischen den verschiedenen Monaten kannst Du blättern.
  • Ausserdem kannst Du die Beiträge nach "Kategorien" aufrufen. Zwischen den verschiedenen "Kategorien" kannst Du ebenfalls blättern.
  • Als weitere Möglichkeit kannst Du unter "Archivierte Einträge" den "Archiv Index" aufrufen und dort beliebige "Monate" oder "Kategorien" auswählen.

Erfasst von Heinz am Donnerstag, 06 Dezember, 2007 - 9:57
Aktualisiert: Montag, 21 Januar, 2008 16:46
Kategorie(n): * Reisen, Frankreich, Spanien |

Sonntag, 30 Dezember, 2007

Wie kann ich die gesamte Spanienreise chronologisch durchlesen?

Liebe Leserinnen und Leser

Auf der Hauptseite unseres Reisetagebuches werden immer nur die letzten 5 Beiträge gleichzeitig angezeigt, der neueste zuerst. Ein chronologisches Durchlesen der gesamten Spanienreise von anfangs Oktober bis anfangs Dezember ist somit nur erschwert möglich. Da aber jedem Beitrag eine oder mehrere Kategorien zugewiesen sind, lassen sich mit Hilfe der Kategorie "Spanien" gleichzeitig alle Beiträge unserer Spanienreise chronologisch anzeigen.

Vorgehen:
Wähle unter "Kategorien" in der Navigation (rechts) oder in der Fusszeile dieses Beitrags die Kategorie "
Spanien" aus, um alle unsere Spanien-Beiträge chronologisch von Beitrag 1) bis 26) anzuzeigen.
Achtung: Je nach Internet-Anbindung, kann es durchaus ein wenig dauern, bis alle 26 Spanien-Beiträge inkl. Fotos vom Internet heruntergeladen sind. Auch Geduld ist eine Tugend, und es lohnt sich...


PS. Dies ist kein heisser spanischer Toro, sondern eine glückliche Schweizer Kuh ;-)
Viel Vergnügen beim Durchlesen wünschen Euch

Heinz und Anita
(the travelling webmasters)

Erfasst von Heinz am Sonntag, 30 Dezember, 2007 - 16:52
Aktualisiert: Mittwoch, 12 März, 2008 12:43
Kategorie(n): * Camping, * Reisen, * Webmaster, Frankreich, Spanien |